Donnerstag, 27. August 2020

Green Spot Château Montelena

 Green Spot Château Montelena

Whiskybase

Für den Green Spot wurden Single Pot Still Whiskeys aus Bourbon- und Sherry-Fässern mit einem Alter zwischen 7 und 10 Jahren verwendet und danach noch einmal für 12 Monate in Zinfandel-Weinfässer aus europäischer Eiche gelagert. Das Château Montelena ist im kalifornischen Nappa Valley beheimatet. 

Nase & Aussehen
Dunkles Stroh oder auch ein helleres Gold mit einem Spritzer Rose, so könnte man die Farbe vom Green Spot deuten. Zunächst ein sehr verhaltener Beginn in der Nase. Nach einiger Zeit im Glas öffnet sich die Nase, der Alkohol verblasst. Eine sehr feine Fruchtigkeit kommt zum Vorschein. Helle, rote Beeren wie Ribisel und Himbeeren, vielleicht auch etwas Erdbeermus ist mit von der Partie. Etwas Vanille unterstreicht dieses nette Fruchtpotpourri. Dahinter liegt etwas grünwürziges, Gräser auf einer frisch geschnittenen irischen Wiese. Mit noch mehr Ruhe im Glas kombiniert sich die Frucht mit der Würzigkeit. Eine sehr schöne Nase!

Geschmack
Sehr weiches, samtenes Mundgefühl. Süßes Milchkaramell zusammen mit den Beerenfrucht sind sofort im Geschmack präsent. Dann kommen Gewürze, jedoch mildwürzig, keine Schärfe vorhanden. Mit dem zweiten Schluck wird nach der Karamellfruchtigkeit die Gewürze intensiver. Etwas Zimt

Abgang
Dunkle Kaffeearomen am Ende bleiben mittellang vorhanden. Aber auch die fruchtigen Noten sind bis zum Schluss im Mund präsent. Ganz am Ende könnte man die Traubenkerne vom Zinfandelfass schmecken. 

Fazit
Mein erster „Spot“ und er gefällt auf Anhieb. Das Weinfass ist bemerkbar aber - und das ist positiv - es wirklich nicht aufgesetzt oder überlagernd. Der Green Spot Château Mentelena zeigt sich als feingliedrig, aber mit Charakter! Wiede mal ein Ire, der mich positiv stimmt.

Donnerstag, 20. August 2020

Glenlivet 12y Amazing Whiskies Series (whic) vs. Glenlivet 2006 SV bottles for Whiskyzone

Glenlivet 12y Amazing Whiskies Series whic, Glenlivet 2006 SV Whiskyzone

Diesmal gibt es einen direkten Vergleich zwischen zwei Sherryfass-gelagerten 12jährigen Glenlivets von unabhängigen Abfüllern. Und zwar auf der einen Seite des Rings steht die dritte Abfüllung der Amazing Whiskies Serie von whic und auf der anderen Seite hat es sich mit dem 2006 Signatory Vintage für Whiskyzone abgefüllt der andere Kandidat gemütlich gemacht.
Beide Malts haben mit 46% bzw. 46,3% fast exakt den identen Alkoholgehalt. Vom 2006 SV habe ich auch noch die 61,5% Version als Samples verfügbar (vom genau demselben Fass) - hier wird es auch noch einen direkten Vergleich geben, wie sich der Geschmack zwischen Fassstärke und verdünnter Version ändert.

Nase & Aussehen
Beim Aussehen haben beide Kontrahenten eine dunkle, rötliche Gold-Farbe zu bieten, wobei der 2006 SV vielleicht um eine Spur heller ausfällt. Beide sind nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. 
In der Nase zeigt sich beim 12y der Amazing Serie gleich eine satte, dunkelfruchtige Sherrynase mit Aromen von Beeren wie Heidelbeeren und Brombeeren. Nach einigen Minuten Ruhe im Glas wird es aromatisch holziger, auch deutliche Tabaknoten, kombiniert mit Leder, kommen zum Vorschein. 
Beim 2006 SV sind sofort schöne Orangen und hellere rote Früchten wie Erdbeeren und Himbeeren beim Hineinschnuppern in der Nase vorhanden. Assoziationen von süßem Orangenkuchen mit Vanille und Gewürzen kommen mir in den Sinn. 
Sehr interessant wie unterschiedlich beide in der Nase sind. Leider habe ich bei beiden keine genauen Infos, um was für ein Sherryfass es sich handelte. Einzig das es ein Butt war, beim 2006 SV weiß man zumindest, dass es 1st Fill war.

