Donnerstag, 31. Oktober 2024

Halloween Whisky - Distilled at Northern Highlands 14y (ADoS)

 

Whiskybase

English Text-Version

Es ist die Zeit der Geister, Kürbisse und von Süßem oder Saures. Halloween. Und zur netten Tradition geworden, verkoste ich in diesen Tagen immer eine Halloween-Abfüllung. Meist sind es Flaschen vom Brühler Whiskyhaus, die einfach tolle themenspezifische Labels für Halloween und Weihnachten kreieren. Dieses Jahr ist es eine gruselige Hexe mit totenkopfähnlichem Antlitz geworden. In der Flasche verbirgt sich ein Single Malt aus den nördlichen Highlands. Es wird gemunkelt, dass es sich hierbei um einen Old Pulteney handeln soll. 

Der Whisky reifte 14 Jahre lang in Refill-Bourboncaks und bekam außerdem ein Finish in einem Sherry Cask. Insgesamt wurden 287 Flaschen mit 52,3% abgefüllt. 


Aussehen
Dunkle Bronze.


Nase
Ein scharfer und gleichzeitig auch erfrischender Hauch nach Menthol steigt anfänglich aus dem Nosingglas empor - die Halloween Hexe lutscht an einem Eukalyptus-Zuckerl. Hinter der Pfefferminznote kommt eine deutliche Vanillenote zum Vorschein, die ziemlich sicher von den Ex-Bourbonfässern stammt. Sie verblasst nach ein paar Atemzügen etwas und wird durch Aromen von angeröstetem Gewürzholz überlagert - als würde man würzig, herbe Gewürzstäbchen abbrennen. Diese Kombo mit der Vanille ist schon recht interessant. Süßer Honig begleitet gemeinsam mit Zwetschkenmus und Kirschbonbons diese würzigen Aromen.

Nach ein paar Minuten gewinnt die Vanille wieder mehr an Kraft. Aus den Kirschbonbons ist eine süßfruchtige Kirschmarmelade geworden. Auch ein paar Rosinen sind mit von der Partie. Das Sherryfass hat nun vollends die Nase vorne. Dieses ständige Wechselspiel hat seinen Reiz.

Der Alkohol, der zu Beginn ein ziemlich kräftiges Lebenszeichen von sich gibt, bleibt zwar auch weiterhin präsent, verliert mit Fortdauer seine Intensität und verwebt sich wohlwollend mit den anderen Gerüchen und Aromen.

Mit Wasserbeigabe reduziert sich die Alkoholstärke dann deutlich. Es wird fruchtiger. Zu den bereits bekannten Früchten kommen nun auch Orangenschale und -marmelade hinzu.


Geschmack
Wie schon in der Nase, so ist der Beginn im Mund von einer kräftigen Schärfe dominiert - schmeckt, als würde man auf frische Pfefferkörner beißen. Im Gegensatz zum Geruch, wo vorwiegend der Alkohol für den kräftigen Menthol-Kick sorgt, scheint es beim Geschmack vor allem die intensive Würzigkeit vom Holz der Fässer zu sein, die diesen Schärfemoment hervorruft.

Dieser kurze Chilli Catch - ja, er erinnert flüchtig an dieses typische markante Aromenspiel eines Taliskers - wandelt sich jedoch rasch in eine intensive Honig/Karamell-Süße, die vom cremigen Zwetschkenmus begleitet wird. Dahinter kommen die Rosinen und nun auch Tabakblätter und angekohltes Holz zum Vorschein. Im letzten Drittel zeigt sich jedoch eine markante Bitterkeit, die etwas stört.

Ein paar Tropfen Wasser bändigen die Schärfe zu einem angenehmen Prickeln. Er wird richtig süffig, die Süße bleibt länger und auch die Fruchtaromen sind nun länger zu schmecken. Leider reduziert sich mit Verdünnung die bittere Seite nicht wirklich, es scheint sie sogar etwas zu intensivieren. 


Abgang
Sehr wärmend fließt der Malt im Rachen hinab in die Magengegend. Die Vanille mit dem Tabak und den Sherryaromen zeigen sich kurz nochmals. Die bittere Note bleibt bis zum Ende hin vorhanden. Das Finish ist kurz bis mittellang.


Fazit
Trotz der anfänglichen Alkoholspitze gefällt mir die Nase mit ihrem Wechselspiel zwischen den kräftigen würzigen Aromen und der Vanille/Frucht-Seite recht gut. Auch der Geschmack weiß mir zu gefallen. Jedoch nur bis zum letzten Drittel. Die doch recht deutlich aufkeimende Bitterkeit ist mir fast schon zu viel des Guten. Bei diesem Whisky bekommt man nicht Süßes oder Saures sondern eher Süßes und Bitter.

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English Text-Version


It's the time of ghosts, pumpkins and trick-or-treating. Halloween. And it has become a nice tradition that I always taste a Halloween bottling during this time. These are usually bottles from the Brühler Whisky Haus. They do some great themed labels for Halloween and Christmas. This year it's a spooky witch with a skull-like face. The bottle contains a single malt from the Northern Highlands. Rumour has it that it is an Old Pulteney. 

The whisky was matured for 14 years in refill bourbon casks, with a sherry cask finish. A total of 287 bottles were bottled at 52.3%. 

Fotocredit: whiskybase.com

Appearance
Dark bronze in colour.


Nose
A strong but refreshing menthol note rises from the glass - the Halloween witch eating eucalyptus candy. Behind the peppermint, a clear vanilla note appears, almost certainly from the ex-bourbon casks. It fades a little after a few breaths and is overlaid by flavours of toasted spice wood - as if you were burning spicy, tangy spice sticks. The combination with the vanilla is quite interesting. Sweet honey accompanies these spicy flavours, along with plum jam and cherry candy.

After a few minutes, the vanilla regains its strength. The cherry sweets have turned into a sweet and fruity cherry jam. There are also a few sultanas in the mix. The sherry cask is now completely in the lead. This constant interplay has its charm.

The alcohol, which is very present at the start, loses its intensity over time and blends harmoniously with the other aromas and flavours.

With the addition of water, the alcohol strength is significantly reduced. It becomes more fruity. Orange peel and marmalade are now added to the already familiar fruity aromas.


Palate
As with the nose, the palate is dominated by a strong spiciness - like biting into fresh peppercorns. On the palate, it seems to be the intense spiciness of the wood that creates this spicy moment, unlike the nose where it is mainly the alcohol that provides the strong menthol kick.

However, this brief chilli catch - yes, it's fleetingly reminiscent of Talisker's distinctive interplay of flavours - quickly gives way to an intense honey/caramel sweetness, accompanied by creamy plum jam. This is followed by sultanas and now tobacco leaves and charred wood. In the last third, however, there is a distinct bitterness that is a little distracting.

A few drops of water reduce the sharpness to a pleasant tingling. It becomes really drinkable, the sweetness lingers longer and the fruit flavours can now be tasted for longer. Unfortunately, dilution does not really reduce the bitterness, it even seems to intensify it a little. 


Finish
The malt flows very warmly down the throat and into the stomach. The vanilla reappears briefly, along with the tobacco and sherry aromas. The bitter note remains until the end. The finish is short to medium in length.


Conclusion
I really like the nose with its interplay between the strong spicy flavours and the vanilla/fruit side, despite the initial alcohol peak. I also like the palate. But only until the last third. The quite noticeable bitterness is almost too much for me. You don't get trick-or-treating with this whisky, but sweet and bitter.

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