Freitag, 27. März 2020

Tadhg Williams - My Father's Clouds (Audio)

Zusammen mit einem guten Glas Irish Wiskey die richtige Nachmittagsbegleitung.
#slainte

 

Donnerstag, 26. März 2020

Inchgower 18y 2001/2019 The Maltman


Whiskybase

Nase & Aussehen
Dünner Film am Glasrand mit seinen 50,1% an Alkohol. Die Farbe lässt eine Cola-Assoziation schon zu. Kommt dem Kavalan Solist Sherry Cask schon sehr ähnlich, was die Farbe betrifft. Typische dunkle Sherry- und Rosinendüfte in der Nase. Aber am Anfang ohne Wasser grundsätzlich eher von der verschlossenen Bruderschaft. Lassen wir dem Malt mal etwas Luft und Zeit zukommen. Die knapp 50% stechen nicht in der Nase, der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Nach rund zehn bis 15 Minuten macht der Whisky mehr auf. Es wird fruchtiger in der Nase. Leicht erdig mit roten Weintrauben, ein wenig säuerliche Aromen im Hintergrund. Schöne Nase! Mit Wasser nehmen die Sherry- und vor allem die Fruchtaromen zu. Sehr runde Nase, sehr harmonisch.

Geschmack
Der Alkohol ist im Mund deutlicher zu spüren, als in der Nase. Zunge, Gaumen und Zahnfleisch werden trockener. Viele Gewürze im Mund! Wow. Von Süße merke ich ohne Wasser zunächst eher nichts. Neben der Würze, wahrscheinlich vom Fass, auch eine angenehme Bitterkeit, Richtung dunkler Schokolade. Beim zweiten Schluck einen leichten Anflug von einer Süße. Aber die Gewürze und der Antritt bleiben dominant. Jetzt kommt noch die Lederaromen von der Nase hinzu. Mit Wasser wird das Ganze süßer, behält aber seinen Charakter als ledriger Gewürzkorb.


Abgang
Der Schokolade bleibt länger im Mund haften. Aber keine unangenehme Bitterkeit. Eher Gewürzschokolade. Interessant. Ich habe auch eine Assoziation mit Heidelbeeren, eher der Haut der Beeren. Auch das Leder ist weiterhin vorhanden. Mit etwas Hinzugabe von Wasser gehen die Beeren zwar etwas verloren, aber die Bitterschokolade bleibt, auch das Leder. Vielleicht sogar einige Tabakblätter für eine Zigarre kommen hinzu.

Fazit
Mein erster Inchgower. Und ich muss sagen, der ist sehr gut! In der Nase noch schöne dunkle Sherry/Beerenkomponenten wechselt der Malt im Mund und Abgang übergangslos in die Gewürzschublade mit deutlich altem Leder und Tabak. Der Malt weiß mit Wasser umzugehen. Der Whisky will Zeit und Aufmerksamkeit, gibt aber dann viel retour. Wer ein Sample ergattern kann, sollte zugreifen. Flaschen sind wohl alle schon vergriffen.

Donnerstag, 19. März 2020

Blindtasting No. 3


Nase
Beginnen wir mit der Farbe im Snifter. Die ist ein dunkles Gold bzw. Kupfer. Am Glasrand entwickeln sich zahlreiche ölig langsam runter rinnende Legs.
Schöne runde süße Nase gleich zu Beginn. Da sticht nix. Erster Eindruck bei der Nase sind reife rote Äpfel und Orangen mit ein wenig von ihrer Schale. Vanille liegt dahinter. Rundet die Nase zu den Früchten schön ab.
Nach dem ersten unverdünnten Schluck meine ich auch jetzt einige Gewürze wahrzunehmen und Kräuter. Bisschen wie Maggi, Liebstöckl?

