Mittwoch, 28. August 2024

Chichibu Ichiro's Malt - Mizunara Wood Reserve

 

Whiskybase

English Text-Version


Chichibu, von Venture Whisky 2004 gegründet, startete 2008 mit der Produktion. Gründer ist Ichiro Akuto, dessen Familie bereits seit 21 Generationen ab 1625 im Spirituosengeschäft, hier vor allem in der Herstellung von Sake und Shōchū, tätig ist.

Unter seinem Vater begann das Familienunternehmen Mitte der 1980iger Jahre mit der Hanyu Distillery eigenen Whisky zu produzieren. Bis dahin hatten man seit 1948 für den Golden Horse Blend ausländischen Whisky zugekauft. Die Firma ging Anfangs der 2000er Jahre Bankrott und wurde verkauft.

Der Käufer war an Whisky nicht interessiert und so konnte Ichiro Akuto die verbliebenen 400 Hanyu Fässer auskaufen. Er gründete in der Folge Venture Whisky und brachte in den nächsten Jahren regelmäßig Hanyu-Whiskys auf den Markt, unter anderem über die bei Sammlern hochbegehrte Card-Serie, bei der eine Spielkarte das Etikett der Flaschen ziert. 

Und auch in Abfüllungen von Chichibu kommen immer noch Whiskys aus den Hanyu-Beständen zum Einsatz. Wie auch beim Chichibu Ichiro's Malt - Mizunara Wood Reserve, einem Blended Malt, bei dem unter anderem Whiskys aus der Chichibu und der Hanyu Brennereien vermischt wurde und in Mizunara Eichenfässern reifte. Angaben zur Reifungsdauer und zum Alter der verwendeten Whiskys gibt es keine. Abgefüllt wird ohne Farbstoff und Kühlfiltration mit 46% Alkoholstärke. Aktuell findet man die Flasche bei diversen Online-Händlern mit einem Preis um die € 140,-.


Aussehen
Dunkles Gold


Nase
Der Geruch erinnert anfänglich an einen leichten Speyside-Whisky aus dem Ex-Bourbonfass. Gleich beim ersten Hineinriechen offenbart sich eine wunderbare weiche Malzigkeit, die mehr in Richtung Kuchenteig als zu kernigen Cerealien tendiert. Unterstützung kommt von reifen roten Äpfeln, einer leichten Zitrusnote sowie Aprikosenkompott. Dahinter liegt eine Holznote, die auf der einen Seite eine gewisse Würzigkeit aufweist, auf der anderen Seite fast schon parfümiert wirkt - Sandelholz, Jasmin und dergleichen. Ob dies vom Mizunarafass herstammt? Sanfte Aromen von Karamell und Honig komplettieren den nicht allzu komplexen Duftreigen, der aber insgesamt sehr harmonisch und ansprechend riecht - eben typisch japanisch.


Geschmack
Sehr weiches, cremiges Mundspiel ohne dabei aber lasch zu wirken. Im Gegenteil. Es beginnt mit einer doch spürbaren Würzigkeit zusammen mit einer aromatischen Schärfe von geriebenen Ingwer, die rasch von einer deutlichen Honigsüße mit Unterstützung von Staubzucker abgelöst wird. Danach folgen fruchtige Aromen, wie der Saft eines Lychee Kompotts, dem Aprikosen Kompott aus der Nase sowie den reifen roten Äpfeln. Die Zitrusnote vom Geruch ist verschwunden. Hinter dem kurzen Aufflammen dieser süßen Fruchtkonzentration übernimmt anschließend wieder die würzige Seite. Insgesamt wirkt der Whisky im Mund, im Gegensatz zum Geruch, jünger und leicht spritziger.


Abgang
Die leichte Ingwerschärfe mit Lycheearomen zieht sich zwar noch etwas länger dahin, von der Eichenholznote ist ansonsten wenig zu schmecken, also keine signifikanten bitteren Aromen. Insgesamt ist das Finale maximal mittellang.


