Mittwoch, 19. März 2025

Longrow Red 7y Pinot Noir Cask Matured


 

Whiskybase

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Longrow, das dritte sehr rauchige Standbein der beliebten Springbank Brennerei in Campbeltown, hat neben der normalen Core Range mit dem NAS Longrow Peated und dem 18er auch eine, mehr oder weniger jährlich erscheinende, Longrow Red Reihe. Bei dieser Serie werden ausschließlich Rotwein-Fässer für die Reifung oder dem nachträglichen Finish verwendet. Die erste Abfüllung kam 2012 mit dem Longrow 11y Carbernet Sauvignon Cask heraus. 

Meine bislang einzige Begegnung mit dieser Linie war der Longrow 11y Red 2022 Tawny Port Barrels - toller speckiger Raucher mit viel Funk und Port-Impact. Leider sind die Preise für die Reds, wie bei den meisten Springbank Flaschen, jenseits von Gut und Böse. Darum hat sich bis dato keine weitere Annäherung meinerseits ergeben. Im Sommer letzten Jahres besorgte ich mir jedoch ein Samples des Longrow 7y Red 2024 Pinot Noir Cask. Bei dieser Ausprägung reifte der Whisky anfänglich vier Jahre in Refill Bourbon Caks, bevor er für drei weitere Jahre in Pinot Noir Cask umgefüllt wurde und dort sein Finish bekam. Danach kam er mit 100 Proof bzw. 57,1 % Alkoholstärke in die Flasche.   


Aussehen
Heller roter Kupferton


Nase
Anfänglich meldet sich der Alkohol mit einem leichten Prickeln in der Nase. Dann übernimmt der mineralische Rauch, der zusammen mit noch weiß glühender Steinkohle kräftig Gas gibt. Dahinter kommt eine schon fast quietsch fruchtige Gummibären Aromatik zum Vorschein, wo ganz klar die Himbeer- und Orangebärchens dominieren. Ein wenig scheinen sie im Rauch gelegen zu haben, denn sie haben einen leicht geräucherten, speckigen Touch. Süße von Karamell ist als weitere Geruchsschicht präsent.
Mit Fortdauer geht die fruchtige Seite mehr in eine Fruchtsäure über. Die Orangen sowie Ribiseln und Stachelbeeren übernehmen immer mehr das Kommando. Im Hintergrund lassen sich getrocknete Kräuter, Baumharz sowie Teernoten erkennen.
Die Jugendlichkeit mit seinen sieben Lenzen merkt man dem Malt im Geruch schon an. Die Nase ist sehr spritzig, die Aromen poltern etwas - nicht negativ gemeint - sie scheinen noch nicht 100% perfekt mit einander verwoben. Einfach ein Jungspund mit Kraft und Dynamik.

Mit etwas Wasser werden die Aromen homogener, sie vermischen mehr miteinander. Die fruchtig süßen und säuerlichen Noten harmonieren mehr mit der harzig würzigen Seite. Nun taucht auch eine angenehme Vanille in der Nase auf. Wo war die vorher?

Fotocredit: whiskybase.com


Geschmack
Ohne Wasserzugabe startet der Whisky mit einem kräftigen Antritt, ziemlich Jung fühlt es sich im Mund an. Der mineralische Rauch ist relativ kurz vorhanden und wird von einer scharf würzigen Chilli-Schärfe schnell überlagert. Danach erscheint eine ordentliche Portion Asche und bringt eine deutliche Bitterkeit mit sich und sorgt dadurch für Abzüge in der B-Note.
Der Alkohol sorgt für Trockenheit auf der Zunge und am Gaumen. Wenn man diese geschmackliche Achterbahn überstanden hat, erscheinen rote Beeren, die leicht geräuchert sind, etwas Süße aber auch wieder eine säuerlich fruchtige Orangenmarmelade.

Ein paar Tropfen Wasser zähmen seine ungestüme Seite vom Beginn. Es dominieren nun mehr die Fruchtaromen mit ihrer Süße. Die Schärfe ist fast gänzlich verschwunden. Nur eine leichte würzige Note bleibt über. Die bittere Asche zeigt sich nur noch ganz dezent im Hintergrund.


Abgang
Schöne Kombination aus Rauch und roten Beeren. Dunkle Schokolade mit erhöhtem Kakaoanteil ist mit von der Partie. Im Finish ist die Bitterkeit vom Geschmack deutlich runder und angenehmer. Die Aromen haften fast schon klebrig am Gaumen und im Rachen.


Fazit
Ein junger wilder Raucher. Er ist spannend, keine Frage. Aber auch noch ein wenig unharmonisch und kantig. Vielleicht hätten ihm noch zwei, drei Jahre länger in den Fässern gut getan. Er verträgt ein paar wenige Tropfen Wasser. Dann verliert er seine raue, robuste Seite. Bin mir nicht sicher, was mir mehr gefällt.
Kann man machen, aber die aktuell aufgerufenen Preise von € 100,- und mehr ist er meiner Meinung nach nicht wert. Die Kritiken und Wertungen im Internet und in den Kreisen der Nerds sind sich auch nicht ganz einig, was man von ihm halten soll. Für mich ist er kein Kaufkandidat, vielleicht ist ja der in Bälde im Handel aufschlagende Longrow Red 100 Proof mehr ein Kaufkandidat, wobei er scheint sogar noch jünger zu sein. 



