Donnerstag, 26. Dezember 2019

AnCnoc 24y


Whiskybase

Nase & Aussehen
Ich bin gespannt. Von Knockdhu hatte ich bis dato noch keinen Tropfen im Glas. Vom 24jährigen habe ich bis jetzt nur gute Kritiken gelesen. Eine klassische Reifung in Bourbon und Sherry Fässern spricht für sich und könnte meinen Geschmack voll treffen. Dann wollen wir mal.
Dunkles Bernstein, sehr dunkel im Glas. Da nicht gefärbt und auch nicht kühlgefiltert wird, ist die Farbe schon eine Ansage. Ölige lange Legs bewegen sich gemächlich am Rand vom Snifter. Und sofort eine Sherrywolke in der Nase. Keine schweren, voluminösen Sherrynoten, eher die fruchtige, hellere Seite.
Passend zur Weihnachtszeit sind die reifen, roten kandierten Äpfel, kombiniert mit den Orangenzesten. Je länger ich ihm im Glas Luft gebe, desto ausgewogener und runder wird die Nase. Hinter der Fruchtigkeit und der Süße kommt auch eine Blumigkeit, fast schon leicht Parfum. Dies könnte vom Eichenfass stammen!

Geschmack
Sehr schönes, ausfüllendes Mundgefühl. Gleich am Anfang eine spritzige Würzigkeit. Sehr interessant sind die Leder- und Tabaknoten, die ich so intensiv noch nie bei einem Malt hatte. Kombiniert werden die Geschmacksnuancen von einer Karamellnote. Die roten Äpfel von der Nase sind im Mund jetzt nicht mehr wirklich vorhanden.

Abgang
Die ledrigen Tabaknoten gehen auch hier weiter. Gefolgt von einer angenehmen Bitterkeit, wie bei 50% dunklen Schokolade, also nicht zu bitter, die von der Eiche herrührt. Die Dauer des Abgangs ist mittellang.

Fazit
Die Nase ist ein Brett! Toll! Man will das Glas nicht aus der Hand geben. Nach ein paar Minuten wird der Geruch ein tolles Potpourri an Sherry und Orangenaromen. Auch im Mund weiß der Malt sehr zu gefallen. Vor allem der Tabak ist genial. So eine schöne Würzigkeit. Ein 24jähriger von einer Brennerei, die eher nicht so im Scheinwerferlicht ist, aber zu Unrecht, wenn man diesen Tropfen probieren kann.

Sonntag, 22. Dezember 2019

Tamdhu 15y


Whiskybase

Nach dem Tamdhu 12 ist jetzt der ältere Kollege im Glas.

Nase & im Glas:
Die Farbe ist gegenüber dem 12er schon um einiges dunkler, hingegen sind es weniger Legs, die sich am Glasrand schlierig heruntergleiten lassen. Am Anfang ist der Alkohol mit 46% stechend in der Nase mit einem scharfen Geruch. Erst nach ein paar Minuten Ruhezeit entfaltet sich eine deutlichere Sherrynote. Ok. Jetzt habe ich mehr Sherry in der Nase. Auch Vanille. Fruchtkuchen, frisch aus dem Ofen mit dunklen Früchten und Rosinen im Rum.

Geschmack:
Im Mund ist der erste Schluck nicht wirklich süß, dafür kommt er mit einer überraschenden Früchtemischung daher. Einerseits die bekannten Sherryfrüchte. Andererseits aber auch hellfruchtiges, fast citrusartiges Obstaroma. Die Mischung bekommt Zuwachs durch eine Ingwernote. Schärfe. Beim nächsten Schluck ist dann doch eine gewisse süße Vanille zu schmecken - zusammen mit den Sherryfruchtnoten.

Abgang:
Ähnlich wie der 12er, hat auch der 15er am Anfang vom Schlucken einen pfeffrigen Start. Danach ist noch der Sherrygeschmack auszumachen. Ganz lange bleibt die Bitterschokolade mit Eiche im Mund. Beim nächsten Schluck wird die Schärfe weniger wild. Die Eiche am Ende bleibt.

