Donnerstag, 26. September 2024

Ben Bracken Single Malt Scotch Whisky Mini-Pack

 

English Text-Version

Die Supermarktkette Lidl bringt seit einigen Jahren unter den Eigenmarken Glenalba und Ben Bracken Blends und Single Malts heraus. Vor allem die Abfüllungen mit höherem Alter sind in der Fangemeinde ziemlich gut angeschrieben, da sie durchwegs ein gutes bis sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis bieten. Man weiß nicht, welche Brennereien sich hinter diesen Marken verbergen. 

Es gibt bei der Ben Bracken Reihe auch Einsteigerabfüllungen für knapp unter € 19,90 an. Für all jene, die sich vor dem Kauf ein Bild machen wollen, hat Lidl ein 3er Sample Pack um € 9,90 im Sortiment. Dies inkludiert Single Malts aus den schottischen Whiskyregionen Speyside und Highlands.

Die 5 cl Samples haben keine Altersangabe, sind kühlgefiltert, gefärbt und sind mit 40% abgefüllt.


Ben Bracken Speyside


Aussehen
Chardonnay Weißwein


Nase
Die Aromen sind nicht sehr stark ausgeprägt, aber es sind welche vorhanden. Die Nase ist insgesamt rund und ausgewogen. Zuerst kommt grüner Apfel und Vanille zum Vorschein. Danach gesellen sich englische Shortbread Kekse mit etwas Honig, aber auch eine leicht muffige Note hinzu, die mir weniger gut gefällt. Hinter diesem Muff, könnte von den verwendeten Fässern herrühren, nehme ich wage auch Assoziationen von Aromen war, die auf Sherryfässer hindeuten könnten - leicht geröstete Erdnüsse und noch nicht ganz reife Pflaumen.


Geschmack
Sehr wässrig im Geschmack, die Aromen sind im Mund leider nur angedeutet. Abgesehen von einer deutlichen Süße, die sehr stark nach Staubzucker schmeckt, und weißem Pfeffer mit etwas Würze vom Holz, ist im Geschmack wenig los. Es kommt mir vor, der Whisky wäre zu Tode verdünnt worden.


Abgang
Am Ende wird es merkbar bitter, die wahrscheinlich eher ausgelutschten Fässer zeigen sich. Aber sonst ist nicht viel los im Mund. Sehr kurzes Ende.


Fazit
Ist die Nase noch ok, vor allem, wenn man den aufgerufenen Preis beachtet, liefert der Whisky im Geschmack und Finish leider nicht besonders ab. Auch für den Preis ist mir das Gebotene zu wenig.


Ben Bracken Highland


Aussehen
Helles Gold mit orangem Touch.


Nase
Eine leichte Nase mit dezenten Aromen nach rotem Apfel und Aprikosen. Metallische Noten überwiegen und machen es etwas unharmonisch im Geruch. Hinter der Jugend verstecken sich Spuren von Vanille, Honig und blumenduftähnliche Noten. Muskatnuss und Zimt sorgen für eine erkennbare Würzigkeit. Ansonsten spielt sich nicht viel mehr in der Nase ab.


Geschmack
Zwar ebenfalls dünn, aber doch deutlich mehr Antritt im Mund als beim Speysider. Es beginnt zuerst würzig mit Muskat und Zimt und etwas Ingwer, bekommt dann zusätzlich eine ordentliche Portion Staubzucker. Von Frucht merke ich, außer vielleicht leicht angedeutet die Schale vom Apfel, eher nichts. Vanille ist beim zweiten Sipper auch mit von der Partie.


Abgang
Im Finale bleiben die würzigen Töne tonangebend, etwas Süße und Vanille ist ebenso weiterhin zu schmecken. Insgesamt um eine Spur länger im Abgang als der Speysider.


Fazit
Ist er im Geruch noch deutlich hinter der Speyside Variante, gefällt er mir im Geschmack wesentlich besser. Er hat einen „volleren“ Körper. Wobei auch hier die Aromen nicht allzu kräftig ausgeprägt sind. Kaufen muss man diese Abfüllung aber auch nicht.