Fazit
Je mehr Zeit man dem Whisky im Glas lässt, desto schöner wird die Nase. Absolut nicht komplex, wenige Einzelteile, aber die sind so fein auf einander angestimmt, dass es ein wunderbares Ganzes ergibt. Ich kenne dieses Konstruieren von Aromen nur von japanischen Whiskys. Im Geschmack dominiert die Mizunara Eiche mit diesen speziellen würzig, scharfen Aromen. Dies hatte ich auch bereits bei anderen Abfüllungen mit Mizunara-Einfluss, dass der Geschmack deutlich würziger als der Geruch ist. In diesem Fall stört es mich nicht, im Gegenteil es gefällt mir durchwegs gut. Es ist ein schöner Gegenpol zu der sehr feinen ziselierten Nase. Der Abgang könnte länger sein, ist wahrscheinlich der nicht allzu langen Reifezeit geschuldet. Wer japanische Whiskys kennt und mag, der wird an ihm seine Freude haben. Ansonsten ist der Whisky natürlich für seinen Preis keine Preis/Leistungsempfehlung, dafür ist der Preis, wie bei den meisten japanischen Malts einfach zu hoch.

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English Text-Version


Founded by Venture Whisky in 2004, Chichibu began production in 2008. The founder is Ichiro Akuto, whose family has been in the spirits business for 21 generations since 1625, primarily producing sake and shōchū. 

Under his father, the family business began producing its own whisky in the mid-1980s with the Hanyu Distillery. Until then, they had been buying foreign whisky for the Golden Horse Blend since 1948. The company went bankrupt in the early 2000s and was sold. 

The buyer was not interested in whisky, so Ichiro Akuto was able to buy the remaining 400 Hanyu casks. He then founded Venture Whisky and over the next few years regularly released Hanyu whiskies, including the popular Card series, which features a playing card on the bottle label. 

Whiskies from the Hanyu casks are still used in Chichibu bottlings. This is also the case with Chichibu Ichiro's Malt - Mizunara Wood Reserve, a blended malt that includes whiskies from the Chichibu and Hanyu distilleries and is matured in Mizunara oak casks. There is no information on the maturation time or age of the whiskies used. It is bottled uncoloured and chill-filtered at 46% abv. The bottle is currently available from various online retailers at a price of around €140,-.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark gold in Colour


Nose
The nose is initially reminiscent of a light Speyside whisky from an ex-bourbon cask. The first sniff reveals a wonderfully smooth maltiness, more cake batter than pithy cereal. This is supported by ripe red apples, a light citrus note and stewed apricots. Behind all this is a woody note, both spicy and almost perfumed - sandalwood, jasmine and the like. Is this from the Mizunara cask? Soft touches of caramel and honey complete the not overly complex aroma, but all in all it smells very harmonious and appealing - typically Japanese.


Palate
A very soft, creamy mouthfeel, without being lax. On the contrary. It starts with a noticeable spiciness, together with an aromatic sharpness of grated ginger, which is quickly replaced by a clear honey sweetness, supported by icing sugar. This is followed by fruity flavours such as the juice of a lychee compote, the apricot compote from the nose and ripe red apples. The citrus from the nose has disappeared. After a brief flaring up of this sweet fruit concentration, the spicy side takes over again. All in all, the whisky tastes younger and slightly tangier than it did on the nose.


Finish
The slight gingery spiciness with lychee flavours lingers a little longer, but otherwise there is little to taste of oak, i.e. no significant bitterness. All in all, the finish is of medium length at best.


Conclusion
The more time you give the whisky in the glass, the more beautiful the nose becomes. Absolutely not complex, few individual flavours, but they are so finely tuned to each other that it makes a wonderful whole. I only know this kind of flavour construction from Japanese whiskies. The taste is dominated by Mizunara oak, with those particular spicy, pungent flavours. I've experienced this with other Mizunara-influenced bottlings, where the palate is much spicier than the nose. In this case, it doesn't bother me, on the contrary, I like it throughout. It's a nice counterpoint to the very finely chiselled nose. The finish could be longer, but this is probably due to the short maturation period. Those who know and like Japanese whiskies will enjoy this. Otherwise, of course, this is not a value for money whisky; as with most Japanese malts, the price is simply too high.

Mittwoch, 21. August 2024

Ben Nevis 2013 8y Exclusive (EID)

 

Whiskybase

English Text-Version


Beim Stöbern durch die Regale meines Local Dealers in Wien stieß ich auf den 8jährgen Ben Nevis aus der The Single Malts of Scotland Reserve Cask Reihe von Elixier Distillers. Diese exklusiv für den deutschen Importeur Kirsch Import erzeugte Abfüllung war mit knapp € 50,- bepreist. Drei Casks sollen zum Einsatz gekommen sein, die exakte Vorbefüllung der Fässer ist leider nicht bekannt.

Mir gefallen Abfüllungen aus dieser Serie und auch mit jungen Ben Nevis Malts habe ich gute Erfahrungen gemacht. Also ran an die Flasche und mal sehen, was der Whisky kann und ob er meine Erwartungen trifft.


