Whiskybase
English Text-Version - please us the translation option of the internet browser or Apps like DeepL.
Die für den französischen Markt aufgelegte Abfüllung Dalmore Vintage 2007 besitzt einen für Dalmore-Verhältnisse erfreulich hohen Alkoholgehalt von 46%. Der Großteil der Abfüllungen dieser im Luxus-Whisky-Markt beheimateten Brennerei wird bekanntlich nur mit 40% abgefüllt.
Dieser zehn Jahre alte Whisky reifte überwiegend in 1st Fill American Oak Casks, bevor er ein abschließendes Finish in Apostoles Sherry Butts aus der Bodega Gonzalez Byass erhielt.
Der Apostoles-Sherry-Stil liegt zwischen einem Fino und einem Oloroso: Er wird wie ein Oloroso oxidativ gereift, besitzt aber die Trockenheit eines Finos. Nach Angaben der Brennerei reifte der Sherry rund 30 Jahre lang – wahrscheinlich im Solera-Verfahren – in diesen Fässern. Solch alte Fässer sind in der Whiskywelt mittlerweile eine Seltenheit.
Bezüglich Kühlfiltration und Färbung gibt es keine verlässliche Quelle, auf der Flasche selbst sind kaum Informationen zu finden. Normalerweise färbt Dalmore seinen Whisky und kühlfiltriert ihn. Bei 46% Vol. wäre eine Kühlfiltration, um Ausflockungen bei der Zugabe von Eis zu verhindern, jedoch nicht notwendig.
Aussehen
Gelbbraun
Nase
Diese Jahrgangsabfüllung präsentiert sich zunächst filigran und verspielt, ohne ein Aromenschwergewicht zu sein. Zu Beginn finden sich zarte florale Noten sowie feine Fruchtaromen von Marillenkompott, süßen Himbeeren und Erdbeeren, begleitet von reifen, aufgeschnittenen Pflaumen. Vanillepudding und Milchschokolade untermalen das Duftprofil.
Nach etwas Standzeit und Sauerstoffzufuhr verändert sich die Nase und entwickelt sich in eine aromatisch-würzigere Richtung, ähnlich wie harziger Wein mit Honigsüße. Die Aromen werden insgesamt voller und intensiver. Der Alkohol ist als leichte, frische Prise spürbar. Diese Variabilität gefällt mir gut – man muss sich jedoch darauf einlassen.
![]() |
| Fotocredit: whiskybase.com |
Geschmack
So leicht und luftig der Malt zu Beginn in der Nase wirkt, so intensiv und kräftig präsentiert er sich beim ersten Schluck. Eine fast sirupartige Honigsüße legt sich dickflüssig über den gesamten Mundraum. Unterstützt wird diese Süße von getrockneten, leicht kandierten Marillen.
Die Beeren aus der Nase treten am Gaumen hingegen nicht auf. Als willkommener Kontrast fungiert eine sich rasch aufbauende Würzigkeit mit weißem Pfeffer, Zimt und Muskatnuss. Mit zunehmend herben, leicht bitteren Holznoten – vor allem in Form von schwarzem Kaffee – geht es zügig ins Finish über.
Abgang
Neben der leicht bitteren Eiche finden sich Rosinen und die Pflaumen aus der Nase. Auch die Honigsüße klingt noch nach, wenn auch deutlich reduziert. Das Finish ist insgesamt eher kurz.
Fazit
Dies ist eine durchaus untypische Abfüllung von Dalmore. Vor allem die Nase überzeugt mit ihrer zarten Verspieltheit, während mir die fast brachiale Süße am Gaumen schon fast zu viel des Guten ist. Dennoch gefällt mir dieser Whisky, wenn auch mit Abstrichen, recht gut.
Er ist kein Vergleich zum 15‑jährigen Dalmore, bei dem ich besonders mit der muffigen Nase haderte. Außerdem zeigt er deutlich, dass ein höherer Alkoholgehalt als die üblichen 40% den Dalmore-Abfüllungen sehr gut zu Gesicht stehen würden.