Ben Bracken Highland Peated & Smoky


Aussehen
Sattes Gold


Nase
Mittelstarker quarziger, leicht schmutziger Rauch zum Start im Geruch. Leichte Phenolnoten mit Fruchtaromen nach Zitrone und auch etwas Ananas. Zusätzlich Aromen von getrockneten, leicht geräucherten Küchenkräuter. Im Hintergrund liegt eine leicht süße Vanille. Grundsätzlich eine anständige Nase und einem jungen Islay nicht unähnlich. Nichts Besonderes aber auch nicht schlecht.


Geschmack
Leichter Antritt mit gar nicht mal so viel Rauch und Torf, wie bei einem jungen Raucher eigentlich vermutet. Vielmehr beginnt es überraschend süß mit ordentlich Vanille. Der Peat untermalt mehr und ist nicht im Vordergrund. Leicht würzig und pfeffrig in Richtung Finale.


Abgang
Der Torf trägt nach dem würzigen Intermezzo am Ende wieder mehr die Süße. Ganz zum Schluss kommt eine leichte bittere Note zum Vorschein. Insgesamt aber auch bei diesem Kandidaten ein kurzer Abgang.


Fazit
Von der rauchigen Seite hätte ich mir sogar mehr vorgestellt. Einfach und nicht komplex. Aber er ist für den Preis ok. Im Vergleich zu den beiden anderen Vertretern ist er der, der mir noch am Besten mundet. Beim Rauch vielleicht nicht ganz so intensiv, aber die anderen Aromen betreffend ist er eine günstigere Alternative zum Bowmore 12y.


Gesamtfazit
Der rauchige Vertreter ist durchaus akzeptabel und zeigt in Ansätzen was man bei einem jungen rauchigen Whisky erwarten kann. Wer in die rauchige Welt des schottischen Whiskys einsteigen will, kann hier zugreifen. Die beiden anderen Abfüllungen gefallen mir nicht wirklich. Sie zeigen relativ wenig in ihrem Aromenspiel, respektive scheinen die verwendeten Fässer bereits ihre beste Zeit längst hinter sich gebracht zu haben. Ein paar Euro mehr investiert und man findet durchaus bessere Beispiele dieser beiden Regionen. 

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English Text-Version


Supermarket group Lidl has been releasing blends and single malts under its own Glenalba and Ben Bracken brands for a number of years. The older bottlings are particularly popular with fans, as they are consistently good to very good value for money. It is not known which distilleries are behind these brands. 

The Ben Bracken range also offers entry level bottlings for just under €19.90. For those who want to get a taste before they buy, Lidl has a pack of 3 samples for €9.90. This includes single malts from the Scottish whisky regions of Speyside, and Highlands.

The 5cl samples are unaged, chill-filtered, coloured and bottled at 40% strength.

Ben Bracken Speyside


Appearance
Chardonnay white wine


Nose
The aromas are not very strong, but there are some. The nose is round and well balanced. Green apple and vanilla come first. This is followed by English shortbread with a little honey, but also a slightly musty note, which I don't like very much. Behind this mustiness, which could be due to the barrels used, I can also vaguely detect associations of flavours that could be due to sherry casks - lightly roasted peanuts and unripe plums.


Palate
Very watery on the palate, the flavours are unfortunately only hinted at in the mouth. Apart from a distinct sweetness, very reminiscent of icing sugar, and white pepper with a little spice from the wood, there is little going on in the palate. It seems to me that the whisky has been diluted to death.


Finish
There is a noticeable bitterness towards the end, with the casks showing their age. Otherwise, there's not much going on in the mouth. Very short finish.


Conclusion
If the nose is still okay, especially considering the price, the whisky unfortunately doesn't deliver much in terms of taste and finish. Even for the price I don't think it delivers enough.


Ben Bracken Highland


Appearance
Pale gold with orange reflections.


Nose
A light nose with subtle aromas of red apple and apricot. Metallic notes dominate and make the nose a little unharmonious. Behind the youth there are traces of vanilla, honey and floral notes. Nutmeg and cinnamon provide a noticeable spiciness. Otherwise, there is not much else on the nose.


