Nase & Aussehen
Der beinahe volljährige Old Pulteney ist nicht kühlgefiltert, scheint jedoch gefärbt zu sein. Zumindest ist es nicht klar auf der Flasche ersichtlich, ob nicht - und was auf der Flasche steht, bzw. nicht steht gilt (laut Ralfy). Die Farbe, sofern natürlich, wäre ein schönes Gold.
Der aller erste Eindruck vom Geruch ist ein sehr schönes sattes und reifes Bourbonfass. Überlagert wird dies von einer gewissen mineralischen Frische, die man mit der, dem Pulteney nachgesagten, maritimen Note durchaus assoziieren kann. Eben auch diese oft zitierte leichte Salzigkeit ist spürbar. Aber gleich dahinter kommen gelbe Südfrüchte wie Mango und Honigmelone und reife Ananas. Das kommt sicher vom Bourbonfass.
Die Eiche meldet sich nun ebenfalls mit einer schönen, harmonischen Würzigkeit. Nach einiger Zeit im Glas werden auch die Aromen von der Sherryfassreifung klarer. Die Früchte wandeln sich von Südfrüchten hin zu Orangenschale und -saft und Beeren. Auch süßer und malziger wird nun die Nase.
Geschmack
Der Malt rinnt sehr ölig in den Mundraum. Leichte Süße, wie Karamell und eine eher undefinierbare Frucht ist zu Beginn präsent, die sehr rasch in eine leicht prickelnde, weißpfeffrige Schärfe übergeht - Ingwer nicht unähnlich. Sehr holzwürzig geht es weiter. Alkohol ist überhaupt nicht zu spüren. Aber, kann es sein, diese „maritime Salzigkeit“ ab dem zweiten Schluck ist auch wieder mit von der Partie. Interessant.
Abgang
Im Finish dominieren weiter Ingwer und die lange, lange Eichenfracht. Aber absolut keine Bitterkeit ist wahrzunehmen. Viele Holzaromen dafür. Sehr lange bleibt dieser Eichengeschmack im Mund zurück.
Fazit
Der 17y von Old Pulteney ist ein wahres Chamäleon. Der Malt benötigt wirklich Zeit und Ruhe im Glas. Die Nase ändert sich mit der Zeit von einer satten Bourbonbombe hin zu einer zarten Sherryfrucht. Sehr schön und lecker in der Nase.
Im Mund dann überraschend kaum bis keine Frucht. Dafür eine immens intensive Eiche. Aber die ganze Zeit, bis zum Finish, ist die Eiche harmonisch und würzig. Kaum bis keine Bitterkeit ist zu spüren und zu schmecken. Im Mund ist dahinter jedoch auch immer wieder die Seeluft vorhanden.
Im Mund dann überraschend kaum bis keine Frucht. Dafür eine immens intensive Eiche. Aber die ganze Zeit, bis zum Finish, ist die Eiche harmonisch und würzig. Kaum bis keine Bitterkeit ist zu spüren und zu schmecken. Im Mund ist dahinter jedoch auch immer wieder die Seeluft vorhanden.
Ich bin zwiegespalten. Die Nase ist wirklich sehr schön, die Kombination der Meeresbriese mit den sofort dominierenden Bourbonnoten ist sehr nett.
Auf der anderen Seite fehlen mit im Geschmack schon auch die Fruchtkomponenten. Da hätte ich gerne mehr von der Nase auch im Mund gehabt. Die Holzaromen sind sehr intensiv ohne überbordend oder bitter zu wirken. Wer elegante Eichensäfte im Geschmack liebt, der muss hier unbedingt zugreifen. Bin mir nicht sicher, ob dies ein Großflaschenkandidat für mich wäre.
Auf der anderen Seite fehlen mit im Geschmack schon auch die Fruchtkomponenten. Da hätte ich gerne mehr von der Nase auch im Mund gehabt. Die Holzaromen sind sehr intensiv ohne überbordend oder bitter zu wirken. Wer elegante Eichensäfte im Geschmack liebt, der muss hier unbedingt zugreifen. Bin mir nicht sicher, ob dies ein Großflaschenkandidat für mich wäre.
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