Geschmack
Der 12y der Amazing Serie beginnt mit einem runden, cremigen Mundgefühl. Eine anfängliche süße, karamellisierte Frucht - vor allem die Beeren aus der Nase - wird relativ rasch durch eine spritzig, würzige Geschmacksrichtung abgewechselt. Der Tabak kommt danach. Die Eiche wird im Geschmack deutlicher. 
Der 2006 SV ist sehr sanft und weich im Mund. Er startet ebenfalls mit einem süßen - eine Spur weniger süß als der 12y Amazing Series - fruchtigen Aroma. Zusätzlich dazu liegt im Mund eine fast blumige Note. Wenig Eiche, keine Bitteren Aromen, keine starken Gewürze. Sehr ausbalanciert.

Abgang
Die Eiche, das Holz ist beim 12jährigen von whic auch zu Beginn des Finales deutlich. Leichte Bitterkeit, eher dunkle Schokolade, ist vorhanden. Der Abgang ist mittellang und bleibt noch etwas länger mit Tabak und Lederaromen in Erinnerung.
Sehr fruchtbetont und weich geht der 2006 in den Abgang. Keine bitteren Aromen vom Fass sind wahrzunehmen. Leichte Adstringenz ist vorne beim Zahnfleisch zu merken. Das Finish ist wohlwollend mittellang. 

Fazit
Der 12y von whic kommt gleich satt mit einer vollen dunklen Sherryfracht in der Nase, die sich dann in Tabak, Leder und Holzaromen wandelt. Im Geschmack und im Abgang geizt er ebenfalls nicht mit Aromen und präsentiert sich kräftig und dominat. Der Abgang gefällt, da die Tabak und Lederbestandteile des Mix haften bleiben. Ein schöner Begleiter für einen winterlichen Abend vor dem Kamin im Ledersessel.
Der 2006 SV von Whiskyzone ist hier subtiler am Werk. Er haut in der Nase nicht sofort voll drauf. Langsamer entwickelt sich ein sehr schöner, hellfruchtiger und orangiger, Mix der vielleicht nicht so wuchtig ist aber elegant.  Hier finde ich Ähnlichkeiten mit der 18y Originalabfüllung von Glenlivet - vor allem die Orangen. Beim Geschmack und im Abgang ist der 2006 SV im Vergleich zum Kollegen auf der milderen, weicheren Seite. Etwas mehr Punch hätte ihm vielleicht gut getan. Von der schönen Orangennote konnte ich im Geschmack weniger wahrnehmen. 

Von der Nase her sehe ich beide - obwohl sehr unterschiedlich - gleichauf. Wobei ich beim 2006 SV von Whiskyzone es gut finde, dass man hier den Glenlivet Charakter noch hat.
Hingegen bei Geschmack und Abgang würde ich diesmal den 12y von whic vorziehen, weil er einfach hier präsenter war. Der 2006 SV wirkte hier fast ein wenig zu dünn. Ich habe ja noch die Fassstärke von diesem Fass und werde zeitnah austesten, ob mit mehr Alkoholpower hier mehr an Aromen rauszukitzeln ist. 