Fazit:
Der 15er gefällt mir deutlich besser, als der 12er. Die Sherrynoten in der Nase, aber auch im Mund sind deutlicher ausgeprägt. Dafür ist die peffrige Schärfe zwar markant, jedoch nicht so deutlich, wie beim jüngeren Bruder. Knapp Eur 80,- kostet er bei potstill.org. Für ungefähr Eur 60,- gibt es aber zb auch einen Glenlivet 18y. Und da hat mir persönlich die Nase und der Geschmack besser gemundet oder zumindest nicht um 20 Eur weniger.

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Aberlour A‘bunadh Batch 53


Whiskybase

Nase & Aussehen
Von Aberlour hatte ich schon einige im Glas. Alle waren bisher gut, wirklich sehr gut geschmeckt hat mir bis dato jedoch nur der 12y Non Chill-Filtered. Das Sample hier vom A’bunadh habe ich schon einige Zeit in meiner Kiste, das Batch 53 ist von 2015. Bin gespannt, wie er sich gegenüber dem Redbreast 12y CS schlagen wird.

Die Farbe ist wie der erste Geruchseindruck! Intensiv. Ein intensiv dunkles Bernstein, fast schon metallisch kupfrig. Die Nase bekommt ohne Wasserzugabe gleich eine extreme Sherryohrfeige. Leder. Altes Leder und dazu ein stechender Alkoholeinfluss, der an eine Beize erinnert. Der Ausdruck Sherrybrett ist hier sicherlich angebracht. Hinter der brachialen Sherrynote kommt nach ein paar Minuten auch sowas wie Orangenzesten. Die unverdünnte Nase ist sehr nett.
Mit ein paar Tropfen Wasser nimmt die stechende Schärfe deutlich ab. Er wird ruhiger und ausgewogener. Der ledrige Sherry wird zu einer dunkelfruchtigen, Dörrobst ähnlichen Note. Die Orange kommt mehr hervor.

Geschmack
Unverdünnt kriegt man die volle Wucht vom Alkohol zu spüren! Speichelfluss setzt sofort ordentlich ein. Deutliches Brennen im Mund. Dahinter kommt der Sherry zum Vorschein. Auch Gewürze wie Muskat und Zimt sind zu schmecken.
Mit Wasser wird er sanfter. Süße baut sich gleich zu Beginn im Mund auf. Zwetschkenmarmelade, Powidl in Österreich, ist vorhanden. Die Gewürze sind weiterhin präsent.

Abgang
Ohne Wasser geht er kräftig zu Ende. Bleibt maximal mittellang als dunkelschokoladiger Eindruck in Erinnerung. Auch der Abgang wird mit Wasser gefälliger. Zu den bitteren Nuancen kommen noch ein paar fruchtige Geschmackssplitter dazu. Der Malt bleibt auch länger präsent.

Fazit
Ich verstehe nun, wieso der A’bunadh so vielen, so gut schmeckt. Ein Sherrybrett der ersten Güte. Ohne Wasser ist er im Mund aber kaum zu bändigen. Mit der richtigen Wassermischung wird er sehr gefällig. Der Sherry ist weiterhin omnipräsent. Aber nicht mehr so drückend. Er ist wirklich ein toller Malt. Wenn ich mir einen Aberlour auswählen müsste, wäre der A’bunadh meine Wahl.
Im Vergleich zum erst von mir kürzlich probierten Redbreast 12 CS würde ich aus heutiger Sicht wohl jedoch dem irischen Vertreter den Vorzug geben. Er kam mir kompletter, ausgewogener vor. Im PLV sollten beide ähnlich plaziert sein.

