Mittwoch, 21. August 2024

Ben Nevis 2013 8y Exclusive (EID)

 

Whiskybase

English Text-Version


Beim Stöbern durch die Regale meines Local Dealers in Wien stieß ich auf den 8jährgen Ben Nevis aus der The Single Malts of Scotland Reserve Cask Reihe von Elixier Distillers. Diese exklusiv für den deutschen Importeur Kirsch Import erzeugte Abfüllung war mit knapp € 50,- bepreist. Drei Casks sollen zum Einsatz gekommen sein, die exakte Vorbefüllung der Fässer ist leider nicht bekannt.

Mir gefallen Abfüllungen aus dieser Serie und auch mit jungen Ben Nevis Malts habe ich gute Erfahrungen gemacht. Also ran an die Flasche und mal sehen, was der Whisky kann und ob er meine Erwartungen trifft.


Aussehen
Dunkles Kupfergold


Nase
Hier waren eindeutig Sherryfässer am arbeiten. Es waren aber eindeutig keine dieser aktuell berühmt, berüchtigten nassen Fässer, die mit extremer Frucht und Süße den Malt übertünchen. Dieser Ben Nevis wirkt vom Alkohol zwar teilweise jugendlich spritzig und knackig, jedoch von seinen Geruchsprofil deutlich älter. Hinter den leichten Alkoholspitzen liegen gut ausbalanciert Aromen dunkler getrockneter Früchte, Rosinen und eine gewisse staubige Muffigkeit, die den Malt älter und reifer wirken lässt. Auch ein paar Spuren von Schwefel könnte man finden, wenn man danach sucht. Mit ein paar Tropfen Wasser lässt sich Blütenhonig finden und das Geruchsspektrum wird insgesamt heller. Die Früchte wechseln zu Aprikosen und reifen Pfirsiche. Der dezente Muff, diese spezielle schmutzige Note, die im Hintergrund liegt, gefällt mir und verleiht dem Whisky mehr an Dimension.


Geschmack
Überraschend süß eröffnet der Whisky den Geschmacksreigen. Getrocknete Datteln und Feigen begleiten Honig und Heidelbeeren. Pfeifentabak, Leder und eine ordentliche Portion Rosinen komplettieren die Sherryfass Aromen. Danach nimmt aufgrund des Einflusses durch die Eichenfässer die Würzigkeit zu, ohne auf die unangenehme scharfe Seite abzudriften. Der Alkohol ist im Geschmack deutlich besser eingebunden, als in der Nase. Zum Abgang hin ist eine leicht bittere Note auszumachen, als würde man einige Splitter dunkel herber Schokolade im Mund zergehen lassen. Aber die Bitterkeit vergeht auch rasch wieder.


Abgang
Die Trockenfrüchte, zusammen mit dem Tabak und den Rosinen, liegen klebrig am Gaumen und lassen den Whisky länger nachklingen. Die Würzigkeit mit etwas Ingwerschärfe gepaart ist auch noch mit von der Partie und sorgt zusammen wir ein mittellanges Finish. 


Fazit
Für um die € 50,- bekommt man bei diesem Ben Nevis einen leckeren jungen Sherrywhisky. In der Nase kann er seine Jugendlichkeit aufgrund leichter Alkoholspitzen und der Spritzigkeit nicht gänzlich verhehlen. Hier gefällt er mir auch am wenigsten. Dafür punktet er beim Geschmack und Abgang umso deutlicher. Da bekommt man schöne Sherryaromen, die aber nicht so aufgesetzt wirken und den Whisky sogar älter wirken lassen, als er mit seinen 8 Jahren ist. Ich denke, dass neben Sherryfässern auch ein Bourbonfass bei den drei verwendeten Fässern mit im Spiel war. Dies macht Elixir Distillers häufig, dass sie mischen, und es gefiel mir bis dato häufig, was dabei heraus kommt. Ein ziemlich gediegenes Sherryprofil mit jugendlichem Elan mit Ecken und Kanten. Er ist gefährlich süffig und die Flasche wird wohl nicht allzu lange überleben.

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English Text-Version


While checking out the shelves of my local retailer in Vienna, I came across the 8-year-old Ben Nevis from Elixier Distillers' The Single Malts of Scotland Reserve Cask series. This bottling, produced exclusively for the German Importer Kirsch Import, was priced at just under €50. Three casks are said to have been used, but unfortunately the exact pre-filling of the casks is not known.

I like bottlings from this series and have also had good experiences with young Ben Nevis malts. So let's take a look at the bottle and see if the whisky lives up to my expectations.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark coppery gold in colour


Nose
Sherry casks were clearly at work here. However, this was clearly not one of those now famously infamous wet casks that drown out the malt with extreme fruit and sweetness. Although this Ben Nevis has a youthful, sparkling and crisp alcohol content, its flavour profile is decidedly older. Beneath the light alcohol peaks are well-balanced flavours of dark dried fruit, sultanas and a certain dusty mustiness that makes the malt seem older and more mature. You can also find some traces of sulphur if you look for it. With a few drops of water, honeyed blossom can be found and the olfactory spectrum becomes lighter overall. The fruit changes to apricot and ripe peach. I like the subtle mustiness, that special dirty note in the background that gives the whisky more dimension.


Palate
The whisky has a surprisingly sweet opening on the palate. Dried dates and figs are accompanied by honey and blueberries. Pipe tobacco, leather and a good portion of sultanas complete the sherry cask aromas. The spiciness then increases due to the influence of the oak casks, without becoming unpleasantly spicy. The alcohol is much better integrated on the palate than on the nose. The finish is slightly bitter, as if a few pieces of dark, bitter chocolate had been left to melt in the mouth. But the bitterness disappears quickly.


Finish
The dried fruit, tobacco and sultanas are sticky on the palate and allow the whisky to linger. The spiciness, coupled with a hint of ginger, is still present and together they ensure a medium-long finish. 


Conclusion
This Ben Nevis gives you a delicious young sherry whisky for around €50,-. On the nose, the slight alcohol peaks and sparkle do not hide its youth. This is also where I like it the least. On the other hand, the palate and finish are all the more impressive. You get lovely sherry flavours, but they don't come across as artificial and even make the whisky seem older than it is at 8 years old. I think there was a bourbon cask involved in addition to the sherry casks. Elixir Distillers often do this by blending, and I've often liked the results. A fairly solid sherry profile, with youthful vigour and rough edges. It's dangerously drinkable and the bottle probably won't last too long. 

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