Aussehen
Dunkles Kupfergold


Nase
Hier waren eindeutig Sherryfässer am arbeiten. Es waren aber eindeutig keine dieser aktuell berühmt, berüchtigten nassen Fässer, die mit extremer Frucht und Süße den Malt übertünchen. Dieser Ben Nevis wirkt vom Alkohol zwar teilweise jugendlich spritzig und knackig, jedoch von seinen Geruchsprofil deutlich älter. Hinter den leichten Alkoholspitzen liegen gut ausbalanciert Aromen dunkler getrockneter Früchte, Rosinen und eine gewisse staubige Muffigkeit, die den Malt älter und reifer wirken lässt. Auch ein paar Spuren von Schwefel könnte man finden, wenn man danach sucht. Mit ein paar Tropfen Wasser lässt sich Blütenhonig finden und das Geruchsspektrum wird insgesamt heller. Die Früchte wechseln zu Aprikosen und reifen Pfirsiche. Der dezente Muff, diese spezielle schmutzige Note, die im Hintergrund liegt, gefällt mir und verleiht dem Whisky mehr an Dimension.


Geschmack
Überraschend süß eröffnet der Whisky den Geschmacksreigen. Getrocknete Datteln und Feigen begleiten Honig und Heidelbeeren. Pfeifentabak, Leder und eine ordentliche Portion Rosinen komplettieren die Sherryfass Aromen. Danach nimmt aufgrund des Einflusses durch die Eichenfässer die Würzigkeit zu, ohne auf die unangenehme scharfe Seite abzudriften. Der Alkohol ist im Geschmack deutlich besser eingebunden, als in der Nase. Zum Abgang hin ist eine leicht bittere Note auszumachen, als würde man einige Splitter dunkel herber Schokolade im Mund zergehen lassen. Aber die Bitterkeit vergeht auch rasch wieder.


Abgang
Die Trockenfrüchte, zusammen mit dem Tabak und den Rosinen, liegen klebrig am Gaumen und lassen den Whisky länger nachklingen. Die Würzigkeit mit etwas Ingwerschärfe gepaart ist auch noch mit von der Partie und sorgt zusammen wir ein mittellanges Finish. 


Fazit
Für um die € 50,- bekommt man bei diesem Ben Nevis einen leckeren jungen Sherrywhisky. In der Nase kann er seine Jugendlichkeit aufgrund leichter Alkoholspitzen und der Spritzigkeit nicht gänzlich verhehlen. Hier gefällt er mir auch am wenigsten. Dafür punktet er beim Geschmack und Abgang umso deutlicher. Da bekommt man schöne Sherryaromen, die aber nicht so aufgesetzt wirken und den Whisky sogar älter wirken lassen, als er mit seinen 8 Jahren ist. Ich denke, dass neben Sherryfässern auch ein Bourbonfass bei den drei verwendeten Fässern mit im Spiel war. Dies macht Elixir Distillers häufig, dass sie mischen, und es gefiel mir bis dato häufig, was dabei heraus kommt. Ein ziemlich gediegenes Sherryprofil mit jugendlichem Elan mit Ecken und Kanten. Er ist gefährlich süffig und die Flasche wird wohl nicht allzu lange überleben.

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English Text-Version


While checking out the shelves of my local retailer in Vienna, I came across the 8-year-old Ben Nevis from Elixier Distillers' The Single Malts of Scotland Reserve Cask series. This bottling, produced exclusively for the German Importer Kirsch Import, was priced at just under €50. Three casks are said to have been used, but unfortunately the exact pre-filling of the casks is not known.

I like bottlings from this series and have also had good experiences with young Ben Nevis malts. So let's take a look at the bottle and see if the whisky lives up to my expectations.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark coppery gold in colour


Nose
Sherry casks were clearly at work here. However, this was clearly not one of those now famously infamous wet casks that drown out the malt with extreme fruit and sweetness. Although this Ben Nevis has a youthful, sparkling and crisp alcohol content, its flavour profile is decidedly older. Beneath the light alcohol peaks are well-balanced flavours of dark dried fruit, sultanas and a certain dusty mustiness that makes the malt seem older and more mature. You can also find some traces of sulphur if you look for it. With a few drops of water, honeyed blossom can be found and the olfactory spectrum becomes lighter overall. The fruit changes to apricot and ripe peach. I like the subtle mustiness, that special dirty note in the background that gives the whisky more dimension.