Mittwoch, 12. März 2025

Powers 12y John‘s Lane Release


 

Whiskybase

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An den Tagen rund um den St. Patricks Day darf schon der eine oder andere irische Whiskey im Glas landen. Ich habe mir dafür ein schon älteres Sample des Powers 12y John's Lane Release auserkoren. Vom Aussehen des Samples her scheine ich noch die ältere Version, vor dem 2020 modernisierten Flaschen- und Labeldesign, im Glas zu haben. Ich habe keine Vergleichswerte, aus einigen Informationen und Tasting Notes anderer Whisky-Liebhaber, jedoch scheint es so zu sein, dass sich zwar an der Fassbelegung offiziell nichts verändert hat, der Geschmack jedoch schon anders sein soll.

John's Lane Release ist eine Reminiszenz an den ursprünglichen Standort der Powers Brennerei in Dublin. Powers gehört seit geraumer Zeit zu Irish Distillers Group und wird, wie zahlreiche andere Marken, gemeinsam in der Midleton Distillery gebrannt. Dieser Single Pot Still Irish Whiskey kam 2010 auf den Markt, damals noch mit dem markanten und bekannten goldenen Label.

Der mit 46% abgefüllte 12jährige reift hauptsächlich in 1st-Fill Bourbonfässern sowie zu einem kleineren Teil in Oloroso Sherryfässern.   

Fotocredit: whiskybase.com


Aussehen
Sattes Gelbgold.


Nase
Eine Handvoll Haferkekse mit Milchschokolade überzogen. Eine feine Würzigkeit wird von Vanille und roten Früchten flankiert, vorwiegend Kirschenkompott mit warmer Vanillesauce. Orangenmarmelade sowie eine ordentliche Portion Karamell spielen zusammen mit Gewürzen wie Muskat und Zimt kräftig mit im Geschmacksreigen. Im Hintergrund liegt eine aromatische Holznote, in der neben Eiche auch andere Hölzer wie Zedern und Sandelholz mitschwingen. Dies ist eine wirklich schöne Pot Still Nase, cremig, fruchtig, mit viel Karamell sowie Schokolade und doch blitzt immer wieder dieser typische Duft nach geröstetem Getreide und Cerealien auf. Der Einfluss der Sherryfässer ist zwar auch vorhanden, für mich jedoch deutlich reduzierter im Vergleich zu den 1st Fill Bourbonfässern. Der Alkohol spielt keine wesentliche Rolle im Geruch.


Geschmack
Ein sehr weicher Beginn, der in ein cremiges Mundgefühl übergeht. Weiches Karamell, dass mit einer Vanillesauce, die bereits leicht in puddinghafte Konsistenz übergeht, überzogen ist. Es finden sich - im positiven Sinne - zarte Anklänge eines gut gemachten Eierlikörs, vor allem diese cremig weiche Sämigkeit in Verbindung mit der intensiven Vanille.

Darunter findet man Müsli-Crunch mit den Stücken und dem Saft von Pfirsichen aus der Dose. Hinten heraus baut sich eine angenehme Würzigkeit mit etwas Muskatnuss und Zimt auf, die durch eine dunkle Schokolade mit etwas mehr als 50% Kakaoanteil verstärkt wird.

2010 kam der John's Lane Release das erste Mal auf den Markt und erfreut sich seitdem großer Beliebtheit bei den Freunden irischer Single Pot Still Whiskeys.


Abgang
Gegen Ende hin steigert sich der Kakaoanteil in der Schokolade noch ein wenig. Eine leichte, aber doch spürbare bittere Sequenz ist nun gegenwärtig. Dazu gesellt sich noch einmal ein cremig süßes Karamellbonbon, auch ein Löffel Aprikosenmarmelade ist im Finale Teil des mittellangen Abgangs.


Fazit
Ein sehr feiner und leckerer Vertreter des Pot Stills Stils. Vor allem die Verbindung von Vanille, cremigem Fudge und den gerösteten Getreidenote gefällt mir sehr gut. Wie sehr sich die von mir verkostete ältere Version gegenüber der neuen geschmacklich abhebt, wage ich nicht zu beurteilen. Ich habe auch viele positive Notes zur neueren Variante gefunden. Wer jedoch noch eine dieser älteren Flaschen zuhause stehen hat, hat einen guten Fang gemacht.



Mittwoch, 5. März 2025

Islay South Coast (Ardxxx) 14y (ADoS)


 

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Letzten Sommer veranstaltete das Brühler Whiskyhaus sein eigenes kleines Islay Festival. Im Rahmen der A Dream of Scotland Reihe veröffentlichte Marco Bonn gleich drei Abfüllungen aus der Creme de la Creme der Islay Brennereien; einem 16 Jahre alten Port Charlotte von Bruichladdich im Oloroso Sherry Fass, einem 9jährigen Williamson (also Laphroaig) mit einem Manzanilla Sherry Finish und 14jährigen Abfüllung mit der Bezeichnung Islay South Coast.