Palate
The taste is also thin, but with a much stronger attack in the mouth than the Speysider. It starts off spicy with nutmeg and cinnamon and a little ginger, then gets a good dose of icing sugar. Apart from a hint of apple peel, I can't detect anything fruity. Vanilla is also present on the second sip.


Finish
The spicy notes continue in the finish, with some sweetness and vanilla still present. Overall, the finish is slightly longer than the Speysider.


Conclusion
Whilst the nose is still well behind the Speyside version, the taste is much more to my liking. It has a 'fuller' body. However, the aromas are not too pronounced here either. But you don't have to buy this bottling.


Ben Bracken Highland Peated & Smoky


Appearance
Rich golden colour


Nose
Medium quartzy, slightly dirty smoke at the start of the nose. Light phenolic notes with fruit flavours of lemon and some pineapple. Additional aromas of dried, slightly smoked kitchen herbs. There is some sweet vanilla in the background. Basically a decent nose and not unlike a young Islay. Nothing special, but not bad either.


Palate
A light start with not as much smoke and peat as you would expect from a young smoker. Instead, it starts off surprisingly sweet with plenty of vanilla. The peat is more in the background than in the foreground. The finish is slightly spicy and peppery.


Finish
After the spicy interlude at the end, the peat takes over the sweetness again. There is a slight bitter note at the very end. All in all, this Islay contender has a short finish.


Conclusion
I would have expected more from the smoky side. Simple and not complex. But for the price it's ok. Compared to the other two, it's the one I like best. Perhaps not quite as intense in terms of smoke, but in terms of other flavours it is a cheaper alternative to the Bowmore 12y.


Overall conclusion
The smoky expression is quite acceptable and shows to some extent what you can expect from a young smoky whisky. If you want to enter the smoky world of Scotch whisky, this is the one for you. I don't really like the other two bottlings. They show relatively little in the way of flavour and the casks used seem to be past their prime. Spend a few quid more and you could find better examples from these two regions. 

Donnerstag, 19. September 2024

Michter‘s US*1 Small Batch Bourbon

 

Whiskybase

English Text-Version


Die Whiskey-Marke Michter's hat eine bewegte Geschichte. Joe Magliocco, Gründer und Präsident von Chatham Imports aus New York City, erwarb 1997 die Markenrechte für Michter's für einen wortwörtlichen Pappenstiel. Der Name Michter's basiert auf der Verschmelzung der beiden Vornamen Michael und Peter des einstigen Markeneigners Lou Forman. 

Und hier wird es interessant, wirbt doch Chatham Imports, respektive Michter's damit, dass ihr Erbe auf die 1753 erste amerikanische Brennerei zurückreicht. Fakt ist, dass die aus der Schweiz eingewanderten Brüder Shenk ab diesem Jahr in Schaefferstown in Pennsylvania auf ihrer Farm auch Getreidebrand herstellten. Zwischen 1861 und 1920 firmierte die Produktionsstätte unter der Bezeichnung Bomberger, dem Namen eines direkten Nachfahren der Shenks.

Nach der Prohibition wechselte die Brennerei mehrmals die Eigentümer um in den 1970igern bei Lou Forman und seinen Partnern zu landen. In den 1990igern wurde die Anlage jedoch komplett still gelegt und die Marke Michter's geriet in Vergessenheit. Bis Joe Magliocco sie erwarb und ihr neues Leben einhauchte.

Michter's ist jedoch nicht mehr nur noch eine Whiskey-Marke. 2012 wurde eine eigene Produktionsstätte in Shively in der Nähe von Louisville in Kentucky eröffnet, seit 2015 wird dort fleißig der eigene Bourbon und Rye gebrannt.

Bis dahin gab es zwei Phasen, wie Michter's zu seinem Stoff kam. Anfangs griff man auf Fässer zurück, die entweder noch aus dem Stock der alten Brennerei stammte oder von anderen Unternehmen aus Kentucky zugekauft wurden. Ab 2003 wurden Produktionszeiten in anderen Brennereien gemietet um ihr Destillat nach ihren Produktionsspezifikationen herzustellen.
Zu diesen Spezifikationen gehörte neben der Wahl des Fassauskohlungsgrads auch reduzierte Alkoholstärken bei der Destillation und der Fassabfüllung. Vor allem die geringen Alkoholstärken bei der Produktion sind durchaus branchenunüblich. 

