Whiskybase
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Bei diesem Single Malt wurden von Laphroaig erstmals PX-Sherry Fässer für den Reifungsprozess verwendet. Speziell für den Travel Retail Markt 2010 herausgebracht, präsentiert sich die Abfüllung mit 48% Alkoholgehalt sowie in einer 1 Liter.
Neben dem Finish in den besagten Süßweinfässern bekam er eine Reifung in Ex-Bourbonfässern und wurde danach in kleinere Quarter Casks umgefüllt. Dies sorgt für noch intensivere Aromen. Welches Alter er hat wird offiziell nicht kolportiert, im Internet findet man Gemunkel, dass die verwendeten Whiskys nicht älter als 5 bis 10 Jahre sein sollen.
Leider wurde mit E150a Farbstoff nachgeholfen, aber zumindest wurde auf eine Kühlfiltration verzichtet.
Aussehen
Dunkler Bernstein.
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Fotocredit: whiskybase.com |
Nase
Schöne intensive Rauchschwaden strömen zu Beginn aus dem Glas, fettig, teerhaltig und mineralisch mit leichten phenolischen Anklängen nach brennenden Mullbinden. Der Rauch legt sich wie ein Schleier über süßes Beerenkompott aus Heidelbeeren, Himbeeren und Erdbeeren. Auch ein paar Streifen gebratener Frühstücksspeck, etwas Vanille, ein paar Brösel eines hellen Kuchenteigs und etwas Honig runden den Duftreigen ab. Die Nase klingt würzig im Zusammenspiel mit getrockneten Küchenkräutern, wie Salbei, Rosmarin und Majoran, und maritimen Noten nach Seeluft und Seetang ab.
Die Nase ist sehr fein, die Kombination aus den schweren süßen PX-Aromen mit dem Rauch ist schwer ok. Für einen Laphroaig ist der Rauch aber weniger dominant. Hier dürften die PX-Fässer doch deutlich am Rauch-Volumen geknabbert haben.
Geschmack
Für seine 48% ist der Antritt sehr anständig mit einem gleichzeitig weichem, cremigen Mundgefühl. Der Rauch zeigt sich im Mund nun deutlich lebhafter, als in der Nase. Sofort erscheint eine deutliche Note nach verbrannten Holzscheiten, dazu auch mehr Asche und Teer. Die gebratenen Speckscheiben sowie die getrockneten Kräuter aus der Nase finden sich auch im Mund wieder. Zusätzlich schmeckt man Honig, getrocknete Pflaumen und Aprikosen, sowie etwas Leder und Tabakblätter. Ein leichtes Prickeln von Ingwer oder schwarzem Pfeffer verleiht eine angenehme Würzigkeit. Etwas Bitterkeit in Kombination mit herber dunkler Schokolade rundet das Geschmacksprofil ab.
Abgang
Der nun vor allem von der Asche dominierte Rauch legt sich breit und fett auf den Gaumen und Rachen und bleibt dort mal eine gute Zeit lang haften. Ebenso ist der Speck mit den Pflaumen und dem Honig weiterhin aktiv und sorgt zusammen mit Holzwürze für ein langes Finish.
Fazit
Nicht so intensiv wie beispielsweise bei der letzten Càirdeas Favourites Casks Abüllung aus 2024 aber doch deutlich hervorstechend ist der Einfluss des PX-Sherryfasses. Die typische Laphroaig-DNA geht damit etwas verlustigt, da der Rauch doch einiges an seiner Intensität und dem rauen, phenolischen Aroma verliert. Trotzdem ist die Kombination der Süße, den Beeren und dem speckigen Rauch sehr süffig und lecker - wenn er auch etwas austauschbar ist, da es in der Zwischenzeit einige Abfüllungen gibt, die in die gleiche Kerbe schlagen.