Ich möchte schon seit Längerem die Core Range mit Altersangabe von Glenfarclas einmal durchkosten. Dafür hatte ich mir vor einiger Zeit auch die zwei erhältlichen 3er-Sample-Sets zugelegt. Das eine mit dem 15y, 21y und 25y habe ich in der Zwischenzeit bereits durch. Das andere Set mit dem 10y, 12y und dem 105er steht hier noch ungeöffnet. Vom 17y gibt es leider kein offizielles Sample zu erstehen (warum auch immer liebe Leute bei Glenfarclas!). Dafür habe ich mir irgendwann einmal ein Sample vom 18jährigen besorgt.
Einst exklusive für den Duty-free-Markt gedacht, ist der 18jährige aktuell auch noch im normalen Handel erhältlich. Noch. Denn soviel ich gehört habe, soll er vom Markt verschwinden. Vereinzelt kann man ihn noch beim Local Dealer oder einem Online Händler finden.
Eigentlich wie bei allen Abfüllungen von Glenfarclas sollen auch hier ausschließlich Sherry Fässer (wenn auch sicherlich Refill) zum Einsatz gekommen sein. Jedoch hört bzw. liest man immer wieder, dass auch ein paar Ex-Bourbon-Casks hier bei der Reifung verwendet wurden - offiziell gibt es von der Brennerei diesbezüglich keine Angaben.
In die Flasche kommt der volljährige Speysider mit 43%, zwar ungefärbt jedoch mit Kühlfiltration. Im Moment bekommt man ihn in der 1 Liter Flasche zwischen € 70,- und € 80,-.
Aussehen
Dunkelgold.
Nach dem Schwenken entsteht ein dünner öliger Film am Glasrand woraus sich einigen Tränen bilden. Relativ rasch zerfließt der Film und es entstehen zahlreiche kleine Tröpfchen, die dann am Rand haften bleiben.
Nase
Ja! Dies ist der typische Glenfarclas Geruch, den ich bei der Original Range mehr oder weniger immer habe. Zuerst beginnt es mit einer ordentlichen Portion Orangensaft mit etwas Abrieb - eine angenehm fruchtig, säuerliche Note. Etwas Honig sorgt für den passenden süßen Aspekt. Mit etwas mehr Zeit im Glas gesellen sich auch einige von den wahrscheinlich verwendeten Refill-Sherryfässern gewohnten Aromen wie rote Früchte - Beeren, Feigen, rote Äpfel - und leicht angeröstete Nüsse zum Geruchspotpourri hinzu. Untermalt wird alles von einer leicht würzigen Eichen. Die 43% sind sehr sanft und weich nur Nase.
Geschmack
Ein leichter Körper mit einem durchaus weichen Mundgefühl. Der Honig mit einer nicht allzu starken Süße und die Orangen für die säuerliche Fruchtkomponente sind sofort am Start. Dann wird es ziemlich flott würziger im Mund. Mehr dunkle Schokolade vom Eichenholz der Fässer zeigt sich. Ebenso etwas Zimt und Ingwer. Der Malt tendiert immer mehr zu einer gewissen Trockenheit am Gaumen. Der Alkohol ist auch hier richtig gut eingebunden.
Abgang
Mit den leicht würzig, prickelnden Geschmacksaromen geht es auch in Richtung Finish. Die Süße klingt ab, es übernehmen die trockenen Holzfasselemente. Die Eichennoten sind noch länger im Mund zu schmecken, dazu noch etwas geröstete Nüsse und etwas von der Schale der roten Äpfel. In Summe relativ langer Abgang.
Fazit
Eine leichte aromatische Nase, wie man sie bei den OAs von Glenfarclas kennt. Kein Sherrybrummer, der seine Aromen einem ungefragt ins Gesicht klatscht. Ruhig und ausgewogen. Im Mund wird es dann würziger, schokoladiger und holziger. Rundherum ein gelungener Standard, dem man aber seine 18 Jahre im Fass nicht wirklich anmerkt. Aber der schon auch seine gediegenen Momente hat. Ein Großflaschenkandidat? Hm, da würde ich momentan sogar eher zum jüngeren 15jährigen tendieren. Vielleicht weil hier mehr Sherryaromen und mehr Alkoholgehalt waren? Wahrscheinlich eine Frage der Tagesform, was einem wann mehr gefällt.
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I've been wanting to taste Glenfarclas' Core Range with age statement for a while now. For this purpose, I bought the two available 3-sample sets some time ago. In the meantime, I have already tasted the one with the 15y, 21y and 25y. The other set with the 10y, 12y and the 105 is still here unopened. Unfortunately, there is no official sample of the 17y available (for whatever reason, dear people at Glenfarclas!). Instead, I got myself a sample of the 18y at some point.
Once intended exclusively for the duty-free market, the 18y is currently still available in the normal trade. For now. Because as far as I've heard, it's supposed to disappear from the market. Occasionally, you can still find it at a local dealer or an online retailer.
Actually, as with all Glenfarclas bottlings, only sherry casks (although certainly refill) were used. However, one hears or reads again and again that a few ex-bourbon casks were also used here for the maturation - officially, there is no information from the distillery in this regard.
The fully matured Speysider is bottled at 43%, uncoloured but with chill filtration. At the moment you can get it in the 1 litre bottle between € 70,- and € 80,-.
Appearance
Dark gold.
After swirling, a thin oily film appears on the rim of the glass, from which some tears form. Relatively quickly, the film dissipates and numerous small droplets form, which then stick to the rim.
Fotocredit: Glenfarclas |
Nose
Yes! This is the typical Glenfarclas smell that I more or less always have with the Original Range. First it starts with a fair amount of orange juice with some rubbing down - a pleasantly fruity, tart note. A little honey provides the appropriate sweet aspect. With a little more time in the glass, some aromas familiar from the refill sherry casks probably used, such as red fruits - berries, figs, red apples - and slightly toasted nuts join the olfactory potpourri. Underpinning it all is a slightly spicy oakiness. The 43% is very smooth and soft only nose.
Taste
A light body with a thoroughly soft mouthfeel. The honey with a not too strong sweetness and the oranges for the tart fruit component are immediately at the start. Then it gets rather briskly spicier in the mouth. More dark chocolate from the oak of the barrels shows up. Also some cinnamon and ginger. The malt tends more and more towards a certain dryness on the palate. The alcohol is also really well integrated here.
Finish
With the slightly spicy, tingling flavours, it also heads towards the finish. The sweetness subsides and the dry wood barrel elements take over. The oak notes can be tasted in the mouth for longer, along with some roasted nuts and some of the red apple skin. All in all, a relatively long finish.
Conclusion
A light aromatic nose, as you would expect from Glenfarclas' OAs. Not a sherry roar that slaps its flavours in your face unasked. Calm and balanced. In the mouth, it becomes spicier, chocolatier and woodier. All in all, a successful standard that doesn't really show its 18 years in the cask. But it also has its dignified moments. A candidate for a large bottle? Hm, at the moment I would even tend towards the younger 15-year-old. Maybe because there were more sherry aromas and more alcohol content? It's probably a question of what you like more and when.
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