Mittwoch, 29. März 2023

Edradour 11y 2006 Barolo Cask Matured

 

Whiskybase

English Text Version


Ich bin generell ein Fan von Nach- oder Vollreifungen in Weinfässern. Speziell aus dem Hause Edradour, sei es die namensgleichen nicht rauchigen Abfüllungen oder ihre rauchigen Kollegen, die Ballechins. Der New Make von Edradour in Weinfässern gereift und in Fassstärke abgefüllt, hat bis dato immer meinen Geschmacksnerv getroffen.

So hoffe ich, dass dies auch bei dieser älteren Abfüllung aus dem Jahre 2017 der Fall sein wird. Der Edradour 11y 2006 reifte in einem Barolo Fass aus dem Piemont in Italien. Lediglich 296 Flaschen mit 55,5% Alkoholvolumen kamen schlussendlich heraus. 


Aussehen
Bernstein.


Nase
Erstmals ohne Wasserzugabe ins Glas schnuppern. Die Alkoholschwade ist sehr mächtig, es prickelt und sticht merklich in der Nase. Die 55,5% geben ordentlich Gas. Der Whisky ist noch verschlossen und benötigt Ruhe um sich regelrecht auszudampfen. Nach rund zehn Minuten fängt er an, sich zu öffnen. Der Alkohol ist zwar noch immer präsent, aber jetzt kommen die Aromen immer deutlicher zum Vorschein. Zuerst eine schöne Honigsüße, dazu Anklänge von getrockneten Früchten, wie Aprikosen, Erbeeren und Datteln. Mit Fortdauer wird der Geruch immer cremiger. Die Erbeere übernimmt immer mehr das Kommando, mit ihr zusammen auch die Vanille. Gleichzeitig zeigen sich säuerliche Fruchtnoten. Rotweinaromen mit Tannine liegen im Hintergrund.

Mit etwas Wasserbeigabe macht der Edradour weiter auf. Die fruchtigen Einflüsse werden stärker, ebenso die Vanille. Dazu Kirschen und Pflaumen. Der Alkohol tritt elegant in den Hintergrund. Sehr lecker.


Geschmack
Unverdünnt gleitet der Malt süß und cremig in den Mundraum. Sogleich übernimmt der Alkohol und drückt kräftig und prickelnd auf die Zunge. Weiterhin sehr fruchtig, sind Honig sowie die Kirschen, Erdbeeren mit dem Vanillezucker sehr präsent. Dann wird es würziger mit einer schönen Minznote und auch adstringierend vorne beim Zahnfleisch. 

Mit Wasser ist der Alkoholeinfluss weniger dominant zu Beginn, aber weiterhin kräftig. Passt aber. Die Früchte bekommen nun Gesellschaft von Haselnüssen mit Gewürzen sowie mehr Zimt und Muskat. Insgesamt hilft das Wasser dem Geschmack zu mehr Homogenität ohne ins Langweilige zu gleiten - immer noch viel Charakter.


Abgang
Schöne Kaffeenoten zum Ende hin, mit gerösteten Haselnüssen und dunkel eingeschmolzenen Honig, dazu aromatische Eiche und Muskat. Würziges mittellanges Finish, die Frucht liegt weiterhin auf der Zunge.


Fazit
Edradour in Fassstärke mit Reifung in Weinfässern ist für mich immer eine Bank. Auch bei dieser Rotwein-Variante. Das Fass überlagert zu keiner Zeit den Whisky. Er benötigt zwar seine Zeit, aber dann wird man mit einer sehr leckeren süßfruchtigen Nase und einem schönen Geschmack belohnt. Ein paar Tropfen Wasser tun ihm gut. Die Reifung in dem ansonsten schweren Rotwein hat gut funktioniert. 

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English Text Version


I am generally a fan of post or full maturations in wine casks. Especially from Edradour, be it the namesake non-smoky bottlings or their smoky counterparts, the Ballechins. Edradour's New Make, matured in wine casks and bottled at cask strength, has always appealed to my taste buds.

So I hope that will also be the case with this older bottling from 2017. The Edradour 11y 2006 was matured in a Barolo cask from Piedmont in Italy. Only 296 bottles with 55.5% alcohol volume were eventually released. 

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Amber.


Nose
First sniff in the glass without adding water. The alcoholic strength is very powerful, it tingles and stings noticeably in the nose. The 55.5% gives it a lot of gas. The whisky is still closed and needs rest to really evaporate. After about ten minutes, it starts to open up. The alcohol is still present, but now the flavours become more and more apparent. At first a nice honey sweetness, plus hints of dried fruits like apricots, strawberries and dates. The smell becomes more and more creamy as time goes on. The strawberry takes over more and more, along with the vanilla. At the same time, tart fruit notes appear. Red wine aromas with tannins are in the background.

With a little water added, the Edradour opens up further. The fruity influences become stronger, as does the vanilla. In addition, cherries and plums. The alcohol fades elegantly into the background. Very tasty.


Taste
Undiluted, the malt glides sweetly and creamily into the mouth. Immediately the alcohol takes over and presses powerfully and tinglingly on the tongue. Still very fruity, honey as well as cherries, strawberries with vanilla sugar are very present. Then it becomes spicier with a nice mint note and also astringent at the front of the gums. 