Was verbirgt sich hinter Islay South Coast?
Wenn keine Namensrechte vorhanden sind, dann müssen unabhängige Abfüller in der Namensfindung kreativ sein. So versteckt sich beispielsweise hinter South Islays bei Marco Bonn in der Regel Lagavulins. Und Islay South Coast ist, wenn man den meist gut informierten Kreisen glauben kann, niemand anderer als Ardbeg. Somit hätten wir hier einen 14 Jahre alten Ardbeg mit Moscatel Sherry Finish. Dies klingt sehr spannend, ein Ardbeg mit diesem Sherry Fass ist nicht häufig anzutreffen. 


Aussehen
Dunkelgold.


Nase
Rauchschwaden steigen von einem Lagerfeuer am Kieselstrand bei dem die Holzscheite etwas feucht geworden sind auf. Reife gelbe Früchte, Mangos, Ananas, Pfirsiche liegen am Grillrost. Süßer Saft tropft ins Feuer und karamellisiert. Eine sehr ansprechende Rauchnote strömt aus dem Glas entgegen. Schon sehr Ardbegtypisch mit diesen maritimen, leicht schmutzigen Anklängen, jedoch ist mit mehr Süße vorhanden und die Fruchtaromen gehen mehr in die tropische Richtung. Der Rauch ist durchwegs präsent, lässt den anderen Geruchsanteilen aber durchaus ausreichend Entfaltungsmöglichkeit. So finde ich auch, die für mich so typischen, getrockneten italienischen Küchenkräutern, die zusammen mit den Früchten am Rost liegen und ihren würzigen Duft verströmen. Der Alkohol ist sehr gut integriert, kein Stechen oder andere störende Nebengeräusche. Man kann sich voll und ganz aufs Erkunden der Aromen konzentrieren.

Fotocredit: whiskybase.com


Geschmack
Im Mund schiebt der Alkohol doch mehr an, als man von der Nase vermuten würde. Kräftig transportiert er die Geschmacksnoten nach vorne, vor allem ist die cremige Süße anfänglich die Dominante. So ein süßes Mangokompott hatte ich selten bei einem Single Malt. Weiche saftige Fruchtstücke, Karamell und dann setzt der Rauch ein. Fast schon klebrig, haftet er am Gaumen und belegt den ganzen Mundraum. Nun ist mehr Asche und Mineralien, wie Kieselsteine die man lutscht, vorhanden. Nach der ersten intensiven Rauchschwade kommt kurz eine pikante Schärfe von schwarzem Pfeffer zum Vorschein. Sie klingt aber genauso schnell wieder ab, wie sie aufgeblitzt ist und lässt Platz für eine Würzigkeit, die vor allem vom Holz und den angeräucherten Küchenkräutern stammt.


Abgang
So geht es auch im Finish weiter, dass Dank dem Rauch lange währt. Gegen Ende hin wird es spürbar bitterer. Der Rauch klebt immer noch, zusammen mit dem süßen Karamell und Spuren der Mango, am Gaumen.


Fazit
Die Abfüllung hat schon ihre Daseinsberechtigung. Durch das Moscatel Finish bekommen die typischen Islay Aromen einen spannenden süß, fruchtigen Touch. Vor allem in der Nase ist diese Kombination sehr ausgewogen und sehr fein. Der Geschmack kann hier nicht vollends mitziehen. Hier ist diese klebrige Süße teilweise fast zu viel des Guten. Der Whisky bekommt jedoch die Kurve und bleibt ausgewogen und vor allem auch sehr angenehm zu trinken. In Summe ein feiner Ardxxx mit dem typischen ADoS Profil und einem nicht alltäglichen Fassfinish.



Mittwoch, 26. Februar 2025

Armorik 12y 2008 Port Cask 55,1%


 

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English Text-Version


Frankreich ist nicht nur eins der Länder mit dem höchsten Absatz an Single Malts. Die Nachfahren von Asterix und Napoleon haben auch eine lange Tradition im Brennen von Whisky. Ein Beispiel dafür ist die bretonische Warenghem Brennerei, die mehr als 120 Jahre alt ist und seit 1983 eigenen Whisky produziert. Mit dem Amorik wird 1998 der erste Single Malt aus Frankreich offiziell präsentiert. Seit dieser Zeit wächst die unter der gleichnamigen Marke benannte Standardreihe stetig. Auch Einzelfassabfüllungen kommen regelmäßig auf den Markt.

Eines dieser Einzelfässer, die in diesem Fall speziell für den deutschen Markt herauskam, ist meine allererste Begegnung mit Amorik und überhaupt mit französischem Single Malt. Diese Abfüllung reifte zwölf Jahre lang in einem Port Cask und mit 55,1% in insgesamt 264 Flaschen.  


Aussehen
Dunkles Bernstein.


Nase
Eine sehr angenehme, leicht fruchtige Nase, in der auch eine gewisse saure Note mitschwingt - Himbeeren, Erdbeeren und Sauerkirsche. Es liegt ein Duft nach Blumen in der Luft, zart parfümiert. Nach dem beerigen Beginn wandelt sich der Geruch nach ein paar Minuten deutlich in Richtung Portweinreifung. Dunkle reife süße Kirschen, Heidelbeer- und Zwetschkenmarmelade, etwas Vanille, Pfeiffentabakblätter, alte Ledermöbel und auch eine gewisse staubige Muffigkeit machen sich nun in der Nase breit. Als würde man in einem alten bretonischen Landhaus im Ledersessel sitzen, ein verstaubtes Buch aufgeschlagen am Schoß liegen haben und an einem Glas Portwein nippen. Dazu riecht man das Holz der alten Möbel im Raum - würzig mit einem Hauch Zimt und Muskat. Ein paar Krümel einer Nussschokolade liegen auf einem Teller am Beistelltisch. Der Alkohol ist kräftig aber durchaus gut in das Gesamtspiel der Aromen integriert.

