Whiskybase
English Text-Version
Ganz so viele Berührungspunkte mit dieser im hohen Norden Schottlands beheimateten Brennerei hatte ich bislang noch nicht. Ich bin bei den wenigen Male aber auch nicht wirklich mit den Abfüllungen 100prozentig warm geworden. Auch beim hochgelobten 17jährigen stellt sich bei mir kein Wow-Effekt ein. Vielleicht auch aus diesem Grund entzog sich Old Pulteney meiner Aufmerksamkeit.
Aber man soll Brennereien mehrmals im Leben eine Chance geben. Darum beginne ich mit ihrer Brot und Butter-Flasche nochmals eine Aufwärmrunde. Der Old Pulteney 12 Jahre reift sein komplettes Fassleben in Ex-Bourbonfässern. Abgefüllt mit 40% Alkohol, gefärbt und kühlgefiltert haben wir es hier mit einer absoluten Einsteiger-Flasche zu tun. Entsprechend moderat ist auch meine Erwartungshaltung. Aber auch diese Standardabfüllungen sind wichtig und richtig. Man kann ja nicht immer fassstark trinken - vor allem nicht bei den sommerlichen Temperaturen.
Aussehen
Helles Gold, kräftiger Weißwein.
Nase
Durchaus sehr ansprechender Beginn mit süßem Getreide, gelben Äpfel, Marillenkompott, saftigen reifen Weinbergpfirsichen und dem Duft einer blühenden Sommerwiese. Eine leichte trockene Brise weht im Hintergrund, salzige Meeresluft am Kieselstrand. Mit diesem maritimen Touch zusammen treten auch würzigere Noten zu Tage; Das Holz der Eichenfässer zeigt sich. Die 40% sind im Geruch absolut ausreichend und transportieren die Aromen gut zur Nase. Insgesamt eine sehr runde und elegante Angelegenheit.
Geschmack
Leicht und recht dünn ist das Mundgefühl. Anfangs dominiert eine angenehme Süße vom Getreide zusammen mit zerdrückter Banane und etwas Staubzucker. Cremige Milchschokolade mit Vanillesauce liegt über der reifen Banane. Eine dezente Schärfe, wie eingelegter Ingwer, zeugt auch im Geschmack vom Holzeinfluss. Was mir leider abgeht sind die aus dem Geruch gekannten schönen hellfruchtigen und maritimen Eindrücke. Im Mund sind vor allem die getreidigen und süßen Aromen im Vordergrund.
Abgang
Das Finale gestaltet sich denkbar kurz. Die Süße und das Vanilleextrakt sind weiterhin vorhanden, auch ein gewisser Fasseinfluss zeigt sich durch eine leicht bittere Kaffeenote und dunkler Schokolade. Aber insgesamt ist der Abgang, sicherlich durch den niedrigen Alkoholgehalt von recht kurzer Dauer.
Fazit
Im Geruch gefällt er mir richtig gut, vor allem aufgrund seiner Fruchtigkeit und seiner Ausgewogenheit. Hier passen die 40% absolut. Dies ändert sich für mich jedoch schlagartig im Geschmack. Hier zeigt sich, dass der niedrige Alkoholgehalt die Aromen nicht mehr so gut transportiert, wie noch in der Nase. Er wirkt etwas wässrig und flach. Leider verschwinden dadurch auch die schöne Fruchtkomponenten aus dem Geschmack und es bleiben nur noch Süße, Malz, Getreide und etwas Fasseinfluss über. Ich finde ihn nicht ganz rund. Das Defizit im Geschmack ist mir für eine rundum positive Bewertung zu hoch. Eventuell hätten ein paar Prozentpunkte mehr an Alkohol hier geholfen. Für Anfänger und Einsteiger ok, für mehr leider nicht.
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English Text-Version
I haven't had too much contact with this distillery, which is based in the far north of Scotland. However, on the few occasions that I have tasted their bottlings, I haven't really warmed up to them 100 per cent. Even the highly praised 17-year-old doesn't have a wow factor for me. Perhaps this is one of the reasons why Old Pulteney has escaped my attention.
But one should give distilleries several chances in life. That's why I start with their Bread and Butter bottle. The Old Pulteney 12 year old has been matured in ex-bourbon casks for its entire cask life. Bottled at 40% abv, coloured and chill-filtered, this is an absolute beginner's bottle. My expectations are accordingly moderate. But even these standard bottlings are important and right. You can't always drink cask strength, especially in summer.
Fotocredit: whiskybase.com |
The appearance
Pale gold in colour, strong white wine.
Nose
Very appealing opening with sweet cereals, yellow apples, stewed apricots, juicy ripe peaches and the scent of summer meadows. A light, dry breeze blows in the background, salty sea air on a pebbled beach. This maritime touch is accompanied by spicier notes; the wood of the oak barrels is evident. The 40% is absolutely sufficient on the nose and transports the aromas well to the nose. All in all, a very round and elegant affair.
Palate
The palate is light and quite thin. Initially, a pleasant sweetness from the grain dominates, along with crushed banana and a little icing sugar. Creamy milk chocolate with vanilla sauce sits on top of the ripe banana. A subtle spiciness, like pickled ginger, also testifies to the influence of wood in the flavour. Unfortunately, I missed the nice light fruity and maritime impressions that I knew from the nose. On the palate, the cereal and sweet flavours dominate.
Finish
The finale is very short. The sweetness and vanilla extract are still present, and there is also a certain cask influence in the form of a slightly bitter coffee note and dark chocolate. Overall, the finish is quite short, no doubt due to the low alcohol content.
Conclusion
I really like the nose, especially for its fruitiness and balance. The 40% is absolutely right here. However, this changes abruptly for me on the palate. The low alcohol content does not transport the aromas as well as it did on the nose. It is a little watery and flat. Unfortunately, this also means that the nice fruit components disappear from the palate, leaving only sweetness, malt, grain and some barrel influence. I don't find it very round. It lacks too much flavour for me to be able to give it a fully positive rating. Perhaps a few percentage points more alcohol would have helped. OK for beginners and newcomers, but unfortunately not for anyone else.
Ich finde auch, dass der Old Pulteney 12 Jahre nicht unbedingt ein Schluck wert ist, besonders wegen seinem relativ dünnen Geschmacksprofil und dem niedrigen Alkoholgehalt. Für einen intensiveren Genuss empfehle ich den Old Pulteney 18 Jahre. Mit 18 % Alkoholgehalt bietet er eine tiefere und reichhaltigere Erfahrung. Diese Abfüllung zeigt, dass die Brennerei doch Whisky kann und ist zumindest eine Probe wert.
AntwortenLöschenLg. Michael