With water, the alcohol influence is less dominant at the beginning, but still strong. But it fits. The fruits now get company from hazelnuts with spices as well as more cinnamon and nutmeg. Overall, the water helps the taste to become more homogeneous without slipping into boredom - still plenty of character.


Finish
Nice coffee notes towards the end, with toasted hazelnuts and dark melted honey, plus aromatic oak and nutmeg. Spicy medium length finish, the fruit continues to linger on the tongue.


Conclusion
Edradour at cask strength with maturation in wine casks is always a banker for me. Also with this red wine variant. The cask never overpowers the whisky. It does take its time, but then you are rewarded with a very tasty sweet fruity nose and flavour. A few drops of water do it good. The maturation in the otherwise heavy red wine worked well.

Mittwoch, 22. März 2023

Starward Nova & Fortis

 

English Text Version

Ich hab vor einiger Zeit bei einer Zusendung von neuen Samples liebenswürdiger Weise auch die Originalsamples der beiden Core-Range-Abfüllungen Nova und Fortis von Starward dazu geschenkt bekommen. Nun hatte ich die Muse und Zeit mir diese beiden mal näher zu Gemüte zu ziehen. Von Starward, der Brennerei aus Melbourne in Australien, habe ich bisher nur eine Abfüllung vom Brühler Whiskyhaus aus ihrer A Dream of Australia Reihe verkostet. Und nach dem Sample mir gleich eine Flasche besorgt. 


Starward Nova

Whiskybase

Der Standard Single Malt von Starward wird nicht älter als rund drei Jahre sein, bevor er mit 41% in die Flasche abgefüllt wird. Wie bei Starward üblich reift der Nova in Rotweinfässern von australischen Weingütern aus Yarra und Barossa Valley, die Shiraz, Cabernets und Pinot Noirs herstellen. Einige Fässer werden vor der Verwendung leicht angekohlt, die meisten jedoch werden nass verwendet, bzw. blieben sogar ein paar Liter vom Wein im Fass.

Fotocredit: Starward


Aussehen
Dunkles Rosegold


Nase
Die Rotweinfässer riecht man, aber im positiven Sinne. Es beginnt gleich mit einer fruchtig säuerlichen Geruchskomposition aus Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen, säuerlichen Stachelbeeren und roten Äpfel die mit Vanillezucker bestreut wurden. Auf der süßen Seite dominieren vor allem Eindrücke vom Fruchtzucker, nicht zu süß. Holzstaub und eine leichte Eukalyptusnote liegen im Hintergrund. Insgesamt ist es eine leichte, nicht sehr intensive Nase, aber durchaus aromatisch und angenehm. 


Geschmack
Ein süffiger Antritt mit einem weichen, samtigen Mundgefühl. Deutlich süßer als in der Nase und weiterhin sehr fruchtig mit den Beeren, den Erdbeeren und nun auch leicht zerdrückten Bananen. Die Vanille wird zum Pudding. Nun auch etwas würziger, mit ein paar Kräutern und zerriebenen Haselnüssen und Milchschokolade. Der Alkohol ist nicht zu merken.


Abgang
Ein dezenter Einfluss vom Fass, ganz, ganz leichte bittere Note. Dazu die Schale der roten Äpfel aus dem Geruch. Vanille und Karamell. Am Ende leicht adstringierend. Ein kurzes Finish ansonsten.


Fazit
Klar. Ein paar Prozente mehr an Alkohol hätten dem Whisky sicherlich gut zu Gesicht gestanden, vor allem im Geschmack. Jedoch ist es ein wirklich guter Einsteiger in diese sympathische Brennerei aus Australien. Die Reifung in den Rotweinfässern hat gut funktioniert, sie ist nicht zu dominant aber ausreichend um einen spritzigen, fruchtbetonten Whisky zu produzieren. Ist für den Frühsommer und auch später eine durchaus spannende Alternative zu so manchem schottischen Pendant mit Ex-Bourbon-Reifung.


Starward Fortis

Whiskybase

Der augenscheinlichste Unterschied zum Nova ist der höhere Alkoholgehalt von 50%. Die offiziellen Angaben von Starward sprechen von der Verwendung von 100% American Oak Barrels, in denen australischer Rotwein aus dem Barossa Valley lag. Da ich aber annehme, dass auch die Fässer, die für den Nova verwendet wurden, aus amerikanischer Weißeiche bestanden, sehe ich hier keinen wesentlichen Unterschied. Eventuell wurden die Fässer stärker ausgekohlt, als beim Nova.


Aussehen
Dunkles Rosegold


Nase
Wesentlich dunkler vom Grundaroma, als der Nova. Sofort steigen dunkel geschmolzenes Karamell, Nougat sowie auch Spuren von Kaffeelikör in die Nase. Dazu Marzipan mit Schokoladeüberguß. Die fruchtige Seite zeigt zerdrückte reife Heidelbeeren sowie reife Plaumen. Ein wenig muffig im Hintergrund. Leichtes Prickeln sowie eine nette Minznote in der Nase, jedoch ist der Alkohol gut integriert.


