Whiskybase Arran Sherry Cask 2019
Whiskybase Arran Sherry Cask 2020
Da ich sowohl von der damals neu auf den Markt gekommenen 2019er Version als auch von der diesjährigen Abfüllung ein Sample hatte, wollte ich mal sehen ob der Masterblender bei Arran einen guten Job macht, oder ob es vielleicht doch deutliche Unterschiede bei den beiden Samples gibt.
Beide haben den identen Alkoholgehalt von 55,8%, sind ungefärbt und nicht kühlgefiltert. Das Alter der beiden ist mir nicht bekannt, auch nicht ob vielleicht eine der beiden Versionen älter wäre.
Nase & Aussehen
Bei der Farbe zeigt sich in den Gläsern ein rötliches Bernstein. Wenn auch nur um eine Spur, so könnte die 2020iger Version um einen Hauch dunkler sein.
2019
Leichte Sherry-Noten und sofort dahinter der für mich bei Arran NAS Abfüllungen wie dem Amarone Cask immer typische frisch fruchtig süße Geruch nach Kirschen und Erdbeeren. Ein zarter Hauch von blumigem Parfum umweht die Nase. Der Alkohol zeigt sich in einer klaren Mineralnote. Mit einiger Zeit kommt ein wenig Vanille ums Eck. Auch etwas dunklere Früchte wie Pfaumen und Datteln, aber auch eine saftige Mandarine zeigen sich mit längerer Verweildauer im Glas. Mit Wasser verändert sich die Nase unmerklich.
2020
Hier ist die Nase etwas verschlossener als bei der älteren Version. Auch die hellfruchtigen Aromen von Kirsche und Erdbeere habe ich nicht gleich zu Beginn. Dafür hat die Nase zu Anfang mehr Sherry und auch mehr aromatische Gewürze, hier scheint mehr Einfluss des Holzes vom Fass erkennbar zu sein. Süßes Karamell und Vanille ist sofort deutlicher präsent. Mit mehr Zeit im Glas nähert sich diese Version der älteren dann an. Die Früchte in der Nase werden auch hier zu Zwetschken und Datteln. Die Mandarine jedoch, die fehlt mir hier.
Geschmack
2019
Schönes weiches und cremiges Mundgefühl. Der Malt beginnt mit einem süßen Antritt, geht dann rasch in eine würzige Bitterkeit über, die an dunkle Schokolade mit Zimteinfluss erinnert. Auch etwas Vanille ist vorhanden. Mit ein paar Tropfen Wasser bleibt die Süße länger stehen, Frucht ist vorhanden, jedoch fast eher hellfruchtiger, vielleicht Grapefruit. Die dunklen Sherryaromen von der Nase sind nicht mehr zu schmecken.
2020
Auch hier ein schönes cremiges Mundgefühl. Der Antritt gestaltet sich vielleicht sogar etwas süßer als beim Vorgänger. Man könnte sogar Honig ins Spiel bringen. Etwas dunkler präsentiert er sich, seitens Gewürzeinflüssen wie Muskat und Nelke. Auf Seiten der Fruchtaromen sind hier die dunklen roten zu schmecken. Die prickelnde Eiche ist auch hier gegen Ende zu merken. Mit Wasser wird er deutlich süßer, fruchtiger und Vanille kommt hinzu.
Abgang
2019
Der Abgang ist nicht sehr lange. Neben dem Zimt und der Schokolade wird der Malt gegen Ende hin deutlich adstringierend. Die bitteren Aromen ünernehmen die Führung im Mund. Mit Wasser reduzieren sich zwar die doch starken bitteren Aspekte, die Trockenheit im vorderen Mundraum bleibt bestehen.
2020
Auch im Finish ist die jüngere Version nicht so auf der bitteren Seite ohne Wasser, wie der Vorgänger. Der Mund wird auch auch trockener, jedoch fällt die Bitterkeit weniger dominant aus. Dafür hat er am Ende leicht seifige Assoziationen.
Fazit
Beide Versionen vom Sherry Cask sind vom Grundcharakter sehr ähnlich - Good Job Mr. Arran Masterblender. Die 2019er Version ist vielleicht um eine Spur heller als die aktuelle Variante aus 2020. Der 2020iger ist in der Nase und im Geschmack etwas dunkler. Wobei die bekannten Sherrykomponenten generell bei der Abfüllung nicht dominant sind. Ist einer der beiden besser? Wenn ich wählen müsste, würde ich eher zum 2020 Jahrgang greifen. Aber wirklich überzeugt haben mich beide nicht. Sie sind beide angenehme Easy-Going Drams. Aber sie bleiben nicht in Erinnerung. Vielleicht hätten sie länger im Fass reifen sollen? Da bleibe ich doch lieber bei den alten Versionen vom 18er und 21er - die sind andere Kaliber.
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