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Knockdhu stammt aus dem Gälischen und bedeutet „Schwarzer Hügel“. Der Markenname, unter dem die Brennerei ihren Single Malt vertreibt, lautet allerdings anders. AnCnoc ist ebenfalls ein gälisches Wort und heißt schlicht „Der Hügel“.
Der Hintergrund für den Wechsel auf einen anderen Namen liegt in der Entscheidung der Eigentümer, die befürchteten, dass man ihre Whiskys leicht mit denen der ähnlich klingenden Knockando Distillery verwechseln könnte. Aus diesem Grund laufen alle Originalabfüllungen unter der Marke AnCnoc.
Bislang hat man unabhängig abgefüllte Ausgaben dieser Brennerei eher selten in den Regalen gefunden. In den letzten Monaten sind aber doch vereinzelt einige Flaschen unter der Bezeichnung Knockdhu bei verschiedenen unabhängigen Abfüllern aufgetaucht.
Eine davon ist der Knockdhu 2013 aus der The Maltman-Reihe von Meadowside Blending. Dieser Zehnjährige reifte von April 2013 bis Januar 2024 in einem Hogshead, aus dem schließlich 295 Flaschen mit einem Alkoholgehalt von 52,3 % hervorkamen. Wie bei der Maltman-Serie üblich, wurde weder gefärbt noch kühlfiltriert.
Aussehen
Rötliches, dunkles Kupfer.
Nase
Ein intensives Aromenspiel – die Düfte steigen kräftig in die Nase. Der Alkohol kitzelt leicht und bringt eine frische Pfefferminznote mit. Zu Beginn wirkt er malzig und würzig, zusammen mit einer Prise Muskatnuss und Zimt.
Danach zeigen sich geriebene Haselnüsse, leicht dunkel gebackene Shortbreads mit einer nussigen Butternote und Schokolade, die deutlich mehr Kakaoanteil hat als normale Milchschokolade, ungefähr 50 %. Im Hintergrund blitzen Rosinen und getrocknete Feigen hervor. Für sein relativ junges Alter hat der Whisky erstaunlich viel Holzwürze aus dem Eichenfass aufgenommen.
Nach ein paar Minuten Standzeit bekommen die Nüsse Verstärkung durch cremiges Karamell. Die Schokolade, die weiterhin eine Hauptrolle spielt, wird milder und entwickelt sich zu einer cremigen Milchschokolade. In Summe erinnert mich das Ganze dann an ein in Alkohol getauchtes Nussini.
Mit etwas Wasser treten getrocknete rote Früchte und ein Hauch Marillenkompott hervor, während die Schokoladen- und Nuss-Assoziationen etwas in den Hintergrund rücken.
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Fotocredit: whiskybase.com |
Geschmack
Im Mund überrascht er zunächst mit einem weichen, cremigen Mundgefühl. Der Start ist süß, mit viel weichem Karamell und Nougat. Pflaumenmus und Rumrosinen begleiten die Süße, unterlegt von Milchschokolade.
Danach schlägt der Whisky geschmacklich in eine würzigere Richtung um. Ein bisschen Zimt und weißer Pfeffer leiten den Wechsel ein. Die intensiv gerösteten Nussaromen aus der Nase treten im Mund deutlich in den Hintergrund.
Mit ein paar Tropfen Wasser verwandelt er sich fast in ein kleines Schokoladenkonfekt. Die Süße nimmt eher noch zu, die Milchschokolade bleibt präsent, während die Rosinen etwas frischer wirken – fast wie halbgetrocknet, mit saftigem Fruchtfleisch. Die würzige Schärfe reduziert sich und wird zu einer milderen Note von eingelegtem Ingwer, die die Süße angenehm begleitet.
Abgang
Zum Ende hin wird er seitlich am Gaumen und vorne am Zahnfleisch spürbar trockener. Herbere Aromen setzen ein, insgesamt klingt der Malt mittellang nach. Mit Wasser wird die Trockenheit und leichte Bitterkeit abgeschwächt. Stattdessen bleibt er länger fruchtig und cremig im Mundraum.
Fazit
Dieses Schokoladen-Nuss-Dessert in Whiskyform hat mir wirklich gut gefallen. Der Alkohol, vor allem in der Nase, ist manchmal recht knackig und frisch, aber ein paar Tropfen Wasser machen ihn zu einem sehr süffigen und ansprechenden Abendbegleiter. Insgesamt hat mir der Knockdhu mit etwas Wasser deutlich besser gefallen. Der Ausflug in die Welt der unabhängig abgefüllten AnCnocs hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt.
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