Geschmack
Schönes cremiges Mundgefühl, dazu ein kräftiger Antritt durch die 50% Alkohol. Sofort sehr süßer Beginn mit viel Fruchteinfluss der Brombeeren, den Pflaumen aus dem Geruch zusammen nun auch mit weichen Rosinen. Dann wird es schnell würziger mit Zimt und Muskatnuss und auch mit einer Pfeffernote. Deutlich trocken werdend. Dazu Nüsse, Marzipan und auch wieder das dunkle Karamell. Im Hintergrund liegt Pfefferminze.


Abgang
Weiterhin sehr fruchtig mit Pflaumenmus, Rosinen und einer netten Vanillesauce. Der Holzeinfluss zeigt sich durch etwas Taninne und bitteren Aspekten von Obstschalen. Insgesamt ist das Finish mittellang.


Fazit
Hm. Der gefällt mir durchaus gut. Von der Nase bis zum Ende hin, fruchtig aber auch schöne Karamell und Marzipannoten. Die 50% Alkohol passen sehr gut zum Gesamteindruck. Der Fortis ist durchaus ein Großflaschenkandidat. 


Gesamtfazit
Sommerlicher Roséwein versus kräftiger Rotwein. Interessant wie unterschiedlich die beiden Samples sind. Ist der Nova ein spritziger, leichtdruchtiger Geselle, der sehr gut im Sommer als Aperitif passt, ist der Fortis mit seiner schweren dunkelfruchtigen und schokoladiger Grundbasis perfekt für den abendlichen Genuss in der kühlen Jahreszeit. Beide Whiskies sind handwerklich sehr ordentlich und machen Lust auf mehr von Starward.

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English Text Version

Some time ago, when I received new samples, I was kindly given the original samples of the two core-range bottlings Nova and Fortis by Starward. Now I had the muse and time to take a closer look at these two. So far, I have only tasted one bottling from Starward, the distillery from Melbourne in Australia, from the Brühler Whiskyhaus from their A Dream of Australia series. And after the sample, I immediately bought a bottle. 


Starward Nova

Starward's standard single malt will not be older than about three years before it is bottled at 41%. As usual with Starward, the Nova is matured in red wine casks from Australian wineries in the Yarra and Barossa Valleys that produce Shiraz, Cabernets and Pinot Noirs. Some barrels are lightly charred before use, but most are used wet, or even had a few litres of the wine left in the barrel.


Appearance
Dark rose gold


Nose
You can smell the red wine barrels, but in a positive sense. It starts right away with a fruity, tart olfactory composition of raspberries, strawberries, cherries, tart gooseberries and red apples sprinkled with vanilla sugar. On the sweet side, impressions of fructose dominate, not too sweet. Wood dust and a light eucalyptus note are in the background. Overall, it's a light, not very intense nose, but quite aromatic and pleasant. 


Taste
A quaffable attack with a soft, velvety mouthfeel. Noticeably sweeter than on the nose and still very fruity with the berries, strawberries and now slightly mashed bananas. The vanilla turns to pudding. Now also a little spicier, with some herbs and crushed hazelnuts and milk chocolate. The alcohol is not noticeable.


Finish
A subtle influence from the cask, very, very slight bitter note. Plus the peel of the red apples from the smell. Vanilla and caramel. Slightly astringent at the end. A short finish otherwise.


Conclusion
Sure. A few percent more alcohol would have certainly suited the whisky, especially in the taste. However, it is a really good introduction to this likeable distillery from Australia. The maturation in the red wine casks worked well, it is not too dominant but sufficient to produce a tangy, fruit-driven whisky. For early summer and later, this is an exciting alternative to some Scottish counterparts with ex-bourbon maturation.


Starward Fortis


The most obvious difference to the Nova is the higher alcohol content of 50%. Starward's official claims speak of using 100% American Oak barrels, which held Australian red wine from the Barossa Valley. But since I assume that the barrels used for the Nova were also made of American white oak, I don't see any significant difference here. Perhaps the barrels were carbonised more than in the Nova.

Fotocredit: Starward


Appearance
Dark rose gold


Nose
Much darker in the basic aroma than the Nova. Immediately, dark melted caramel, nougat as well as traces of coffee liqueur rise to the nose. In addition, marzipan with chocolate glaze. The fruity side shows crushed ripe blueberries and ripe plums. A little musty in the background. Slight tingling as well as a nice mint note on the nose, but the alcohol is well integrated.


Taste
Nice creamy mouthfeel, plus a powerful attack due to the 50% alcohol. Immediately very sweet start with lots of fruit influence from the blackberries, the plums from the nose together now also with soft sultanas. Then it quickly becomes spicier with cinnamon and nutmeg and also a pepper note. Clearly becoming dry. Nuts, marzipan and the dark caramel again. Peppermint is in the background.


Finish
Still very fruity with plum jam, sultanas and a nice vanilla sauce. The wood influence shows through with some tannin and bitter aspects of fruit peel. Overall, the finish is medium long.


Conclusion
Hmm. I quite like this one. From nose to finish, fruity but also nice caramel and marzipan notes. The 50% alcohol fits the overall impression very well. The Fortis is definitely a big bottle candidate. 


