Die Springbank Brennerei in Campbeltown hat neben Springbank und Hazelburn auch eine rauchige Reihe in ihrem Standard-Angebot. Longrow genannt. Longrow war einst eine der zahlreichen Destillerien in Campbeltown, die allerdings 1896 schließen musste. Der erste Single Malt unter der Bezeichnung Longrow wurde von Springbank 1973 veröffentlicht.
Der Einsteiger ist die rauchige Welt der Longrows ist der Longrow Peated, eine NAS (Non Age Statement)-Abfüllung. Das Alter wird von Springbank nicht offiziell genannt. Im Internet gibt es jedoch Erwähnungen, es würden Malts aus Fässern mit einem Alter von 6 bis 14 Jahren verwendet. Pro Jahr werden nur etwa 100 Fässer abgefüllt.
Für den zweifach destillierten Malt (bei den Springbank-Abfüllungen 2,5fache Destillation, im Gegensatz zu den Hazelburns, die dreifach gebrannt werden) wird die Gerste 48 Stunden über Torffeuer gedarrt - im Vergleich die Gerste für Springbank Abfüllungen wird nur 6 Stunden über Torffeuer getrocknet, danach 30 Stunden über Heißluft. Dadurch entsteht ein Phenolgehalt der getrockneten Gerste von 50 - 55 ppm (bei Springbank sind es nur 12 bis 15 ppm). Bei der Fassreifung findet man auf der offiziellen Webseite von Springbank die Information, dass sowohl Bourbon als auch Sherryfässer verwendet werden. Im Internet wird meist nur von einer reinen Bourbonreifung gesprochen. Wie bei Springbank üblich wird nicht gefärbt und keine Kühlfiltration durchgeführt.
Aussehen
Dunkles Gelb oder auch ein sattes Gelbgold
Nase
Er startet mit einem Rauch nach feuchter Holzkohle, die gerade noch so schwelt. Es schwingt aber auch ein leichter Duft nach Gummiabrieb und etwas schmutzig öliges, wie von alten Maschinenteilen, mit. Von der Intensität ist der Rauch eher mittelstark. Er dominiert den Geruch nicht, wie beispielsweise bei so manchem Islay-Kollegen, und lässt den anderen Aromen durchaus Raum um sich zu entfalten. So findet man eine deutliche Süße, wie von Puderzucker, wieder. Dazu sehr deutlich Aprikosen und Pfirsich, die sich mit etwas Standzeit in Zitrusfrüchte, zusammen mit getrockneten Kräutern wie Salbei und Rosmarin, wandeln. Im Hintergrund liegt die ganze Zeit eine frische Note mit leicht maritimen Anklängen und etwas Menthol.
Nach dem ersten Schluck offenbart sich eine sehr schöne Vanillenote, mit der ich nicht gerechnet habe - wie in kleines Vanillekuchengebäck.
Geschmack
Angenehmes, süffiges Mundgefühl, der Malt füllt den Mundraum schön aus. Sofort zeigt sich der schmutzige Rauch, nun verstärkt durch die getrockneten Küchenkräuter, als wären sie in die noch heiße Asche der niedergebrannten Holzkohle gefallen. Hinter der torfigen Rauchnote wird es wieder deutlich süßer. Wie in der Nase rührt die Süße weniger von Honig als von einem Zuckerstück oder Puderzucker her. Aber auch die Frucht ist unverkennbar im Geschmack anwesend und zwar in Form von Aprikosen und der geriebenen Schale von reifen Zitronen. Im Mittelteil kommt wieder die Frische und Minznote hervor.
Abgang
Gegen Ende hin wird es leicht trocken und adstringierend. Auch etwas salzige Lakritze mit ein paar Stücke von dunkler Schokolade ist vorhanden. Der Rauch ist lange präsent, zusammen mit dem Gummiabrieb. Insgesamt ist das Finish durchaus als mittellang bis lang zu bezeichnen.
