Donnerstag, 9. Dezember 2021

Glendronach 18y (2018)

 

Whiskybase


Dieser 18jährige Glendronach war eine der allerersten Flaschen, die ich am Beginn meiner Single Malt Reise erstand. Und er war auch einer der ersten, bei dem ich mich über eine Verkostungsnotiz heran wagte. Seitdem hatte ich zahlreiche andere Malts im Glas, den Allardice jedoch nicht mehr. Es gibt einfach so viele Malts da draußen zu verkosten :-)
Es wird daher mal wieder Zeit sich diesem Klassiker zu nähern und zu sehen, ob er mir immer noch so gut gefällt wie damals und was ich diesmal alles in ihm entdecke.


Wie alt ist mein 18jähriger Glendronach überhaupt?
Eine Frage, die bei vielen Whisky- und im besonderen Glendronach-Liebhabern, nicht unwesentlich ist. Vor allem, wenn es darum geht, den Geschmack und die Qualität der Abfüllungen von Glendronach mit anderen gleichaltrigen Abfüllungen anderer Brennereien zu vergleichen. Um also die Frage zu beantworten, muss man ein wenig in die Vergangenheit gehen. Glendronach war von 1996 bis 2002 geschlossen, da wurde nichts destilliert und in Fässer abgefüllt. Nach der Wiedereröffnung entschloss man sich bei Glendronach bei der damaligen Standard Reihe (12y, 15y, 18y, 21y) die Fässer vor der Schließung zu verwenden, ohne das Alter zu korrigieren. Sprich man hatte wesentlich ältere Whiskys in der Flasche.
Meine Abfüllung wurde 2018 abgefüllt, was somit bedeutet, dass der Malt nicht 18 Jahre sondern eher 23 bis 24 Jahre im Fass lag und reifte. 


Nase & Aussehen
Im Glas zeigt er sich mit einem dunklen Mahagoni bzw. mit einem dunklen Kupferstich sowie einer schönen öligen Textur am Glasrand. Der Allardice beginnt sofort mit einer tiefen, intensiven Sherrynase. Der Einfluss vom Olorosofass ist sehr deutlich. Altes Leder vereint sich mit gerösteten Haselnüssen, die in Milchschokolade getunkt sind. Dazu gesellen sich Rosinen in süßem Toffee. Dunkle getrocknete Früchte wie Datteln, Pflaumen und rote Früchte verleihen dem Malt einen tollen Kontrapunkt zu den Leder- und Haselnuss/Schokonoten. Der volljährige Glendronach fügt im Minutentakt weitere Aromen zum Geruchsspektrum hinzu. Toll. Nach ein paar Minuten erscheinen getrocknete Tabakblätter. Die Frucht wandelt sich mehr zu einer saftigen, reifen Orange und roten Beeren und süßsauren Weichseln. Das Alter und die Reifezeit in den Fässern ist an einer gewissen Altherrenzimmerattitüde auszumachen; etwas staubig, gesetzte Kräuter und ein Hauch von Schuhputzzeug.


Geschmack
Der Tropfen beginnt gleich mit einem unglaublich dichten und cremigen Mundgefühl. Sofort am Start begeben sich die dunklen Früchte aus der Nase wie Pflaumen, Datteln und Feige. Aber auch das frische Obst wie Orange, Kirsche und Erdbeeren präsentieren sich reif und süß. Dann kommen die Haselnüsse sowie der Tabak und die Ledereindrücke mit Macht und füllen den Mundraum aus. Auch Muskat und französische Küchenkräuter gesellen sich nun dazu. Zum Abgang hin wandelt sich die Milchschokolade Richtung dunkle Schokolade. 


Abgang
Langes wärmendes Finish, das Leder, der Tabak und die dunkle Schokolade bleiben ewig im Mund. Gegen Ende zeigt sich das Fass durch ein wenig Trockenheit vorne seitlich bei den Wangen. 


Fazit
Ein Meisterwerk. So muss ein Oloroso Sherryfass gereifter Malt sein. Punkt. Ich könnte allein Stunden nur mit Riechen verbringen. Der Alkohol ist perfekt eingebunden, die 46% tragen die Aromen und Geschmacksnoten harmonisch von der Nase bis zum Finish. Ein Genuss. Klar ist der Preis dieser alten Abfüllungen, die sicherlich deutlich älter sind, als am Label steht, stark nach oben geschnellt. Aber der Malt ist schon eine Klasse für sich.

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This 18 year old Glendronach was one of the very first bottles I purchased at the start of my single malt journey. And it was also one of the very first that I ventured beyond a tasting note. Since then, I've had numerous other malts in my glass, but not the Allardice. There are just so many malts out there to taste :-)
So it's time to approach this classic again and see if I still like it as much as I did back then and what I discover in it this time.


How old is my 18-year-old Glendronach anyway?
A question that is not insignificant for many whisky lovers, and Glendronach lovers in particular. Especially when it comes to comparing the taste and quality of Glendronach bottlings with other bottlings of the same age from other distilleries. So to answer the question, you have to go back in time a little. Glendronach was closed from 1996 to 2002, when nothing was distilled and bottled in casks. After the reopening, Glendronach decided to use the casks from before the closure for the then standard range (12y, 15y, 18y, 21y) without correcting the age. In other words, they had much older whiskies in the bottle.
My bottling was bottled in 2018, which means that the malt was not 18 years but rather 23 to 24 years in the cask and matured. 


Nose & Appearance
In the glass, it shows up with a dark mahogany or dark copper tint as well as a nice oily texture around the rim of the glass. The Allardice starts immediately with a deep, intense sherry nose. The influence of the oloroso cask is very clear. Old leather combines with roasted hazelnuts dipped in milk chocolate. This is joined by sultanas in sweet toffee. Dark dried fruits like dates, plums and red fruits give the malt a great counterpoint to the leather and hazelnut/chocolate notes. The full-aged Glendronach adds more flavours to the olfactory spectrum every minute. Great. After a few minutes, dried tobacco leaves appear. The fruit turns more to a juicy, ripe orange and red berries and sweet and sour sour cherries. The age and maturation time in the barrels can be discerned from a certain old-world attitude; a bit dusty, set herbs and a hint of shoegazing.

Foto: whiskybase.com

Taste

The drop starts right away with an incredibly dense and creamy mouthfeel. Immediately at the start, the dark fruits come out of the nose like plums, dates and fig. But also the fresh fruit like orange, cherry and strawberries present themselves ripe and sweet. Then the hazelnuts as well as the tobacco and leather impressions come with power and fill the mouth. Nutmeg and French kitchen herbs also join in now. Towards the finish, the milk chocolate turns to dark chocolate. 

Finish
Long warming finish, the leather, tobacco and dark chocolate lingering in the mouth forever. Towards the end the cask shows through a little dryness at the front side by the cheeks. 


Conclusion
A masterpiece. This is how an oloroso sherry cask matured malt must be. Full stop. I could spend hours just smelling it. The alcohol is perfectly integrated, the 46% carries the aromas and flavours harmoniously from nose to finish. A pleasure. Of course, the price of these old bottlings, which are certainly much older than the label says, has skyrocketed. But the malt is in a class of its own.

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