Mittwoch, 28. Juli 2021

Ardbeg TEN

 


Whiskybase


Nach dem fünfjährigen Wee Beastie wage ich mich mit dem TEN an die Ikone der Core Range von Ardbeg. Bin gespannt, auch hinsichtlich wie der Unterschied zum 5jährigen ist.  


Nase & Aussehen
Im Glas könnte man den Whisky farblich mit seinem hellen Strohgelb leicht mit einem Weißwein verwechseln. Kalter Holzkohlenrauch mit leichten medizinisch phenolischen Tendenzen zum Schluss hin. Der Rauch ist präsent, durchaus aber bei Leibe nicht erdrückend - er schiebt weniger kraftvoll nach vorne, wie beim nur halb so alten Wee Beastie. Die anderen Aromen lassen sich gut aufschlüsseln. Grüner knackiger Apfel mit schönen Citrusnoten. Eine sanfte Süße weht die gesamte Zeit im Hintergrund mit, zusammen mit einer Brise Vanille. Von Zeit zu Zeit kommt beim Riechen eine Spur von Jod in die Nase, hat etwas von Meer, Strand und Küste. 


Geschmack
Angenehmes, nicht allzu cremiges, süffige Mundgefühl. Der Rauch nimmt im Mund mehr phenolische Züge an. Die Zitrone und die Vanille aus der Nase sind auch im Geschmack ordentlich vorhanden, die Süße ist weniger prägnant wie angenommen. Dafür nun mehr italienische Küchenkräuter wie Rosmarien und Oregano. Die Eiche zeigt sich am Schluss mit einer angenehmen Herbe und einem leichten Prickeln.

Fotocredit: Ardbeg.com


Abgang
Das Finish zieht sich geschmacklich mittellang. Der Rauch, nun wieder mehr kaltaschig und holzkohlenartig bleibt noch länger im Mundraum haften. Das Holz von den Eichenfässern zeigt sich mit einer gewissen Ingwerschärfe und leichter Bitterkeit, für einen Espresso zu wenig, eher mitteldunkle Schokolade. Dazu noch Eindrücke von Vanille und Zitronenzesten.


Fazit
Der Rauch ist wirklich sehr harmonisch mit den anderen Aromen beim Geruch verwoben. Es ist nicht super filigran aber ich könnte ständig am Glas schnuppern.
Im Vergleich zum 5y ist der Ten im Geschmack gesetzter, klar bei einer doppelt so langen Verweildauer im Fass. Die Aromen sind milder und mehr miteinander im Einklang. Der Wee Beastie ist hier teilweise knackiger und wilder.
Der Ardbeg TEN gefällt, für einen 10jährigen Standard ist dies schon eine Hausnummer. Welchen würde ich mir zulegen? Den 5y Wee Beastie oder die Ikone TEN? Schwierig. Wirklich. Kann beiden etwas abgewinnen. Preislich müsste es der 10jährige sein, da beide in der selben Preisrange sind. 

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After the five-year-old Wee Beastie, I dare to try the icon of Ardbeg's Core Range with the TEN. Am curious, also regarding how the difference to the 5 year old is.  


Nose & Appearance
In the glass, the whiskey could easily be mistaken for a white wine in terms of color with its pale straw yellow. Cold charcoal smoke with slight medicinal phenolic tendencies towards the finish. The smoke is present, but by no means oppressive - it pushes forward less powerfully than in the Wee Beastie, which is only half as old. The other flavors break down well. Green crisp apple with nice citrus notes. A gentle sweetness wafts along in the background the entire time, along with a breeze of vanilla. A hint of iodine comes to the nose from time to time when smelling, has something of the sea, beach and coast. 


Taste
Pleasant, not too creamy, quaffable mouthfeel. The smoke takes on more phenolic traits in the mouth. The lemon and vanilla from the nose are neatly present in the taste as well, the sweetness is less prominent than anticipated. Instead, now more Italian kitchen herbs like rosemary and oregano. The oak shows up at the end with a pleasant astringency and a slight tingle.


Finish
The finish drags in terms of flavor with medium length. The smoke, now more cold-ashy and charcoal-like again lingers longer in the mouth. The wood from the oak barrels shows up with some ginger spiciness and slight bitterness, too little for an espresso, rather medium dark chocolate. In addition, impressions of vanilla and lemon zest.


