Whiskybase
Im Frühjahr diesen Jahres gesellte sich eine nicht alltägliche Flasche zu meiner Sammlung. Ein 5jähriger Whitlaw vom unabhängigen Abfüller van Wees aus Holland. Ich mag die Abfüllungen von van Wees. Sie sind in punkto Preis/Leistungsverhältnis oft für meinen Geschmack sehr ok und bieten, neben den üblichen Verdächtigen, auch immer wieder ein paar nicht alltägliche Abfüllungen. Wie zb. diesen Whitlaw.
Whitlaw? Eine neue unbekannte Brennerei? Nein. Hinter der schottischen Highland Park-Brennerei auf den Orkney-Inseln liegen die Whitlaw Hills. Highland Park erlaubt Abfüllern nur selten ihren Markennamen zu verwenden. Aus diesem Grund werden Alternativ-Namen wie Secret Orkney, An Orkney Distillery oder eben auch Whitlaw verwendet.
Zusammengefasst haben wir hier - höchstwahrscheinlich ;-) - einen Highland Park mit 5 Jahren, der in einem Dechar/Rechar-Butt reifte und mit 46% Trinkstärke abgefüllt wurde.
Nase & Aussehen
Der Malt präsentiert sich mit einem satten Goldton im Glas. Das rund erneuerte Fass hat hier offensichtlich gute Arbeit geleistet, wenn nach so wenigen Jahren so eine Farbe entsteht. Sofort der typische sanfte kräuterige Highland Park Rauch in der Nase. Der Whisky benötigt ein paar Minuten Standzeit - er ist anfangs verschlossen. Dann öffnet er sich und man erkennt die unverkennbare Note von Heidekraut, auch frisches Heu und leicht blumig ist er im Geruch. Auch Vanille und eine leichte Süße ist vorhanden. Als Fruchtaromen sind neben einer leichten Banane vor allem schöne Zitrusnoten zu riechen, die mit der Zeit in Richtung Grapefruit wandern. Je länger man ihm gibt, desto mehr verweben die Geruchskomponenten sich miteinander und werden voller und kräftiger.
Geschmack
Beim ersten Schluck gleich ein kräftiger Antritt. Leichte Schärfe, dann wird es rauchig und das Heidekraut aus der Nase zeigt sich. Küchenkräuter sorgen für eine würzige Note. Mit dem zweiten Schluck wird es süßer und fruchtiger. Nun sind die Vanille und die Früchte aus der Nase auch im Geschmack zu erkennen. Jedoch sind keine Fehlnoten wahrzunehmen. Der Fasseinfluss mit einer ordentlichen Eiche ist ebenfalls schon deutlich präsent.
Abgang
Der für mich für HP markante Heidekraut-Rauch ist weiterhin deutlich da. Auch die anderen Kräuter und die Eiche sind immer noch zu schmecken - leicht astrigierend und zart bitter ist er gegen Ende hin. Etwas Süße und eine zarte Zitronennote begleiten das Finish. Der Abgang ist eher von mittellanger Natur.
Fazit
Mir gefällt er. Er hat so etwas altmodisches an sich. Er mag jetzt nicht der komplexeste Geselle sein. Aber es ist ein ehrlicher Malt mit einem bekannten Alter. Ist nicht alltäglich, dass man weiß, wie lange ein junger schottischer Single Malt im Fass lag und reifte. Meistens werden daraus alterlose NAS-Abfüllungen. Um die rund € 30,- die ich für ihn bezahlte hat man einen schönen kräftigen Highland Park (auch wenn man es nicht laut sagen darf) mit Alter und einer schönen Trinkstärke. Passt.
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This spring, a not-so-common bottle joined my collection. A 5-year-old Whitlaw from the independent bottler van Wees in Holland. I like the bottlings from van Wees. In terms of price/performance ratio, they are often very ok for my taste and offer, besides the usual suspects, also some unusual bottlings. Like this Whitlaw, for example.
Whitlaw? A new unknown distillery? No. Behind the Scottish Highland Park distillery on the Orkney Islands lie the Whitlaw Hills. Highland Park rarely allows bottlers to use their brand name. For this reason, alternative names such as Secret Orkney, An Orkney Distillery or Whitlaw are used.
In summary, we have here - most likely ;-) - a Highland Park with 5 years, matured in a Dechar/Rechar-Butt and bottled at 46% strength.
Nose & Appearance
The malt presents itself with a rich golden hue in the glass. The roundly renewed cask has obviously done a good job here if such a colour emerges after so few years. Immediately the typical gentle herbal Highland Park smoke in the nose. The whisky needs a few minutes to stand - it is initially closed. Then it opens and you recognise the unmistakable note of heather, also fresh hay and slightly floral in the smell. Vanilla and a slight sweetness are also present. As fruit aromas, besides a light banana, you can smell nice citrus notes, which move towards grapefruit with time. The longer you give it, the more the olfactory components interweave and become fuller and stronger.
Taste
At the first sip, a powerful attack. Slight spiciness, then it becomes smoky and the heather from the nose shows up. Kitchen herbs provide a spicy note. With the second sip, it becomes sweeter and fruitier. Now the vanilla and fruit from the nose are also noticeable in the taste. However, no off notes are noticeable. The barrel influence with a decent oak is also already clearly present.
Finish
The heather smoke that is distinctive to me for HP is still clearly there. The other herbs and the oak can still be tasted as well - slightly astringent and delicately bitter towards the end. Some sweetness and a gentle lemon note accompany the finish. The finish is rather medium in length.
Conclusion
I like it. It has something old-fashioned about it. It may not be the most complex malt. But it is an honest malt with a known age. It's not everyday that you know how long a young Scottish single malt has been in the cask and matured. Most of the time it turns into ageless NAS bottlings. For the € 30,- I paid for it, you get a nice strong Highland Park (even if you can't say it out loud) with agestatement and a nice drinking strength. Fine.
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