Mittwoch, 13. Juli 2022

Ardbeg Uigeadail

 

Whiskybase

English Version


Ardbegs Whiskysortiment besteht gottseidank nicht nur aus den bekannten und hassgeliebten Sonderabfüllungen, sondern auch aus einer beliebten Standard-Range. Mit dem TEN habe ich den Klassiker bereits verkosten dürfen. Ebenso den im Alter jüngsten Vertreter, den 5jährigen Wee Beastie. Und auch den 8jährigen For Discussion hatte ich unter anderem bereits im Glas, der vielleicht auch bald als ständiges Mitglied der Standard-Serie angehören könnte. Denn die eigentlich als Committee-Abfüllung veröffentlichte Flasche ist immer noch um den Einführungspreis von € 65,- verfügbar - und das bereits seit einem Jahr. Aus diesem Grund häufen sich die Spekulationen ob der For Discussion eventuell sogar den TEN mittelfristig ablösen könnte. 

Zusätzlich komplettieren die drei NAS-Abfüllungen An Oa, Corryvreckan und Uigeadail die Standardreihe. Letzteren habe ich mir nun zu Gemüte geführt. Er ist ein Vatting aus 90% Ex-Bourbonfässern sowie 10% Sherryfässern und kommt mit 54,2% in die bekannte dunkle Ardbegflasche. 


Aussehen
Warmer Bernstein


Nase
Sofort steigt ein Schwall süßem Holzkohlerauch aus dem Glas. Als würde man Äste von Brombeersträuchern, noch mit Früchten bepackt, in ein offenes Feuer werfen über dem gerade Speckstreifen gebraten werden. Die Sherryfässer sind hier durch eine dunkelfruchtige Beerennote deutlich präsent. Der Rauch verändert sich mit mehr Luftzufuhr und geht mehr ins phenolische über. Dazu zeigen sich die für mich bei Ardbeg typischen Küchen- und Wildkräuter zusammen mit Zitronenzeste und einem Hauch Vanille. Im Hintergrund schwebt etwas Jod mit und sorgt für eine Meeresbrise in der olfaktorischen Wahrnehmung.
Mit Wasser nimmt der Rauch einerseits zwar nicht ab, es wird aber doch weicher und vermischt sich mehr mit den anderen Armonen. 


Geschmack
Der Malt gleitet samtig weich auf die Zungenspitze. Anfänglich mit einer schönen Süße ausgestattet, gleitet es schnell in die herbere Richtung mit dunkler Schokolade. Aber vor allem ist der Rauch sehr dominant, ein richtiges dreckiges Rauchmonster, hüllt den Mundraum komplett mit diesem markanten aschig, teerigen Rauch aus. Die Kräuter aus der Nase sowie etwas Zitrone sind ebenfalls im Geschmack vorhanden. Von den säuerlichfruchtigen Beeren der Sherryfässer ist nun nicht mehr viel zu merken. Eine leicht prickelnde Schärfe, wie geriebener Ingwer, erscheint nach der Süße. Sehr angenehm. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Wasser ändert nicht wirklich die Grundbalance. Es bleibt weiterhin rauchig mit einer ordentlichen würzigen Basis.


Abgang
Der aschige Rauch drückt weiterhin ordentlich an. Gegen Ende hin ist mehr von der Eiche zu merken, leicht bittere Noten mit etwas adstringierendem Einfluss im Mundraum. Weiterhin schöne Würzigkeit mit Kräutereinfluss. Langes Finish.


Fazit
Toller Islay-Whisky. Schöne intensive Raucharomen mit angenehmen Sherryeinflüssen, vor allem im Geruch, und einer ausgewogenen Würzigkeit mit einer guten Balance zwischen Süße und den Kräutern und dem Fass. Bei solchen Standard-Abfüllungen muss man sich um Ardbeg keine Sorgen machen. Man fragt sich nur, warum halten die vielen Sonderabfüllungen nicht dieses Niveau? Neben dem 8y For Discussion ist der Uigeadail bis dato meine Lieblingsflasche von Ardbeg.

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English Version


Thankfully, Ardbeg's whisky range consists not only of the well-known and hated special bottlings, but also of a popular standard range. I have already tasted the classic TEN. As well as the youngest representative in age, the 5-year-old Wee Beastie. And I also had the 8-year-old For Discussion in my glass, among others, which might soon be a permanent member of the standard series. The bottle, which was actually released as a committee bottling, is still available at the introductory price of € 65 - and has been for a year already. For this reason, speculation is mounting as to whether the For Discussion could even replace the TEN in the medium term. 

In addition, the three NAS bottlings An Oa, Corryvreckan and Uigeadail complete the standard series. I have now had a look at the latter. It is a vatting of 90% ex-bourbon casks and 10% sherry casks and comes with 54.2% in the well-known dark Ardbeg bottle. 


Appearance
Warm amber


Nose
Immediately a waft of sweet charcoal smoke rises from the glass. It's like throwing branches of brambles, still laden with fruit, into an open fire over which strips of bacon are being roasted. The sherry casks are clearly present here with a dark fruity berry note. The smoke changes with more air and becomes more phenolic. In addition, the kitchen and wild herbs typical for Ardbeg show up together with lemon zest and a hint of vanilla. A little iodine hovers in the background and provides a sea breeze in the olfactory perception. With water, the smoke does not diminish on the one hand, but it does soften and mix more with the other armons. 


Taste
The malt glides velvety smooth on the tip of the tongue. Initially endowed with a nice sweetness, it quickly slides into the more tart direction with dark chocolate. But above all, the smoke is very dominant, a real dirty smoke monster, completely enveloping the mouth with this distinctive ashy, tarry smoke. The herbs from the nose as well as some lemon are also present in the taste. There is not much of the tart, fruity berries from the sherry casks now. A slightly tingling spiciness, like grated ginger, appears after the sweetness. Very pleasant. The alcohol is very well integrated. Water doesn't really change the basic balance. It remains smoky with a decent spicy base.


Finish
The ashy smoke continues to press on nicely. Towards the end there is more of the oak, slightly bitter notes with some astringent influence in the mouth. Still nice spiciness with herbal influence. Long finish.


Conclusion
Great Islay whisky. Nice intense smoky flavours with pleasant sherry influences, especially in the nose, and a balanced spiciness with a good balance between sweetness and the herbs and cask. With standard bottlings like this, you don't have to worry about Ardbeg. One only wonders why the many special bottlings do not maintain this level? Next to the 8y For Discussion, the Uigeadail is my favourite Ardbeg bottle to date.

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