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Glenmorangie The Cadboll


Whiskybase

Nase & Aussehen
Der The Cadboll ist nach der Core Range mein erster Glenmorangie im Glas. Gleich beim ersten Hineinschnuppern habe ich ein Deja Vu mit dem The Original. Diesen süßen hellen Kuchenteig mit Ananaskompott hatte ich auch beim 10er. Nur ist das Gesamtensemble beim Cadboll gediegener und ausgewogener. Einfach lecker. Den Alkohol merkt man ein wenig, wenn man tiefer ins Glas hineinriecht, ein leichtes Stechen ist zu merken - trotz nur 43%. Nach dem ersten Schluck ist auch eine sanfte Vanillegrundierung zu erkennen. Die exotische Ananas wird stärker. Der teigige Geruch nimmt ab.

Geschmack
Der erste Schluck offenbart ein sehr nettes Mundgefühl mit einer üppigen Süße, das an Karamell erinnert. Der helle Ananaskuchen ist weiterhin präsent. Auch im Mund habe ich eine ferne Assoziation zum Original. Aber auch hier ist der Cadboll eindeutig der reifere, der größere Bruder. Schön rund.

Abgang
Der Kuchen wird am Ende ein wenig würziger. Aber nicht zu sehr. Die Eiche ist hier noch nicht dominant wahrzunehmen. Der kleine Braune bleibt länger im Mund und im Abgang haften.

Fazit
Der Cadboll schmeckt gut. Ist sehr süffig. Keine großen Ecken und Kanten. Besonders hervorheben muss man den Ananaskuchen im Glas. Er gefällt mir durchwegs gut. Ob er mir den aktuellen Preis von zwischen hohen €80,- und in Aktion mittigen € 70,- für die 1l Flasche wert ist, weiß ich nicht.

Sonntag, 8. Dezember 2019

Aureum 1865 Grave Digger Edition 6y


Whiskybase

Diesmal nur kurze und schnelle Eindrücke. Laut Info sollen hier auch Sherryfässer im Spiel gewesen sein. Nun gut, deren Einfluss merkt man genauso wenig bei der Farbe im Glas, die heugelb hell ausfällt, als auch in der Nase.
Der erste Eindruck in der Nase ist was Vergorenes, fast schon wie der Geruch im Stall, also nicht ganz reines Heu. In einer Note hab ich was von Bananen gelesen, hm, ja das könnte man damit vielleicht auch assoziieren. Dahinter finde ich vanilige Malz.
Und ein wenig metallische Nuancen.
Im Mund habe ich auch gleich diese Heubananen. Wenig Vanille. Bissi Malz am Schluss, hin zum Abgang. Kein Fass, also Eiche oder ähnliches. Sherrynoten habe ich die gesamte Zeit keine. Abgang ist sehr rasch vorbei.

Sonst eher wenig. Hm. Ne. Den muss ich mir nicht kaufen. War das der beste Deutsche? War mein erster.

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Talisker Storm


Whiskybase

Nase & im Glas:
Nachdem ich den Dark Storm im Glas hatte, muss nun auch der Storm dran glauben. Ein sattes Gold zeigt sich im Glas. Gleich zu Beginn habe ich überhaupt keinen Rauch oder den für mich typischen Krankenhaus/Mullbindengeruch bei Talisker in der Nase. Er startet metallisch und irgendwie faulig? Hm. Vielleicht wie feuchtes, schmutziges Heu. Mit einiger Zeit wandelt sich das Heu in eine überreife Birne. Jetzt langsam nähert sich der phenolische Rauch der Nase.

Geschmack:
Süßer Antritt am Anfang. Ölig im Mund. Nach der malzigen Süße wird es würzig und herb. Rauch habe ich nur unwesentlich im Mund.

Abgang:
Jetzt kommt der pfeffrige Abgang. Aber kein Chilli, wie beim 10er. Ich finde auch, dass die Schärfe beim Dark Storm heftiger war. Danach ein leicht bitterer Geschmack, dann wird es adstringierend. Ganz am Ende kommt leichter Rauch. Aber nur sehr dezent.

