Mittwoch, 27. April 2022

Ardbeg Scorch Limited Edition

 

Whiskybase


Kaum eine andere Brennerei in Schottland oder überhaupt auf der Welt betreibt so intensives Marketing mit ihren Abfüllungen wie Ardbeg. Auch die Frequenz der limitierten Flaschen fürs Ardbeg Committee oder Events wie den jährlich stattfindenden Ardbeg Day nimmt gleichermaßen zu, wie die Abfüllungen in Rekordzeit ihren Abnehmer finden. Am Zweitmarkt werden diese limitierten Serien zu teilweise astronomischen Summen verkauft. 

Diesem Treiben kann man kritisch oder neutral gegenüberstehen. Ich finde das Marketing von Ardbeg zwar teilweise schon ein wenig überspitzt aber es ist auch unterhaltsam. Ardbeg Fanboys and -girls sollen ruhig bei jeder Abfüllung am Start sein und versuchen eine zu bekommen. Ich sehe da meist von der Ferne zu und freue mich die eine oder andere Probierprobe zu ergattern.

Dies ist mir auch beim Ardberg Scorch Limited Edition geglückt. Dies war die Abfüllung zum Ardbeg Day 2021 und wurde mit 46% in die Flasche gefüllt. Nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Committee Release, die 51,7 Volumenprozent aufweist. Die Geschichte rund um diese Flasche basiert auf einen Feuer speienden Drachen, der im Warehouse 3 von Ardbeg sein Unwesen treibt und Fässer ankohlt. Wie gesagt, ich mag das "leicht" übertriebene Marketing von Ardbeg. 

Und passend zur Mär ist auch die Reifung, die in extra stark ausgebrannten Ex-Bourbonfässern stattfand. Natürlich ist der Scorch weder gefärbt noch kühlgefiltert. Na das wäre ja noch schöner, ein gefärbter und unterkühlter Drache mit Halsschmerzen.


Ausehen
Warmer Bernstein


Nase
Oh ja! Ardbeg wie ich es mag. Viel Raucharoma schwebt hier sofort aus dem Premium Snifter in die Nase. Sehr aromatisch. Holzrauch von einem Lagerfeuer auf dem einige Kräuter verbrannt und Spieße mit Ananas- und Pfirsichstücke gegrillt werden, von denen immer wieder Tropfen vom Fruchtsaft in die glühenden Holzkohlenstücke tropft. Verwehen diese süßfruchtigen Rauchschwaden entdeckt man den Hauch einer zartblumigen Note, die ich von Ardbeg so gar nicht kenne. Dahinter wird es wieder würziger mit feuchten Zweigen von Nadelbäumen, auf denen noch kleine Harzkrümmel haften, die ins Feuer fallen. Eine leichte Mentholnote ist zugegen, jedoch in keinster Weise störend oder auf den Alkohol zurückzuführen, sondern die anderen Gerüche untermalend.

Fotocredit: Ardbeg.com


Geschmack
Sehr cremig, ein weiches Mundgefühl. Erstmals eine leichte Süße auf der Zunge, die sehr rasch vom heftigen Holzrauch und den nun zur Asche niedergebrannten Holzscheite des Lagerfeuers aus der Nase weggeweht wird. Dann wird es leicht würzig mit zartem roten Pfeffer oder Ingwer und vielen Kräutern wie Salbei und Rosmarin. Von der Frucht aus der Nase ist eher wenig zu schmecken. Er ist vor allem im herben Geschmacksspektrum beheimatet. Beim zweiten Schluck wird die Würzigkeit sogar noch dominanter, jedoch entfalten sich sowohl die süßen Aromen mit Vanilleextrakt anfänglich länger als auch eine leichte Frucht wie etwa Zitronenabrieb mit ein paar Tropfen Zitronensaft zeigen sich.


Abgang
Die Asche und der Rauch dominieren anfänglich im Finish. Dann werden Lakritze und wieder die Kräuter und Gewürze zum tragenden Aroma. Etwas dunkle Schokolade, eine leichte bittere Note ist zwar präsent aber eher im Hintergrund. Der Abgang ist durchaus lang, vor allem dem Rauch geschuldet.