Conclusion
The smoke is really very harmoniously interwoven with the other flavors when smelling. It's not super delicate but I could sniff the glass constantly.
Compared to the 5y, the Ten is more set in flavor, clearly with twice as much time in the barrel. The flavors are milder and more in tune with each other. The Wee Beastie is crisper and wilder in places here.
The Ardbeg TEN pleases, for a 10 year old standard this is quite a house number. Which one would I get? The 5y Wee Beastie or the iconic TEN? Difficult. Really. Can find something to like about both. Price wise, it would have to be the 10 year old as they are both in the same price range. 

Dienstag, 20. Juli 2021

Tyrconnell 15y Madeira Cask Finish

 

Whiskybase


Bei diesen sommerlichen Temperaturen war es mal wieder Zeit einen fruchtigen Iren ins Glas zu geben. Bei der Durchsicht meiner Samples irischer Malts fiel blieb mein Auge an einem interessanten Finish hängen.
Der 15y mit Madeira Finish ist nach dem 16y Oloroso Muscatel die zweite Abfüllung von Tyrconnell, die den Weg in mein Glas gefunden hat. Tyrconnell ist neben Connemara oder Kilbeggan eine der bekannten Marken der irischen Cooley Brennerei. Nach einer Reifung in Ex-Bourbon Cask bekam der Whiskey eine mehrmonatige Reifung in portugiesischen Madeira Fässern und wurde danach mit 46% angefüllt.


Nase & Aussehen
Der Ire liegt mit einer goldgelben Farbe im Glas. Die Schlieren rinnen gemächlich am Rand des Snifters hinab und hinterlassen schöne ölige Spuren. Fruchtbombe. Viel Banane kombiniert mit süßen tropischen Früchte wie Ananas, Mango und Zitrone aber auch Marille und Pfirsich. Unterstützt werden die Fruchtnoten von viel Vanille. Auch eine gewisse Säure ist vorhanden. Dahinter immer wieder leichte Aromen von getrocknetem Gras. Beim Verriechen kommt immer wieder ein kleiner Spritzer Alkohol in die Nase.


Geschmack
Sehr cremiges, fast schon butteriges Mundgefühl. Tolle Süße sofort zu Beginn. Das tropische Fruchtkompott aus der Nase tritt sofort vor den geschmacklichen Vorhang. Dazu gesellt sich neben einer angenehmen Säure auch erstmals Gewürze wie Muskat und Zimt. Sogar etwas leichter Ingwer zeigt sich. Im Mund ist der Alkohol gut eingebunden.


Abgang
Die Gewürze bekommen gegen Ende hin Verstärkung von einer dunklen Schokolade mit mittelhohem Kakaogehalt. Der Fruchtanteil wandelt sich am Schluss zur Schale von roten Äpfeln. Der Abgang zeigt sich angenehm mittel bis lang.


Fazit
Beim Tyrconnell 15 Jahre merkt man das Finish vom Madeira Finish. Es hat der Bourbonfassreifung schöne zusätzliche Weinaromen gespendet. Trotzdem überfordert er nicht. Im Gegenteil. Er hat jetzt nicht die übergroße Aromenkomplexität zu bieten. Aber was er bietet, dass macht er gut! Ist er in der Nase vor allem eine reine Fruchtbombe, bekommt er beim Geschmack noch mehr Tiefe und Charakter. Durchwegs ein sehr süffiger und schöner Ire.

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With these summer temperatures, it was time to put a fruity Irish in the glass again. While perusing my samples of Irish malts, my eye caught on an interesting finish.
The 15y with Madeira finish is the second bottling of Tyrconnell after the 16y Oloroso Muscatel that found its way into my glass. Tyrconnell is one of the well-known brands of the Irish Cooley distillery, along with Connemara or Kilbeggan. After aging in ex-bourbon cask, the whiskey got a several months aging in Portuguese Madeira casks and was then bottled at 46%.


Nose & Appearance
The Irishman sits in the glass with a golden yellow color. Streaks run leisurely down the rim of the snifter, leaving nice oily trails. Fruit bomb. Lots of banana combined with sweet tropical fruits like pineapple, mango and lemon but also apricot and peach. The fruit notes are supported by lots of vanilla. A certain acidity is also present. Behind it again and again light aromas of dried grass. When locking again and again a small splash of alcohol comes to the nose.


Taste
Very creamy, almost buttery mouthfeel. Great sweetness right off the bat. The tropical fruit compote from the nose immediately steps in front of the flavorful curtain. This is joined for the first time by spices like nutmeg and cinnamon, along with a pleasant acidity. Even some light ginger shows up. In the mouth, the alcohol is well integrated.


