Neben meinen Schwerpunkten Whisky, Whiskey und Bourbons liebäugle ich durchaus auch mit anderen fassgereiften Spirituosen wie Rum, Cognac aber auch Armagnacs. Vor einiger Zeit konnte ich mir die erste Malternative Forenabfüllung exklusiv für das fassstark.de-Forum - in dem ich regelmäßig zu Gast bin, sichern. Hierbei handelt es sich um eine limitierte Abfüllung in Fassstärke des 20jährigen Bas Armagnac Laubade 1999/2019. Der Armagnac besteht zu 100% aus der Ugni Blanc Traube und wurde mit 53% Fassstärke abgefüllt. Fast schon selbstredend ist dieser feine Tropfen ungefärbt, ungefiltert und unverdünnt in die Flasche gelangt.
Nase
Der allererste Eindruck, den ich habe, ist einem R(h)um nicht unähnlich. Sehr komplex ist die Nase. Noch etwas verschlossen, hinter einem leichten Stechen in der Nase. Nach ein paar Minuten beginnt sich das Destillat zu öffnen. Und jetzt entfaltet sich eine sehr schöne Nase. Konzentriertes, in Zucker eingelegtes Traubenkonzentrat mit Orangenkonfitüre. Nach ca. 30 Minuten geht das Stechen komplett weg und die Nase wird fruchtiger und runder. Muskat und Zimt kommt hinzu.
Mit ein paar Tropfen Wasser vereinigen sich die Aromen in der Nase zu einem fruchtig, süßen Obstsalat mit einem Schuss Vanilleextrakt.
Geschmack
Sofort die traubige Frucht im Mund. Auch die Orangenmarmelade ist vorhanden. Die Süße ist ebenfalls sofort zugegen. Die Gewürze sind weiterhin als Untermalung dabei.
Trotz dem Wasser bleibt der Antritt kräftig. Die Fruchtigkeit bekommt durch die Gewürze einen kongenialen gleichwertigen Partner.
Abgang
Lange bleibt die Traube im Mund stehen. Dazu am Ende eine zarte Bitterkeit, die wie dunkle Schokolade wirkt. Der Abgang dauert sehr lange. Die Schokolade und die nun getrockneten Trauben sind ewig im Mund präsent.
Fazit
Der Tropfen benötigt Zeit. Vielleicht nicht wirklich Wasser. Nach ungefähr einer halben Stunde entfaltet sich der Armagnac jedoch in seiner ganzen Pracht. Ein sehr edler Tropfen. Die Nase ist am Anfang einem Rum nicht unähnlich. Ich bin froh hier zugegriffen zu haben!
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