Whiskybase
Bin schon eine geraume Zeit um dieses Sample herumgeschlichen. Ich wartete auf einen passenden Moment. Und St. Patricks Day kann wohl nicht passender sein. Redbreast ist - neben meinem emotionalen Favoriten Teeling - meine liebste Brennerei von der irischen Insel. Ich hatte schon einige Rotkehlchen (12y, 12y CS und 15y) im Glas und sie gefielen mir alle sehr bis besonders gut.
Nase & Aussehen
Wenn meine Information stimmt, dann ist der Redbreast 21y leider gefärbt (warum auch immer). Die Farbe im Glas ist ansich golden. Sehr langsam und gemächlich bewegen sich zahlreiche Legs am Rand des Glases hinab. Der erste Eindruck ist ein sehr harmonischer, ruhiger. Die Bourbonfässer haben tolle Arbeit geleistet. Fast schon so etwas wie eine leichte Klebernote kommt zum Vorschein, verfliegt aber nach einiger Zeit.
Dafür bleibt Vanille und noch mehr Vanille. Dazu kombiniert sich eine schöne aber nicht zu intensive Süße. Eine Fruchtbombe! Wobei ich mir schwer tue, die einzelnen Obstsorten exakt aus diesem Obstkorb zu bestimmen. Viel reifes gelbe Kernobst wie Birne und Apfel sowie Zucker- und Honigmelonen. Aber auch tropische Gesellen wie Mango, süßsäuerliche Papaya sind vorhanden. Und im Hintergrund kommen etwas die roten Früchte vom Sherryfass heraus sowie eine sehr angenehme Würzigkeit, die die gesammte Zeit die fruchtigen Aromen umschmeichelt. Nach vielen Minuten meldet sich immer wieder eine leicht blumige Note aus dem Glas.
Geschmack
Sehr cremig und einfach rund fließt der Whiskey in den Mundraum - tolles Mundgefühl. Eine gewisse Würzigkeit, wie ich sie immer bei irischen Malts habe, entfaltet sich zu Beginn. Ist das vielleicht die ungemälzte Gerste? Dann kommen die tropischen und gelben Früchte sofort dahinter mit einer kräftigen Süße zum Vorschein. Der volle Gewürzschrank öffnet sich gerade mit Muskat, Zimt aber auch mediterrane Küchengewürze. Gegen Ende wird es ganz leicht pfeffrig vom Fass.
Abgang
Erstaunlich wenig Eiche für das Alter ist zu bemerken. Die tolle Würzigkeit aus dem Mund ist auch im gesamten Abgang vorhanden und bleibt lange im Mundraum präsent. Altes Leder- und Tabakassoziationen sind ebenfalls im Nachhall zu schmecken.
Fazit
Ich weiß nicht, was mir besser gefällt. Die Geruch oder der Geschmack. Das ist wirklich ein Brett. Ich verstehe warum dieser Malt so viele Fans hat. Ab Heute mich eingeschlossen. Eine wirklich sehr ausgewogene und zugleich gediegene Nase. Aber auch im Geschmack ein tolles Wechselspiel zwischen der Furch und der Würze. Ein wirklich schöner Abendveredler.
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