Passend zum herbstlichen Wetter war mir nach etwas Rauch im Glas. Typerischer Islay oder doch was anderes. In der gut gefüllten Sample-Archiv-Kiste dann diesen siebenjährigen Ardmore aus 2010 gefunden. Von Meadowside Blending hatte ich bis dato einen Glen Spey und einen Inchgower - beide Abfüllungen waren gut bis sehr gut. Aus der Highland-Brennerei hat es bisher nur eine ebenfalls aus 2010 stammende zehnjährige Abfüllung von whic geschafft.
Dieser Malt reifte seine gesamte Zeit (etwas mehr als 7 1/2 Jahre) in einem Sherry Butt und wurde danach mit 56,5% Alkoholstärke in insgesamt 708 Flaschen gefüllt.
Nase & Aussehen
Vom Aussehen her leuchtet der Ardmore in einem rötlichen Rostbraun im Glas. Viele Tränen bewegen sich bedächtig am Rand hinab. Zuerst ein fettiger Rauch aus der Speckräucherkammer, der mit der Zeit auch kaltaschige Züge bekommt. Dahinter gibt der Malt kurz nach dem Einschenken eher wenige Aromen preis. Er wirkt etwas verschlossen. Der Alkohol zeigt sich deutlich mit einem doch spürbaren Stechen in der Nase. Er wirkt etwas ungehobelt, rau noch wild jung in seinen Aromen. Das verwendete Sherry Butt wird wohl ein Olorosofass gewesen sein. Herbe Anklänge von Nüssen und Kräutergewürzen zeigen sich deutlich. Auch Tabak und Lederaromen sind prägnant. Die Räuchernote wabert die ganze Zeit wie Nebelschwaden über den anderen Geruchsaromen. So finden sich auch hellrote Früchte, wie Himbeeren und Erdbeeren mit Vanille. Jedoch legt sich immer wieder diese markante Speckschwarte über den Geruch. Mit der Zeit beruhigt sich der Alkohol, tritt zurück und überlässt den anderen Geruchsanteilen den Vorrang.
Mit ein paar Tropfen Wasser kommen der Tabak sowie süßer Toffee mehr zur Geltung.
Geschmack
Der Whisky beginnt mit einem ordentlichen Antritt und einem schönen vollen Mundgefühl. Sogleich tritt eine honiggleiche Süße in den Vordergrund, begleitet von einer aschigen Rauchigkeit. Vanille und die Früchte sind gleichsam zu schmecken. Nun wandeln sich die roten Früchte aus der Nase im Geschmack mehr in dunklere, reifere und eher getrockneten Vertreter. Auch die Gewürze sind wieder präsent. Etwas Schärfe von Ingwer und roten Pfeffer sind ebenfalls Richtung Abgang spürbar. Offensichtlich dem Alkoholgehalt und dem Holzeinfluss geschuldet.
Abgang
Am Ende sind weiterhin sehr intensiv die Tabakblätter und das alte Leder vorhanden. Dazu getrockneten Früchte und eine angenehme dunkle Kakaonote, die ganz zum Schluss in einen Mokka übergleitet. Mittellanger Abgang, wenn man vom Rauch absieht, der zusammen mit dem Tabak noch länger zu schmecken ist.
Fazit
Trotz der nur kurzen Zeit der Reifung hat das Fass tolle Arbeit geleistet. Hier war keins der aktuelle beliebten nassen Fässer am Werken. Man erkennt noch sehr gut das Destillat hinter der Sherryreifung. Der Malt benötigt etwas Ruhe im Glas bis er seine Aromen preis gibt. Diese sind aber sehr ansprechend. Der Rauch ist zwar deutlich aber nicht überbordend wahrnehmbar. Vor allem im Geschmack und im Finish verbindet er die anderen Aromen zu einem schönen Ganzen. Wer den Malt vielleicht noch am Sekundärmarkt noch sieht, kann hier zugreifen. Jedoch nicht zu jedem Preis. Eine zehnjährige Version, ebenfalls 2010 in Sherryfässern abgefüllt, ist noch verfügbar und soll gleichsam sehr gut sein. Auf jeden Fall ist es wieder eine Abfüllung aus der "The Maltman" Reihe von Meadowside Blending, die mir gefällt.
In keeping with the autumn weather, I was in the mood for some smoke in the glass. Typical Islay or something else. Found this seven year old Ardmore from 2010 in the well filled sample archive box. From Meadowside Blending I had a Glen Spey and an Inchgower - both bottlings were good to very good. From the Highland distillery, only a ten-year-old bottling from whic, also from 2010, has made it so far. This malt matured its entire time (just over 7 1/2 years) in a sherry butt and was then bottled at 56.5% alcohol strength in a total of 708 bottles.
Nose & Appearance
In terms of appearance, the Ardmore glows a reddish rusty brown in the glass. Many tears move thoughtfully down the rim. At first a greasy smoke from the bacon smokehouse, which in time also takes on cold ashy tones. Behind this, the malt reveals rather few aromas shortly after pouring. It seems somewhat closed. The alcohol shows itself clearly with a noticeable sting in the nose. It seems a little rough, raw and still wildly young in its aromas. The sherry butt used must have been an oloroso cask. Tart hints of nuts and herbal spices are clearly evident. Tobacco and leather aromas are also prominent. The smoky note wafts over the other aromas like a cloud of mist. There are also bright red fruits like raspberries and strawberries with vanilla. However, this distinctive bacon rind lays itself over the smell again and again. Over time, the alcohol calms down, recedes and gives way to the other aromas.With a few drops of water, the tobacco and sweet toffee become more prominent.
Foto: whiskybase.com |
Taste
The whisky starts with a decent attack and a nice full mouthfeel. Immediately, a honey-like sweetness comes to the fore, accompanied by an ashy smokiness. Vanilla and the fruits can be tasted in equal measure. Now the red fruits from the nose turn more into darker, riper and rather dried representatives in the taste. The spices are also present again. Some spiciness from ginger and red pepper are also noticeable towards the finish. Obviously due to the alcohol content and the wood influence.
Finish
At the end, the tobacco leaves and old leather are still very intensely present. In addition, dried fruits and a pleasant dark cocoa note, which slides into a mocha at the very end. Medium-long finish, if you disregard the smoke, which can be tasted for longer together with the tobacco.
Conclusion
Despite the only short time of maturation, the cask did a great job. None of the current popular wet casks were at work here. You can still see the distillate behind the sherry maturation very well. The malt needs some rest in the glass until it reveals its aromas. But these are very appealing. The smoke is clearly perceptible but not overbearing. Especially in the taste and in the finish, it combines the other flavours into a beautiful whole. Those who might still see this malt on the secondary market can grab it here. However, not at any price. A ten-year-old version, also bottled in 2010 in sherry casks, is still available and is said to be equally very good. In any case, this is another bottling from the "The Maltman" series by Meadowside Blending that I like.
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