Freitag, 12. Juni 2020

Redbreast 15y


Redbreast 15y

Nase & Aussehen
Die Farbe im Glas ist ein sattes Safrangelb. Relativ flott rinnen die Legs ölig am Rand vom Snifter hinab. Erster Eindruck ist überraschend bourbonfasslastig mit reifen Äpfel und Birnen. Vom Sherryeinfluss ist am Anfang eher wenig zu bemerken. Leichte Schärfe in der Nase. Nach einiger Zeit der Ruhe im Glas vergeht die Schärfe und überlässt einer cremigen, honiggleichen Note den Vorrang. Die Frucht wechselt nun auch langsam mehr zur Orange, tropischen Fruchtsalatmix mit Mango und Maracuja. Dahinter erkennt man ganz leicht Gewürze wie Muskat und Nelke. Die Nase ist durchaus komplex!
Mit ein paar Tropfen Wasser ist die Schärfe komplett weg und es übernehmen fruchtige, vanillige Honig-Noten die Überhand.

Geschmack
Cremiges Mundgefühl, sehr wärmend im Mundraum. Gleich zu Beginn kurz eine süße Fruchtigkeit, der Obstsalat ist präsent, die aber sehr schnell in eine pfeffrig, würzige Note übergeht. Nach dem ersten Probieren kommt auch die Vanille dazu, die sprizig, pfeffrige Würzigkeit mit Zimt und Muskat ist weniger aber immer noch sehr präsent. Die Früchte sind aber nun noch mehr im Mund vorhanden. Auch Malz ist jetzt leicht zu schmecken. Hatte ich so gar nicht in der Nase. Lecker.
Im Mund wird der Tropfen mit Wasserzugabe weniger cremig und mehr wässrig. Auch der Geschmack leidet. Also eindeutig, Wasser benötigt er beim Geschmack nicht.

Redbreast 15y

Abgang
Schön wärmend wandert er den Rachen hinab. Die Gewürze sind weiterhin dominat. Eine angenehme Bitternote, wie ein kleiner Brauner (Kaffeezubereitung in Österreich mit einem Schuss Milch oder Obers), bleibt im Mund stehen.

Fazit
Der 15jährige ist doch deutlich anders, als der 12er. Er benötigt seine entspannte Ruhe im Glas, dann macht er aber sehr schön auf. Die Nase wird dann wirklich vielfruchtig. Helles Kernobst wie Äpfel und Birnen in Kooperation mit tropischen Kollegen wie Mango, Maracuja und auch so etwas wie Birne sind dabei. Der Sherryeinfluss vom Oloroso hält sich dezent im Hintergrund. Man muss sich auf ihn einlassen, ihm Zeit geben. Dann wird man mit einem leckeren Iren belohnt. Wer jedoch denkt, man bekommt einen aufgemotzten 12jährigen ins Glas, sollte wohl eher zur Fassstärke-Variante vom 12y greifen.

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