Mit Wasser kommt die Vanille deutlicher zum Tragen. Hellere Fruchtaromen wie Aprikosenkompott übernehmen die Oberhand. Es wird auch malziger, wie warmer Kuchenteig.


Geschmack
Kräftiger intensiver Antritt, schönes volles Mundgefühl, sehr süß zu Beginn, brauner Zucker, weiches Karamell, Heidelbeer- und Erdbeermarmelade, danach sorgt Muskatnuss und vor allem Zimt für eine würzig prickelnde Schärfe. Der Alkohol zeigt kurz seine Zähne, etwas Tannin beißt ein klein wenig am Gaumen und den Innenseiten der Wange und sorgt für etwas Trockenheit. Tabak und Leder mit mehr Holzeinfluss dominiert im Mittelteil.

Mit ein paar Tropfen Wasser wird der Whisky gefährlich süffig. Neben der Süße zu Beginn kommt auch im Mund mit Verdünnung diese feine Note nach warmen Kuchenteig mit Vanille und Zimt zum Vorschein. Belegt ist der Kuchen mit reifen Aprikosen. Der Alkohol ist nun spürbar in seiner Kraft reduziert.


Abgang
Herbe, würzige Noten vom Eichenfass sind gegen Ende hin zu schmecken. Das Holz ist leicht angekohlt, alt. Jedoch bleibt es weiterhin sehr ausgewogen. Hinzu gesellen sich Tabakblätter, Leder, ein paar zerdrückte Heidelbeeren und wieder diese undefinierbare muffige Note nach altem Keller.


Fazit
Mein Abstecher in die Bretagne nach Frankreich ist geglückt. Eine sehr feine Einzelfassabfüllung. Das Portfass hat geliefert, ohne jedoch den Whisky zu überdecken. Sehr ansprechende Fruchtaromen und -noten, sowohl in der Nase wie auch im Geschmack. Ein paar Tropfen Wasser öffnen ihn zusätzlich und fördern neben Vanille vor allem diesen tollen Kuchenteig zu Tage. Wer eine Abwechslung vom Scotch möchte, kann hier ohne Sorge zugreifen.

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English Text-Version


France is not only one of the countries with the highest sales of single malt whisky in the world. The descendants of Asterix and Napoleon also have a long tradition of whisky distilling. One example is the Warenghem distillery in Bretagne, which is more than 120 years old and has been producing its own whisky since 1983. The first single malt from France, Amorik, was officially launched in 1998. Since then, the standard range under the brand of the same name has grown continuously. Single cask bottlings are also regularly released.

One of these single casks, released for the German market, is my very first contact with Amorik and with French single malt in general. This bottling has matured for twelve years in a port cask and at 55.1% in a total of 264 bottles.  

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark amber.


Nose
A very pleasant, slightly fruity nose with a touch of acidity - raspberries, strawberries and sour cherries. There is a hint of flowers, delicately perfumed. After a few minutes, the flavours begin to change and become more Port. Dark, ripe, sweet cherries, blueberry and plum jam, a little vanilla, pipe tobacco leaves, old leather furniture and a certain dusty mustiness now fill the nose. It's like sitting in a leather armchair in an old Breton country house with a dusty book open on your lap and a glass of port. You can smell the wood of the old furniture in the room - spicy with a hint of cinnamon and nutmeg. A few crumbs of hazelnut chocolate lie on a plate on the side table. The alcohol is strong but well integrated into the overall flavour.

With water, the vanilla becomes more pronounced. Brighter fruit flavours like stewed apricots take over. It also becomes more malty, like warm cake dough.


Palate
Strong, intense start, nice full mouthfeel, very sweet at the beginning, brown sugar, soft caramel, blueberry and strawberry jam, followed by nutmeg and above all cinnamon for a spicy, tingling sharpness. The alcohol shows its teeth quickly, some tannin bites a little on the palate and the inside of the cheek and provides some dryness. Tobacco and leather dominate the mid-palate, with more wood influence.

With a few drops of water, the whisky becomes dangerously quaffable. In addition to the initial sweetness, a fine flavour of warm cake dough with vanilla and cinnamon emerges in the mouth. The cake is topped with ripe apricots. The alcohol is now noticeably reduced in strength.


Finish
Tart, spicy notes from the oak can be tasted towards the end. The wood is slightly charred, old. However, it remains very balanced. There are also tobacco leaves, leather, some crushed blueberries and that indefinable musty note of old cellars.


Conclusion
My trip to the Bretagne in France was a success. A very fine single cask. The port cask is present, but without overpowering the whisky. Very appealing fruit aromas and notes, both on the nose and on the palate. A few drops of water open it up even more, bringing out the vanilla and great cake pastry. If you want a break from Scotch, this is the one for you.




