Es wird Zeit, dass ich mich diesem Klassiker zuwende. Der 25jährige Glenfarclas aus der Standardrange war mein erster „teure“ Whisky (damals um die € 75,-), den ich mir nach einer Whiskyverkostung im Potstill in Wien Ende der 90iger gegönnt hatte. Schon damals gefiel er mir sehr gut, obwohl ich zu dieser Zeit noch lange keine Ahnung und Erfahrung hatte.
Nase & Aussehen
Sehr ölig rinnen die Legs in einen hellen Kupfer am Glas hinab. Der Sherryeinfluss ist klar erkennbar, aber weniger die tief dunklen Aromen wie Dörrobst und Leder oder Tabak, sondern eher auf der elegant dezenten Seite ist hier der Sherry vorhanden. Dafür mehr Orange, Pfirsich oder reife Nektarinen, sehr fruchtig für einen 25jährigen. Auch ordentlich Honig ist dabei. Und auch eine schöne Eichenwürze schwingt mit. Kein Alkohol, kein Stechen. Sehr rund und ausgewogen in der Nase.
Geschmack
Sehr schönes cremiges Mundgefühl. Deutliches Karamell gleich zu Beginn im Mund. Zur Süße gesellt sich auch eine schöne Fruchtnote. Dann geht es in eine Gewürzmischung mit Zimt und Muskat sowie auch einem markanten Nusseinschlag weiter. Zusätzlich meldet sich die Eiche mit einer deutlichen Spritzigkeit, fast schon Pfeffernote.
Abgang
Die pfeffrige Eichenwürze reicht in den Abgang hinein. Sehr dezente Bitterkeit, eher in Richtung dunkle Schokolade. Die Eiche bleibt deutlich länger im Mund spürbar. Sehr angenehm.
Fazit
Ich habe hier ein Originalsample von Glenfarclas verkostet. Ich bin froh, dass ich zusätzlich mir eine Großflasche von diesem Klassiker besorgt habe. Dies ist ein rundum eleganter, angenehmer Begleiter durch den Abend. Eine sehr gelungene Standardabfüllung. Von der Nase bis zum Finish weiß er zu gefallen. Sehr angenehm ist diese nicht überbordende Sherryfracht. Ob er zu früheren Jahren noch besser war, kann ich nicht beurteilen. Aber jetzt ist er immer noch im oberen Drittel der Standards angesiedelt.