Mittwoch, 8. Januar 2020

The Glenlivet 21y - The Archive


Whiskybase

Beginnen wir das Jahr mit einer Top OA-Abfüllung. Dem  21jährigen The Archive von Glenlivet.

Nase & Aussehen
Ob Glenlivet auch den The Archive gefärbt hat, kann ich nicht mit Gewissheit ausschließen. Ich konnte keine Info finden, weder auf WB, noch hier noch in diversen Shops. Falls nicht, dann zeigt sich der Malt mit einem schönen dunklen Gold im Glas. Ölige Legs schmiegen sich ganz langsam am Glasrand entlang.
Gleich zu Beginn umweht mich aus dem Snifter eine wunderschöne Nase. Ich kann nicht sofort die verschiedenen Gerüche auseinander dividieren. Es ist eine gelungene Komposition aus orangiglastiger Fruchtigkeit mit einem Honig und Gewürzen, eingebettet in eine cremig, buttrige Kontinenz (kann man in der Nase von Konsistenz sprechen?). Eine kleine Zeitreise in die Weihnachtszeit.
Den Alkohol von 43% spürt man absolut gar nicht, nur die Aromen. Im Vergleich zum 18y ist diese Nase für mich nochmals eine Steigerung - gefiel mir der 18 jährige schon gut.
Die schöne Kombination aus Orange, Sherryeinflüssen, saftiges, reifes rotes Kernobst wie Birne und Weihnachtsäpfel mit Zuckerguss ist sehr schön.

Geschmack
Wow! Ist der sanft und weich im Mund. Cremig und leicht süß am Anfang. Eine leichte Orangenzestennote mit Muskat und Zimt. Gegen Ende im Mund kommt eine Bitterkeit, dunkle Schokolade, aber nicht mehr als 60% Kakaogehalt.

Abgang
Die Bitterkeit bleibt. Die Eiche übernimmt das Kommando. Der Kakaoanteil in der Bitterschokolade wird gegen Ende hin höher. Daneben schließt sich zur Eiche am Anfang beim Schlucken noch der Rest der Würzigkeit und der Abgesang der Frucht an. Alles in allem ist der Abgang nicht so lange, wie man sich das vielleicht bei so einem alten Malt vorgestellt, gewünscht hätte.

Fazit
Was für eine tolle Nase! Alles schön mit einander verwoben. Kein Alkohol bemerkbar. Geschmack und Abgang können leider nicht ganz so gut mit dieser außergewöhnlichen Nase mithalten. Im Vergleich zum 18y, merkt man den Unterschied vor allem in der Nase und bei der Bitterkeit der Eiche am Ende. Im Mund finde ich den 18y fast charaktervoller. Die Preisrange schwankt ja beim 21y deutlich. Ein Großflaschenkandidat? Nicht für Preise ab € 120,-. Da finde ich den 18y die bessere und preislich attraktivere Option.
Aber diesen Malt kann man immer genießen - da macht man nichts falsch.

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