Finish
The spices get reinforcement towards the end from a dark chocolate with medium-high cocoa content. The fruit content turns to red apple skin at the end. The finish is pleasantly medium to long.


Conclusion
With the Tyrconnell 15 year, you notice the finish from the Madeira finish. It gave the bourbon barrel aging nice additional wine flavors. Still, it doesn't overpower. On the contrary. It does not offer the greatest complexity of aromas. But what it offers, it does well! If it is primarily a pure fruit bomb in the nose, it gets even more depth and character in the taste. Throughout a very drinkable and beautiful Irish.

Sonntag, 11. Juli 2021

Ballechin 2007 11y Bordeaux-Sauternes Cask Cuveé

 

Whiskybase


Wer eine Bennerei namens Ballechin sucht, wird enttäuscht werden. Ballechin ist der Name der rauchigen Single Malt-Varianten, die in der Highland Distillery Edradour produziert wird. Neben dem zehnjährigen, der in Ex-Bourbonfässern reifte, sind die meisten Single Cask Abfüllungen der rauchigen Version in unterschiedlichen Weinfässern durchgehend gereift. Bei dieser Flasche wurden je ein Bourdeaux- und ein Sauternes Fass miteinander vermählt. Herausgekommen sind 518 Flaschen, die mit 58% Fassstärke abgefüllt wurden.


Nase & Aussehen
Der Malt liegt mit einer rostroten Färbung im Glas. Ein sehr öliger Film schmiegt sich an den Glasrand. Der typische Ballechin Rauch nach Holz und Räucherspeck mit diesem schmutzigen Heu-, Stallaroma zeigt sich sogleich zu Beginn des Verriechens. Der Alkohol blitzt immer wieder hervor. Hinter diesem aromatischen Rauch liegen viele süße und reife Beeren wie Heidelbeeren, Brombeeren und Himbeeren aber auch säuerliche Noten von Ribisel bzw. rote Johannisbeeren. Hinter dieser starken Fruchtassoziation offenbart sich eine fast schon parfumartige Eiche, sehr lieblich, als würde man an den Blüten der Sträucher riechen, dessen Beeren man vorher gekostet hat. Wasserzugabe hebt den aromatischen Rauch deutlich mehr aus dem Aromenspektrum hervor. Die anderen Düfte verweben sich nun zu einem schönen Ganzen, die intensive Beerenkomponente nimmt sich etwas zurück und die blumige Seite nimmt dafür zu.


Geschmack
Toll! Sehr cremig, fast schon sirupartiges Mundgefühl. Und Sirup ist auch sogleich das Erste, was mir beim Geschmack auffällt. Eine honigsüße Rauchexplosion, die zuerst viel Beerenobst und dann eine Ingwerchärfe in den Mund zaubert. Dann kommen Küchenkräuter zum Vorschein. Leicht adstringierend durch den Alkohol. Mit ein paar Tropfen Wasserverdünnung reduziert sich die pikante Note etwas, aber nicht zu viel. Die Süße und die Beeren sind weiterhin zugegen. Und die ganze Zeit schmeckt man den Rauch im Hintergrund.


Abgang
Der Torf und der Rauch sind länger anhaltend. Die Armonen vom Eichenholzfass sind nur dezent vorhanden und zeigen sich als angenehme bittere Note. Spuren von getrockeneten Salbeitee-Blätter sind mit dem Rauch in Kombination am Ende prägend im Abgang. Insgesamt ist der Abgang durchaus als lang zu bezeichnen.


Fazit
Süßer typische Ballechin-Rauch mit Räucherspeckassoziation und eine sehr nette fruchtige und auch saure Beerennote. Der Malt verträgt Wasser, man kann damit gut spielen. Mir hat der 10jährige schon auf seine eigene schmutzige Art nach Kuhstall gefallen. Dieser weiß mir sehr zu gefallen. Die rauchige Variante vom Edradour-Newmake in Verbindung mit Weinfass-Reifung ist eine spannende Angelegenheit. Bin ich froh, dass ich zufällig noch eine Großflasche von diesem Beerenmonster erstehen konnte.

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Those looking for a distillery called Ballechin will be disappointed. Ballechin is the name of the smoky single malt variants produced at Highland distillery Edradour. In addition to the ten-year-old, which matured in ex-bourbon casks, most single cask bottlings of the smoky version are matured in different wine casks throughout. In the case of this bottle, one Bourdeaux and one Sauternes cask each were married together. The result was 518 bottles bottled at 58% cask strength.


