Mittwoch, 17. Februar 2021

Bowmore 15y



 Whiskybase

Die 1779 gegründete Brennerei Bowmore liegt auf der Insel Islay und ist eine der ältesten Distillerien Schottlands. Die Whiskys von Bowmore zeichnet neben der für Islay bekannten Rauch- und Torfnote auch ihre Sherryfass-Reifung aus. So bekam der 15jährige nach 12 Jahren Erstreifung in Ex-Bourbonfässern eine 3jährige Nachreifung in Oloroso Sherry-Fässern. Leider ist bei Bowmore auch das Nachfärben ihrer Malts üblich. Abgefüllt wurde der Single Malt mit klassischen 43% Alkoholstärke. 

Nase & Aussehen
Der 15jährige Malt schimmert mit einer dunklen Bernsteinfarbe im Glas. Einige Tränen bewegen sich gemächlich, fast ölig am Glasrand hinab. Volle Nase gleich zu Beginn. Schöne Kombination aus einem nicht allzu starken, leicht aschigen Rauch zusammen mit einem typischen Sherryaroma - dunkle getrocknete rote Früchte. Nach ein paar Minuten wandelt sich die Fruchtkomponente in der Nase hin zu mehr säuerlichen Aromen von roten saftigen Äpfel und auch einer Spur von Karamell. Vielleicht ist es dem Rauch geschuldet, aber hinter dem süßen Frucht/Karamellmix wird nun auch etwas Leder und Tabak wahrnehmbar. 

Geschmack
Schöner Antritt trotz „nur“ 43% Alkoholgehalt. Weiches, cremiges Mundgefühl. Der Rauch wird öliger und ist zusammen mit dem Torf deutlich präsenter als in der Nase. Weiterhin eine sehr schöne Kombination mit den Fruchtaromen von der Sherryreifung und der Süße vom Karamell. Die Äpfel aus dem Geruch sind im Mund nicht mehr aktiv. Die Eiche beginnt sich mit Gewürzen wie Zimt und Muskat zu zeigen. 

Abgang
Rauch ist während der gesamten Zeit im Mund deutlich wahrnehmbar. Die Süße wird nun im Finish durch eine angenehme Bitterkeit der Eiche ergänzt. Dunkle Schokolade und leichte Tabaknoten bleiben lange im Mund, zusammen mit dem Rauch.

Fazit
Für den aktuellen Preis von rund € 55,- bekommt man einen sehr guten Sherrymalt mit Rauchsupport. Von der Nase bis zum Finish fällt er nicht ab. Die 43% sind angenehm und reichen völlig für einen schönen Trinkgenuss. In der Nase hätte ich noch eine Ähnlichkeit mit dem Benromach 15y gefunden. Jedoch im Geschmack finde ich den Bowmore rauchseitig kräftiger und damit auch komplexer.
War mein erster Bowmore und wird definitiv nicht mein letzter werden!

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