Mein US*1 Small Batch Bourbon ist von einem Batch aus 2022. Auf meine Frage, ob es sich hier noch um eine Abfüllung aus Phase 2 handelt, antwortete mir Sandra Winters, Brand Ambassador auf Instagram, dass der Inhalt meiner Flasche bereits aus der hauseigenen Produktion stamme.
Leider ist die verwendete Mashbill ein Betriebsgeheimnis. Jedoch verriet mir Frau Winters, dass die im Internet kolportierten Mischungen teilweise auf alte Mashbills basieren, die nicht mehr in Verwendung sind, oder schlicht falsch sind. 


Aussehen
Dunkler oranges Kupfer


Nase
Süßes Popcorn mit Butter und viel weichem flüssigen Milchkaramell! Dies ist die allererste sinnbildliche Assoziation, die mir beim ersten Schnuppern in die Nase springt. Man will sich förmlich in diesen Duft legen, so weich, cremig und voll ist er. Sehr schön! Die bei vielen Bourbons so bekannte und oft bei Kennern so beliebte intensive Würzigkeit vom Eichenholz (die Eichenkeule), die mir persönlich manchmal fast zu viel des Guten ist, drängt sich hier absolut nicht in den Vordergrund. Die Aromen vom Holz sind dennoch vorhanden, aber sie prägen den Geschmack nicht so sehr mit diesen markanten, oft bitteren, tanninhaltigen Noten. Es dominiert vor allem dieses tolle Karamell und die Vanille - wie in einem alten Süßwarenladen. Die Frucht ist ein wenig diffizil bei der Beurteilung. Die typische, klassische Kirsche, die sich oft bei Bourbons finden lässt, ist zwar zugegen, jedoch nicht in der Intensität, wie bei anderen Bourbons, die ich hatte. Unterstützung kommt durch - für mich bei Bourbons ungewohnten - süßen Rosinen und einer leicht säuerlichen Orangenmarmelade. Die Fruchtseite ist insgesamt etwas heller mit säuerlichen Einflüssen. Der Alkohol ist kaum zu spüren, die 45,7% merkt man nicht.


Geschmack
Genauso rund und cremig er im Geruch ist, so weich beginnt er auch im Geschmack. Leicht fließt der Bourbon in den Mundraum. Sofort übernimmt eine leckere Karamell-Honig-Süße das Kommando, die von einer ordentlichen Portion Crème Brûlée mit Vanille und weichem Fudge Unterstützung bekommt. Danach zeigen sich Muskatnuss und eine Prise Zimt und läuten den würzigen Teil des Geschmacks ein. Die Eiche ist weiterhin sehr aromatisch, weit weg von den oft vorzufindenden bitter würzigen Eichenkeulen. Kirsche und etwas Minze kombinieren zu einem erfrischenden Kirschbonbon gegen Ende hin im Mund.


Abgang
Das Finish gestaltet sich doch mittellange. Vorwiegend Minze, Muskatnuss, Zimt und gebranntes Karamell sind länger im Mund präsent. Es wird, vor allem vorne beim Zahnfleisch, etwas trockener durch das Holz. Eine leichte Bitterkeit schwingt bis zum Schluss mit.


Fazit
Man will sich förmlich in diese Nase legen - was für ein Karamell-Vanille-Monster! So voll und gleichzeitig weich und harmonisch ist dieser Geruch. Klar! Man kann kritisch anmerken, dass die Ecken und Kanten fehlen. Stimmt. Auch im Geschmack ist es eine sehr runde Sache. Aber es muss ja nicht immer knackig, zackig sein. Und obwohl er nur nicht ganz 46% hat, ist er nicht flach. Er hat einen eigenen Charakter und das gefällt mir. Der Small Batch Bourbon von Michter's ist ein idealer Begleiter für entspannte Stunden, sehr süffig - die Flasche wird nicht lange überdauern. Ich werde mir sicher auch die anderen Abfüllungen der Standard-Range zulegen und mich durchkosten.