Fazit
Eine durchaus gelungene limitierte Abfüllung von Ardbeg. Vor allem in der Nase hat er, neben dem markanten Holzrauch, sehr schöne fruchtige Anklänge. Die für mich bis dato typischen Zitronennote ist nicht vorhanden. Im Geschmack übernimmt der Rauch und die Asche dafür dann umso stärker und es wird herbwürziger. Sehr lecker. Die 46% Alkoholgehalt stehen ihm gut. Er ist sehr süffig, gefährlich süffig. Wenn man die Chance hatte, eine Flasche zu ergattern.

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Hardly any other distillery in Scotland, or indeed anywhere else in the world, engages in such intensive marketing of its bottlings as Ardbeg. The frequency of limited bottles for the Ardbeg Committee or events such as the annual Ardbeg Day is also increasing, just as the bottlings find their buyers in record time. On the secondary market, these limited series are sometimes sold for astronomical sums. 

One can be critical or neutral about this hustle and bustle. I find Ardbeg's marketing a little exaggerated in parts, but it is also entertaining. Ardbeg fanboys and -girls should be at the start of every bottling and try to get one. I usually watch from a distance and am happy to get hold of a sample or two.

I also managed to do this with the Ardberg Scorch Limited Edition. This was the bottling for Ardbeg Day 2021 and was bottled at 46%. Not to be confused with the committee release of the same name, which has 51.7% by volume. The story around this bottle is based on a fire-breathing dragon that is wreaking havoc in Ardbeg's Warehouse 3 and charring casks. As I said, I like Ardbeg's "slightly" exaggerated marketing. 

And in keeping with the fairy tale is the maturation, which took place in extra heavily burnt ex-bourbon casks. Of course, the Scorch is neither coloured nor chill-filtered. Well that would be even nicer, a coloured and hypothermic dragon with a sore throat.

Fotocredit: Ardbeg.com

Appearance
Warm amber


Nose
Oh yes. Ardbeg the way I like it. Lots of smoke aroma floats into the nose here immediately from the Premium Snifter. Very aromatic. Wood smoke from a campfire on which some herbs are burnt and skewers of pineapple and peach pieces are grilled, from which drops of fruit juice keep dripping into the glowing charcoal pieces. When these sweet-fruity clouds of smoke dissipate, one discovers a hint of a delicate floral note, which I am not at all familiar with from Ardbeg. Behind it, things get spicier again with damp twigs of coniferous trees, on which small crumbs of resin still cling, which fall into the fire. A slight menthol note is present, but not in any way disturbing or due to the alcohol, but underlining the other smells.


Taste
Very creamy, a soft mouthfeel. First a slight sweetness on the tongue which is very quickly blown away from the nose by the heavy wood smoke and the logs of the campfire now burnt down to ashes. Then it becomes slightly spicy with delicate red pepper or ginger and lots of herbs like sage and rosemary. There is rather little of the fruit from the nose. It is mainly at home in the tart flavour spectrum. On the second sip, the spiciness becomes even more dominant, but both the sweet flavours with vanilla extract initially unfold longer and a light fruit such as lemon zest with a few drops of lemon juice show up.


Finish
The ash and smoke initially dominate the finish. Then liquorice and again the herbs and spices become the carrying aroma. Some dark chocolate, a slight bitter note is present but rather in the background. The finish is quite long, mainly due to the smoke.


Conclusion
A thoroughly successful limited bottling from Ardbeg. Especially in the nose, it has, besides the distinctive wood smoke, very nice fruity hints. The lemon note, which has been typical for me until now, is not present. In the taste, the smoke and ash take over even more strongly and it becomes more spicy. Very tasty. The 46% alcohol content suits it well. It is very drinkable, dangerously drinkable. If you had the chance to get hold of a bottle.