Fazit:
Überraschend wenig Rauch bemerkt. Die Süße, die in eine nette pfeffrige Würzigkeit übergeht, finde ich ganz nett. Der Storm ist relativ straightforward. Er kommt rasch zum Punkt. Kann man locker schlürfen, ohne viel überlegen zu müssen. Ich bin froh, davon ein Sample zu habe und meine Taliskerreise fortzusetzen. Aber eine Großflasche brauche ich nicht unbedingt davon.
[/quote]

Dienstag, 3. Dezember 2019

Glendalough 13y - Mizunara Finish


Whiskybase

Nase & im Glas:
Die Farbe des 13jährigen Iren aus den Wicklow Mountains ist ein sattes helles Gold. Hui! Was ist denn das für eine Nase? Ich kenne keine japanischen Malts. Daher kann ich nicht sagen, ob diese Nase für Whiskys, die im japanischen Mizunarafass lagen, üblich ist. Der allererste Geruch in der Nase ist äußerst eigen. Was floral duftendes. Jasmin vielleicht? Danach kommt Vanille, gefolgt von Eiche.

Geschmack:
Auf der Zunge ein prickelndes Gefühl, das sich in eine leichte zuckrige Süße verwandelt - gezuckerter Ingwer? Der Mund wird trocken, vorne bei den Zähnen, danach kommt der Speichelfluss wieder zurück. Ein wenig Schokolade kriege ich beim wiederholten Schluck, da wird er auch generell süßer. Die Würzigkeit bleibt aber. Ab der Mitte kommt die Eiche.

Abgang:
Relativ starker Eichengeschmack mit einer zarten Zitronennote. Und endet in deutlicher Bitterschokolade. Der Abgang ist mittellang bis lang.

Fazit:
Die Nase ist außergewöhnlich! Sie gefällt mir gut. Im Mund jedoch und beim Abgang fällt er, so war mein heutiges Empfinden, aber ab. Für einen Preis von rund € 75,- werde ich mir eher keine Großflasche zulegen. Der Redbreast 12y und auch der Redbreast 12y CS haben mir doch um einiges besser geschmeckt und liegen teilweise preislich deutlich darunter.

Montag, 2. Dezember 2019

Dalmore Port Wood Reserve


Whiskybase

Nase & Aussehen
Mein erster Dalmore. Wenn die Farbe vom Dalmore echt wäre, also nicht gefärbt, wäre dies ein tolles Fass gewesen. Dunkle Bronze. Schön ölig rinnen die Legs. Macht Lust auf mehr.
Beim ersten Hineinschnuppern kriege ich Orangensirup, süß und fruchtig. Aber mehr noch nicht. Mal den Malt im Glas noch ein wenig Ruhe gönnen.
Ah! Nach ein paar Minuten Stehzeit kommen rote Früchte, parfümiertes Holz und Gewürze. Die Nase ist nun wirklich rund und ausgewogen - kein Stechen vom Alkohol ist zu spüren. Ein netter Nachmittagsdram für kühle Sonntage im Winter. Nach dem ersten Schluck treten die Würzigkeit und die roten Fruchteinflüsse deutlicher zu Tage.

Geschmack
Orangen mit Ingwer und Zwetschken! Sehr netter und überraschend ordentlicher Antritt. Schönes Mundgefühl. Mehr pfeffrige Gewürze als Süße. Macht aber nichts! Danach kommen Schokolade und Nüsse - Rumnougat.

Abgang
Der Mix aus oranger Frucht und Gewürze geht auch beim Schlucken weiter. Im Abgang bleibt die Bitterkeit, die eher von Nüssen kommt schön länger haften. Die Zwetschke bleibt ebenfalls stehen.

Fazit
Der Dalmore hat eine sehr feine und schöne Nase. Interessant ist, dass die Süße, die in der Nase spielt im Mund dann zu einer Kombination aus Frucht und pfeffriger Gewürze wird. Der Abgang ist dann eher auf der würzigen, dunkelschokoladigen Seite. Der schmeckt wirklich gut! Und das PLV ist sehr verlockend.
© Hogshead - der Whisky Blog
Template by Maira Gall