Freitag, 14. August 2020

Strathmill 2009 SV

Strathmill 2009 SV
Nase & Aussehen
Der Strathmill zeigt sich mit einem satten, dunklen Gelb und einem öligen Film im Glas. Trotz seiner stolzen 56,1% Alkohol bewegen sich einige Beine behände den Rand entlang.
Süßes Gebäck mit Honig. Auch Zitrone und andere reife Früchte wie Pfirsich, Zuckermelone und Birne sind sofort zu riechen. Danach kommen Trauben mit einem deutlich erkennbaren Weißweinaroma zum Vorschein. Sehr komplex!Alkohol ist in der Nase kaum zu bemerken. Sehr rund und weich im Geruch. 
Mit ein paar Tropfen Wasser werden auch die öligen Tränen zahlreicher am Glasrand. Die deutliche Fruchtaromatik tritt ein wenig in den Hintergrund. Zum süßen Gebäck gesellt sich Vanille hinzu. 

Geschmack
Schön öliges, cremiges Mundgefühl. Unglaublich Honigsüß und zugleich würzig, fast pfeffrig. Der Alkohol spritzelt deutlich auf der Zunge. Die Früchte sind als ganzes Potpourri weiterhin vorhanden. Wo in der Nase die Addition von Wasser nicht wirklich eine Verbesserung bewirkt, hebt Wasser im Mund den Geschmack deutlich an. Die Süße ist weiterhin vorhanden. Jedoch ebbt die würzige Schärfe ab und es wird im Ganzen runder und weicher. Die Frucht nimmt zu.

Abgang
Sehr wohlig wärmend. Auf der Zunge trocken werdend. Dann kommt die Eiche im Finish. Zum Ende hin, wird es leicht bitter, wie wenn man auf Traubenkerne beißt. Auch beim Abgang hilft Wasser. Die bittere Note bleibt, weiterhin Kerne. Es ist der Alkohol nun nicht mehr so krass auf der Zunge zu spüren. 

Fazit
Für seine nur 9 Jahren Alter ist der Strathmill überraschend komplex mit vielen Aromen. Das Hogshead hat hier tolle Arbeit geleistet. Der Malt wirkt deutlich älter als er ist - mindestens 12 wenn nicht sogar 15 oder 16 Jahre. Der Malt hat eine wirklich unglaubliche Honigsüße im Geschmack, sie wird auch vom Wasser nicht allzu sehr gemindert. Die angenehme Wärme im Rachen und Magen nach dem Schlucken ist super. Rundherum eine ehrliche Kaufempfehlung für diesen Malt.

Donnerstag, 6. August 2020

James E. Pepper 1776 Straight Bourbon Whiskey

James E. Pepper Bourbon

Nase & Aussehen
Der Bourbon zeigt sich kupferfarben, die Tränen rinnen leicht ölig in größeren Abständen hinab. Die erste Nase, beim ersten Hineinschnuppern, zeigt sich mit einer dezenten Klebernote, wie sie bei Bourbons häufig aufzutreffen ist. Sie verfliegt aber rasch und dahinter wird es überraschend würzig. Interessant, riecht fast schon wie ein Rye. Karamell und Vanille zeigen sich deutlich. Der Alkohol zeigt sich immer wieder etwas, trotz nur 46% Alkohol.

Geschmack
Der 1776er kommt gleich mit einem kurzen süßen, leicht honiggleichen Antritt der sich sehr rasch in einen kräftigen würzigen roggendominierten Geschmack verändert. Also wenn der Bourbon schon so deutlich auf der Roggenseite ist, wie heftig muss dann der Rye erst sein? Zusammen mit der Würze ist auch Vanille vorhanden. 

Abgang
Würzig und leicht bitter präsentiert sich das Ende. Das Rye-Aroma bleibt noch etwas länger im Mund vorhanden, ansonsten ist das Finish er maximal mittellang. 

Fazit
Ich hatte überhaupt keine Erwartungen an diesen Bourbon und bin positiv überrascht. Sehr süffig und lecker. Das er mehr in der würzigen, roggenlastigen Seite ist, macht ihn interessant. Er ist nicht langweilig. Um diesen Preis ist er eine klare Kaufempfehlung, wer mal von den sanften Bourbons wegkommen, aber nicht gleich einen Rye im Glas haben will.

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