Mittwoch, 20. April 2022

Tomatin 18y

 

Whiskybase

English Version

Die 1897 in den Highlands gegründete Tomatin Brennerei war einst die größte Distillery Schottlands und arbeitete bis zu Beginn der 2000er Jahre ausschließlich für die Blend-Industrie. Die japanischen Eigentümer erkannten, dass die Zeit für Single Malts gekommen waren und schwenkten die Produktion von Tomatin (übrigends wird Tomatin ohne dem "i" ausgesprochen, wie "Tomatn") in diese Richtung. Nun nennt die Brennerei eine umfangreiche Core- und Sonder-Reihen ihr Eigen. 

In der Core-Range findet man auch den 18jährigen, von dem ich mir bereits vor einiger Zeit ein Sample sichern konnte. Diese Abfüllung reift 15 Jahre in Ex-Bourbon-Fässern und darf die letzten 3 Jahre in First-Fill Oloroso Sherry Casks verweilen. Wie bei Tomatin üblich kommt der Whisky ungefärbt und ohne Kühlfiltration mit 46%iger Alkoholstärke in die Flasche.


Ausehen
Bernstein.


Nase
Ein Schmeichler, unaufdringlich zu Beginn, ist er fast schon ein wenig verhalten. Zuerst Anklänge von Bananenkuchen mit gerösteten Haselnüssen und Fudge. Dann wechselt es in Richtung klassische Sherrynase mit süßsäuerlichen roten Beeren, Rosinen mit etwas Lederpolitur und getrockneten Tabakblättern. Hinzu gesellen sich aromatische ätherische Öle von Orangenzesten, wenn man sie zusammendrückt, und etwas Vanille. Die Nase wird mit mehr Standzeit und Handwärme immer intensiver, eine Würzigkeit, vom Eichenholz wahrscheinlich herrührend, wird prägnanter. Trotzdem bleiben die einzelnen Geruchskomponenten in der Balance. Der Alkohol ist überhaupt nicht zu spüren, kein Stechen oder ähnliches.


Geschmack
Ein unglaublich weiches, samtiges Mundgefühl. Es beginnt sofort mit einer intensiven Rosinenfracht, gepaart mit süßem Kuchenteig - ein warmer Rosinenkuchen. Die Früchte aus der Nase sind auch zu schmecken. Rote säuerliche Beeren wie Himbeeren, Brombeeren und ein paar vereinzelte Ribiseln, und Orangenmarmelade. Raspeln von dunkler Schokolade und Nüsse. Ab der Mitte kommt etwas Ingwerschärfe sowie Gewürze wie Zimt und Muskatnuss hinzu. Etwas Pfeifentabakaroma ist im Hintergrund ebenfalls vorhanden. Der Alkohol spielt hier eine untergeordnete Rolle, ist nie im Vordergrund, begleitet die Aromen.


Abgang
Im Finish ist weiterhin viel dunkle Schokolade und die gerösteten Haselnüsse am Start. Zusätzlich zeigen sich Tabak- und Ledernoten. Auch die Rosinen sind immer noch mit von der Partie. Gegen Ende wird es leicht trocken. Insgesamt ist der Abgang mittel bis lang.


Fazit
Er benötigt ein wenig Zeit zur Entfaltung. Dann glänzt er mit einer sehr harmonischen Nase mit schönen Frucht- und würzig aromatischen -Komponenten. Der süße Rosinenkuchen im Geschmack ist eine Wucht. Die herbwürzigen Aromen sind auch hier ein schöner Ausgleich. Ein wirklich schönes Beispiel, dass auch in den Standard-Ranges der sogenannten zweiten Reihe der Brennereien in Schottland tolle PLV-Perlen versteckt sind. Man muss nur danach suchen und ihnen eine Chance geben.

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English Version

Founded in the Highlands in 1897, Tomatin Distillery was once the largest distillery in Scotland and worked exclusively for the blend industry until the early 2000s. The Japanese owners realised that the time had come for single malts and swung Tomatin's production (by the way, Tomatin is pronounced without the "i", like "Tomatn") in that direction. Now the distillery has an extensive core and special range. 

The core range also includes the 18-year-old, of which I was able to get a sample some time ago. This bottling matures for 15 years in ex-bourbon casks and may spend the last 3 years in first-fill Oloroso sherry casks. As usual with Tomatin, the whisky is bottled uncoloured and without chill filtration at 46% alcohol strength.