Mittwoch, 19. Februar 2025

Ben Nevis 2013 11y The Maltman (MBl)


 

Whiskybase

English Text-Version


Beim letzten Besuch meines Whiskyhändlers, dem Hirschenbrunner in Wien, und dem gleichzeitigen Treffen mit meinen Cask Strength Girlz and Boyz, war mir für den Abend nach einem gemütlichen feel good Whisky. Beim Flanieren durch das Geschäftslokal, an den vollen Regalen vorbei, blieb mein Blick an einem Ben Nevis hängen.

Es ist spätestens nach meiner Lobeshymne auf den Ingelred Ben Nevis 17y 2005 aus dem Ex-Bourbonfass kein Geheimnis mehr, dass mir Ben Nevis und Ex-Bourbon-Reifung in Union sehr gut gefallen. Daher war die Entscheidung für den Ben Nevis 2013 11y von Meadowside Blending eine leichte. Die Flasche wurde auch sogleich geöffnet und probiert. Und, was soll ich sagen, es war ein gelungener Abend mit einem sehr netten Begleiter.


Aussehen
Strohgelb.


Nase
Der Geruch teilt sich zu Beginn einerseits ins herb Malzige mit einer guten Portion an Müsli und Getreide. Andererseits finden sich mit hellen Trauben mit einer angenehmen Säure, noch nicht gänzlich reifen grünen Birnen sowie getrockneten Bananenscheiben doch recht viel Frucht. Die Kombination dieser Aromen ist dem Duft eines trockenen Grünen Veltliner Weißweins mit seiner sortentypischen knackigen Frische und Spritzigkeit (dem Pfefferl auf österreichisch) nicht unähnlich. Untermalt wird dieses Geruchs-Gemenge vom Duft einer aufgeschnittenen Vanilleschote und einer Funk-Note, die neben Mineralität vor allem leicht schmutzig anmutend. Dafür sorgt auch eine ordentliche Würzigkeit vom Holz, die mit einer dezenten Menthol Note einhergeht.

Nach ein paar Minuten im Glas wird die Vanille intensiver, neben Milchschokolade finden sich zusätzlich auch grasige Aromen. Der kantige Brennereicharakter von Ben Nevis kommt hier wirklich schön zur Geltung.


Geschmack
Sehr netter Anfang! Sehr cremig, fast schon butterweiches Mundgefühl, dass mit einer intensiven Süße nach Honig und Karamell überrascht. Neben einer zerdrückten weichen Banane ist die Birne nun deutlich reifer geworden. Die Vanille aus der Nase ist im Geschmack von Anfang an sehr deutlich und intensiv.

Nach diesem süßen Intermezzo erscheint eine Scheibe frischen Ingwer mit seiner aromatischen Schärfe. Hinzu gesellen sich dunkle Schokolade, würziges, leicht angebräuntes Holz - aber kein Rauch! - und in Anklängen wieder dieser nette leicht schmutzige Funk.

Alkohol ist ideal eingebunden, Wasserzugabe verändert die Aromen nicht merklich und ist nicht wirklich nötig.


Abgang
Richtung Finish zeigt sich wieder mehr Holzeinfluss, der sich durch eine leichte Bitterkeit und Herbe widerspiegelt. Zusätzlich sorgen die weiche Banane zusammen mit der Haut und den Kernen der hellen Trauben auch im Abgang für einen fruchtigen Aspekt, der in einem mittel- bis durchaus langem Finish mündet.


Fazit
Diese Abfüllung macht mir wieder deutlich, warum ich Ben Nevis zusammen mit Ex-Bourbon Fässern so schätze. Der robuste Brennereicharakter und das Geschmacksprofil harmonieren einfach hervorragend mit Bourbonfässern. Der Kollege ist gefährlich süffig. Die Flasche wird nicht lange überleben. Gut so!

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English Text-Version


On my last visit to my local whisky retailer, Hirschenbrunner in Vienna, and meeting up with my Cask Strength Girlz and Boyz at the same time, I was in the mood for a cosy, feel-good whisky for the evening. Strolling through the shop, past the full shelves, my eyes were caught by a Ben Nevis.

It's no longer a secret that I'm very fond of Ben Nevis and ex-bourbon casks, especially after my praise of the Ingelred Ben Nevis 17y 2005 from the ex-bourbon cask. So the decision to try the Ben Nevis 2013 11y from Meadowside Blending was an easy one. The bottle was opened and a taste was taken immediately. And what can I say, it was a successful evening with a very nice companion.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Straw yellow in colour.


Nose
To begin with, the nose is divided into a tart malty flavour with a good portion of muesli and cereals. On the other hand, there is a lot of fruit, with green grapes with a pleasant acidity, unripe green pears and dried banana slices. The combination of these flavours is not dissimilar to the aroma of a dry Grüner Veltliner white wine, with its typical crisp freshness and effervescence (Pfefferl in Austrian). This mixture of aromas is underpinned by the scent of a cut vanilla pod and a funky note which, in addition to the minerality, is above all a little bit dirty. There is also a subtle spiciness from the wood, accompanied by a hint of menthol.

After a few minutes in the glass, the vanilla becomes more prominent and, along with the milk chocolate, there are also grassy notes. The edgy distillery character of Ben Nevis really comes through here.