Overall conclusion
Summery rosé wine versus powerful red wine. Interesting how different the two samples are. If the Nova is a tangy, lightly fruity companion that goes very well in summer as an aperitif, the Fortis with its heavy dark-fruity and chocolaty base is perfect for evening enjoyment in the cool season. Both whiskies are very well crafted and make you want more from Starward.

Mittwoch, 15. März 2023

Secret Speyside 10y - Sirens Batch 2 (whic)

 

Whiskybase

English Text Version


Die zweite Flasche in der Sirens Reihe von whic.de ist ein zehnjähriger Single Malt mit 51,9% aus einer nicht bekannten Brennerei aus der Speyside. Er reifte die volle Zeit in Amarone Puncheons. Auf dem Label steht zwar "Matured in an Ex-Amarone Puncheon", jedoch kann ich mir bei einer kolportierten Flaschenanzahl von 823 Stück und dem zusätzlichen jährlichen Angel Share bei zehn Jahren Reifung nicht vorstellen, dass diese Mengen an Flaschen aus nur einem Fass stammen kann. Es ist im Grunde auch egal. Es ist nur interessant in Hinblick auf die Intensität der Reifung. Denn je mehr Holzkontakt der Spirit hat, desto intensiver die Reifung.

Und der Kontakt mit den Holzfässern, also der Intensität der Reifung schenke ich bei diesem Whisky wirklich Beachtung. Denn Amarone, der Rotwein der in diesen Fässern vorher lagerte, stammt aus der norditalienischen Weinregion Valpolicella. Diese Weine sind als sehr kraftvoll, alkoholreich und langlebig bekannt, die sich teilweise auch durch eine deutliche Bitternote auszeichnen. Das italienische Wort für bitter lautet "amaro", ist also namensgebend für diesen Wein. 

Ich mag Whiskies mit Reifung oder einem Finish im Weinfass. Bei Amaronereifung kenne ich den Arran Amarone Cask Finish gut, der gefällt mir. Er ist jedoch "nur" ein NAS-Whisky, sicherlich jünger als diese Abfüllung und auch nur ein Finish in Amarone Fässern.

Ich bin wirklich gespannt, wie sehr sich die Vollreifung in diesen Fässern hier auswirkt.


Aussehen
Heller Bernstein


Nase
Sofort nach dem Einschenken entsteht eine säuerliche, sehr fruchtige Note im Glas. Eine Mischung aus vergorenen dunklen Trauben, Erdbeeren, Stachelbeeren und Ribiseln. Ein leichtes Kribbeln entsteht in der Nase durch eine knackige Prise schwarzen Pfeffer - könnte vom Alkohol oder vom Fass herrühren. Überhaupt kommt, neben den fruchtigen Bestandteilen, vor allem eine deutliche Würzigkeit vom Holz zum Vorschein. Sehr aromatisch. Dazu gesellen sich geröstete Haselnüsse, dunkle, leicht angebrannte Schokolade und etwas Krokant. 

Mit Wasserzugabe kommen die würzigen Aromen noch mehr zur Geltung, die rotweinigen Noten dominieren im Geruch.

Fotocredit: whic.de


Geschmack
Der Malt startet mit einem leicht wässrigen Mundgefühl. Am Beginn eine dezent süße Note der Beeren. Diese verschwindet aber recht flott und von da weg dominieren würzige, holzlastige und vor allem leicht tanninhaltige Aromen. Auch der Pfeffer aus der Nase ist wieder präsent, ebenso wie die Haselnüsse und die dunkle Schokolade. Fruchtanteil ist bis auf den Start keiner mehr vorhanden, auch keine Süße.

Mit Wasser wirken die Geschmacksnoten verwässert und beliebig. Die Schärfe geht zwar zurück, jedoch auch die anderen Aromen. Keine Verdünnung!


Abgang
Etwas adstringierend vorne beim Zahnfleisch. Ich glaube, dass dies weniger der Alkoholgehalt als von der Tannine des Rotweins herrührt. Die bitteren Momente aus dem Geschmack sind weiterhin dominant. Sehr hoher Kakaoanteil in der Schokolade, zusammen mit den Überresten der gekelterten Trauben. Insgesamt gestaltet sich das Finish eher kurz. Alleine die leicht bitter, aromatischen Holzaromen sind noch länger zu schmecken.


Fazit
Ist die Nase noch eine sehr interessante Kombination aus diesen doch sehr dominierenden Aromen der Amaronewein Reifung, wird es vor allem im Mund fast schon zu viel des Guten. Die bitterwürzigen Gerbstoffe aus dem Rotweinfass dominieren. Im Finish geht es wieder, hier wirkt es harmonischer und aromatischer. Leider ist die leckere Frucht aus der Nase weitgehend auf der Strecke geblieben. Eventuell waren die zehn Jahre Vollreifung im Amarone Rotweinfass doch etwas too much. Schade, das Batch 2 kann für mich persönlich mit dem Batch 1, dem Secret Mull nicht mithalten. 

