English Version
Der Glendronach 18y Allardice mit der längeren Reifezeit aufgrund der temporären Schließung der Highland Brennerei 1996 bis 2002 ist aktuell sicherlich unter meinen persönlichen Top 3 Malts, vor allem bei Standardabfüllungen. Darum freue ich mich immer, wenn ich einen neuen Glendronach verkosten kann.
Beim bereits erwähnten Geschmacksexperiment in meinem Stamm-Whiskyforum Anfang des Jahres war unter anderem auch ein Blindsample vom Cask Strength Batch 1 dabei. Diese erste Abfüllung der NAS-Serie kam 2012 auf den Markt und ist eine Mischung aus Oloroso- und PX-Sherry Fässern. Fassstark bedeutet hier 54,8%. Insgesamt sind 12.000 Flaschen abgefüllt worden. Aktuell ist man bereits bei Batch 10 angelangt.
Aussehen
Mahagoni
Nase
Die ersten Eindrücke, gleich nach dem Einschenken, kommen von einem Sackerl Studentenfutter - eine Vielzahl an Nüssen, manche davon auch geröstet, getrocknete Rosinen und kandierte Früchte - nussig, süß und rosinig. Sehr voluminös. Nach ein paar Minuten Ruhe im Glas gesellen sich getrocknete wie auch frische reife, saftige Pflaumen hinzu. Aber auch eine süßsaure Note entpuppt sich, Himbeeren und Heidelbeeren. Auch ein Marillenkompott mit einer Prise Vanille ist zugegen. Es ist interessant, wie viele unterschiedlichen Früchte mit der Zeit zum Vorschein kommen. Der Alkohol zeigt sich dazwischen immer wieder mit leichtem Stechen und erfrischendem Menthol in der Nase. Etwas Leder und Zigarrentabakblätter sind ebenfalls im Hintergrund, zusammen mit den allgegenwärtigen Rosinen, im Geruchsspektrum dabei.
Mit ein paar Tropfen Wasser wird die Dominanz der Rosinen im Geruch zwar etwas gebrochen, sie bleiben aber weiterhin tonangebend. Gleichzeitig wird es etwas würziger aber auch der Alkohol ist mehr zu spüren.
Geschmack
Wow! Was für ein cremig süßes Mundgefühl! Sofort sind die getrockneten Rosinen und Sultaninen im Mund intensiv zu schmecken. Dazu viele Beeren und auch die getrockneten Pflaumen. Der Alkohol schiebt die Aromen kräftig auf die Zunge. Es wird spritzig und würzig mit Pfeffer. Schöne Balance zu der anfänglichen starken Süße. Der Tabak und das Leder sind nun deutlicher als im Geruch, zusammen mit den gerösteten Nüssen aus der Nase sowie dunkle Schokolade und Vanille.
Mit Wasser, aber wirklich nur ein paar wenige Tropfen, wird der Geschmack deutlich harmonischer. Es bleibt weiterhin sehr süß und fruchtig, die nachfolgende Ingwerschärfe reduziert sich ohne aber die Balance zu verlieren.
Abgang
Wärmend und cremig gleitet der Malt die Speiseröhre hinab. Er bleibt weiterhin süß und fruchtig mit Rosinen und Pflaumen. Gegen Ende hin zeigt sich auch das Holz mit einer schönen bitteraromatischen Note - ein Espresso Macchiato mit Cantuccinis, die für die Nussigkeit im Geschmack sorgen. Der Whisky hat ein langes Finish mit dem Kaffee und einer Zigarre im Ledersessel.
Fazit
Beim Geschmacksexperiment nahm er bei mir ex aequo mit dem Mannochmore 1992 den ersten Platz ein. Und das hat er heute wieder bestätigt. Ein wirklich sehr schöner Glendronach, der sich auf meiner Topliste dieser Brennerei haarscharf vor meinem All-Time Favorite, dem alten Allardice, plaziert. Von der Nase bis zum Ende eine tolle fruchtige und zugleich würzige Angelegenheit. Wasser ist nicht wirklich notwendig, wenn dann vielleicht beim Geschmack, aber es geht auch gut ohne. Schöne Erfahrung. Bei den heutigen Preisen wohl kein Großflaschenkandidat, falls man über eine Flasche bei einer Auktion mal stolpern sollte.
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English Version
The Glendronach 18y Allardice with the longer maturation period due to the temporary closure of the Highland distillery in 1996 to 2002 is currently certainly among my personal top 3 malts, especially for standard bottlings. That's why I'm always happy when I can taste a new Glendronach.
During the aforementioned taste experiment in my regular whisky forum at the beginning of the year, a blind sample of Cask Strength Batch 1 was also included. This first bottling of the NAS series came onto the market in 2012 and is a blend of oloroso and PX sherry casks. Cask strength here means 54.8%. A total of 12,000 bottles were bottled. Currently, batch 10 has already been reached.
Fotocredit: whiskybase.com |
Appearance
Mahogany
Nose
The first impressions, right after pouring, come from a bag of trail mix - a variety of nuts, some of them roasted, dried sultanas and candied fruits - nutty, sweet and raisiny. Very voluminous. After a few minutes of rest in the glass, dried as well as fresh ripe, juicy plums join in. But also a sweet and sour note emerges, raspberries and blueberries. An apricot compote with a pinch of vanilla is also present. It is interesting how many different fruits come to the fore over time. The alcohol keeps showing up in between with a slight sting and refreshing menthol on the nose. Some leather and cigar tobacco leaves are also there in the background, along with the ubiquitous sultanas, in the olfactory spectrum.
With a few drops of water, the dominance of the sultanas in the smell is broken somewhat, but they still set the tone. At the same time, it becomes a little spicier but the alcohol is also more noticeable.
Taste
Wow! What a creamy sweet mouthfeel! Immediately, the dried sultanas and sultanas can be intensely tasted in the mouth. Plus lots of berries and also the dried plums. The alcohol pushes the flavours strongly onto the tongue. It becomes tangy and spicy with pepper. Nice balance to the initial strong sweetness. The tobacco and leather are more evident now than on the nose, along with the roasted nuts from the nose as well as dark chocolate and vanilla.
With water, but really only a few drops, the taste becomes much more harmonious. It remains very sweet and fruity, the subsequent ginger spiciness reduces but without losing the balance.
Finish
Warm and creamy, the malt glides down the gullet. It remains sweet and fruity with sultanas and plums. Towards the end, the wood also shows with a nice bitter aromatic note - an espresso macchiato with cantuccinis providing the nuttiness in the taste. The whisky has a long finish with the coffee and a cigar in the leather chair.
Conclusion
In the taste experiment, it took first place with me ex aequo with the Mannochmore 1992. And it confirmed this again today. A really very nice Glendronach, which places itself on my top list of this distillery a hair's breadth ahead of my all-time favourite, the old Allardice. From nose to finish, a great fruity yet spicy affair. Water isn't really necessary, if maybe for the taste, but it's fine without. Nice experience. At today's prices, probably not a big-bottle candidate, should you ever stumble across a bottle at auction.
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