Palate
A very nice beginning! The texture is very creamy, almost buttery, with a surprisingly intense sweetness of honey and caramel. In addition to a soft, mashed banana, the pear has now become much more ripe. The vanilla from the nose is very clear and intense on the palate right from the beginning.

After this sweet opening, a slice of fresh ginger appears with its aromatic spiciness. Dark chocolate, spicy, slightly toasted wood - but no smoke! - and hints of that nice, slightly dirty funk.

The alcohol is well integrated, the addition of water does not change the flavours noticeably and is not really necessary.


Finish
Towards the finish, there is more wood again, which is reflected in a slight bitterness and astringency. The soft banana and the skins and seeds of the white grape also add a fruity aspect to the finish, which is medium to long.


Conclusion
This bottling reminds me why I love Ben Nevis and ex-bourbon casks so much. The robust distillery character and the flavour profile simply harmonise perfectly with Bourbon casks. This colleague is dangerously drinkable. The bottle won't last long. And that's a good thing!



Mittwoch, 12. Februar 2025

Bowmore 18y Deep & Complex


 

Whiskybase

English Text-Version


Bowmore ist schon lange sehr aktiv am Travel Retail Markt unterwegs. Bereits 2017 brachte die Islay-Brennerei mit dem 18jährigen Deep & Complex für den Retail Bereich eine neue volljährige Abfüllung heraus, die sich durch eine Komplett-Reifung in Ex-Oloroso- und PX-Sherry-Fässern von der gleichaltrigen Standard-Abfüllung unterscheidet. Der Alkoholgehalt von 43%, eine zusätzliche Färbung und Kältefiltration nennen beide Vertreter ihr Eigen.

Die Core-Range-Flasche hat mir gar nicht schlecht gemundet, mal sehen ob die Travel Retail Abfüllung ähnlich positiv abschneidet. 


Aussehen
Dunkles Mahagoni, mit Farbstoff nachgebessert.


Nase
Der Einfluss der PX-Sherryfässer offenbart sich sofort nach dem Einschenken. Rosinen und eingekochtes Pflaumenmus sorgen für die erste süß fruchtige Impression. Getrocknete Datteln und Feigen, Muskatnuss sowie Gewürznelken komplettieren zusammen mit Tabakblätter und Leder die Sherryeinflüsse im Geruch. Dezenter Rauch, der etwas schmutzig aschiges und zugleich auch mineralisches in das Geruchsgefüge einfügt, untermalt im Hintergrund die anderen Aromen. Die Kombination dieses leicht dreckig, aschigen Rauchs mit den Fruchtnoten ist sehr gefällig und bietet ein rundes, harmonisches Gesamtbild, dass schon eine gewisse Tiefe suggeriert. Komplexität ist jedoch nur wenig vorhanden, ist aber auch nicht störend. Der Alkohol ist überhaupt nicht präsent.


Geschmack
Erste Überraschung. Die 43% funktionieren wider Erwarten recht gut, das Mundgefühl ist nicht zu wässrig. Die Aromen sind ausgeprägt und dicht. Zuerst zeigt dich süßes Karamell, dem Pflaumenmus, Rosinen und Erdbeermarmelade dicht folgen.

Zweite Überraschung. Es wird deutlich würziger und herber, als die Nase vermuten ließ. Vor allem die Raucharomen geben den Ton an. Angebranntes Holz und Asche, ziemlich viel Asche sogar, angekohlte italienische Küchenkräuter, BBQ-Speck geräuchert am Rost des Kohlengrillers liegend. Dazu eine angenehme Würzigkeit vom Holz.

So gefällig und abgerundet die Nase ist, so dunkel und rauchig ist der Whisky im Geschmack. Hier passt der Zusatz „Deep & Complex“ schon eher.


Abgang
Dunkle Schokolade mit einem kleinen Espresso, eine leichte Trockenheit vorne am Zahnfleisch, immer noch reichlich Asche von Zigarren, getrocknete Tabakblätter. Der Rauch umkleidet klebrig den Gaumen und Rachen. Das Finish gestaltet sich recht lange.


Fazit
In der Nase kommt mir der Bowmore noch glattgebügelt, etwas konstruiert vor. Man hat das Gefühl die Aromen würden nur mit angezogener Handbremse unterwegs sein. Es dominieren im Geruch eindeutig die Sherryfässer das Geschehen. Der Rauch spielt die zweite Geige. Ganz anders ist es im Mund. Nach einem kurzen Aufblitzen der süß fruchtigen PX-Noten wird es deutlich würziger und der Rauch hebt ab und präsentiert seine aschige und speckige Seite. Das gefällt mir muss ich sagen. Auch die 43% stehen ihm gut zu Gesicht. Im Vergleich zum normalen 18y ist dieser deutlich sherry-betonter und rauer.

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English Text-Version


Bowmore has been very active in the travel retail market for a long time now. Back in 2017, the Islay distillery released the 18-year-old Deep & Complex, a new full-aged retail bottling that differs from the standard bottling of the same age by maturing entirely in ex-Oloroso and PX sherry casks. Both are at 43% abv, with additional colouring and chill filtration. The core range bottle didn't taste too bad to me, so let's see if the travel retail bottling does as well. 

Fotocredit: Bowmore


Appearance
Dark mahogany, coloured.


