Donnerstag, 8. Dezember 2022

Hazelburn 13y 2007 Oloroso Cask matured

 

Whiskybase

English Version


Letztes Jahr hatte ich die Abfüllung vom Hazelburn 13y aus 2004 im Glas und sie mundete mir hervorragend. Aufgrund des aktuellen Hypes um Springbank und dem damit verbundenen Preisanstiegs dachte ich nicht mir eine Flasche davon zulegen zu wollen. Aber wie der Zufall oder Fortuna so will, wurde in meinem Stamm-Forum eine Anbruchflasche vom Hazelburn 13y 2007 veräußert - eine Möglichkeit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte.

Prinzipiell bin ich gegen Anbruchflaschen nicht abgeneigt. Ich weiß, es gibt dazu in der Community geteilte Meinungen. Jedoch sehe ich es für mich als eine gute Gelegenheit Whiskys, die oft über meinem Budget liegen, ausgiebiger probieren zu können und dies zu einem akzeptablen Preis. 

Aber nun wieder zurück zur 2007er Abfüllung. Gebrannt im Juni 2007 wurden im September 2020 9.900 Flaschen mit 50,3% abgefüllt. Die Reifung fand in "Fresh Oloroso Casks" statt, wie es hinten auf der Flasche abgedruckt ist. Ich hoffe Springbank meint mit "Fresh" 1st-Fill und keine nasse Fassangelegenheit. Ungefiltert und ungefärbt ist bei Springbank selbstverständlich. 


Aussehen
Dunkles Mahagoni 


Nase
Ja, die frischen Olorosofässer kann er nicht verleugnen. Es starten sofort die typischen Aromen die man von diesem Sherrytyp kennt und erwarten kann und darf. Intensiver Duft nach getrockneten dunklen Früchten wie Feigen und Datteln. Zusammen mit einer klebrigen Süße, die von einem Waldhonig stammen könnte, den man in eine Schüssel über die Früchte sowie gerösteten Haselnüssen, Sultaninen und gehobelter dunkler Schokolade gegossen hat. Daneben steht ein geöffnetes Glas mit Erdbeermarmelade. Zusätzlich geizt er nicht mit satten Leder- und aromatische Pfeifentabaknoten. Ganz feine Assoziationen von Rauch, die wahrscheinlich mehr vom Eichenholz der Fässer als von einem getorften Malz herrühren dürften. Eine schöne gesetzte Sherrynase - keine nassen Fässer, gut so. Was mir jedoch im Moment abgeht und sich vom 2004er unterscheidet, ist die Spur der typischen Dreckigkeit, dem Springbank Funk, den ich damals beim 2004er hatte. 

Nach dem ersten unverdünnten Schluck gesellen sich noch Karamell, Nugat und Orangenmarmelade zur Geschmackskomposition hinzu.

Mit ein, zwei Tropfen Wasser verändert er sich etwas. Milchschokolade und die Nüsse treten mehr in den Vordergrund. Nun kriecht auch die Campbeltown Note etwas hervor - nicht ganz sauber geputzte Maschinenteile, mehr „rauchig“ und nach alter Holzpolitur riechend.


Geschmack
Ein sehr cremiges, fast schon ölig anmutendes Mundgefühl zu Beginn. Es beginnt mit einem honigsüßen Antritt mit einer Menge an dunklen Beeren wie Johannisbeeren und Brombeeren. Die Fruchtseite ist nun deutlich auf der frischfruchtigen und weg von getrockneten Datteln und Feigen. Nebenbei schmeckt man auch eine ordentliche Portion an gerösteten Nüssen im dunklen Schokolademantel. Die getrockneten Tabakblätter sind weiterhin präsent. Und nun merkt man auch mehr vom typischen Springbank Funk. Etwas von dieser leckeren schmutzigen Note, mit leichter Andeutung von Maschinenteilen, Mineralität und altem Holz zeigt sich nun deutlicher.

Mit wenigen Tropfen Wasser wird es mehr würziger, in Richtung Gewürzen und Kräutern und weniger süß und frisch fruchtig. Es kommen wieder etwas mehr die getrockneten Früchte zur Geltung.


