Whiskybase
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Die Taktrate, mit der whic.de neue Abfüllungen oder gleich neue Serien an den Start bringt, ist wirklich beachtlich. Vor ein paar Wochen bekam ich ein Sample der ersten Ausgabe der neuen Reihe Mad Malt zugeschickt. Doch was verbirgt sich hinter der Mad Malt Collection? Gemeinsam mit Signatory Vintage bringt whic insgesamt 13 stark getorfte Single Malts auf den Markt. Die Reihe richtet sich an alle, die verrückt (mad) nach rauchigen Whiskys sind.
Den Beginn macht ein 15 Jahre alter Caol Ila mit einem Finish in einem First Fill PX Hogshead, in Fassstärke von 54,9 Prozent, selbstverständlich ohne Farbstoff oder Kühlfiltration. Lediglich 340 Flaschen gab es davon, und die Abfüllung war in sehr kurzer Zeit restlos vergriffen.
Rauchige Islay Malts mit einer Reifung oder einem Finish in Sherryfässern, häufig auch in PX, sind am Markt nicht unüblich. Oft sind die Ergebnisse sehr fassorientiert, intensiv und für meinen Geschmack manchmal etwas zu stark auf der süßen Seite angesiedelt. Deshalb bin ich gleichzeitig gespannt und ein wenig skeptisch, was mich hier erwartet.
Aussehen
Nussholzboden
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| Fotocredit: whic.de |
Nase
Intensiver, aschiger, schmieriger Rauch eines Lagerfeuers mit leicht feuchten Holzscheiten und rußiger Steinumrandung direkt am Kiesstrand, auf dem altes Seegras und Algen trocknen. So oder so ähnlich lässt sich die Erstbegegnung mit dem Whisky beschreiben.
Neben den rauchigen, maritimen Noten hat das Finish im PX-Fass deutlich Eindruck hinterlassen. So finden sich eine große Portion Pflaumenkompott, ein Beerenröster aus Heidelbeeren und Brombeeren, süße, reife Kakifrüchte, Cranberries, saftige Sultaninen, geräuchertes Balsamico-Gelee sowie Aromen von getrockneten Tabakblättern und gerösteten Haselnüssen.
Der Malt driftet jedoch nicht zu sehr in eine intensiv süß-fruchtige Richtung ab. Herbe dunkle Schokolade, Muskatpulver, Zimt und das leicht angekohlte Eichenholz sorgen gemeinsam für einen würzigen Kontrapunkt zur Süße. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, den trotz der doch hohen Alkoholstärke stören keine scharfen Gerüche das Vergnügen.
Geschmack
Hier ist von Beginn an ordentlich Betrieb. Neben einer anfänglich kurz aufblitzenden Karamellsüße und dem ersten Schwall aus Asche und öligem Teer sorgt vor allem eine kurze, intensive Pfefferschärfe für Aufmerksamkeit. Es wirkt wie Lakritze mit Chilipulver, kombiniert mit süßen, weichen, getrockneten Feigen und Datteln mit einem Kern aus Marzipan. Die pikante Schärfe geht sofort wieder in eine cremige, fruchtige Süße über, die Rosinen, Pflaumenmus und die Beerenröster-Aromen mitnimmt. Die ganze Zeit bleibt die schmierige Asche mit dem Rauch im Hintergrund, was mir sehr gut gefällt.
Wie schon im Geruch so hilft auch im Mund ein würziger Gegenpol – unterstützt von winterlichen Backgewürzen wie Muskat, Zimt und Anis sowie Tabak- und Holzwürze – die Süße harmonisch in Schach zu halten.
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| Fotocredit: whic.de |
Abgang
Das lange Finish wird vor allem von der Asche und dem öligen Teer getragen, zusammen mit Tabakaromen, dunkler Schokolade, einigen süßen Stücken getrockneter Datteln und Pflaumen sowie etwas Lakritz mit seiner salzigen und würzigen Seite.
Fazit
Vielleicht liegt es an seinem Alter von 15 Jahren, aber der Whisky schafft es, seine schweren Raucharomen mit den intensiven süßen und fruchtigen Aspekten des PX-Fasses und den würzigen Noten sehr fein zu vereinen. Diese Harmonie der Aromen, ohne die Intensität zu verlieren, gefällt mir ausgesprochen gut. Ich bin froh, dass dieser Single Malt nicht in dieselbe Kerbe schlägt wie so viele Vertreter, die rauchig sind und in oft noch feuchten Sherryfässern liegen. Er ist natürlich eine Sherrybombe, aber im besten Sinne des Wortes. Auf die nächsten Vertreter der Mad Malt Reihe kann man durchaus positiv gespannt sein.