Geschmack
Okey!!! Sehr spritzig, feurig beim ersten Schluck. Der hat schön Wumms. Da steckt eine höhere Alkoholstärke dahinter. Süße kommt. Fast ein wenig Rauch würde ich da wahrnehmen. Ist das vielleicht die Eiche - europäische, kräftige? Adstringierend. Trocken werdend am Zahnfleisch. Ledrig, sherrylike.
Mit drei, vier Tropfen Wasser wird die spritzige Schärfe im Mund ein wenig gebändigt. Die Süße zu Beginn bleibt, dann wird es aber sherrylastiger, und zwar wirklich würzig, ledriger. Diese Rauchassoziation bleibt auch jetzt.

Abgang 
Das leicht torfige bleibt auch am Ende im Mund haften. Kräftig, eichig auch hier, wie im Mund. Espresso mit dunkler Schokolade gepaart. Mit wenig Wasser kommt das Holz mehr hervor, aber auf der aromatischen Seite. Er bleibt sehr lange im Mund mit dieser „rauchigen Eiche“.

Fazit
Von der Nase her könnte es ein Sherryfinish sein. Eine komplette Sherryfasslagerung würde ich erstmals ausschließen. Rotwein eher auch nicht. Die Nase ist aber sehr nett.
Auf jeden Fall ist das ein Tropfen, der ergründet werden will. Ich hatte ihn vielleicht knapp 10 Minuten im Glas vor dem ersten Riechen. Könnte sein, dass der mehr Zeit im Glas benötigt.
Vom Geschmack und Abgang her. Vor allem dann mit ein wenig Wasser, tendiere ich dazu, meine Vermutung von der Nase her zu revidieren. Das könnte eine komplette Lagerung in einem Sherryfass sein. In einem Oloroso-Fass vielleicht? Sehr interessant finde ich die leichte Rauchnote, die ich im Mund und im Abgang finde.
Nun gut. Was vermute ich? Ein Sherry Malt in Cask Strength, ich sag mal mindestens 56 - 58%. Olorosofass. Ich sag mal, mindestens 12 Jahre. Schotte. Speyside oder Highlands. Die leichte Rauchnote... hm. Ich glaube wirklich, dass dies kein torfiger Rauch ist, sondern eher von dem Eichenfass kommt.
Brennerei, keine Ahnung. Mir fehlen noch so viele. Der einzige, wo ich eine ähnliche ledrige Assoziation hatte, aber nicht den Rauch, war bis her der Allardice. Aber der ist natürlich nicht so dicht durch die niedrigere Alkoholstärke. Der Caledonia ist auch ledrig, aber hat weniger Süße. Könnts ein Glenfarclas sein? Vielleicht ein Family Cask? Hatte ich noch nie. Weiß ich nicht.
Auf jeden fall ein sehr schöner Malt, der mir gefällt!

Auflösung

Dienstag, 10. März 2020

BenRiach 17y Pedro Ximénez Finish


Whiskybase

Dies ist mein erster Benriach! 17 Jahre Reifung, davon zwei Jahre im PX-Fass, der Rest war klassisch im amerikanischen Bourbonfass verbracht. Meine Kostprobe wurde 2016, dem Jahr als Billy Walker den Brennerei als Brown-Forman verkaufte, abgefüllt.

Nase & Aussehen
Schöne dunkle, rötliche Kupfernoten hat dieser Malt. Helle rote Früchte mit einer dominanten Süße. Aber auch ein wenig Säure - Fruchtsäure. Tolle Fruchtnase. Aber eine Süße! So eine süße Nase hatte ich bislang noch nie. Schokolade, Milchschokolade mit roten Trauben. Leicht im Hintergrund, nach einiger Zeit im Glas, kommen die bekannten Sherryaromen hervor. Aber alles ist umrahmt von diesem Staubzucker. Krass!
Nach dem ersten Schluck habe ich den Tabak aus dem Geschmack auch in der Nase. Schön.