Fazit
Der Longrow Peated ann die Verwandtschaft mit dem Springbank 10y nicht verleugnen. Obwohl man ihm eine gewisse Jugend gegenüber dem 10y Springbank anmerkt (so ist beim Springbank die Süße bereits statt Puderzucker eher in Richtung Honig gehend, die Früchte sind etwas reifer und die Minz/Mentholnote ist nicht präsent) ist die für mich so positive Springbank DNA unverkennbar. Wie bei den anderen Abfüllungen von Springbank, die ich bisher verkostet habe, gefällt mir auch beim Longrow Peated seine Geradlinigkeit und die leichte Rauheit.
Wer es rauchig mag und etwas harsch, jedoch die Preisspirale der Springbankabfüllungen nicht mitgehen will, macht mit dem günstigeren rauchigen NAS-Bruder nichts verkehrt.
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English Version
The Springbank distillery in Campbeltown also has a smoky range in its standard range alongside Springbank and Hazelburn. Called Longrow. Longrow was once one of the many distilleries in Campbeltown, but was forced to close in 1896. The first single malt under the Longrow name was released by Springbank in 1973. The entry into the smoky world of Longrow is the Longrow Peated, a NAS (Non Age Statement) bottling. The age is not officially stated by Springbank. On the internet, however, there are mentions that malts from casks with an age of 6 to 14 years are used. Only about 100 casks are bottled per year.
For the double distilled malt (for the Springbank bottlings 2.5 times distillation, in contrast to the Hazelburns which are triple distilled) the barley is kilned over peat fire for 48 hours - in comparison the barley for Springbank bottlings is only dried over peat fire for 6 hours, then over hot air for 30 hours. This results in a phenolic content of the dried barley of 50 - 55 ppm (Springbank's is only 12 to 15 ppm). The official Springbank website states that both bourbon and sherry casks are used for cask ageing. On the internet, there is usually only talk of a pure bourbon maturation. As usual at Springbank, there is no colouring and no chill filtration.
Fotocredit: springbank.scot |
Appearance
Dark yellow or even a rich yellow gold.
Nose
It starts with a smoke of damp charcoal just smouldering. But there is also a slight scent of rubber abrasion and something dirty and oily, like old machine parts. The intensity of the smoke is rather medium. It doesn't dominate the smell, as it does with some of its Islay colleagues, and leaves room for the other aromas to unfold. So you find a clear sweetness, like icing sugar. In addition, apricots and peach are very clear, which change into citrus fruits with a little time, together with dried herbs like sage and rosemary. All the time, there is a fresh note in the background with slightly maritime hints and some menthol.
After the first sip, a very nice vanilla note reveals itself, which I did not expect - like in small vanilla cake pastry.
Taste
Pleasant, quaffable mouthfeel, the malt fills the mouth nicely. Immediately the dirty smoke appears, now intensified by the dried kitchen herbs, as if they had fallen into the still hot ashes of the burnt down charcoal. Behind the peaty smokiness, it becomes noticeably sweeter again. As in the nose, the sweetness stems less from honey than from a sugar lump or icing sugar. But fruit is also unmistakably present in the taste, in the form of apricots and the grated peel of ripe lemons. In the middle part, the freshness and minty notes come out again.
Finish
Towards the end it becomes slightly dry and astringent. There is also some salty liquorice with a few bits of dark chocolate. The smoke is present for a long time, along with the gum rub. Overall, the finish can definitely be described as medium to long.
Conclusion
The Longrow Peated cannot deny its kinship with the Springbank 10y. Although you notice a certain youth compared to the 10y Springbank (the sweetness of the Springbank is already more towards honey instead of icing sugar, the fruits are a bit riper and the mint/menthol note is not present), the Springbank DNA, which is so positive for me, is unmistakable. As with the other Springbank bottlings I've tasted so far, I like the straightness and slight roughness of the Longrow Peated.
If you like it smoky and a little harsh, but don't want to follow the price spiral of the Springbank bottlings, you can't go wrong with the cheaper smoky NAS brother.
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