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English Text Version


The second bottle in whic.co.uk's Sirens series is a ten-year-old single malt at 51.9% from an unidentified Speyside distillery. It was matured for the full time in Amarone Puncheons. The label says "Matured in an Ex-Amarone Puncheon", but with a reported number of bottles of 823 and the additional annual Angel Share for ten years of maturation, I can't imagine that these quantities of bottles can come from only one cask. It doesn't really matter. It is only interesting with regard to the intensity of the maturation. Because the more wood contact the spirit has, the more intense the maturation.

And the contact with the wooden barrels, that is, the intensity of the maturation, is what I really pay attention to with this whisky. Because Amarone, the red wine that was previously stored in these barrels, comes from the northern Italian wine region of Valpolicella. These wines are known to be very powerful, high in alcohol and long-lived, some of which are also characterised by a distinct bitter note. The Italian word for bitter is "amaro", so it gives this wine its name. 

I like whiskies with maturation or a finish in wine casks. In the case of amarone maturation, I know the Arran Amarone Cask Finish well, I like it. However, it is "only" an NAS whisky, certainly younger than this bottling and also only a finish in Amarone casks.

I'm really curious to see how much the full maturation in these casks has an effect here.


Appearance
Light amber


Nose
Immediately after pouring, a tart, very fruity note emerges in the glass. A mix of fermented dark grapes, strawberries, gooseberries and currants. A slight tingling in the nose comes from a crisp pinch of black pepper - could be from the alcohol or the barrel. In general, besides the fruity components, a clear spiciness from the wood comes to the fore. Very aromatic. Roasted hazelnuts, dark, slightly burnt chocolate and some brittle join in. 

With the addition of water, the spicy flavours come out even more, the red wine notes dominate the smell.


Taste
The malt starts with a slightly watery mouthfeel. At the beginning, a discreetly sweet note of berries. But this disappears quite quickly and from then on spicy, woody and especially slightly tannic flavours dominate. The pepper from the nose is also present again, as are the hazelnuts and dark chocolate. Fruit content is no longer present except for the start, no sweetness either.

With water, the flavours seem watered down and arbitrary. The spiciness recedes, but so do the other flavours. No dilution!


Finish
A little astringent at the front of the gums. I think this is less from the alcohol content and more from the tannins of the red wine. The bitter moments from the taste are still dominant. Very high cocoa content in the chocolate, along with the remnants of the pressed grapes. Overall, the finish is rather short. Only the slightly bitter, aromatic wood flavours can be tasted for longer.


Conclusion
If the nose is still a very interesting combination of these very dominant aromas of Amarone ageing, it almost becomes too much of a good thing in the mouth. The bitter-spicy tannins from the red wine barrel dominate. Things pick up again in the finish, where it seems more harmonious and aromatic. Unfortunately, the delicious fruit from the nose has largely fallen by the wayside. Perhaps the ten years of full maturation in the Amarone red wine cask were a bit too much. It's a pity, for me personally, the Batch 2 can't keep up with the Batch 1, the Secret Mull

Mittwoch, 8. März 2023

Hazelburn 12y 2010

 

Whiskybase

English-Text-Version


Diese Wochen ging in der Whiskyfanszene wieder die Post ab. Die Hype-Brennerei Springbank brachte die neuen Abfüllungen heraus. Und in Windeseile waren die Flaschen von Springbank ratzeputz ausverkauft. Und fast genauso schnell fand man eine Vielzahl dieser Flaschen auch wieder am Zweitmarkt, jedoch nicht mehr zu den Verkaufspreisen, die die Brennerei veranschlagt hatte. Und auch viele Händler und Online Shops erhöhten, falls sie überhaupt noch einen Vorrat hatten, die Preise steil nach oben.

Wer wie ich bei diesem Spielchen nicht mitmachen will, für den bleibt die Hoffnung auf Verkostungssamples. Und für den neuen Hazeburn Oloroso Cask matured konnte ich eins ergattern.

Die diesjährige Version hat zwölf Jahre in frischen Oloroso Sherry Casks reifen dürfen. Der Alkoholgehalt schwankt von Abfüllung zu Abfüllung. Dieses Jahr sind es 49,9% geworden. Ob dies Fassstärke ist glaube ich eher nicht, da hätten die Fässer in nur zwölf Jahren doch recht viel Flüssigkeit verlieren müssen. Wie immer sind auch dieses Mal 9.000 Flaschen als limitierte Menge herausgekommen. Die früheren Abfüllungen, die ich bisher kosten konnte, gefielen mir sehr gut. Bin gespannt, wie es mit der neuen aussieht.


Aussehen
Dunkles Bernstein. Doch eine Spur heller, als die vorigen verkosteten Abfüllungen.


Nase
Er geizt anfänglich mit seinen Aromen, wirkt verschlossener als seine Vorgänger. Dann erscheinen doch noch Gerüche nach muffigem alten Leder, könnte eine Spur Schwefel im Hintergrund sein? Neben einer ordentlichen Portion an gerösteten Haselnüssen liegt auch etwas Tabak in der Luft. Die Fruchtkomponente versteckt sich ein wenig. Mit etwas Zeit kommen Aprikosen- und herbe Orangenmarmelade zum Vorschein. Die sonst typischen dunklen und getrockneten Früchte fehlen beim ersten Reinriechen komplett. Ein wenig Vanille und Waldhonig. Blind hätte ich hier auf eine Ex-Bourbonreifung mit einem Finish in Sherryfässern getippt. 