Nose & Appearance
The malt sits in the glass with a rusty red hue. A very oily film clings to the rim of the glass. The typical Ballechin smoke of wood and smoked bacon with that dirty hay, barn aroma shows up right at the start of the cracking. The alcohol keeps flashing out. Behind this aromatic smoke are many sweet and ripe berries such as blueberries, blackberries and raspberries but also tart notes of currant or red currants. Behind this strong fruit association reveals an almost perfumed oak, very sweet, as if smelling the blossoms of the bushes whose berries you have tasted before. Addition of water brings out the aromatic smoke much more from the aroma spectrum. The other scents now weave together into a nice whole, the intense berry component recedes a bit and the floral side increases in return.


Taste
Great. Very creamy, almost syrupy mouthfeel. And syrup is also immediately the first thing I notice about the taste. A honey-sweet smoky explosion that first brings a lot of berry fruit and then a ginger spiciness to the mouth. Then culinary herbs make an appearance. Slightly astringent from the alcohol. With a few drops of water dilution, the spicy note reduces a bit, but not too much. The sweetness and berries are still present. And all the while you can taste the smoke in the background.


Finish
The peat and smoke are longer lasting. The armones from the oak barrel are only subtly present and show up as a pleasant bitter note. Traces of dried sage tea leaves are formative in the finish with the smoke in combination at the end. Overall, the finish can definitely be described as long.


Conclusion
Sweet typical Ballechin smoke with smoked bacon association and a very nice fruity and also sour berry note. The malt tolerates water, you can play with it well. I already liked the 10 year old in its own dirty cowshed way. This one knows how to please me a lot. The smoky version from the Edradour Newmake combined with wine barrel aging is an exciting proposition. Am I glad that I could accidentally still purchase a bulk bottle of this berry monster.

Mittwoch, 7. Juli 2021

Glenmorangie 19y



 Whiskybase

Der 10jährige "The Original" von Glenmorangie war einer der ersten Single Malts, die ich zu Beginn meiner Whiskyreise erstand. Umgehauen hat er mich damals wie heute nicht und eine weitere Flasche wird wohl nicht so bald in meinem Archiv landen. Dennoch ist der 10jährige die perfekte Basis um den Grundcharakter der Whiskies von Glenmorangie zu entdecken. Die besondere harmonische Mischung aus Vanille, Malzsüße und Kuchenteig-Geruch und -Geschmack, zusammen mit einer hellfruchtigen Komponente, erkenne ich bei sehr vielen Abfüllungen aus dieser Highland-Brennerei mit ihren sehr hohen Brennblasen oft wieder.
Darum war ich neugierig, ob ich dies auch bei diesem 19jährigen Vertreter, der ursprünglich für den Travel Retail gedacht war, finden würde.


Nase & Aussehen
Die Farbe ist ein helles Gold. Wirklich sehr viele ölige Schlieren, Legs zeigen sich am Glasrand und machen Appetit auf das Verriechen. Ja. Klassische Glenmorangie Nase. Viel Vanille, heller süßer Kuchenteig, der noch warm aus dem Backofen kommt. Die Verwandtschaft mit dem 10y The Original ist nicht zu verleugnen. Helle saftige reife Früchte - ein wahres Potpourri davon - wie Marillen, Pfirsich, grüne und gelbe Äpfel. Auch Aromen von Zucker- und Honigmelonen blitzen immer wieder deutlich hervor. Alles ist sehr harmonisch und gediegen. Die 43% Alkoholgehalt sind überhaupt nicht zu spüren, der Alkohol ist sehr gut eingebunden.

Fotocredit: whiskybase.com



Geschmack
Vollmundiges, cremiges Mundgefühl. Was man in der Nase hatte, setzt sich nahtlos im Mund weiter. Er beginnt mit einer deutlichen karamellig süßen Vanillenote die tatkräftige Unterstützung der hellen Früchte bekommt. Etwas prickelnde Würze wie Ingwer und roter Pfeffer von den Fässern sowie Anklänge von Milchschokolade machen sich gegen Ende, Richtung Abgang bemerkbar. Es ist aber mehr ein angenehmer Kontrapunkt zur bisherigen Fruchtsüße und sorgt dadurch für einen geschmacklichen Ausgleich.


Abgang
Zum Finish hin werden die würzigen und leicht bitteren Geschmackskomponenten stärker. Die Milchschokolade aus dem Mund bekommt etwas mehr Kakaogehalt und wandelt sich zur dunklen Schokolade oder auch zum kleinen Espresso mit einem Hauch von Sahne (in Wien nennt man dies einen Einspänner, wenn die Sahne, das Schlagobers, steif geschlagen ist). Die Vanille ist ebenso, wie die Früchte weiterhin präsent. Der Abgang ist mittellang.