Nose
Immediately after pouring, the influence of the PX sherry casks is evident. The first impression is sweet and fruity, with sultanas and cooked plum jam. Dried dates and figs, nutmeg and cloves, tobacco leaves and leather complete the sherry influences on the nose. Subtle smoke, which adds something dirty, ashy and mineral to the olfactory structure, is supporting the other flavours in the background. The combination of this slightly dirty, ashy smoke with the fruity flavours is very pleasing and offers a rounded, harmonious overall picture that suggests some depth. There is little complexity, but it is not disturbing. The alcohol is completely absent.


Palate
The first surprise. Contrary to expectations, the 43% works quite well, the mouthfeel is not too watery. The aromas are pronounced and dense. The first flavour is sweet caramel, followed closely by plum jam, sultanas and strawberry jam. 

The second surprise. The aromas become much spicier and more bitter than the nose suggested. The smoky flavours are the most prominent. Burnt wood and ash, a lot of ash, charred Italian herbs, bacon smoked on the charcoal grill. Plus a pleasant spiciness from the wood. As pleasant and rounded as the nose is, the palate is dark and smoky. The addition 'deep and complex' is more appropriate here.


Finish
Dark chocolate with a hint of espresso, slightly dry at the front of the gums, still plenty of cigar ash, dried tobacco leaves. The smoke coats the palate and throat thickly. The finish is quite long.


Conclusion
On the nose, the Bowmore still seems to me to be smooth and a little bit contrived. You get the feeling that the flavours are only able to move forward with the handbrake on. The sherry casks clearly dominate the taste. The smoke plays second fiddle. On palate it is completely different. After a brief flash of the sweet, fruity PX notes, it becomes much spicier and the smoke takes off to show its ashy and bacony side. I have to say that I like it. The 43% also suits it well. Compared to the normal 18yo, this is much more sherried and rougher.



Mittwoch, 5. Februar 2025

Glendronach 15y Revival (2015)


 

Whiskybase

English Text-Version


Wenn es um Sherry-Whiskys geht sind Abfüllungen von Glendronach aus der Billy Walker Ära in meinem persönlichen Ranking sehr, sehr weit oben angesiedelt. Hier vor allem der Cask Strength Batch 1, der 18y Allardice sowie auch der 21y Parliament. Hier spielte neben der Auswahl an sehr guten, teils wirklich noch älteren Sherry-Fässern vor allem die Tatsache mit, dass diese Abfüllungen alle deutlich älter sind, als auf ihrem Label steht. Grund dafür ist die Schließung der Brennerei zwischen 1996 und 2002. Fässer, die vorher bereits in den Warehouses lagerten, wurden daher auch viel später abgefüllt. 

Auf diese Situation habe ich auch in meinem Blog-Artikel zum 18y Allardice hingewiesen und einen interessanten Artikel zu dem Thema verlinkt, der eine tolle Grafik eingefügt hat, wo man sehr gut nachprüfen kann, welches tatsächliche Alter die einzelnen Jahrgänge der Abfüllungen aus der Standard-Reihe haben. 


Es wird endlich Zeit!
Neben dem 18y und 21y, die ich bereits verkostet habe, steht seit längerer Zeit eine Anbruchflasche des 15y Revival in meinem Regal. Ich habe in den vergangenen Jahren vielleicht ein oder zwei Dram daraus getrunken, aber mir noch nie wirklich die Zeit für ein echtes Verkosten genommen. Nun habe ich sie im Regal wiederentdeckt und sofort den Fehler korrigiert und den Whisky einem Tasting unterzogen. Laut Flaschen-Code wurde meine Flasche 2015 abgefüllt, was - will man der Zeit-Tafel glauben - einem ungefähren echten Alter von 20 Jahren gleichkommt. 

Im Vergleich zu dem neuen 15jährigen, der unter der Billy Walker Nachfolgerin Rachel Barrie mit Oloroso und PX eine doppelte Sherry-Reifung erhält, wurden die alten 15jährigen nur in Oloroso Sherry-Fässern gereift. Ohne Kühlfiltration und Färbung wurde der Whisky mit 46% abgefüllt.


Aussehen
Dunkles Nussbraun mit einer leichten rötlichen Einfärbung.


Nase
Der Duft, der aus dem Premium Snifter Glas steigt ist schwer, tief und komplex. Man merkt die Jahre der Reifung. Sofort kommt ein Geruchspotpourri von dunkler Schokolade mit Rosinen und getrockneten Datteln und Feigen zum Vorschein. Trotz „nur“ den 46% ist die Nase sehr voluminös. Es tut sich viel und ist nur schwer zu fassen. Er braucht eindeutig etwas Zeit und Sauerstoff zum Atmen und sich besser entfalten zu können.

Nach rund zwanzig Minuten im Glas ergänzen englische Orangenmarmelade mit Orangenzesten und ein Marillenröster mit feiner Säure den fruchtigen Teil. Des Weiteren zeigen sich halb getrocknete Pflaumen, eine aufgeschnittene Bourbon Vanilleschote, getrocknete Tabakblätter sowie Möbelpolitur auf alten Chesterfield Ledersesseln.

Untermalt werden die Aromen von einer leichten Minznote und einer wunderschönen alten Eichenholzaromatik mit einer feinen harmonischen Würzigkeit. Eine wunderbare Nase, die die zusätzlichen Jahre im Fass nicht verbirgt sondern das Potential voll ausspielt.