Bei längerer Standzeit von 45 Minuten, bis weit über eine Stunde, verändert sich der Geruch stark. Er ist jetzt deutlich blumiger, Lavendel könnte es sein. Die Orangenmarmelade hat sich zu einem leicht verdünnten Sirup gewandelt. Der old-school Ledertouch ist gänzlich weg. Etwas Tabakaroma schwebt noch im Hintergrund. 

Die ansonsten immer vorhandene leichte funky Springbanknote vermisse ich total. Ein paar Tropfen Wasser bringen die fruchtige Seite mehr zum Glänzen, jetzt zeigt sich auch das Beerenobst neben der Aprikose. Aus der Orange wird nun eher eine Mandarine. 


Geschmack
Ein sehr weicher, cremiger Antritt und ein volles Mundgefühl. Die knapp 50% drücken ordentlich an. Wieder am Anfang eine leichte aber doch erkennbare Assoziation von Schwefel. Leder, Tabak und eine prickelnde Würzigkeit und Ingwerschärfe vom Fass gehen Hand in Hand mit einer doch süßen Fruchtnote, die nun auch von dunklen reifen Beeren stammen könnte. Der Honig ist ebenso da wie die gerösteten Haselnüsse aus dem Geruch. 

Mit Wasser wird er gefährlich süffig. Deutlich mehr Süße und Frucht, die Würzigkeit nimmt ab. Der Alkohol ist insgesamt gut eingebunden.


Abgang
Das Finish gestaltet sich als Kombination der Leder, Tabak und Beerennote mit ein wenig dunkler Schokolade, die einen schönen leckeren Kakaogehalt hat. Nicht zu dominant bitter. Das Holz der Fässer schmeckt man am Ende deutlicher. Es ist aber vor allem sehr aromatisch. Ich mag Eiche bis zu einem gewissen Grad, da passt es perfekt. Insgesamt wohlwollend lange gestaltet sich der Abgang.


Fazit
Schwierig. Nach meinen bisherigen Oloroso Cask matured Abfüllungen hatte ich mir einfach etwas anderes erwartet. Er ist im Grundcharakter viel heller, als die beiden älteren Jahrgänge, die ich  bislang verkostet habe. Die ansonsten für mich so typischen old-school Sherryaromen sind im Geruch nur peripher wahrnehmbar, das Muffige, der Geruch nach alten Ledersitzmöbeln, die dunklen getrockneten Früchte - all dies ist teilweise nur schwach bis gar nicht vorhanden. Dafür hellere Fruchtaromen und mehr würzig, nussige Aspekte. Interessant. Springbank Vibes hatte ich nie. Der Geschmack und der Abgang versöhnen dann wieder mehr. Ist es eine schlechte Abfüllung? Nein! Aber es ist nicht das, was ich erwartet habe, wenn ich einen Hazelburn mit 10+ Jahren mit Oloroso Sherryfass Reifung im Glas habe. Würde ich mir diese Abfüllung kaufen? Vom Preis, den man jetzt zahlen müsste, mal abgesehen, würde ich heute diese Frage wohl verneinen. Die alten Abfüllungen haben mir besser gefallen. Bin ich enttäuscht? Etwas.

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English Text-Version


These weeks, the whisky fan scene was abuzz again. The hype distillery Springbank brought out the new bottlings. And in no time at all, the bottles from Springbank were sold out. And almost as quickly, a large number of these bottles were found again on the secondary market, but no longer at the sales prices that the distillery had estimated. And many dealers and online shops, if they still had any stock at all, raised their prices steeply.

For those who, like me, don't want to take part in this game, the hope remains for tasting samples. And I was able to get hold of one for the new Hazeburn Oloroso Cask matured.

This year's version has been allowed to mature for twelve years in fresh Oloroso Sherry casks. The alcohol content varies from bottling to bottling. This year it's 49.9%. I don't think this is cask strength, as the casks would have lost a lot of liquid in only twelve years. As always, 9,000 bottles were released as a limited edition. I liked the earlier bottlings that I have tasted so far very much. I'm curious to see what the new one looks like.


Appearance
Dark amber. But a touch lighter than the previous bottlings tasted.


Nose
It is initially stingy with its aromas, seems more closed than its predecessors. Then smells of musty old leather appear, could there be a trace of sulphur in the background? Besides a good portion of roasted hazelnuts, there is also some tobacco in the air. The fruit component hides a little. With a little time, apricot and tart orange marmalade emerge. The otherwise typical dark and dried fruits are completely absent when first smelled. A little vanilla and forest honey. Blindly, I would have guessed an ex-bourbon maturation with a finish in sherry casks. 

With a longer standing time of 45 minutes, up to well over an hour, the smell changes a lot. It is now distinctly more floral, lavender it could be. The orange marmalade has changed to a slightly diluted syrup. The old-school leather touch is completely gone. Some tobacco aroma still hovers in the background. 

I totally miss the slight funky Springbank note that is otherwise always present. A few drops of water make the fruity side shine more, now the berry fruit shows up next to the apricot. The orange now becomes more of a tangerine. 