Fotocredit: Tomatin

Appearance
Amber.


Nose
A flatterer, unobtrusive at the start, it is almost a little restrained. At first hints of banana cake with toasted hazelnuts and fudge. Then it switches to a classic sherry nose with sweet and sour red berries, sultanas with some leather polish and dried tobacco leaves. This is joined by aromatic essential oils of orange zest when squeezed and some vanilla. The nose becomes more intense with more standing time and hand warmth, a spiciness, probably coming from the oak, becomes more concise. Nevertheless, the individual olfactory components remain in balance. The alcohol is not noticeable at all, no stinging or anything like that.


Taste
An incredibly soft, velvety mouthfeel. It starts immediately with an intense sultana freight, paired with sweet cake batter - a warm sultana cake. The fruit from the nose can also be tasted. Red tart berries like raspberries, blackberries and a few scattered currants, and orange marmalade. Grated dark chocolate and nuts. From the middle on, some ginger spiciness and spices like cinnamon and nutmeg. Some pipe tobacco aroma is also present in the background. The alcohol plays a subordinate role here, is never in the foreground, accompanies the flavours.


Finish
The finish continues to be full of dark chocolate and roasted hazelnuts. In addition, tobacco and leather notes show up. The sultanas are still in the mix, too. Towards the end it becomes slightly dry. Overall, the finish is medium to long.


Conclusion
It needs a little time to develop. Then it shines with a very harmonious nose with beautiful fruit and spicy aromatic components. The sweet sultana cake in the taste is a hit. The tangy aromas are also a nice balance here. A really nice example that even in the standard ranks of the so-called second tier distilleries in Scotland there are great PLV gems hidden away. You just have to look for them and give them a chance.

Mittwoch, 13. April 2022

Macallan Classic Cut 2019

 

Whiskybase


The Macallan ist wohl die weltweit bekannteste Distillery in der Speyside in Schottland. Die bis weit in die 1960iger fast ausschließlich für die Blendindustrie produzierende Brennerei entschied sich erst spät Single Malts auf den Markt zu bringen. Cleveres Marketing, wie zb. die diversen Product Placements in einigen James Bond Filmen, haben nicht wenig dazu beigetragen, dass The Macallan heutzutage als die schottische Luxus Single Malt Marke weltweit gilt. Und dies hat nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass die Abfüllungen preislich durch die Decke gehen.

Wie auch bei der aktuellen Abfüllung die ich heute probiere - aktuell, wenn überhaupt bewegen sich die Preise ab € 300,- für eine Flasche ohne Altersangabe (NAS - Non Age Statement). Der Macallan Classic Cut 2019 ist nach dem Sherry Oak 12y 43% der zweite Malt aus dieser namhaften Brennerei. Die Classic Cut Reihe ist eine limitierte Serie die seit 2017 jährlich aufgelegt wird und den alten Stil von Macallan wiederspiegeln soll. Dabei konzentriert man sich bei jeder Abfüllung auf eine spezielle Geschmacksrichtung bzw. Fassbelegung.

In diesem Fall kamen speziell für die Brennerei in Jerez in Spanien aufbereitete Sherryfässer zum Einsatz - und sollen für einen süßen und zugleich würzigen Charakter sorgen - die Dauer der Reifung und somit das Alter des Malts wird von Macallan nicht genannt. Abgefüllt wurde mit erfreulichen 52,9% Alkoholstärke. 


Ausehen
Dunkles Bernstein 


Nase
Anfänglich etwas holzig und muffig, wie wenn man alte Bücher aus dem Holzschrank nimmt, den Staub wegbläst und darin blättert. Und gleichzeitig weht zart ein Hauch einem Duft von Rosinen und getrockneten Pflaumen im Hintergrund. Nach ein paar Minuten Ruhe im Glas öffnet sich die Nase merklich. Die vorhin nur dezent im Hintergrund gewesenen Rosinen treten nun deutlich in den Vordergrund. In Honig eingelegte Feigen und Datteln, Muskat und Zimt, etwas Nuss-Schokolade. Mit längerer Standzeit offenbaren sich noch zusätzlich aromatische Düfte nach roten Früchten wie dunkle Kirschen, etwas Orangenzesten, Pfeifentabak und leichte blumige Aromen, wie Veilchen. Der Alkohol ist sehr harmonisch in das Geruchsspektrum integriert - ein unangenehmes Stechen oder ähnliches. Mit einem oder zwei Tropfen Wasser kommen mehr Holzaromen und Orange durch. Die Rosinen und die Süße nehmen ab.