Palate
The whisky has a surprisingly sweet opening on the palate. Dried dates and figs are accompanied by honey and blueberries. Pipe tobacco, leather and a good portion of sultanas complete the sherry cask aromas. The spiciness then increases due to the influence of the oak casks, without becoming unpleasantly spicy. The alcohol is much better integrated on the palate than on the nose. The finish is slightly bitter, as if a few pieces of dark, bitter chocolate had been left to melt in the mouth. But the bitterness disappears quickly.


Finish
The dried fruit, tobacco and sultanas are sticky on the palate and allow the whisky to linger. The spiciness, coupled with a hint of ginger, is still present and together they ensure a medium-long finish. 


Conclusion
This Ben Nevis gives you a delicious young sherry whisky for around €50,-. On the nose, the slight alcohol peaks and sparkle do not hide its youth. This is also where I like it the least. On the other hand, the palate and finish are all the more impressive. You get lovely sherry flavours, but they don't come across as artificial and even make the whisky seem older than it is at 8 years old. I think there was a bourbon cask involved in addition to the sherry casks. Elixir Distillers often do this by blending, and I've often liked the results. A fairly solid sherry profile, with youthful vigour and rough edges. It's dangerously drinkable and the bottle probably won't last too long. 

Mittwoch, 14. August 2024

Ledaig 10y 2008 Barrel Selection (Wilson & Morgan)

 

Whiskybase

English Text-Version


Ein Kumpel bot, anlässlich seiner Übersiedlung in eine neue Wohnung, im Freundeskreis ein paar Anbruchflaschen an. Es hatten sich mit der Zeit einfach zu viele offene Flaschen angesammelt und er wollte es sich ersparen, sie mühsam in sein neues Domizil zu schleppen. Wie nicht anders zu erwarten, waren ein paar wirklich tolle Tropfen darunter. 

Eine Flasche erweckte meine Aufmerksamkeit. Ein Ledaig mit zehn Jahren vom italienischen unabhängigen Abfüller Wilson & Morgan. Abgefüllt für seine Barrel Selection Serie mit höherem Alkoholgehalt von 50%. Das 1992 in Venedig von Fabio Rossi gegründete Unternehmen ist in Kennerkreisen für seine Abfüllungen bekannt. Keine Kühlfiltration, keine Nachfärbung und speziell bei der Barrel Selection Reihe kommen oft sehr ehrliche, nicht fassgetriebene Abfüllungen auf den Markt.

Ich war neugierig. Ledaig bzw. Tobermory ist ohnehin eine meiner favorisierten Brennereien in Schottland.  


Aussehen
Heller Weißwein


Nase
Mineralisch, staubig, trockener Rauch mit einer leicht schmutzigen Kuhstallattitüde. So beginnt dieser junge Whisky aus Mull. Hinter diesem mittelstarken Rauch duftet es nach einem geräucherten Zitronenkuchen mit viel Vanille - so eine intensive Zitrusfrucht. Spritzig und fruchtig ist der Malt mit Einsprenkelungen  von getrockneten Kräutern. Er erinnert sehr an junge Islay-Raucher wie ein Lagavulin 8y oder ein Wee Beastie von Ardbeg, jedoch finde ich, trotz seiner Spritzigkeit, die Aromen feiner abgestimmt. Er ist nicht komplex, eher einfach und straight gerade heraus, aber das Zusammenspiel zwischen dem Destillat und dem Bourbonfass hat im Geruch sehr gut harmoniert. 


Geschmack
So einfach, im besten Sinne des Wortes, und solide wie bereits in der Nase, geht es im Mund weiter. Zuerst begrüßt einen der intensive Rauch beim ersten Schluck, gefolgt von einer überraschenden Süße die sofort Begleitung durch die Zitrusfrucht und Vanille findet. Der Rauch ist nun nicht nur mineralisch sondern hat auch etwas fleischiges, wie von einem BBQ. Dazu gesellt sich eine angenehme nach Küchenkräutern schmeckende Würzigkeit die Verstärkung durch eine nicht allzu starke pfeffrige Schärfe bekommt. 


Abgang
Der leicht schmutzige Rauch wandelt sich gegen Ende hin etwas mehr zu Asche. In Verbindung mit den getrockneten Küchenkräutern sowie einer noch subtil vorhandenen Süße, klebt diese Rauch/Asche Kombination förmlich im Mundraum und verweilt dort lange.