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English Text-Version


The Michter's whiskey brand has a colourful history. Joe Magliocco, founder and president of Chatham Imports in New York City, acquired the trademark rights to Michter's in 1997 for literally pennies on the dollar. The name Michter's is based on the combination of the first names Michael and Peter of former brand owner Lou Forman. 

Chatham Imports and Michter's advertise their heritage as going back to the first American distillery in 1753. In fact, the Shenk brothers, who had emigrated from Switzerland, had been producing grain spirit on their farm in Schaefferstown, Pennsylvania, since that year. Between 1861 and 1920, the distillery operated under the name Bomberger, the name of a direct descendant of the Shenks.

After Prohibition, the distillery changed hands several times before ending up with Lou Forman and his partners in the 1970s. In the 1990s, however, the distillery shut down completely and the Michter's brand was forgotten. Until Joe Magliocco bought it and breathed new life into it.

But Michter's is no longer just a whiskey brand. In 2012, the company opened its own production facility in Shively, near Louisville, Kentucky, where it has been actively distilling its own bourbon and rye since 2015. Up until then,

Michter's had gone through two stages. First, they used barrels that were either from the old distillery's stock or bought from other Kentucky companies. From 2003, Michter's began renting production time from other distilleries to produce their distillate to their specifications. In addition to the choice of cask carbonisation level, these specifications also included reduced alcoholic strengths during distillation and cask filling. In particular, the low proofs during production are quite unusual in the industry. 

My bottle of US*1 Small Batch Bourbon is from a batch made in 2022. When I asked if this was still a Phase 2 bottling, Sandra Winters, Brand Ambassador, replied on Instagram that the contents of my bottle were already made in-house.
Unfortunately, the mash bill that is used is a company secret. However, Ms Winters told me that some of the mashbill recipes circulating on the internet are based on old mashbills that are no longer in use, or are simply wrong. 

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark orange copper colour


Nose
Sweet popcorn with butter and lots of smooth liquid milk caramel! This is the very first association that comes to mind when I take my first sniff. You literally want to lie down in this scent, it is so soft, creamy and full. Very beautiful! The intense spiciness of the oak, so well known in many bourbons and often loved by connoisseurs, and sometimes almost too much for me personally, does not come to the fore here. The aromas of the wood are still there, but they do not dominate the taste to such an extent, with those distinctive, often bitter, tannic notes. It is this great caramel and vanilla flavour that dominates, like in an old sweet shop. The fruit is a little difficult to judge. The typical, classic cherry often found in bourbons is present, but not with the same intensity as in other bourbons I've had. It is supported by sweet sultanas and a slightly tart orange marmalade, which I am not used to in bourbons. The fruit flavour is slightly lighter overall, with tart influences. The alcohol is barely perceptible. You don't notice the 45.7%.


Palate
In the same way that it is round and creamy on the nose, it also starts off softly on the palate. The bourbon flows smoothly and lightly into the mouth. A delicious caramel-honey sweetness takes over immediately, supported by a good portion of crème brûlée with vanilla and soft fudge. The spicy part of the palate arrives with nutmeg and a pinch of cinnamon. The oak is still very aromatic, a far cry from the bitter and spicy oak flavours that can often be found in the nose. Cherry and a touch of mint combine to create a refreshing cherry sweetness in the mouth towards the end of the palate.


Finish
The finish is medium length. Mainly mint, nutmeg, cinnamon and burnt caramel linger in the mouth. The wood makes it a little drier, especially on the front of the mouth. A slight bitterness lingers until the end.


Finish
You literally want to lie down in this nose - what a caramel-vanilla monster! The taste is so full, yet so smooth and harmonious. Of course, you could criticise the lack of edginess. But it's true. The flavour is also very well balanced. But it doesn't always have to be crisp and spicy And even though it's not quite 46%, it's not flat. It has its own character and I like that. The Small Batch Bourbon from Michter's is an ideal companion for relaxed hours, very drinkable - the bottle won't last long. I will definitely buy and enjoy the other bottlings in the standard range.