Geschmack
Sehr cremiges Mundgefühl. Oh! Interessant! Da erscheint nach einer kurzen süßen mit vielen Rosinen geschwängerte Ouvertüre eine überraschende scharfwürzige Note. Viel Ingwer, weißer Pfeffer ist überraschend präsent und übernimmt einmal das Kommando. Nach dem ersten Schluck bleibt die fruchtige und honigsüße Seite etwas länger im Vordergrund bis dann wieder die Würzigkeit übernimmt. Aber er bleibt in sich ausgewogen. Mit wenig Wasserbeigabe ist die Würzigkeit deutlich reduziert, er wird aber auch etwas langweiliger.


Abgang
Das Finish im Mund beschließt fast so etwas wie ein kleiner Chili Catch, sehr wärmend im Abgang, dabei aber weiterhin süß mit tollen Rosinen, Leder und Tabakassoziationen. Etwas adstringierend zum Ende hin im Mundraum. Die Holzaromen vom Fass sind präsent. Der Abgang ist mittel bis lang zu bezeichnen.


Fazit
Es ist ein wirklich gut gemachter Sherrymalt. Die Nase entwickelt sich mit ein wenig Geduld und Luft zu einer sehr süßen, Rosinen/Tabak-Kombi mit einer old-school anmutenden Muffigkeit zu Beginn. Der Geschmack überrascht dann mit einer sehr interessanten scharfen Würzigkeit, die der Süße Paroli bietet. Das gefällt mir wirklich gut, denn die anderen Aromen der Rosinen, Früchten und dem Holz bleiben intakt. Woher diese deutliche Chili ähnliche Schärfe kurzzeitig kommt, weiß ich nicht. Eventuell ist es ein Ausdruck des unbekannten Alters? Denn wir haben hier einen NAS im Glas, der sicherlich nicht allzu lange im Fass reifen durfte, wahrscheinlich doch deutlich kürzer als zb. der 12y Sherry Oak. Und hier komme ich zu meinem echten Kritikpunkt, dem Preis, den man für diese Abfüllungsserie hinlegen muss. Leckerer, guter Malt, wirklich gut gemacht. Aber der Preis von rund € 120,- bis € 130,- ist für einen NAS einfach zu hoch. 

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The Macallan is probably the best-known distillery in the Speyside region of Scotland. The distillery, which until well into the 1960s produced almost exclusively for the blend industry, decided only late on to launch single malts on the market. Clever marketing, such as the various product placements in some James Bond movies, have contributed in no small measure to The Macallan being regarded as the luxury Scottish single malt brand worldwide today. And this has contributed in no small way to the fact that the bottlings are going through the roof in terms of price.

As is the case with the current bottling I am tasting today - currently, if at all, prices range from € 300 for a bottle without age statement (NAS - Non Age Statement). The Macallan Classic Cut 2019 is the second malt from this renowned distillery after the Sherry Oak 12y 43%. The Classic Cut series is a limited series that has been released annually since 2017 and is intended to reflect the old style of Macallan. For each bottling, the focus is on a special flavour or cask.

In this case, sherry casks specially prepared for the distillery in Jerez in Spain were used - and are supposed to provide a sweet and at the same time spicy character - the duration of the maturation and thus the age of the malt is not mentioned by Macallan. It was bottled at a pleasing 52.9% alcohol strength. 

