Dienstag, 4. Februar 2020

Teeling Brabazon 02


Whiskybase

Diesmal ist ein Ire aus dem Hause Teeling bei mir im Snifter zu finden. Genauer gesagt der Teeling Brabazon 02. Dieser NAS ist unter anderem in Port Casks gelegen. Die Flasche habe ich mir bereits 2018 gekauft und auch schon geöffnet gehabt. Jedoch erst zwei oder dreimal davon probiert - dies liegt jedoch schon einige Zeit zurück. Bin also gespannt, ob die Luft in der Flasche dem Malt geholfen oder geschadet hat!

Nase & Aussehen
Ein schönes rötliches Gold ist im Glas zu sehen. Orangenschalen mit Zimtsterne. Das ist die allererste Assoziation, die mir in den Sinn kommt. Die Orange wird nach einiger Zeit Ruhe kräftiger. Dahinter wird auch Süße deutlich wahrnehmbar. Weniger Honig, eher wie Zucker, brauner Zucker, karamellisierter.
Den Alkohol merkt man am Anfang durch ein leichtes Stechen in der Nase. Mit der Zeit nimmt dieser Effekt jedoch ab, der Alkohol tritt in der Nase deutlich zurück. Wie alt ist der zweite Brabazon? Ich denke nicht allzu alt, denn ich glaube im Hintergrund immer wieder etwas metallisches zu bemerken.
Mit Wasserzugabe wird der Malt runder. Hinter den Orangen wechselt der Zimt mit anderen Gewürzen, wie Muskat und Nelken den Platz.


Geschmack
Kräftiger Antritt durch die knapp 50% Alkohol. Ein sehr schönes rundes Mundgefühl. Überraschend süß ist der Malt am Anfang. Ziemlich schnell folgt dem braunen Zucker eine deutliche Ingwerschärfe mit Muskateinschlag.
Mit Wasser wird es auch im Mund weniger scharf und brennend. Jedoch reduziert sich auch der süße Charakter und wird durch herbere Gewürze ersetzt.

Abgang
Der prickelnde Ingwer geht übergangslos in den Abgang über. Sehr wärmend im Rachen. Danach kommt dezent die Eiche mit einer dunklen Schokoladennote zum Vorschein. Der Abgang ist eher mittellang. Auch am Schluss ändert sich der Teeling durch Wasser, die Eiche wird dominanter. Aber auch hier geht die Schärfe zurück.


Fazit
Die Flasche ist ja schon seit einer geraumen Zeit offen. Und ich denke, dass hat dem Malt doch gut getan. Der Tropfen ist nun wesentlich weicher in der Nase und die Orangentöne kommen besser zur Geltung, als bei den ersten Probierversuchen. Alles im allen ein guter Malt, der für mich jedoch nicht typisch irisch ist. Die Schärfe und das Brennen im Mundraum und im Abgang haben so gar nichts von einem sanften Iren. Kann aber auch mit einer gewissen Jugendhaftigkeit zusammenspielen. Ob der Malt bereits das Volksschulalter erreicht hat? Wenn, dann nur knapp.

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