Dienstag, 10. November 2020

Caol Ila 15y Unpeated Style


Whiskybase

Ich starte meine Annäherung zu Caol Ila vielleicht etwas untypisch mit einer nicht-rauchigen Version. Aber gerade das finde ich spannend um das Destillat hinter dem Rauch und Torf zu verstehen und zu erkennen. Und das es gleich eine fassstarke Version ist, ist das Tüpfelchen am "I".

Nase & im Glas:
Die Farbe geht in Richtung Gelb, wie helles Stroh. Der erste Kontakt ist ohne Wasserzugabe. Etwas verschlossen zeigt sich die Nase. Sehr hellfruchtig zu Beginn, Zitrone und grüne, knackige Granny Smith Äpfel. Im Hintergrund schwebt etwas wie die Schalen von hellen Trauben, Traminertrauben. Auch etwas nasses Heu ist in Nuancen zu erkennen. Ganz zum Schluss gesellt sich noch etwas Eiche zum Geruch dazu. Insgesamt ein feiner harmonischer Eindruck. Nach dem ersten Schluck fügt sich noch etwas Vanille zum Gesamtgeruchskonzept hinzu. Die Früchte werden reifer.

Mit Wasser geht die Nase deutlich auf. Es wird sofort süßfruchtiger. Die hellfruchtigen, zitronenlastigen Aromen werden schwerer, reifer. Es kommen Mango und Honigmelone zu den anderen Fruchtaromen hinzu. Weiterhin Vanille. Kein Stechen vom Alkohol zu bemerken.

Geschmack:
Die Eindrücke ohne Wasser. Sehr cremiges Mundgefühl. Sofort eine angenehme Süße und die Zitrusfruchtigkeit aus der Nase, die sich mit einer leichten Pfeffernote kombiniert. Etwas Torf, aber nur minimal ist zu schmecken. Die Eiche addiert sich zur Süße und dem weißen Pfeffer mit etwas Würze. Sehr dezent. Der Alkohol ist kaum zu bemerken. Sehr schön eingebunden.

Mit Wasserzugabe wird der Geschmack nochmals um eine deutliche Spur süßer und fruchtiger. Milchschokolade und von der pfeffrigen Eiche ist kaum noch etwas vorhanden. Die Würze bleibt jedoch angenehm präsent.

Abgang:
Gegen Ende hin, wird der Gaumen trockener durch den Alkohol. Die Zitrone bekommt mehr von deren Schale und auch die Eiche geht in Richtung dunkle Schokolade. Der Torf ist auch im Finish ganz, ganz leicht vorhanden. Die Trauben aus der Nase zeigen sich nochmals mit ihrer Schale und den Kernen. Aber es bleibt alles sehr harmonisch und elegant.

Fazit:
Ich glaube, ich habe die richtige Entscheidung getroffen, mit einer unpeated Variante meine Reise zu Caol Ilas Malts zu starten. Ich finde diesen Whisky sehr gut! Besonders für einen 15jährigen. Ich würde blind auf eine längere Reifezeit tippen. Die Bewertungen in der Whiskybase kann ich teilweise absolut nicht verstehen. Vielleicht sollte man sich gleich zu Beginn des Verkostens davon freimachen, hier Rauch und Torf zu finden. Wenn man das kann, dann bekommt man einen hervorragenden Malt. Das Schöne ist, man kann einerseits gut mit Wasser spielen und andererseits (und das hatte ich bislang noch selten) er bleibt von der Nase über den Geschmack bis zum Finish gleichbleibend klasse. 

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