Mittwoch, 18. Dezember 2019

Aberlour A‘bunadh Batch 53


Whiskybase

Nase & Aussehen
Von Aberlour hatte ich schon einige im Glas. Alle waren bisher gut, wirklich sehr gut geschmeckt hat mir bis dato jedoch nur der 12y Non Chill-Filtered. Das Sample hier vom A’bunadh habe ich schon einige Zeit in meiner Kiste, das Batch 53 ist von 2015. Bin gespannt, wie er sich gegenüber dem Redbreast 12y CS schlagen wird.

Die Farbe ist wie der erste Geruchseindruck! Intensiv. Ein intensiv dunkles Bernstein, fast schon metallisch kupfrig. Die Nase bekommt ohne Wasserzugabe gleich eine extreme Sherryohrfeige. Leder. Altes Leder und dazu ein stechender Alkoholeinfluss, der an eine Beize erinnert. Der Ausdruck Sherrybrett ist hier sicherlich angebracht. Hinter der brachialen Sherrynote kommt nach ein paar Minuten auch sowas wie Orangenzesten. Die unverdünnte Nase ist sehr nett.
Mit ein paar Tropfen Wasser nimmt die stechende Schärfe deutlich ab. Er wird ruhiger und ausgewogener. Der ledrige Sherry wird zu einer dunkelfruchtigen, Dörrobst ähnlichen Note. Die Orange kommt mehr hervor.

Geschmack
Unverdünnt kriegt man die volle Wucht vom Alkohol zu spüren! Speichelfluss setzt sofort ordentlich ein. Deutliches Brennen im Mund. Dahinter kommt der Sherry zum Vorschein. Auch Gewürze wie Muskat und Zimt sind zu schmecken.
Mit Wasser wird er sanfter. Süße baut sich gleich zu Beginn im Mund auf. Zwetschkenmarmelade, Powidl in Österreich, ist vorhanden. Die Gewürze sind weiterhin präsent.

Abgang
Ohne Wasser geht er kräftig zu Ende. Bleibt maximal mittellang als dunkelschokoladiger Eindruck in Erinnerung. Auch der Abgang wird mit Wasser gefälliger. Zu den bitteren Nuancen kommen noch ein paar fruchtige Geschmackssplitter dazu. Der Malt bleibt auch länger präsent.

Fazit
Ich verstehe nun, wieso der A’bunadh so vielen, so gut schmeckt. Ein Sherrybrett der ersten Güte. Ohne Wasser ist er im Mund aber kaum zu bändigen. Mit der richtigen Wassermischung wird er sehr gefällig. Der Sherry ist weiterhin omnipräsent. Aber nicht mehr so drückend. Er ist wirklich ein toller Malt. Wenn ich mir einen Aberlour auswählen müsste, wäre der A’bunadh meine Wahl.
Im Vergleich zum erst von mir kürzlich probierten Redbreast 12 CS würde ich aus heutiger Sicht wohl jedoch dem irischen Vertreter den Vorzug geben. Er kam mir kompletter, ausgewogener vor. Im PLV sollten beide ähnlich plaziert sein.

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