Mittwoch, 11. September 2024

Knockando 10y 2011 - Secrets of the Forest V (whic)

 

Whiskybase

English Text-Version


Die Idee hinter der Serie Secrets of the Forest von Whic.de, die Whiskys fassreifungstechnisch relativ naturbelassen abzufüllen fand ich recht gut. Quasi als Kontrapunkt zu den in letzter Zeit häufig zu sehenden sehr intensiven Fassreifungen oder Finishes, die oft den Whisky im Fass aromaseitig erschlagen.

Ich hatte einige Veröffentlichungen aus der Secrets of the Forest Reihe von Whic im Glas und es war mehr Licht als Schatten. So gefiel mir zwar der 12y Benrinnes im 2nd Fill Oloroso Fass nicht so überwältigend, jedoch der 8y Ben Nevis im Portfass und der 14y Secret Orkney aus dem Ex-Bourbonfass gefielen mir wirklich gut.

Aus den paar noch übrigen Samples, die ich dankenderweise von Whic vor einiger Zeit zugeschickt bekam, wählte ich mit dem zehnjährigen Knockando aus 2011 eine Brennerei aus, von der ich bis dato nur ältere Abfüllungen (den 18y und den 21y) aus der Standard-Range kenne. Wie bei der Serie üblich wurde auch dieser Whisky mit 47% Alkoholstärke abgefüllt. Für die Reifung kam ein Dechar/Rechar Hogshead zum Einsatz.


Aussehen
Sattes Strohgelb


Nase
Neben Zitrusfrucht mit Anklängen einer dezenten Honigsüße dominieren vor allem würzige Getreidenoten. Man könnte fast meinen, einen Rye vor sich zu haben. Knackige, herbe Cerealien mit einer erkennbaren Pfefferminze. Ein leichtes Stechen in der Nase von den 47% ist zu bemerken. Der Whisky wirkt im Ganzen noch jung und etwas ungestüm. Nach ein paar Minuten Verweildauer im Glas gesellen sich zu den Getreide-, Roggennoten doch auch ein paar Aromen von hellem Kernobst sowie Wal- und Haselnüssen hinzu. Markant bleibt aber das herbe Getreide.


Geschmack
Das Mundgefühl ist angenehm weich und cremig. Honigsüßer Kuchenteig mit einer ordentlichen Portion an Zitronensaft sowie Stücken von gezuckertem Knuspermüsli. Der Beginn ist überraschend und positiv zugleich. Vom überwiegenden Roggenanteil im Geschmack, wie in der Nase ist wenig zu merken. Nach dem Kuchendessert folgen fruchtige Noten von Zitronen- und Apfelschalen mit einem leicht herben Touch. Danach folgen geröstete Nüsse mit dunkler Schokolade. Geht es mehr in Richtung Abgang wird es etwas würziger mit einer feinen Pfefferaromarik. Der Alkohol spielt beim Geschmack keine Rolle und wirkt ordentlich integriert.


Abgang
Das Finale ist nicht von allzu langer Präsenz. Die Obstschalen mit ihrem dezent bitteren Geschmack, zusammen mit der dunklen Schokolade und etwas Würze vom Eichenholz komplettieren die Geschmackseindrücke.


Fazit
Vor allem im Geschmack ist er durchaus gefällig und sorgt für angenehme Genussmomente. In der Nase ist die Rye-Assoziation doch überraschend und etwas gewöhnungsbedürftig. Im Großen und Ganzen ein grundsolider junger Speysider, der in nicht allzu intensiven Fässern lag und die Kernidee der Reihe gut wiedergibt.

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English Text-Version


I really liked the idea behind the Secrets of the Forest series from Whic.de to bottle the whiskies in a relatively natural state in terms of the cask maturation. As a kind of counterpoint to the very intensive cask maturations or finishes that have been seen recently, which often kill off the flavour of the whisky in the cask.

I had a couple of releases from the Secrets of the Forest range in my glass and there was more light than shade. I didn't like the 12yo Benrinnes in the 2nd fill Oloroso cask that much, but I really liked the 8yo Ben Nevis in the port cask and the 14yo Secret Orkney from the ex-bourbon cask.