Taste
A very soft, creamy attack and a full mouthfeel. The just under 50% pushes on nicely. Again at the beginning a slight but still recognisable association of sulphur. Leather, tobacco and a tingling spiciness and gingeriness from the barrel go hand in hand with a sweet fruit note that could now also come from dark ripe berries. The honey is there as well as the roasted hazelnuts from the smell. 

With water, it becomes dangerously drinkable. Clearly more sweetness and fruit, the spiciness decreases. The alcohol is well integrated overall.


Finish
The finish turns out to be a combination of the leather, tobacco and berry notes with a little dark chocolate, which has a nice delicious cocoa content. Not too dominantly bitter. You can taste the wood of the casks more clearly at the end. But it is very aromatic above all. I like oak to a certain extent, so it fits perfectly. Overall, the finish is pleasantly long.


Conclusion
Difficult. After my previous Oloroso Cask matured bottlings, I simply expected something different. It is much lighter in character than the two older vintages I have tasted so far. The old-school sherry aromas that are otherwise so typical for me are only peripherally perceptible in the smell, the mustiness, the smell of old leather seating furniture, the dark dried fruits - all this is partly only faintly present or not at all. Instead, lighter fruit aromas and more spicy, nutty aspects. Interesting. I never had Springbank Vibes. The taste and the finish then reconcile more. Is it a bad bottling? No! But it's not what I expected when I have a Hazelburn with 10+ years of Oloroso sherry cask maturation in the glass. Would I buy this bottling? The price you would have to pay now aside, I would probably answer this question in the negative today. I liked the old bottlings better. Am I disappointed? A little.


Donnerstag, 2. März 2023

Ardbeg 13y Fermutation

 

Whiskybase

English Text-Version


Knapp vor einem Jahr präsentierte Ardbeg eine besondere Committee Abfüllung - Ardbeg Fermutation 13 Jahre. Die 13jähre Reifezeit in Ex-Bourbonfässern ist bei der Islay-Brennerei keine Besonderheit. Die Entstehung dieser Flasche ist einem Zufall oder besser einem Schaden in der Brennerei geschuldet.

Im November 2007 war ein Boiler, der für die Beheizung der sechs Washbacks der Distillery sorgt, defekt. Eine rasche Reparatur war nicht möglich. Es drohte die Entsorgung der gesamten Maische, die in den Washbacks seit 72 Stunden vergor - der üblichen Zeitspanne bei Ardbeg. Dr. Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation bei Ardbeg entschied sich jedoch anders und ließ die Maische weiterhin in den Gärbottichen.

Ich weiß nicht, ob er mit so einer langen Zeitdauer gerechnet hat. Aber die Maische bliebt über drei Wochen in den Behältern, bis der Boiler wieder einsatzfähig war und die Brennkessel wieder gestartet werden konnten. Ein gewagtes Experiment oder auch eine geniale Marketingaktion. Denn nach 13 Jahren Reifung wurde der "Unfall" mit 49,4% in die nett designte Flasche gefüllt und, wie erwähnt, als Committee Member Abfüllung 2022 an die Ardbeg Fans verkauft.

Und der Deal ging auf, die Flasche war in nicht mal einer Stunde ausverkauft, zum Ausgabepreis von € 180,-. Eine Flasche war mir das Experiment zwar nicht wert, aber ein Sample fand aber den Weg zu mir. Ich bin ja auch neugierig, wie sich diese extrem lange Fermentierung auf das Destillat ausgewirkt hat.


Aussehen
Helles Gold oder Chardonnay Weißwein


Nase
Es ist zu Beginn ein klarer kalter Holzkohlenrauch mit bereits etwas Aschebildung im Geruch vorhanden. Jedoch kommt er mir weniger deutlich und stark vor, wie üblich bei einem Ardbeg. Eine ziemlich tropisch fruchtige Nase! Reife Mango und Ananas sind im ersten Antritt im Geruch präsent. Dahinter wabbern die gewohnten Kräuternoten mit einem Einschlag von frischer Zitrone. Eine Süße und viel Vanille, wie nachgezuckerte Vanillsauce, umrahmt die anderen Aromen. Nach rund 10-15 Minuten übernehmen die üblichen getrockneten Küchenkräuter und die zerstoßenen Fichtennadeln mit etwas Baumharz die Führung. Also entweder es sind die 13 Jahre Reifung oder eben wirklich die XXL-Fermentationsdauer, aber er wirkt weicher, gesetzter als meine bisherigen Kandidaten aus der Islay Brennerei. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, eine leichte Minznote zeigt sich kurz am Ende im Geruch.


Geschmack
Ein schönes cremiges Mundgefühl. Gleich sehr kräftiger, leicht pfeffriger Antritt. Mehr Rauch und kalte Asche als in der Nase, deutliche Würzigkeit nun, vor allem von den getrockneten und geräucherten Kräutern, weniger Süße als vom Geruch erwartet. Die klassische Zitrone und Grapefruit ist nun mehr präsent. Die tropischen Früchte treten in den Hintergrund. Ein Hauch von Vanille, viel weniger als in der Nase. Die 13 Jahre im Fass merkt man nun. Leicht bittere Noten vom Holzfass, mittelstarker Kakao, Anis ist nun deutlich zu schmecken. Beim zweiten und dritten Schluck wird er doch wieder süßer, der Pfefferantritt bleibt jedoch.