Fazit
Also das Glenmorangie Destilat und Bourbon- oder amerikanische Eichenfässer vertragen sich sehr gut. Hat mir schon der 18y Extreme Rare nicht schlecht gefallen, legt dieser nochmals eine Schippe drauf. Vor allem hinsichtlich dem Fruchtkorb in der Nase, der Ausgewogenheit und dem harmonischen Geschmack. Ein wirklich gut gemachter Bourbonfass gereifter Highlander. Ein perfekter Begleiter für einen warmen Sommerabend. Wenn er etwas günstiger als der aktuelle Preis von durchschnittlich € 120,- wäre - sagen wir mal um 20% - dann wäre er ein absoluter Kaufkandidat. 

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The 10-year-old "The Original" from Glenmorangie was one of the first single malts that I bought at the beginning of my whiskey journey. He has not blown me then as now and another bottle will probably not land so soon in my archive. Nevertheless, the 10-year-old is the perfect base to discover the basic character of the whiskies of Glenmorangie. The special harmonious blend of vanilla, malt sweetness and cake batter smell and taste, along with a light fruity component, I often recognize in very many bottlings from this Highland distillery with its very tall stills.
That's why I was curious to see if I would also find this in this 19 year old representative, originally intended for travel retail.


Nose & Appearance
The color is a light gold. Really a lot of oily streaks, lees showing at the edge of the glass and whetting the appetite for locking. Yes. Classic Glenmorangie nose. Lots of vanilla, bright sweet cake batter still warm from the oven. The kinship with the 10y The Original is undeniable. Bright juicy ripe fruits - a veritable potpourri of them - like apricots, peaches, green and yellow apples. Aromas of sugar melon and honeydew melon also flash clearly again and again. Everything is very harmonious and dignified. The 43% alcohol content is not felt at all, the alcohol is very well integrated.


Taste
Full-bodied, creamy mouthfeel. What you had in the nose continues seamlessly in the mouth. It starts with a distinct caramel sweet vanilla note that gets energetic support from the bright fruit. Some tingly spice like ginger and red pepper from the barrels as well as hints of milk chocolate make themselves known towards the end, towards the finish. However, it is more of a pleasant counterpoint to the previous fruit sweetness and thus provides a flavorful balance.


Finish
Towards the finish, the spicy and slightly bitter flavor components become stronger. The milk chocolate from the mouth gets a bit more cocoa content and turns into dark chocolate or even a small espresso with a touch of cream (in Vienna, this is called a Einspänner when the cream, whipped cream, is whipped stiff). The vanilla is still present, as is the fruit. The finish is medium long.


Conclusion
So the Glenmorangie distillate and bourbon or American oak barrels get along very well. If I already liked the 18y Extreme Rare not bad, this one puts again a notch on it. Especially with regard to the fruit basket in the nose, the balance and the harmonious taste. A really well made bourbon cask matured Highlander. A perfect companion for a warm summer evening. If it were a little cheaper than the current price of an average of € 120, - let's say by 20% - then it would be an absolute candidate for purchase. 

Donnerstag, 1. Juli 2021

Bruichladdich The Classic Laddie

 

Whiskybase

Ganz zu Beginn meiner Whiskyreise hatte ich bereits einmal über ein Sample Kontakt mit dem Classic Laddie. Und damals schmeckte er mir überhaupt nicht. So wenig, dass ich mehr als zwei Jahre einen Bogen um Bruichladdich machte. Erst mit dem Bruichladdich ADoS 2004/2017 12y startete ich einen Neuanfang. Man sollte jedem Malt und jeder Brennerei mindestens eine zweite Chance geben. So auch dem Classic Laddie.


Nase & Aussehen
Helles Strohgelb, Schlieren rinnen relativ flott am Rand hinab und hinterlassen einen dünnen öligen Film. Zu Beginn leicht stechend in der Nase vom Alkohol, auch etwas metalisch anmutend. Dies legt sich jedoch nach ein paar Minuten, danach gewinnen die Aromen die Oberhand - der Malt beruhigt sich im Glas.
Ganz deutliche Citrusaromen, süß und zitronig zugleich, wie die gelben Gummibären von Haribo.  Mit ein paar Minuten Standzeit gesellen sich Vanille und Gerstenzucker zur Fruchtnote. Assoziationen nach einem warmen Zitronenkuchen mit Zuckerglasur schweben vor meinem geistigen Auge dahin. Apfel- und Birnenschalen sowie ein leichter Duft nach einer Sommerwiese runden das Duftpotpourri ab.
Mit ein paar Tropfen Wasser gewinnt meiner Meinung nach der Laddie. Die alkoholische Schärfe reduziert sich gegen Null, die Aromen verweben sich mehr, werden harmonischer. Der Blumenduft wird prägnanter.