Geschmack
Die Eröffnung im Mund ist weich, cremig aber zugleich auch kräftig und voll. Eine Süße von Toffee und Karamell blitzt anfänglich kurz auf, um rasch das Zepter an das Holz mit seiner präsenten Würzigkeit abzugeben. Eine angenehme aber deutliche Pfeffernote, mit etwas Ingwer kombiniert, ist ebenso vorhanden, wie Muskatnuss und eine Prise Zimt. Vor allem seitlich und vorne im Mundraum wird es zunehmend trockener. Aber auch die Rosinen und die getrockneten Tabakblätter finden sich geschmacklich ein. Neben der leichten Eukalyptusnote finden sich auch dunkle Schokolade, die getrockneten Sherryfrüchten, Feigen und Datteln, sowie eine Portion Orangenmarmelade. Die Schokolade hat nun mehr Kakaoanteil als vorhin im Geschmack und sorgt gegen Ende hin für eine leichte Bitternote.


Abgang
Zusammen mit der Eichenholzaromatik und der damit verknüpften Bitterkeit finden sich im Finish weiterhin getrocknete Rosinen, Pflaumen und Tabakreste. Vor allem die feinen Holztöne sorgen für ein sehr langes Grande Finale, dass nicht mehr aufhören will.


Fazit
So muss ein gediegener Sherry Whisky riechen und schmecken, der deutlich über 15 Lenze am Buckel hat. Präsente Sherry Aromen, die aber nie überhand nehmen, sondern immer im Einklang mit den anderen Geruchs- und Geschmacksnoten bleiben. Die feine Schokolade zusammen mit der vollen Breitseite an Holzfracht tun ihr Übriges um zu glänzen. Wirklich ein toller Single Malt, der sich, wie die anderen Glendronachs ganz vorne bei meinen Lieblings-Sherrymalts einreiht. Wieso hab ich nur so lange gewartet?

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English Text-Version


When it comes to sherried whiskies, the Glendronach bottlings from the Billy Walker era are very, very high on my personal list. Especially the Cask Strength Batch 1, the 18 year old Allardice and the 21 year old Parliament. In addition to the selection of very good, in some cases even older sherry casks, the fact that these bottlings are all significantly older than their labels claim also played a role. This is due to the closure of the distillery between 1996 and 2002, which meant that casks which had previously been stored in the warehouses were bottled much later. 

I mentioned this situation in my blog post on the 18y Allardice and linked to an interesting article on the subject, which includes a great graphic that allows you to easily check the actual age of each vintage of the standard range bottlings. 


It's about time!
In addition to the 18y and 21y that I've already tasted, I've had a bottle of the 15y Revival on my shelf for some time now. I may have had a dram or two of it over the years, but I've never really taken the time to do a proper tasting. Now I've spotted it on the shelf again and immediately corrected the fault by tasting the whisky. According to the bottle code, my bottle was bottled in 2015, which - if the time table is to be believed - equates to an approximate real age of 20 years. 

Unlike the new 15-year-old, which under Billy Walker's successor Rachel Barrie has a double sherry maturation with Oloroso and PX, the old 15-year-olds were only matured in Oloroso sherry casks. The whisky was bottled at 46% without chill-filtration or colouring.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark nut-brown with a light reddish tinge.


Nose
The aroma that rises from the Premium Snifter glass is heavy, deep and complex. The years of ageing are very evident. A potpourri of dark chocolate with sultanas, dried dates and figs appears immediately. Despite being 'only' 46%, the nose is very voluminous. There is a lot going on and it is difficult to grasp. It clearly needs some time and oxygen to breathe and develop.

English orange marmalade with orange peel and roasted apricot with a fine acidity complement the fruity aromas after about twenty minutes in the glass. Other flavours include semi-dried plums, a sliced bourbon vanilla pod, dried tobacco leaves and furniture polish from old Chesterfield chairs.

The bouquet is accompanied by a light minty note and a wonderful old oak aroma with a fine, harmonious spiciness. A wonderful nose that does not hide the extra years in cask, but shows its full potential.


Palate
The opening in the mouth is soft and creamy, but also powerful and rich. A sweetness of toffee and caramel flashes up briefly at the beginning, only to quickly hand over the sceptre to the wood with its present spiciness. There are also pleasant but distinct notes of pepper, combined with a hint of ginger, nutmeg and a touch of cinnamon. It becomes increasingly dry, especially at the sides and front of the mouth. Sultanas and dried tobacco leaves are also present on the palate. The light eucalyptus note is joined by dark chocolate, dried sherry fruit, figs and dates, and a touch of orange marmalade. The chocolate now has more cocoa on the palate than before, and provides a slightly bitter note towards the end.


Finish
Along with the oak and associated bitterness, the finish continues with dried sultanas, prunes and tobacco residue. The fine wood tones in particular make for a very long finish that just won't stop.


Conclusion
This is what a fine sherry whisky matured for over 15 years should smell and taste like. The sherry aromas are present, but never overpowering. They are always in harmony with the other aromas and flavours. The fine chocolate, together with the full range of wood flavours, does the rest to make this one shine. A truly great single malt that, like the other Glendronachs, ranks with my favourite sherried malts. Why did I wait so long?



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