Donnerstag, 9. April 2020

Glenburgie 1995 SV 24y


Whiskybase

Der Glenburgie bekam nach 23 Jahren noch eine 15monatige Nachreifung in Oloroso Sherryfässer spendiert. Viele Signatory Vintage Abfüllungen hatte ich noch nicht im Glas und beim Glenburgie ist es sowieso eine Prämiere.

Nase & Aussehen
Als Farbe glänzt ein schönes, sattes Bernstein im Glas. Ganz langsam rinnen die Legs hinab. Der erste Eindruck präsentiert sich sehr aromatisch und fruchtig. Zuerst habe ich schöne, deutliche aber nicht aufdringliche Sherryfruchtaromen in der Nase. Dazu gesellt sich etwas Vanille. Es ist auch eine bestimmte Süße zu spüren. Aber weniger eine honig- oder zuckergleiche, eher kommt sie von der zu riechenden Fruchtigkeit. Nach dem Sherryeinfluss erscheint eine volle reife Saftorange. Keine Schale sondern das pure Fruchtfleisch.
Zarte blumige Parfumdüfte wehen im Hintergrund vorbei. Könnte dies vom Eichenfass kommen? Mit wenigen Tropfen Wasser tritt die Vanille in den Vordergrund und er riecht wie ein Orangenkuchen.

Foto: Kirsch Whisky
Geschmack
Hier zeigt der Glenburgie gleich ein anderes, neues Gesicht. Überraschend würzig ist er gleich von Anfang an. Das Mundgefühl ist cremig. Er präsentiert sich mit einem vollen, kräftigen Körper. Die Eiche zeigt dich als leichtes spritziges Gefühl auf der Zunge. Der Geschmack wird herber, aber nicht bitterlastiger. Eher wie eine herbe Schokolade oder ein nicht allzu starker Kaffe, wie ein kleiner Brauner bei uns in Österreich. Der Alkohol von 47,1% ist aber gut eingebunden.
Mit wenig Wasser wird er spürbar weicher. Die Würzigkeit tritt in den Hintergrund. Die Schokolade bleibt.

Abgang
Die leicht bittere Komponente ist auch beim Finish präsent. Wärmend und kräftig gleitet der Malt hinab. Aromatische Eiche bleibt auch am Ende. Der Abgang ist mittel bis lang.

Fazit
Das ist so ein Nasenschmeichler. Da sind alle Aromen miteinander im Einklang. Zu einem schönen Gemeinsam verbunden. Da sticht nichts wirklich heraus bzw. hervor. Aber er ist auch ein Chamäleon. So weich und fruchtig er sich in der Nase gibt, so - fast schon jugendlich - kräftig, vollmundig und spritzig würzig zeigt er sich im Mund. Und da setzt auch ein wenig mein Kritikpunkt an. Ich vermisse die schöne Fruchtigkeit, die Orange aus der Nase im Mund. Der Malt ist trotzdem ein schönes Erlebnis.

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