Fotocredit: The Macallan

Appearance
Dark amber 


Nose
Initially a little woody and musty, like taking old books out of the wooden cupboard, blowing away the dust and leafing through them. And at the same time, a hint of a scent of sultanas and dried plums wafts delicately in the background. After a few minutes of silence in the glass, the nose opens up noticeably. The sultanas, which were only discreetly in the background earlier, now clearly come to the fore. Honeyed figs and dates, nutmeg and cinnamon, some nut chocolate. With longer standing time, additional aromatic scents of red fruits like dark cherries, some orange zest, pipe tobacco and light floral aromas like violets reveal themselves. The alcohol is very harmoniously integrated into the olfactory spectrum - no unpleasant stinging or anything like that. With a drop or two of water, more woody aromas and orange come through. The sultanas and sweetness diminish.


Taste
Very creamy mouthfeel. Oh! Interesting! There, after a short sweet overture swollen with lots of sultanas, a surprising spicy note appears. Lots of ginger, white pepper is surprisingly present and takes over for once. After the first sip, the fruity and honeyed side stays in the foreground a little longer until the spiciness takes over again. But it remains balanced in itself. With a little water added, the spiciness is clearly reduced, but it also becomes a little more boring.


Finish
The finish in the mouth almost concludes something like a little chilli catch, very warming on the finish, yet still sweet with great sultana, leather and tobacco associations. A little astringent towards the end in the mouth. The wood flavours from the cask are present. The finish can be described as medium to long.


Conclusion
It is a really well made sherried malt. The nose, with a little patience and air, develops into a very sweet, raisin/tobacco combo with an old-school seeming mustiness at the start. The taste then surprises with a very interesting sharp spiciness that stands up to the sweetness. I really like that, because the other flavours, the sultanas, fruits and the wood remain intact. Where this distinct chilli-like spiciness briefly comes from, I don't know. Possibly it is an expression of the unknown age? Because we have a NAS in the glass here that was certainly not allowed to mature in the cask for too long, probably much shorter than, for example, the 12y Sherry Oak. And here I come to my real point of criticism, the price you have to pay for this bottling series. Tasty, good malt, really well made. But the price of around €120 to €130 is simply too high for an NAS. 

Mittwoch, 6. April 2022

Teeling Brabazon 03

 

Whiskybase


Nachdem bereits die Nummern 01 und 02 der Teeling Brabazon Bottling Serie in meinem Barfach und im Glas waren, war es nur logisch, dass auch die dritte Abfüllung den Weg zu mir und in mein Glas findet. Waren die ersten beiden noch Non Age Statements haben wir bei dieser Flasche eine Reifezeit von 14 Jahren zu Buche stehen. Damit müssen wir davon ausgehen, dass hier kein eigenes Destillat von der Brennerei in Dublin verwendet wurde, sondern höchstwahrscheinlich von Cooley, denn Teeling wurde erst 2015 gegründet. Die meiste Zeit davon verbrachte der 2005 gebrannte Whiskey in Ex-Bourbonfässern und wurde danach für 3 Jahre in bis zu 90 Jahre alten ehemaligen PX-Sherry-Solerafässern gefinished und mit 49,5% in die Flasche gefüllt. 

Was weder auf dem umfangreich gestalteten Karton noch selbst auf der Flasche zu finden ist, sind Hinweise ob hier gefärbt oder kühlgefiltert wurde. Zumindest die Kühlfiltration ist bei dieser Alkoholstärke eher unwahrscheinlich - jedoch man weiß es nicht. Aber ich verstehe es wirklich nicht, warum man dies nicht transparent vermerkt. 


Ausehen
Helles Kupfer.


Nase
Merkte man den beiden Vorgängern ihre Jugend durch eine scharfe, fast schon metallische, Note in der Nase durchaus an, zeigen sich die 14 Jahre Reifung der Series 03 vorne weg durch einen sanften, weichen Geruch. Der Alkohol mit fast 50% ist kaum spürbar und gut integriert. Zu Beginn noch ein wenig schüchtern, zeigen sich vorab ein spritzig frischer Zitronenabrieb und eine leichte - auch schon bei den Nr. 01 und Nr. 02 gefundene - mineralische Kalknote. Lässt man ein wenig Zeit vergehen und Sauerstoff ins Glas öffnet sich der Malt und tolle süße Aromen nach karamellisierten Nüssen und getrockneten Pflaumen mit viel Vanille treten zum Vorschein - da präsentiert sich aber das PX-Finish so richtig! Auch Rosinen und ein Hauch Aprikosen schwelgen im Geruch mit. Und im Hintergrund vielleicht eine Nuance von leichtem Schwefel, aber nur ein Hauch, nicht unangenehm, fördert die Komplexität sogar. 


