Whiskybase
English Text-Version
Elixier Distillers gehört neben Meadowside Blending und Signatory Vintage zu den drei unabhängigen Abfüllern wo ich aktuell am meisten zuschlage. Bei Elixier Distillers, Sukhinder Singh gehörend, dem ehemaligen Co-Gründer/Eigentümer von The Whisky Exchange und dem aktuellen Besitzer der Tormore Brennerei, ist es vor allem die Single Malt of Scotland Reihe, wo ich immer wieder fündig werde. Faier Preis, gute Altersstruktur, schöne Fassreifungen und ein Design, dass mich mit seiner Schlichtheit anspricht. Schwarze oder dunkelgrüne Flaschen, weiße minimalistische Labels mit übersichtlichem klassischen Design.
Es stehen viele Informationen auf den Labels, sogar der Angel Share, jedoch fehlt leider oft oder eigentlich fast immer die genaue Fassauswahl. Dies ist ein kleiner Kritikpunkt, den ich habe. Aber was die Qualität der Malts angeht, bin ich nie enttäuscht worden.
Und so verhält es auch mit unabhängig abgefüllten Highland Parks. Auch hier hatte ich bis lang immer das Glück gute Tropfen im Glas zu haben. Und so konnte ich bei dieser Abfüllung nicht widerstehen. Auch wenn auf der Flasche nicht Highland Park sondern An Orkney Distillery draufsteht ist klar, dass HP in der Flasche steckt.
Die Eckdaten waren interessant genug um ihn zu probieren. 13 Jahre Alter, 48% Alkoholstärke, Ex-Bourbon und Ex-Sherryfassreifung, passt.
Aussehen
Mahagoni
Nase
Die beiden Sherryfässer in der Fassmischung prägen zu Beginn deutlich das Geruchsprofil. Ein sehr fruchtiger Start. Süße dunkle Waldbeerenmarmelade, auch zusammen mit einer angenehmen Säure der Beeren. Ein paar rote reife Äpfel und Pflaumen haben sich ebenfalls eingeschlichen. Rosinen, etwas Leder, aromatischer Pfeifentabak, dunkle Schokolade und ein leichter Muff von alten Möbeln liegen hinter der anfänglichen Fruchtigkeit. Begleitet werden diese Aromen zusätzlich von Waldhonig und Vanillenoten.
Anfänglich dachte ich, ich würde das für mich bei Highland Park Abfüllungen so typische Heidekraut nicht riechen. Doch mit mehr Luft und Wärme kommen die Heidekrautaromen immer deutlicher zum Vorschein. Dann vermischt es sich vor allem mit den Beeren, dem Tabak und Leder zu einer wirklich schönen Geruchskomposition. Lecker.
Was mir jedoch komplett abgeht ist Rauch. Gut. Der Rauch bei den Abfüllungen von Highland Park ist grundsätzlich nicht intensiv, dies ist nicht das Ziel von HP. Aber ein wenig Rauch als Untermalung der anderen Aromen ist häufig vorhanden. Hier nicht. Interessant.
Mit ein, zwei Tropfen Wasser treten Vanille und Honig etwas mehr in den Vordergrund, ohne jedoch den Grundcharakter des Malts zu sehr zu verändern.
Geschmack
Es startet mit einem recht süßen und cremigen Antritt. Das Heidekraut ist im Mund deutlicher als im Geruch zu schmecken. Dann kommen dunkle Beeren, Pflaumen und Honig. Es wechselt recht zügig zu einer würzigen Schärfe mit Pfeffer und Zimt als Hauptprotagonisten. Wie in der Nase sind vor allem die Aromen der Sherryfässer am deutlichsten wahrzunehmen.
Zwei Tropfen Wasser bewirken eine leichte Verbesserung des Übergangs zwischen der süß, fruchtigen und der würzig, scharfen Phase im Geschmack. Aber der Rauch lässt sich auch hier nicht blicken.