Fotocredit: Bruichladdich

Geschmack
Mit einem leichten aber auch cremigen Mundgefühl kracht der Laddie unverdünnt beim ersten Versuch in den Mundraum. Enorm pfeffrig, fast schon brennend scharf wie Chili startet er. Dahinter lässt sich die Zitrone als etwas bittere Schale ausmachen. Beim zweiten Schluck, unverdünnt, ist anfänglich doch eine leichte Süße auszumachen, jedoch übernimmt recht rasch wieder die deutliche Chilischärfe - ein Chilicatch wie beim Talisker 10? - die Führung im Geschmack.
Ebenfalls im Mund hilft Wasserzugabe. Er wird süßer. Die Schärfe wird gemildert, ist aber nicht gänzlich weg, sie wandelt sich in Richtung Minze, Menthol. Wie ein After Eight. Die Fruchtkomponente nimmt zu.


Abgang
Im letzten Drittel eher mittel bis kurz unterwegs, bleibt die Zitronenschale weiterhin präsent, untermalt von einer leichten Aromatik vom Fass. Interessant. Gegen Ende vom Finish blitzen nochmals die grünen Äpfel aus der Nase hervor.


Fazit
Er gefällt mir diesmal deutlich besser, vor allem in der Nase und im Abgang. Die intensive Citrusnote zu Beginn und der schöne Granny Smith Apfel am Ende überzeugen. Beim Geschmack überrascht mich neuerlich diese deutliche Schärfe. Mit Wasser wirde es besser. Das Conclusio ist, wir haben uns zwar versöhnt, aber als Großflasche wird er nicht in meine Sammlung einziehen. Die Chance bleibt einem anderen Bruichladdich überlassen - ich muss die richtige Flasche nur finden.

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At the very beginning of my whisky journey, I already had contact with the Classic Laddie once via a sample. And back then, I didn't like it at all. So little that I gave Bruichladdich a wide berth for more than two years. Only with the Bruichladdich ADoS 2004/2017 12y did I make a fresh start. One should give every malt and every distillery at least a second chance. The Classic Laddie is no exception.


Nose & Appearance
Pale straw yellow, streaks run down the rim fairly briskly, leaving a thin oily film. Slightly pungent on the nose from the alcohol at the start, also somewhat metallic in appearance. However, this subsides after a few minutes, after which the flavors gain the upper hand - the malt calms down in the glass.
Very distinct citrus aromas, sweet and lemony at the same time, like the yellow gummy bears from Haribo.  With a few minutes of standing time, vanilla and barley sugar join the fruit notes. Associations of a warm lemon cake with sugar icing float before my mind's eye. Apple and pear peel as well as a light scent of a summer meadow round out the scent potpourri.
With a few drops of water, the laddie wins out in my opinion. The alcoholic sharpness reduces to zero, the aromas weave together more, become more harmonious. The floral scent becomes more concise.


Taste
With a light but also creamy mouthfeel, the Laddie crashes into the mouth undiluted on the first try. Enormously peppery, almost burning hot like chili it starts. Behind that, lemon can be made out as a somewhat bitter peel. At the second sip, undiluted, a slight sweetness is initially discernible, but the clear chili spiciness - a chili match like the Talisker 10? - takes the lead in the taste.
Adding water also helps in the mouth. It becomes sweeter. The spiciness is softened, but is not completely gone, it turns towards mint, menthol. Like an After Eight. The fruit component increases.


Finish
Rather medium to short on the finish, the lemon zest continues to be present, underpinned by a slight aromaticity from the barrel. Interesting. Towards the end of the finish, the green apples once again flash from the nose.


Conclusion
I like it much better this time, especially on the nose and finish. The intense citrus note at the beginning and the nice Granny Smith apple at the end are convincing. On the palate, I'm surprised again by this distinct spiciness. It gets better with water. The conclusion is, we have reconciled, but as a bulk bottle it will not enter my collection. The chance is left to another Bruichladdich - I just need to find the right bottle.

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