Geschmack
Sehr süßer, fast wie Sirup ähnlicher Beginn mit einem cremigem Mundgefühl. Die getrockneten Früchte wie Feigen, Datteln, Rosinen und Pflaumen präsentieren sich zusammen mit dunkler Schokolade und eingelegten karamellisierten Nüssen. Danach zeigen sich würzig kräftige Aromen wie Küchenkräuter und eingelegter Ingwer für die angenehme Schärfe.
Aber auch dunkle Schokolade - hier merkt man das Eichenholz der Fässer ist zu schmecken. Geröstete karamellisierte Haselnüsse mit Zimt und Muskatnuss runden das Geschmacksspektrum ab. 


Abgang
Leicht höherer Kakaoanteil bei der dunklen Schokolade im Abgang. Weiterhin die süßen Rosinen sowie Nüsse und Muskatnuss, gegen Ende trockener werdend. Mittellanges Finish.


Fazit
Sehr interessanter Ire. Er ist für mich bisher der von Anfang an zugänglichste Vertreter der Serie - Nr. 04 fehlt mir noch zum Abschluss. Musste ich mich bei seinen Vorgängern teilweise erst im Laufe der Zeit mit dem Whiskey anfreunden, gefällt mir diese Abfüllung auf Anhieb. Das PX-Finish ist schon prägend. Aber es ist trotzdem keine absolute Sherrybombe der modernen plumpen Art.

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After numbers 01 and 02 of the Teeling Brabazon Bottling Series were already in my bar compartment and in the glass, it was only logical that the third bottling would also find its way to me and into my glass. While the first two were still Non Age Statements, this bottle has a maturation time of 14 years. This means that we have to assume that the distillery in Dublin did not use its own distillate here, but most likely from Cooley, because Teeling was only founded in 2015. The whiskey, distilled in 2005, spent most of this time in ex-bourbon casks and was then finished for 3 years in former PX sherry solera casks aged up to 90 years and bottled at 49.5%. 

What is neither to be found on the extensively designed carton nor even on the bottle are indications whether it was coloured or chill-filtered here. At least chill-filtration is rather unlikely at this alcohol strength - however, one does not know. But I really don't understand why this is not noted transparently. 


Appearance
Light copper.


Nose
While the two predecessors showed their youth with a sharp, almost metallic note in the nose, the 14 years of maturation of the Series 03 show up up front with a gentle, soft smell. The alcohol of almost 50% is hardly noticeable and well integrated. A little shy at the beginning, a tangy fresh lemon zest and a light mineral lime note - also found in the No. 01 and No. 02 - show up first. If you let a little time pass and oxygen into the glass, the malt opens up and great sweet aromas of caramelised nuts and dried plums with lots of vanilla emerge - but that's when the PX finish really presents itself! Sultanas and a hint of apricots also revel in the smell. And in the background, perhaps a nuance of light sulphur, but just a hint, not unpleasant, actually enhances the complexity. 


Taste
Very sweet, almost syrup-like start with a creamy mouthfeel. Dried fruits like figs, dates, sultanas and plums present themselves along with dark chocolate and pickled caramelised nuts. Then spicy strong flavours like kitchen herbs and pickled ginger show up for the pleasant spiciness.
But also dark chocolate - here you can taste the oak wood of the barrels. Roasted caramelised hazelnuts with cinnamon and nutmeg round off the flavour spectrum. 


Finish
Slightly higher cocoa content in the dark chocolate finish. Still the sweet sultanas as well as nuts and nutmeg, becoming drier towards the end. Medium-long finish.


Conclusion
Very interesting Irish. For me, it is the most accessible representative of the series so far - No. 04 is still missing for me to finish. While I had to make friends with the whiskey of its predecessors over time, I like this bottling right away. The PX finish is already distinctive. But it's still not an absolute sherry bomb of the modern clumsy kind.

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