Fazit
Back to the Roots. Dies ist ein feiner ehrlicher junger Whisky bei dem das Bourbonfass das gemacht hat, was es soll. Nämlich den Geschmack des Grunddestillats zu unterstützen und die Kernaromen zu unterstreichen. Er gefällt mir in seiner Natürlichkeit und Einfachheit, ohne dabei fad zu wirken, sehr gut. Kein Komplexitätsmonster. Will er nicht sein. Perfekt für gemütliche Stunden, zb. auf der Terrasse oder Balkon. Hat man schnell auseinandergenommen und lässt sich danach herrlich genießen.

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English Text-Version


A mate offered some open bottles to his friends when he moved into a new flat. Over time he had accumulated too many open bottles and wanted to save himself the hassle of lugging them to his new home. As you might expect, there were some really great bottles among them. 

One bottle in particular caught my eye. A ten year old Ledaig from independent Italian bottlers Wilson & Morgan. Bottled for their Barrel Selection series with a higher alcohol strength of 50%. Founded in Venice in 1992 by Fabio Rossi, the company is well known in connoisseur circles for its bottlings. No chill-filtration, no re-colouring, and the Barrel Selection range in particular often produces very honest, non-cask-driven bottlings.

I was curious. Ledaig or Tobermory is one of my favourite Scottish distilleries anyway.  

Fotocredit: Wilson & Morgan


Appearance
Pale white wine


Nose
Mineral, dusty, dry smoke with a slightly dirty cowshed flavour. That's how this young Mull whisky starts. Behind this medium-bodied smoke is a smoked lemon cake with lots of vanilla - such an intense citrus flavour. With a hint of dried herbs, the malt is spicy and fruity. It reminds me of young Islay smokers like Lagavulin 8y or Ardbeg's Wee Beastie, but despite its sparkling, I find the flavours more balanced. It is not complex, rather simple and straightforward, but the interplay between the distillate and the bourbon cask is very well matched on the nose. 


Palate
As simple, in the best sense of the word, and solid as the nose, it continues in the mouth. The first sip is greeted by intense smoke, followed by a surprising sweetness that is immediately accompanied by citrus and vanilla. The smoke is now not only mineral, but also has a meaty, barbecue flavour. There is also a pleasant spiciness, reminiscent of herbs, with a not too strong peppery note. 


Finish
The slightly dirty smoke turns to ash towards the end. Combined with the dried herbs and a subtle sweetness, this smoke/ash combination literally sticks in the mouth and lingers for a long time.


Conclusion
Back to the roots. A fine, honest young whisky where the bourbon cask has done what it should. To support the base distillate flavour and highlight the core flavours. I really like its naturalness and simplicity, without being bland. Not a monster of complexity. It doesn't want to be. Perfect for cosy hours on the terrace or balcony. You can quickly take it apart and enjoy it afterwards.

Mittwoch, 7. August 2024

Mac-Talla Red Wine Barriques

 

Whiskybase

English Text-Version


Mac-Talla ist neben Càrn Mòr und Old Perth die bislang letzte Abfüllungserie von Morrison Scotch Whisky Distillers, die bis 2020 unter Morrison & Mackay firmierten, und 2021 auf den Markt kam. Die Morrisons gehören zu den ältesten Whisky-Familien in Schottland. So waren sie bis 1994 Eigentümer der Bowmore Brennerei auf Islay. 

Mit Mac-Talla kehrten sie whiskyseitig wieder auf Islay zurück, denn alle Abfüllungen dieser Reihe basieren auf nicht geannte Islay Single Malts, die in unterschiedlichen Fass-Versionen teilweise als NAS oder als Age Statement reifen.

Der Mac-Talla Red Wine Barriques kam 2022 auf den Markt und war die erste limitierte Abfüllung der Serie. Der Single Malt in den 7.200 Flaschen reifte in Rotwein Barrique Fässern aus der französischen Bordeaux-Region und besitzt keine Altersangabe, aber dafür eine Alkoholstärke von 53,8%.


Aussehen
Gebrannte Umbra


Nase
Da hat die Nase aber etwas zu tun. Oh ja! Intensive Rauchschwaden eines Holzfeuers, ein wenig Asche ist auch schon dabei. Der Rauch ist warm und würzig zugleich. Über dem Feuer brutzelt etwas geräucherter Speck. Sehr delikat und harmonisch. Vom Alkohol ist wenig zu spüren. Wenn die ersten intensiven Rauchwolken verfliegen kommen sehr schöne Beerenaromen zum Vorschein - vor allem reife Brombeeren und Heidelbeeren. Aber auch ein paar Erdbeeren und Kirschen mit Pflaumenmus ergänzen das Fruchtpotpourri. Eine Handvoll getrockneter Küchenkräuter und auch Spuren von salzigem Seetang komplettieren den Geruch. Das ganze ist nicht sehr komplex aber es duftet sehr nice! 