Abgang
Mehr Fasseinwirkung und eine Trockenheit am Gaumen ist zu schmecken und zu spüren. Nun immer mehr teeriger Rauch und Aschenbecherfeeling. Etwas getrocknete Zitronenscheiben. Gegen Ende hin wird er immer mehr zu einem typischen Vertreter aus Islay. Insgesamt ein mittellanger Abgang, der Rauchgeschmack dominiert das Finish.

Fotocredit: Ardbeg


Fazit
Am Rand des Glases rinnen die Schlieren sehr langsam und ölig herunter. Dies ist schon sehr Appetit anregend. Und so ist auch die Nase des kleinen Produktionsunfalls. Sehr appetitlich und schon anders, als andere Ardbegs. Vor allem die weiche, fruchtige Seite gefällt mir. Im Geschmack und im Abgang übernehmen Schritt für Schritt wieder stärker die typischen Ardbeg Attribute die Führung. Gefällt er mir? Durchaus! Würde ich ihn mir zulegen? Klar, why not? Um € 180,- Erstausgabepreis? Ne, € 100,- bis € 115,- für einen 13y Ardbeg mit erhöhter Trinkstärke wäre mir der Spaß schon wert. Mehr nicht. Die aktuellen Sekundärmarktpreise braucht man nicht erwähnen. Die sind rein was für Sammler und Flipper, die die Flasche nie öffnen werden. Egal, trotzdem nice ihn mal verkostet zu haben!

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English Text-Version


Just under a year ago, Ardbeg presented a special committee bottling - Ardbeg Fermutation 13 Years. Maturing for 13 years in ex-bourbon casks is not unusual for the Islay distillery. The creation of this bottle is due to a coincidence or better a damage in the distillery.

In November 2007, a boiler that provides heating for the distillery's six washbacks was defective. A quick repair was not possible. It threatened to dispose of the entire mash, which had been fermenting in the washbacks for 72 hours - the usual period at Ardbeg. However, Dr Bill Lumsden, Director of Distilling and Whisky Creation at Ardbeg decided otherwise and continued to leave the mash in the fermenting vats.

I don't know if he expected it to last that long. But the mash remained in the vats for over three weeks until the boiler was ready for use again and the stills could be restarted. A daring experiment, or perhaps an ingenious marketing campaign. Because after 13 years of maturation, the "accident" with 49.4% was filled into the nicely designed bottle and, as mentioned, sold to Ardbeg fans as a Committee Member bottling in 2022.

And the deal worked out, the bottle was sold out in less than an hour, at the issue price of € 180,-. A bottle was not worth the experiment, but a sample found its way to me. I am curious to see how this extremely long fermentation has affected the distillate.

Fotocredit: whiskyexperts.net


Appearance
Pale gold or Chardonnay white wine.


Nose
There is a clear cold charcoal smoke at the start with some ashiness already present in the smell. However, it strikes me as less distinct and strong than usual with an Ardbeg. Quite a tropical fruity nose! Ripe mango and pineapple are present in the first attack on the nose. Behind that, the usual herbal notes waft with a hint of fresh lemon. A sweetness and lots of vanilla, like sweetened vanilla sauce, frame the other aromas. After about 10-15 minutes, the usual dried kitchen herbs and crushed spruce needles with some tree resin take over. So it's either the 13 years of maturation or really the XXL fermentation time, but it seems softer, more settled than my previous candidates from the Islay distillery. The alcohol is very well integrated, a slight mint note appears briefly at the end in the smell.


Taste
A nice creamy mouthfeel. Immediately very strong, slightly peppery attack. More smoke and cold ash than on the nose, definite spiciness now, especially from the dried and smoked herbs, less sweetness than expected from the smell. The classic lemon and grapefruit is more present now. The tropical fruits fade into the background. A hint of vanilla, much less than on the nose. The 13 years in the barrel are now noticeable. Slightly bitter notes from the wooden barrel, medium cocoa, aniseed can now be clearly tasted. On the second and third sip it becomes sweeter again, but the pepper tang remains.


Finish
More barrel influence and a dryness on the palate can be tasted and felt. Now more and more tarry smoke and ashtray feeling. Some dried lemon slices. Towards the end it becomes more and more a typical representative from Islay. Overall a medium-long finish, the smoke flavour dominates the finish.


Conclusion
At the rim of the glass, the streaks run down very slowly and oily. This is already very appetising. And so is the nose of this little production accident. Very appetising and already different from other Ardbegs. I especially like the soft, fruity side. In the taste and in the finish, the typical Ardbeg attributes take the lead again step by step. Do I like it? Absolutely! Would I buy it? Sure, why not? At € 180,- first edition price? No, € 100 to € 115 for a 13y Ardbeg at a higher strength would be worth it to me. No more than that. There is no need to mention the current secondary market prices. They are only for collectors and flippers who will never open the bottle. Anyway, nice to have tasted it!



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