Nachdem bereits die Nummern 01 und 02 der Teeling Brabazon Bottling Serie in meinem Barfach und im Glas waren, war es nur logisch, dass auch die dritte Abfüllung den Weg zu mir und in mein Glas findet. Waren die ersten beiden noch Non Age Statements haben wir bei dieser Flasche eine Reifezeit von 14 Jahren zu Buche stehen. Damit müssen wir davon ausgehen, dass hier kein eigenes Destillat von der Brennerei in Dublin verwendet wurde, sondern höchstwahrscheinlich von Cooley, denn Teeling wurde erst 2015 gegründet. Die meiste Zeit davon verbrachte der 2005 gebrannte Whiskey in Ex-Bourbonfässern und wurde danach für 3 Jahre in bis zu 90 Jahre alten ehemaligen PX-Sherry-Solerafässern gefinished und mit 49,5% in die Flasche gefüllt.
Was weder auf dem umfangreich gestalteten Karton noch selbst auf der Flasche zu finden ist, sind Hinweise ob hier gefärbt oder kühlgefiltert wurde. Zumindest die Kühlfiltration ist bei dieser Alkoholstärke eher unwahrscheinlich - jedoch man weiß es nicht. Aber ich verstehe es wirklich nicht, warum man dies nicht transparent vermerkt.
Ausehen
Helles Kupfer.
Nase
Merkte man den beiden Vorgängern ihre Jugend durch eine scharfe, fast schon metallische, Note in der Nase durchaus an, zeigen sich die 14 Jahre Reifung der Series 03 vorne weg durch einen sanften, weichen Geruch. Der Alkohol mit fast 50% ist kaum spürbar und gut integriert. Zu Beginn noch ein wenig schüchtern, zeigen sich vorab ein spritzig frischer Zitronenabrieb und eine leichte - auch schon bei den Nr. 01 und Nr. 02 gefundene - mineralische Kalknote. Lässt man ein wenig Zeit vergehen und Sauerstoff ins Glas öffnet sich der Malt und tolle süße Aromen nach karamellisierten Nüssen und getrockneten Pflaumen mit viel Vanille treten zum Vorschein - da präsentiert sich aber das PX-Finish so richtig! Auch Rosinen und ein Hauch Aprikosen schwelgen im Geruch mit. Und im Hintergrund vielleicht eine Nuance von leichtem Schwefel, aber nur ein Hauch, nicht unangenehm, fördert die Komplexität sogar.
Geschmack
Sehr süßer, fast wie Sirup ähnlicher Beginn mit einem cremigem Mundgefühl. Die getrockneten Früchte wie Feigen, Datteln, Rosinen und Pflaumen präsentieren sich zusammen mit dunkler Schokolade und eingelegten karamellisierten Nüssen. Danach zeigen sich würzig kräftige Aromen wie Küchenkräuter und eingelegter Ingwer für die angenehme Schärfe.
Aber auch dunkle Schokolade - hier merkt man das Eichenholz der Fässer ist zu schmecken. Geröstete karamellisierte Haselnüsse mit Zimt und Muskatnuss runden das Geschmacksspektrum ab.
Abgang
Leicht höherer Kakaoanteil bei der dunklen Schokolade im Abgang. Weiterhin die süßen Rosinen sowie Nüsse und Muskatnuss, gegen Ende trockener werdend. Mittellanges Finish.
Fazit
Sehr interessanter Ire. Er ist für mich bisher der von Anfang an zugänglichste Vertreter der Serie - Nr. 04 fehlt mir noch zum Abschluss. Musste ich mich bei seinen Vorgängern teilweise erst im Laufe der Zeit mit dem Whiskey anfreunden, gefällt mir diese Abfüllung auf Anhieb. Das PX-Finish ist schon prägend. Aber es ist trotzdem keine absolute Sherrybombe der modernen plumpen Art.
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
After numbers 01 and 02 of the Teeling Brabazon Bottling Series were already in my bar compartment and in the glass, it was only logical that the third bottling would also find its way to me and into my glass. While the first two were still Non Age Statements, this bottle has a maturation time of 14 years. This means that we have to assume that the distillery in Dublin did not use its own distillate here, but most likely from Cooley, because Teeling was only founded in 2015. The whiskey, distilled in 2005, spent most of this time in ex-bourbon casks and was then finished for 3 years in former PX sherry solera casks aged up to 90 years and bottled at 49.5%.
What is neither to be found on the extensively designed carton nor even on the bottle are indications whether it was coloured or chill-filtered here. At least chill-filtration is rather unlikely at this alcohol strength - however, one does not know. But I really don't understand why this is not noted transparently.
Appearance
Light copper.
Nose
While the two predecessors showed their youth with a sharp, almost metallic note in the nose, the 14 years of maturation of the Series 03 show up up front with a gentle, soft smell. The alcohol of almost 50% is hardly noticeable and well integrated. A little shy at the beginning, a tangy fresh lemon zest and a light mineral lime note - also found in the No. 01 and No. 02 - show up first. If you let a little time pass and oxygen into the glass, the malt opens up and great sweet aromas of caramelised nuts and dried plums with lots of vanilla emerge - but that's when the PX finish really presents itself! Sultanas and a hint of apricots also revel in the smell. And in the background, perhaps a nuance of light sulphur, but just a hint, not unpleasant, actually enhances the complexity.
Taste
Very sweet, almost syrup-like start with a creamy mouthfeel. Dried fruits like figs, dates, sultanas and plums present themselves along with dark chocolate and pickled caramelised nuts. Then spicy strong flavours like kitchen herbs and pickled ginger show up for the pleasant spiciness.
But also dark chocolate - here you can taste the oak wood of the barrels. Roasted caramelised hazelnuts with cinnamon and nutmeg round off the flavour spectrum.
Finish
Slightly higher cocoa content in the dark chocolate finish. Still the sweet sultanas as well as nuts and nutmeg, becoming drier towards the end. Medium-long finish.
Conclusion
Very interesting Irish. For me, it is the most accessible representative of the series so far - No. 04 is still missing for me to finish. While I had to make friends with the whiskey of its predecessors over time, I like this bottling right away. The PX finish is already distinctive. But it's still not an absolute sherry bomb of the modern clumsy kind.
Keine Kommentare
Kommentar veröffentlichen