Rum-X-Eintrag
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Aussehen
Dunkles Strohgelb.
Nase
Kaum die Nase ans Glas gehalten, steigt einem sofort eine intensiver Duft reifer Bananen entgegen – die Sorte, die fast schon nach Kuchen ruft, mit einigen überreifen Exemplaren darunter, deren Schale sich schon dunkelbraun verfärbt hat. Dazu gesellen sich frische Zitrusnoten, vor allem Zitrone und eine feine Vanille, die das Ganze schön abrundet. Besonders spannend finde ich diese frische Mentholnote – sie erinnert mich stark an die zwölfjährige Jamaica-Abfüllung von Mezan, und das im besten Sinne.
Es bleibt aber nicht nur bei süßen Früchten: Da sind auch stark angegrillte Ananasscheiben, die für eine leicht rauchige Röstnote sorgen. Ein paar geräucherte Kräuter und eine dezente Schärfe von buntem Pfeffer bringen eine würzige Tiefe mit rein. Der typische Jamaica-Funk und die Ester sind klar da, aber angenehm dosiert – nicht so wild und überschwänglich wie bei den Hochester-Kalibern. Das macht die Nase insgesamt sehr harmonisch und rund. Und obwohl wir hier bei satten 57% Vol. liegen, drängt sich der Alkohol überhaupt nicht unangenehm in den Vordergrund. Im Gegenteil – er trägt die Aromen, ohne sie zu überlagern.
Mit ein paar Tropfen Wasser verändert sich das Bild: Die Vanille tritt zunächst stärker hervor, wird dann aber bald von einer intensiveren Esterwelle abgelöst. Die Röstaromen und die Würze rücken dabei etwas in den Hintergrund. Für meinen Geschmack bleibt die unverdünnte Variante in der Nase aber ausdrucksstärker und spannender.
Geschmack
Am Gaumen gibt der Rum dann sofort Vollgas. Der Alkohol meldet sich mit ordentlich Power und bringt eine hitzige Schärfe mit – eine Mischung aus Pfeffer und ein paar feinen Chiliflöckchen. Das Ganze wird begleitet von einer kräuterigen Würze, die dem ersten Eindruck Tiefe verleiht. Doch keine Sorge, schon kurz darauf öffnet sich der Rum und zeigt seine süße, fruchtige Seite: Eine Welle aus Honig, tropischem Obst und funky Estern rollt über die Zunge. Vanillesauce, Ananaskompott, zerdrückte Bananen – alles da, begleitet von einem Hauch frischer Minzblätter, der dem Ganzen einen angenehmen Frischekick verpasst.
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| Irgendwie scheint sich hier ein kleiner Tipp-Fehler am Label eingeschlichen zu haben :-) |
Die anfängliche Hitze verfliegt schnell und macht Platz für ein vollmundiges, kräftiges Aromenspiel, das lange präsent bleibt. Mit ein wenig Wasser wird der Alkohol deutlich gezähmt, was den süßen und fruchtigen Noten mehr Raum gibt. Im Gegensatz zur Nase, wo ich ihn pur bevorzuge, finde ich im Geschmack die verdünnte Variante tatsächlich reizvoller – da kommen Vanille, Honig und Frucht einfach noch klarer und länger zur Geltung.
Abgang
Der Abgang bleibt dem Stil treu: Die Ester bleiben präsent, jetzt begleitet von einer leicht herben Note von Eichenholz. Vanille und Banane verabschieden sich nur langsam und sorgen für einen angenehm langen Nachhall.
Fazit
Wer auf der Suche nach einem Jamaica-Rum mit mittlerem Esterprofil ist, dürfte hier ziemlich glücklich werden. Der „Jamaica Navy Strength“ von CDI bietet ein richtig gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und zeigt eindrucksvoll, wie viel Charakter ein fünfjähriger Rum haben kann. Mir macht er richtig Spaß – er ist ein weiterer Schritt auf meiner Reise durch die wunderbare Welt des Jamaica Rums mit all seinem Funk. Und das Beste: Er ist trotz seiner Stärke erstaunlich süffig und einfach lecker.


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