Mittwoch, 20. August 2025

Sagamore Double Oak Straight Rye Whiskey

 

Whiskybase

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Sagamore Spirit wurde 2015 von Kevin Plank in Baltimore, Maryland, gegründet und war die erste Neueröffnung einer Brennerei in diesem Bundesstaat seit der Prohibition. Seit 2017 produziert Sagamore eigenen Rye Whiskey. Der überwiegende Teil des Whiskeys stammt jedoch von MGP aus Lawrenceburg, Indiana; bis zu 25 % kommen aus der hauseigenen Brennanlage.

Mein Sample vom Double Oak Straight Rye Whiskey stammt aus einer Flasche des Batches 6AF, abgefüllt im März 2023. Bei dieser Abfüllung stammt der gesamte Whiskey von MGP. Verwendet wurden zwei verschiedene Mashbills: einmal 95 % Roggen und 5 % gemälzte Gerste, die andere mit 52 % Roggen, 5 % gemälzter Gerste und 43 % Mais.
Beide wurden separat destilliert und gereift, bevor sie miteinander vermählt wurden. Nach rund vier bis fünf Jahren in amerikanischen Eichenfässern reifte der Rye für weitere 18 Monate in frisch getoasteten Fässern nach, in denen sich zusätzlich Holzdauben befanden. Danach kam er ungefärbt und ohne Kühlfiltration mit 48,3 % in die Flasche.


Aussehen
Dunkles, rostrotes Kupfer.


Nase
Sehr fruchtig und voluminös startet der Rye mit dunklen, reifen Kirschen, Erdbeeren, dazu leicht blumige Noten. Die Würze des Roggens setzt früh ein – dunkles Roggenbrot, ein Hauch Minze, begleitet von einem sanften Prickeln in der Nase. Nach einigen Minuten treten Vanille und süßes Karamell hinzu. Gewürze wie Zimt und Muskat reihen sich ebenso ein, während die Holznote im Verlauf deutlicher hervortritt. Insgesamt zeigt sich eine sehr ansprechende Rye-Nase. Der Roggen führt, ohne zu dominieren, während dunkle Holz- und Karamellaromen im Zusammenspiel mit den Fruchtakzenten ein stimmiges Gleichgewicht bilden. Der Alkohol ist hervorragend integriert.

Fotocredit: whiskybase.com


Geschmack
Der Antritt ist sehr süß mit kräftigem Karamell. Das cremige, auskleidende Mundgefühl verteilt die Aromen gleichmäßig. Die Würze des Roggens – dunkles Brot, Menthol und ein Hauch weißer Pfeffer – folgt der anfänglichen Süße. Von den Fruchtnoten der Nase bleiben im Geschmack vor allem eingelegte Kirschen präsent. Anschließend übernehmen Holz, Muskat und Zimt das Kommando. Das anfänglich süße Karamell entwickelt sich zu dunkleren, leicht bitteren Noten und verliert dadurch an Süße.


Abgang
Mit Muskat und Zimt im Schlepptau werden die Holznoten zum Ende hin dominanter. Die Süße und das Karamell sind verschwunden. Geröstetes Roggenbrot und eine dezente Eukalyptusnote sorgen für ein harmonisches Finish, das allerdings etwas länger hätte ausfallen dürfen. Zum Schluss wirkt es, als ginge dem Rye etwas die Kraft aus.


Fazit
Eine sehr ansprechende Nase, getragen von dunklem Karamell und Holznoten, in der die doppelte Reifung im Eichenfass deutlich hervorsticht. Am Gaumen gefällt er mir ebenfalls durchwegs gut, auch wenn ich mir hier noch etwas mehr Roggeneinfluss gewünscht hätte. Das Finish ist die Schwachstelle – hier verliert er an Kraft und Ausdauer. Insgesamt ein gelungener Rye, der mir gefällt, aber nicht ganz an meine bisherigen Favoriten – Jack Daniel’s Single Barrel Rye und RY3 Private Reserve Toasted Barrel Select Batch PR#008 – heranreicht.

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