Geschmack
Viel süßer Rauch, sehr viel Rauch, hm lecker. Schönes warmes und weiches Mundgefühl. Zusammen mit dem Holzfeuerrauch ist auch etwas Asche vorhanden. Die Beeren aus der Nase sind nun zu einem süßen Beerenröster mit Vanille mutiert. Wie auch der geräucherte Speck sich in ein rosa Steak mit ordentlich Rub mit vielen Gewürzen gewandelt hat - richtig viel Umami. Apropos Gewürze, diese sind weiterhin getrocknet, jedoch haben sie Unterstützung von etwas schwarzen Pfeffer erhalten. Mit Fortdauer wird der Rauch, der die gesamte Zeit im Mund präsent ist, trockener.


Abgang
Der Rauch bekommt zum Ende hin immer mehr Unterstützung durch Asche - die Holzscheite im Feuer brennen immer weiter herunter und werden zu Asche. Ein paar Zweige der Kräuter schwelen in der Glut. Man findet auch dunkle Schokolade mit höherem Kakaoanteil und es wird im Finish im Mundraum, dass dank des Rauches ziemlich lange verweilt, immer trockener.


Fazit
Der gefällt mir! Ich traue mir keine Vermutung abzugeben, welche Brennerei sich hier verbirgt. Es ist grundsätzlich auch egal. Der Whisky funktioniert mit der Reifung in den Rotwein Barrique Fässern sehr gut. Der Holzrauch ist intensiv, ja, aber diese dunklen Beeren in Kombination passen perfekt. Eine Flasche von dem mit ein paar Freunden am Abend beim offenen Lagerfeuer genießen und die Flasche überlebt den Abend nicht.

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English Text-Version


Alongside Càrn Mòr and Old Perth, Mac-Talla is the latest bottling series from Morrison Scotch Whisky Distillers, which until 2020 was known as Morrison & Mackay, to be launched in 2021. The Morrisons are one of Scotland's oldest whisky families. They owned the Bowmore distillery on Islay until 1994. 

Mac-Talla marks their return to Islay, as all the bottlings in the series are based on Islay single malts, matured in a variety of casks as NAS or age-statement.

Mac-Talla Red Wine Barriques was released in 2022 and was the first limited release in the series. Matured in red wine casks from the Bordeaux region of France, the 7,200-bottle single malt has no age statement but is 53.8% ABV.

Fotocredit: Morrison Scotch Whisky Distillers


Appearance
Burnt umber


Nose
The nose has something to do. Oh yes! Intense clouds of smoke from a wood fire, and a little bit of ash is present as well. The smoke is warm and aromatic at the same time. Some smoked bacon sizzles over the fire. Very delicate and harmonious. There are few notes of alcohol. As the first intense clouds of smoke dissipate, beautiful berry flavours come to the fore - especially ripe blackberries and blueberries. A few strawberries and cherries with plum jam complete the fruit potpourri. A handful of dried herbs and a hint of salty seaweed complete the flavour. The whole thing is not very complex, but it smells very good! 


Palate
Lots of sweet smoke, lots of smoke, hmm delicious. Nice warm and soft mouthfeel. There is some ash along with the wood smoke. The berries from the nose have now mutated into a sweet berry roast with vanilla. Just as the smoked bacon has turned into a medium rare steak with a good rub and lots of spice - lots of umami. Talking of spices, these are still dried, but are backed up by a little black pepper. The smoke, which is present in the mouth all the way through, gets drier as the flavour progresses.


Finish
Towards the end, the smoke is increasingly supported by ash - the logs in the fire continue to burn down and turn to ash. A few sprigs of herbs are smoldering in the embers. There is also dark chocolate with a higher cocoa percentage, and the finish becomes drier and drier in the mouth, which lingers for quite a long time thanks to the smoke.


Conclusion
I like this one! I'm not going to try and guess which distillery is hidden here. It doesn't really matter. The whisky works very well in red wine casks. The wood smoke is intense, yes, but the combination of dark berries is perfect. Enjoy a bottle of this with a few friends around an open fire in the evening and the bottle won't last the night.

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