From the few remaining samples that Whic kindly sent me some time ago, I chose the ten-year-old Knockando from 2011, a distillery from which I had only seen older bottlings (the 18y and the 21y) from the standard range. As usual for the range, this was bottled at 47% ABV. A Dechar/Rechar hogshead was used for maturation.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Rich straw yellow in colour


Nose
Spicy cereal notes dominate alongside citrus fruit with a hint of honeyed sweetness. You could almost think you were drinking rye. Crisp, tart cereal with a recognisable peppermint note. There is a slight sharpness in the nose from the 47%. The whisky as a whole is still young and a little boisterous. After a few minutes in the glass, the cereal and rye notes are joined by some flavours of light pomaceous fruit, as well as walnuts and hazelnuts. The acidity of the cereal remains prominent.


Palate
The mouthfeel is pleasantly soft and creamy. Honey-sweet cake dough with a good portion of lemon juice and pieces of sugared crunchy muesli. The start is both surprising and positive. The predominance of rye on the palate, as on the nose, is hardly noticeable. The cake dessert is followed by fruity notes of lemon and apple peel with a slightly bitter note. This is followed by roasted nuts and dark chocolate. Towards the finish, the palate becomes slightly spicier with a hint of pepper. The alcohol does not play a role in the palate and seems well integrated.


Finish
The finish is not too long. The fruit peel, with its subtly bitter flavour, together with the dark chocolate and some spice from the oak complete the flavour impressions.


Conclusion
The taste is really pleasant and offers pleasant moments of pleasure. On the nose, the rye association is surprising and takes some getting used to. All in all, a rock-solid young Speysider, matured in casks that are not too intense and that reflect the basic idea of the range.

Donnerstag, 5. September 2024

Johnnie Walker Double Black

 

Whiskybase

English Text-Version


Der Double Black ergänzt seit 2011 das Sortiment der weltweit wohl bekanntesten Blended Scotch Marke Johnnie Walker. Die Abfüllung basiert auf den 12jährigen Black Label, jedoch soll der Anteil an rauchigen Islay-Whiskys in diesem Blend deutlich höher sein. 


Wie alt ist er denn?
Das Alter scheint ein kleines Mysterium zu sein. Man findet im Internet auf diversen Online-Shop-Seiten die Information, dass hier - wie beim 12jährigen Black Label, ausschließlich 12 Jahre alte Whiskys - Malts und Grains - zur Verwendung kamen. Jedoch hat der Double Black keine offizielle Altersangabe auf der Flasche stehen und auf der offiziellen Webseite steht "Das rebellische jüngere Pendant zum Johnnie Walker Black Label.". Wieso jüngeres Pendant, wenn auch hier, wie bei den Online-Shops zu lesen ist, 12jährige Whiskys, zb. auch der als Grundstock dienende Caol Ila von Islay drinnen sein soll? Auch die bis zu 40 anderen Whiskys in dieser Mischung sollen dieses Alter besitzen.

Ich denke, hier gibt es ein kleines Kommunikationsproblem, zwischen wem auch immer. Ich tendiere eher zum Glaube, dass der Double Black zwar einen höheren Islay-Anteil, dafür aber jüngerem Alters ist. Wenn hier ausschließlich 12jähriger Stoff drinnen wäre, wäre Diageo, der Mutterkonzern von Johnnie Walker, das letzte Unternehmen, dass dies nicht werbewirksam groß auf die Flasche abdrucken würde.

Aber davon mal abgesehen, haben wir es hier wie gesagt mit einem nominell deutlich rauchigeren Vertreter, als der Black Label zu tun, darüber hinaus sind die Eckdaten typisch für Johnnie Walker, 40% Alkohlstärke, Kühlfiltration und Färbung. Aber das muss man von so einem Produkt auch erwarten.

Dann gucken wir mal, wie die Wahrheit im Glas ist.


Aussehen
Gefärbt. Ansonsten Gold.


Nase
Eine gar nicht so kleine Rauchfahne weht einem da aus dem Glas entgegen. Ich bin überrascht. Der Rauch gestaltet sich mineralisch mit Anklängen von Torffeuer. Dahinter finden sich Mandarinen, rotes Kernobst und Müsliriegel mit Milchschokoladeüberzug. Eine etwas künstlich anmutende blumige Parfümnote blitzt hinter dem leichten aber nicht unsympathischen fruchtig, süßen Geruchspotpourri immer wieder auf. Aber der Rauch bleibt schon die ganze Zeit präsent.