Abgang
Deutliche Bitterstoffe der Eichenfässer am Ende, aber auch immer noch die aromatischen Pflaumen, das Leder und Reste vom Tabak. Die Spuren vom Heidekraut mit der Eiche sowie ein Hauch von Minze sind doch mittellang im Abgang zu finden.
Fazit
Zuerst dachte ich, die Sherryfässer hätten den HP-Charakter zu sehr dahin gerafft. Mit ein paar Minuten Standzeit ändert sich dies Gottseidank. Dann kommt die Heidekrautnote in den Vordergrund und der Brennereicharakter ist zu riechen. Leider vermisse ich etwas den subtilen Rauch von Highland Park hier. Im Geschmack mag er vielen vielleicht zu rasch zu würzig werden, aber dies gefällt mir hier recht gut. Es darf auch mal mehr Eiche und Robustheit sein. Er benötigt etwas Zeit im Glas, auch Oxidation in der Flasche tut ihm meiner Meinung nach sehr gut. Rund herum eine schöne charaktervolle Abfüllung, die sich deutlich vom Standard-12er unterscheidet.
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English Text-Version
Elixier Distillers is one of the three independent bottlers I buy most from at the moment, along with Meadowside Blending and Signatory Vintage. Owned by Sukhinder Singh, former co-founder/owner of The Whisky Exchange and current owner of the Tormore distillery, Elixier Distillers' Single Malt of Scotland range is where I always find what I'm looking for.
Fair price, good age structure, beautiful cask maturation and a design that appeals to me with its simplicity. Black or dark green bottles, white minimalist labels with a clear, classic design. There is a lot of information on the labels, even the Angel Share, but unfortunately the exact cask selection is often or almost always missing. This is a small criticism I have. But as for the quality of the malts, I have never been disappointed.
And it's the same with independently bottled Highland Parks. Here, too, I've always been lucky enough to have some good ones in my glass. So I couldn't resist this bottling. Even though the bottle isn't labelled Highland Park but An Orkney Distillery, it's clear that the bottle contains HP. The key data was interesting enough to try. 13 years old, 48% ABV, ex-bourbon and ex-sherry casks, fits.
Appearance
Mahogany colour
Nose
The two sherry casks in the cask mix dominate the initial aroma profile. A very fruity start. Sweet dark berry jam, again with a pleasant acidity from the berries. Some ripe red apples and plums have also crept in. Behind the initial fruitiness are sultanas, some leather, aromatic pipe tobacco, dark chocolate and a slight mustiness of old furniture. These aromas are accompanied by notes of wild honey and vanilla.
At first I thought I couldn't smell the heather that is so typical of Highland Park bottlings. But with more air and warmth, the heather flavours become more and more apparent. Then it mixes with the berries, tobacco and leather to create a really nice flavour composition.
Delicious.
What I miss completely is the smoke. Okay. The smoke in Highland Park's bottlings is generally not intense, this is not HP's intention. But there is often a little bit of smoke to go along with the other flavours.
Not here. Interesting.
With a drop or two of water, the vanilla and honey come a little more to the fore, but without changing the basic character of the malt too much.
Palate
It starts with a rather sweet and creamy entry. The heather is more prominent in the mouth than in the nose. Then there are dark berries, plums and honey. It quickly becomes spicy, with pepper and cinnamon as the main protagonists. As with the nose, the sherry casks are the most prominent.
The transition between the sweet, fruity and spicy, hot phases is slightly improved by two drops of water. Again, the smoke is absent.
Finish
Distinct bitterness from the oak at the end, but the aromatic plum, leather and tobacco remains. Traces of heather with the oak and a hint of mint are still present in the medium-long finish.
Conclusion
At first I thought the sherry casks had taken away too much of the HP character. Thankfully, this changes after a few minutes of waiting. Then the heather note comes to the fore and the distillery character can be smelled. Unfortunately, I miss the subtle smoke of Highland Park. The taste might be too spicy for many, but I like it here. Sometimes it can be more oaky and robust. It needs some time in the glass, and the oxidation in the bottle is also very good for it, in my opinion. All in all, a beautiful bottling, full of character and very different from the standard 12 year old bottling.
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