Die vierte und letzte Abfüllung der Teeling Brabazon Serie ist 13 Jahre alt und wurde nach einer Reifung in Ex-Bourbonfässern zwei Jahre lang in portugiesischen Carcavelos Likörweinfässern gefinished. Am Label und auf dem Karton steht "Carcavelos White Port", dies ist jedoch eine Fehlinformation. Carcavelos Likörweine werden in einem kleinen Gebiet rund um Lissabon hergestellt. Portweine, die sich auch so nennen dürfen, stammen aus der Region Alto Douro im Douro-Tal. Wahrscheinlich ist Teeling hier nur ein marketingtechnischer Fauxpas passiert - Port verkauft sich einfach besser.
Wie die anderen Versionen ebenso, hat auch die vierte Abfüllung einen Alkoholgehalt von 49,5%, die Anzahl der Flaschen wurde auf 10.000 begrenzt. Ob gefärbt oder kühlgefiltert wurde, ist wie schon bei den Vorgängern nicht eruierbar.
Aussehen
Dunkler Bernstein
Nase
Zu Beginn entdecke ich leichte Anklänge von typischen Sherryfass Aromen, wie geröstete Nüsse, alte Ledercouch, Möbelpolituren. Auch eine gewisse Trockenheit, wie Staub und etwas Kalk - etwas, dass ich bei allen vier Brabazon Abfüllungen in der Nase hatte, eventuell Brennereicharakter des alten Cooley New Makes. Ein Hauch von einem Schwefel zieht an der Nase vorbei, aber wirklich nur ein Hauch. Mit mehr Luft zeigen sich die Früchte. Birnen- und Apfelkompott mit Scheiben von Marillen und Pfirsichen, mit Vanillezucker überstreut und Krokant.
Der Alkohol ist zwar durch ein leichtes Ziehen in der Nase und einer gewissen Frische zu spüren, jedoch weit weniger präsent, als vor allem bei den ersten beiden Versionen. Mit Dder auer nimmt der Schwefeleinfluss im Geruch weiter zu. Es stört mich jetzt nicht wirklich, aber er könnte für so manchen zu viel sein.
Geschmack
Sehr ölig und weich kommt er gleich auf der Zungenspitze an. Sofort süßes Karamell mit den beiden Kompottvariationen aus der Nase. Danach wird es schnell würzig mit Zimt und Muskatnuss und geht mehr auf die schärfere Pfefferseite über. Der Schwefel ist auch im Mund weiterhin bemerkbar, aber nicht so intensiv und überlagern die anderen Aromen nicht. Der Alkohol ist gut eingebunden und zeigt keine störenden Fehlnoten. Mit etwas Wasserzugabe wird es sogar noch etwas süßer und cremiger, Milchschokolade und Nougat kommen nun hervor. Die Schärfe nimmt hingegen ab. Dafür erscheint altes Leder, Tabak und Rosinen. Hier gilt, mit jedem weiteren Schluck wird er besser.
Abgang
Eine leichte bittere Note, wie die dünne Haut von Haselnüssen oder auch eine etwas dunklere Schokolade bleibt länger im Mund über. Dazu eine zarte Fruchtnote nach getrockneten Früchten und etwas Eiche.
Fazit
Einer der bisher wenigen Malts, die mir im Geschmack sogar besser gefallen haben, als im Geruch. Der Schwefel ist zwar nicht wirklich störend, aber er überlagert manch anderes Aroma mit Dauer im Glas. Hingegen im Mund nimmt er mit jedem weiteren Schluck und auch mit Zuhilfenahme von etwas Wasser Fahrt auf und gewinnt immer mehr. Hier ist der Schwefel kein Thema mehr. Insgesamt würde ich den Teeling Brabazon Series 03 jedoch leicht vorne sehen.
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English Version
The fourth and final bottling of the Teeling Brabazon series is 13 years old and, after being matured in ex-bourbon casks, was finished for two years in Portuguese Carcavelos liqueur wine casks. On the label and on the box it says "Carcavelos White Port", but this is misinformation. Carcavelos fortified wines are produced in a small area around Lisbon. Port wines that can also call themselves that come from the Alto Douro region in the Douro Valley. Teeling probably just made a marketing faux pas here - port simply sells better.
Like the other versions, the fourth bottling has an alcohol content of 49.5%, and the number of bottles was limited to 10,000. Whether it was coloured or chill-filtered is, as with the predecessors, not ascertainable.
Appearance
Dark amber
Nose
At the beginning I detect slight hints of typical sherry cask aromas, like roasted nuts, old leather couch, furniture polishes. Also a certain dryness, like dust and some lime - something I had in my nose with all four Brabazon bottlings, possibly distillery character of the old Cooley New Makes. A hint of a sulphur drifts past the nose, but really just a hint. With more air, the fruits show. Stewed pears and apples with slices of apricots and peaches, sprinkled with vanilla sugar and brittle.
The alcohol is noticeable with a slight tug on the nose and a certain freshness, but far less present than in the first two versions in particular. With the auer, the sulphur influence in the smell increases further. It doesn't really bother me now, but it might be too much for some.
Taste
Very oily and soft, it arrives on the tip of the tongue right away. Immediately sweet caramel with the two compote variations from the nose. Then it quickly turns spicy with cinnamon and nutmeg and moves more to the spicier pepper side. The sulphur continues to be noticeable in the mouth, but not as intense and does not overpower the other flavours. The alcohol is well integrated and does not show any disturbing off notes. With a little water added, it even becomes a little sweeter and creamier, milk chocolate and nougat now come out. The spiciness, on the other hand, decreases. Instead, old leather, tobacco and sultanas appear. Here, it gets better with every sip.
Finish
A slight bitter note, like the thin skin of hazelnuts or a slightly darker chocolate lingers longer in the mouth. In addition, a delicate fruity note of dried fruits and some oak.
Conclusion
One of the few malts so far that I liked even better in taste than in smell. The sulphur is not really disturbing, but it overpowers many other aromas in the glass. In the mouth, however, it picks up speed with every sip and with the help of a little water, and gains more and more. Here, the sulphur is no longer an issue. Overall, however, I would put the Teeling Brabazon Series 03 slightly ahead.
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