Geschmack
Leichtes, etwas flaches, Mundgefühl, aber es bleibt durchaus im Rahmen - was will man auch von 40% mehr erwarten. Auch auf der Zunge sind der Rauch, erdige, torfige sowie mineralische Aromen am Anfang tonangebend. Weniger süß und fruchtig als im Geruch. Dafür dominieren malzige Noten vom Grainanteil und bitter herbe Einflüsse vom Holz der Fässer. Etwas Vanille und geröstete Nüsse lassen sich auch finden.


Abgang
Der Rauch klebt die gesamte Zeit speckig und klebrig im Mund und verbreitet seine erdigen, leicht phenolischen Aromen. Angenehm torfig das Finish. Dazu gesellt sich noch dunkle Schokolade und sorgt im kurzen bis mittelkurzen Finish für einen akzeptablen Abschied.


Fazit
Angesehen vom Black Label Islay Origin ist dies wohl der rauchigste Vertreter in der Johnnie Walker Reihe. Wenn man als Anfänger einen Einstieg ins rauchige Whisky-Leben starten will und bisher mehr auf Blends Lust hatte, macht hier nichts falsch. Der Grain-Anteil hält sich aromenseitig erfreulicherweise mehr im Hintergrund. Ob er einem den Aufpreis zum Black Label wert ist, muss jeder für sich entscheiden. Wenn ich die Wahl der Qual hätte, ich würde zum Double Black greifen. 

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English Text-Version


The Double Black was added to the range of the world's most famous blended Scotch brand Johnnie Walker in 2011. The bottling is based on the 12-year-old Black Label, but the percentage of smoky Islay whiskies in this blend is said to be significantly higher. 


How old is it?
The age seems to be a bit of a mystery. Various online sites claim that, like the 12-year-old Black Label, only 12-year-old whiskies - malt and grain - are used. However, the Double Black has no official age statement on the bottle and the official website describes it as 'The rebellious younger sibling of Johnnie Walker Black Label. '. Why a younger sibling when, according to the online shops, it also contains 12-year-old whiskies, such as the Caol Ila from Islay that serves as the base? The up to 40 other whiskies in the blend are also said to be of that age.

I think there's a bit of a communication problem here, between whoever. I tend to think that the Double Black has a higher proportion of Islay, but is younger. If this was all 12-year-old stuff, Diageo, the mother company of Johnnie Walker, would be the last company not to advertise it on the bottle.

Apart from that, we are dealing with a nominally much smokier representative than the Black Label, and the key data is typical for Johnnie Walker: 40% alcohol, chill filtration and colouring. But that's what you'd expect from a product like this.

Let's see what the truth is in the glass.

Fotocredit: Johnnie Walker/Diageo


Appearance
Coloured. Otherwise gold.


Nose
A not-so-small puff of smoke wafts out of the glass. I am surprised. The smoke is mineral, with a hint of peat fire. Behind it are mandarins, red pomaceous fruit and milk chocolate coated cereal bars. Behind the light but not unattractive fruity-sweet potpourri, a somewhat artificial floral perfume note keeps popping up. Smoke is present throughout.


Palate
The mouthfeel is light, a little flat, but still within reasonable limits - what more could you expect at 40%? The smoky, earthy, peaty and mineral flavours dominate the palate from the outset. Less sweet and fruity than the nose. Instead, there are malty notes from the grain part and bitter, spicy influences from the wood of the casks. A little bit of vanilla and roasted nuts can also be found.


Finish
The smoke lingers in the mouth, sticky and clinging, spreading its earthy, slightly phenolic flavours. The finish is pleasantly peaty. Dark chocolate joins in and provides an acceptable farewell in the short to medium-long finish.


The Verdict
Compared to the Black Label Islay Origin, this is probably the smokiest member of the Johnnie Walker range. If you're a newcomer to the world of smoky whisky and have previously preferred blended whiskies, you can't go wrong here. The grain component is thankfully more in the background in terms of flavour. Whether it is worth the extra cost compared to the Black Label is a matter of taste. If I had to choose, I would go for the Double Black. 


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