Abgang
Es wird gegen Ende im Mund, vor allem seitlich an den Wangenpartien, etwas adstringierend. Weiterhin intensive Leder- und Tabakaromen. Rosinen und eine Spur von Rauch oder altem Holz addieren sich zu den anderen Noten. Toller langer Abgang.


Fazit
Er ist der 2004er Abfüllung natürlich ähnlich aber nicht komplett - keine 1:1 Kopie. Vor allem ist die typische, leicht schmutzige Ader in der Nase nicht so greifbar wie beim Vorgänger. Im Geschmack hat er eine schöne süße dunkle Beerennote, die kombiniert mit den Olorosoaromen wie Nüssen, Schokolade und Tabak toll funktioniert. Im Mund ist der Campbeltown-Style mehr vorhanden. Wasser kann man verwenden, muss man aber absolut nicht. Im Mund würde ich fast eher zu ohne Wasser tendieren. Insgesamt wieder ein sehr schöner Single Malt, passend zum Winter! Gut das ich noch rund 20cl davon habe. 

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English Version

Last year I had the 2004 Hazelburn 13y bottling in my glass and it tasted great. Due to the current hype around Springbank and the associated price increase, I didn't think I wanted to buy a bottle of it. But as luck or fortune would have it, a bottle of the Hazelburn 13y 2007 was sold in my regular forum - an opportunity I couldn't pass up.

In principle, I'm not averse to bottles being opened. I know there are divided opinions in the community. However, I see it as a good opportunity to taste whiskies that are often above my budget more extensively and at an acceptable price. 

But now back to the 2007 bottling. Distilled in June 2007, 9,900 bottles with 50.3% were bottled in September 2020. The maturation took place in "Fresh Oloroso Casks", as it is printed on the back of the bottle. I hope Springbank means 1st-fill by "Fresh" and not a wet cask affair. Unfiltered and uncoloured is a given at Springbank. 


Appearance
Dark mahogany 


Nose
Yes, it cannot deny the fresh oloroso casks. The typical aromas that one knows and can expect from this type of sherry start immediately. Intense aroma of dried dark fruits like figs and dates. Together with a sticky sweetness that could come from a forest honey poured into a bowl over the fruits as well as roasted hazelnuts, sultanas and shaved dark chocolate. Next to it is an opened jar of strawberry jam. In addition, it is not stingy with rich leather and aromatic pipe tobacco notes. Very fine associations of smoke, which probably come more from the oak of the casks than from a peated malt. A nice set sherry nose - no wet casks, good thing. However, what escapes me at the moment and is different from the 2004 is the hint of the typical dirtiness, the Springbank funk, that I had with the 2004 at the time. 

After the first undiluted sip, caramel, nougat and orange marmalade join the taste composition.

With a drop or two of water, it changes somewhat. Milk chocolate and the nuts come more to the fore. Now the Campbeltown note creeps out a bit too - not quite cleanly cleaned machine parts, more "smoky" and smelling of old wood polish.


Taste
A very creamy, almost oily mouthfeel to start. It starts with a honeyed attack with a lot of dark berries like currants and blackberries. The fruit side is now clearly on the fresh-fruited and away from dried dates and figs. Along the way, you also taste a fair amount of roasted nuts in a dark chocolate coat. The dried tobacco leaves are still present. And now you notice more of the typical Springbank funk. Something of that delicious dirty note, with slight hints of machine parts, minerality and old wood now shows more clearly.

With a few drops of water it becomes more spicy, towards spices and herbs and less sweet and freshly fruity. The dried fruits come to the fore a little more again.


Finish
It gets a little astringent towards the end in the mouth, especially on the sides of the cheek areas. Continued intense leather and tobacco flavours. Sultanas and a hint of smoke or old wood add to the other notes. Great long finish.

Conclusion
It is similar to the 2004 bottling of course but not completely - not a 1:1 copy. Above all, the typical, slightly dirty vein in the nose is not as tangible as in its predecessor. On the palate, it has a nice sweet dark berry note that works great when combined with the oloroso flavours like nuts, chocolate and tobacco. In the mouth, the Campbeltown style is more present. You can use water, but you absolutely don't have to. In the mouth, I would almost tend towards without water. All in all, another very nice single malt, fitting for winter! Good that I still have about 20cl of it. 

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