Whiskybase
English Text-Version
Die 1824 gegründete Brennerei in den schottischen Highlands produziert seit traditionell vor allem für die Blend Industrie - hier vor allem für die eigenen Blends des Eigentümers Whyte & Mackay. Seit knapp acht Jahren brachte Fettercairn eine eigene Single Malt Reihe auf den Markt. Derzeit gehen rund zehn Prozent der ungefähr jährlichen Produktionsmenge in den Single Malt Bereich, der Rest weiterhin in Blends.
Aktuell besteht die Serie aus den Abfüllungen 12y, 16y (seit 2020), 18y (seit 2022), 28y, 40y und 50y. Ob die drei letzten wirklich dauernd verfügbar sind weiß ich nicht. Der 12jährige ist eine reine Ex-Bourbon-Reifung und wird mit 40% Alkoholstärke, gefärbt und kühlgefiltert in die Flasche abgefüllt.
Aussehen
Dunkelgold, gefärbt
Nase
Kurz nach dem Einschenken strömt eine gute Portion Vanille, der Duft von reifen grünen Äpfel sowie Aprikosen mit Verstärkung von Haribo Gummibärchen aus dem Glas. Mit Fortdauer und mehr Luft im Gals verändert sich der Whisky. Es treten vor allem würziger Aromen in den Vordergrund. Die Farbe der Äpfel wechselt von Grün mehr in Richtung Rot. Ein paar herbere Töne der geriebenen Zitronenschale sowie ein paar Spritzer des Saftes gesellen sich zu den anderen Gerüchen hinzu. Eine leichte Pfeffernote ist ebenfalls mit von der Partie, könnte von den Eichenfässern herrühren. Insgesamt ist der Gesamteindruck angenehm, nicht allzu komplex aber auch nicht fade.
Geschmack
Leichtes aber keinesfalls dünnes oder gar wässriges Mundgefühl - für den minimalen Alkoholgehalt ist dies recht ok. Zuerst etwas gezuckertes Müsli mit Apfelstücken und Vanillesauce. Danach schwenkt es recht flott zu einer überraschend intensiven Würzigkeit über. Prickelnd mit einer ordentlichen scharfen Note von roten, zerriebenen Pfefferkörnern. Gegen Ende am Gaumen leicht sprittig mit Minzeindruck, man spürt etwas den Alkohol.
Abgang
So geht es auch ins Finish. Der Schluck wärmt schön den Rachen und Magen. Kerniges Müsli mit Haferflocken und Nüssen ist weiterhin präsent. Die Würze der Eiche ist noch zu schmecken, leichte Bitterkeit. Insgesamt ein mittellanges Vergnügen.
Fazit
Süßer fruchtiger Beginn, der rasch Unterstützung von Würze und einem kernig, pfeffrigen Geschmack bekommt. Die 40% sind zwar im Mund erkennbar, fallen jedoch weniger negativ ins Gewicht, wie bei vergleichbaren Einstiegsabfüllungen in den Standard Serien anderer Brennereien. Nichts weltbewegendes aber durchaus trinkbar. Die aktuelle Preisspanne von derzeit € 40,- bis € 45,- liegt jedoch um gut € 10,- zu hoch für das Gebotene.
------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
English Text-Version
Founded in 1824, the distillery in the Scottish Highlands has traditionally produced mainly for the blending industry - particularly for owner Whyte & Mackay's own blends. Fettercairn launched its own single malt range almost eight years ago. Currently, around ten per cent of its annual production goes into single malt, with the remainder still going into blends.
The range currently consists of 12y, 16y (from 2020), 18y (from 2022), 28y, 40y and 50y bottlings. I don't know if the last three are really permanent. The 12y is a pure ex-bourbon maturation, bottled at 40% abv, coloured and chill-filtered.
Fotocredit: whiskybase.com |
Appearance
Dark gold, coloured
Nose
Immediately after pouring, the whisky gives off a good portion of vanilla, ripe green apples and apricots, with a dash of Haribo jelly babies. The whisky changes with time and more air in the glass. Spicy flavours come to the fore. The colour of the apples changes from green to red. Some tart notes of grated lemon peel and a few splashes of juice join the other flavours. There is also a slight peppery note, which could come from the oak barrels. The overall impression is pleasant, not too complex, but not boring either.
Palate
The mouthfeel is light, but by no means thin or even watery - which is fine for the minimal alcohol strength. First, a bit of sugary muesli with apple pieces and vanilla sauce. Then it switches quite quickly to a surprisingly intense spiciness. Tingly with a decent spicy note of crushed red peppercorns. Slightly tangy on the palate towards the end with a minty note, you can feel the alcohol a bit.
Finish
The sip warms the throat and stomach nicely. Punchy muesli with oats and nuts is still present. The spiciness of the oak is still present, with a slight bitterness. All in all, a medium-long pleasure.
Finish
Sweet, fruity start, quickly backed up by spice and a pithy, peppery taste. Although the 40% is noticeable in the mouth, it has less of a negative impact than comparable entry-level standard series bottlings from other distilleries. Nothing earth-shattering, but definitely drinkable. However, the current price range of € 40,- - € 45,- is a good € 10,- too high for what is on offer.
Den 12 Jährigen habe ich noch nicht probiert, dafür den Fettercairn 16 Jahre. Den mag ich sehr gern. Der 12 jährige klingt aber auch sehr gut, dafür dass der Alkoholgehalt eher gering ist. Vielleicht sollte ich den doch mal probieren. Danke für den informativen Beitrag.
AntwortenLöschenLg Markus