Geschmack
Na Wow! Was für eine Süße! Die füllt sofort den ganzen Mundraum cremig aus. Wahnsinn! Sherryaromen am Anfang. Nach diesem süßen Beginn wechselt der Malt zu einer schönen Würzigkeit, die aber auch aromatische Tabakblätter beinhaltet.

Abgang
Die Tabakassoziation bleibt auch am Ende hin präsent. Gegen Schluss kommt die Eiche mit einer zarten Bitterschokolade - wie die hauchdünnen Lindt Schokoblättchen.

Fazit
Ein klassischer Desert Malt. So eine Süße in der Nase und auch zu Beginn im Mund! Ein sehr harmonischer Whisky. Gefällt mir! Nicht allzu komplex, aber was er hat, dass hat er mit Ausdruck und Qualität. Den kann man locker kaufen, wenn man noch eine Flasche bekommt und auf süße, süffige Malts steht.

Dienstag, 3. März 2020

Kavalan Solist Sherry Cask 57,8%


Whiskybase

Der Kavalan Solist Sherry Cask ist mein erster Vertreter aus Asien. Genauer gesagt, kommt der Solist aus Taiwan. Ich bin sehr gespannt, ob ich ebenfalls so begeistert bin, wie viele andere.

Nase & Aussehen
Was für eine Farbe! Wie alt ist der Malt? Fünf Jahre? Sehr viel älter wohl nicht. Und dann so eine Farbe im Glas. Balsamico. Dunkler unverdünnter Balsamico aus Modena. Und was die Farbe bereits andeutet, ist auch mit einer Wucht in der Nase erkennbar. Unglaubliches Sherrybrett! In dunkler Schokolade eingelegte Zwetschken, wie es sie oft zu Weihnachten gibt. Auch der aromatische Balsamico, nicht der aus dem Supermarkt, das teure Zeugs in den 0,25l Fläschchen ist gemeint, das sirupartig, süßsäuerlich schmeckende, ist in der Nase. Was waren das für Sherryfässer? Oloroso nehm ich an, denn er ähnelt - wenn auch noch konzentrierter - dem Allardice von Glendronach, den ich offen stehen habe - einer meiner Lieblinge. Die Alkoholstärke drückt hier aber nochmals mehr die Aromen gegen die Nase. Leichtes Brennen in der Nase.
Mit ordentlich Wasser wird er weicher in der Nase. Es kommen zusätzlich weitere dunkle Früchte wie Datteln und Feigen zum Vorschein. Dazu etwas Vanille, nicht all zu viel - nur ein wenig.

Geschmack
Unverdünnt probiere ich ihn nicht, da ist mir der Alkoholpegel mit 57,8% doch zu heftig. Süß, brickelnd, adstringierend im Mundraum. Heftig wütet er. Der braucht eventuell noch ein paar Tropfen. Mit weiterer Wasserzugabe wird er sanfter. Die typischen Oloroso, Sherrygeschmacksknospen, wie altes Leder, dunkle Früchte sind sofort präsent. Eine Würzigkeit, eher von der Eiche des Fasses ist auch gegen Ende im Mund vorhanden.

Abgang
Dunkelfruchtig gegen Ende hin. Lecker. Verbunden mit einem schönen Nussgeschmack. Ganz zum Schluss wird es leicht bitter. Der Abgang insgesamt ist nicht allzulange, bis auf die Eiche.

Fazit
Der ist wahrlich nicht für jeden Tag. Was für eine Bombe! Für diesen Malt muss man sich ordentlich Zeit nehmen und auch die Lust haben. In der Nase weniger süß, wie erwartet. Dafür eine sehr interessante Balsamiconote. Im Mund am Anfang süß und mit ordentlich Wasser kommen auch die anderen Nuancen gut zum Vorschein. Ist er die € 120,- wert? Ja. Wer auf Sherry-Wasserstoffbomben-Feeling steht, muss ihn mal probiert haben.
© Hogshead - der Whisky Blog
Template by Maira Gall