Mittwoch, 29. Dezember 2021

Michel Couvreur Overaged 52%

 

Whiskybase


Nachdem mir schon die leichtere 43% Version vom Michel Couvreur Overaged richtig gut gefiel, war es an der Zeit sich der stärkeren Variante näher zu befassen. Ich bin sehr gespannt, meinen doch die meisten, die 52% Variante ist nochmals im ein gutes Stück besser. Dann mache ich mal die Probe aufs Exempel. Ob die alkoholmäßig stärkere Abfüllung komplett ident mit der 43iger Version ist und nur mit einem höheren Alkoholgehalt abgefüllt wurde oder ob es sich hier bei den verwendeten Fässern um eine andere Mischung (Vatting) handelt, ist mir nicht bekannt. Jedoch konnte ich im Web eine interessante Info endecken, welche Sherryfässer für den Blend zum Einsatz gekommen sein sollen. Und zwar wären dies Cream-Sherry als Basis, Oxidative Oloroso (zb. Oloroso oder Palo Cortado), Amontillado, PX, Fino und auch getorfter Whisky. Keine Information gibt es hinsichtlich den verwendeten schottischen Malts, die Michel Couvreur benützt.


Nase & Aussehen
Vom Aussehen her zeigt sich der Malt in einem dunklen Rotbraun. Ein dünner, öliger Film haftet am Glasrand, aus dem sich feine Legs gemächlich aufmachen hinabzugleiten.
Sofort wabbern sherryaromatisierte leichte Rauchschwaden aus dem Glas. Da ist eine Mischung aus bei Sherrymalts typischen dunklen getrockneten Früchten wie Feigen, Datteln und Pflaumen, Rosinen und eine leichte Note von getrockneter Orangenschale. Hinter, eigentlich fast parallel zu den Fruchtaromen riecht es wie nach altem Ledersofa und nach dem Öffnen eines alten Schranks am Dachboden - leicht modrig. Dann kommt der Tabak, alte Tabakreste die noch im Humidor liegen. Vom Alkohol ist nichts zu bemerken, sehr gut eingebunden, keine Kühle oder unangenehmes Stechen in der Nase.


Geschmack
Was man riecht hat man auch im Mund. Ein gediegenes, seidig cremiges Mundgefühl. Eine schöne intensive Süße zu Beginn. Rosinen sowie die dunklen roten Früchte wie Beeren, Pflaumen und Feigen aus der Nase sind genauso im Mund präsent wie die Leder- und Tabakaromen. Die dezente Rauchnote legt sich elegant und verbindend über diese Geschmackskompositionen. Die Eiche wird prägnanter und zeigt sich mit einer schönen, kräftigen Würzigkeit Richtung Abgang hin.


Abgang
Der Whisky bleibt lange im Mund. Leder- und die Tabakaromen sowie nun noch die Pflaumen und die Würze sind die ganze Zeit präsent. Im Hintergrund liegen dezenter Rauch und Noten vom erdig, modrigen Holz der Fässer. Herrlich.


Fazit
Ok. Probe bestanden. Der 52% Overaged ist wirklich mächtig und in punkto Aroma und Geschmack um eine Stufe höher gelagert, als die leichtere Variante. Natürlich ist er der Version mit 43% geschmacklich ähnlich. Nur ist bei ihm alles viel intensiver und länger anhaltend. Einfach mehr. Wo die leichtere Version vor allem beim Geschmack und im Finish ein wenig abflacht, haut die fassstarke Version nochmal eins drauf und bleibt lange, lange präsent. Der Malt nimmt einen auf eine Reise mit, bei der alte Weinkeller und Ledermöbel in einem englischen Club die Hauptrolle spielen. Sofern sich Verfügbarkeit und Preis nicht diametral von einander entfernen, wird der Overaged mit 52% bei mir ein gern gesehener Dauergast in meinem Whiskyregal und Glas.

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After I really liked the lighter 43% version of Michel Couvreur Overaged, it was time to take a closer look at the stronger version. I am very curious, as most people think that the 52% version is a good deal better. So I'll put it to the test. I don't know whether the stronger bottling is completely identical to the 43% version and was only bottled with a higher alcohol content or whether the casks used were a different mixture (vatting). However, I was able to find interesting information on the web about which sherry casks were used for the blend. These would be cream sherry as a base, oxidative oloroso (e.g. oloroso or palo cortado), amontillado, PX, fino and peated whisky. There is no information about the Scottish malts used by Michel Couvreur.


Nose & Appearance
In terms of appearance, the malt is a dark reddish brown. A thin, oily film clings to the rim of the glass, from which fine legs leisurely make their way down.
Immediately, sherry-flavoured light wisps of smoke waft from the glass. There is a mixture of dark dried fruits typical of sherry malts such as figs, dates and plums, sultanas and a light note of dried orange peel. Behind, actually almost parallel to the fruit aromas, it smells like an old leather sofa and after opening an old cupboard in the attic - slightly musty. Then comes the tobacco, old tobacco remains that are still in the humidor. There is no trace of alcohol, very well integrated, no coolness or unpleasant stinging in the nose.

Foto: whiskybase.com


Taste
What you smell is also in your mouth. A solid, silky creamy mouthfeel. A nice intense sweetness at the beginning. Sultanas as well as the dark red fruits like berries, plums and figs from the nose are just as present in the mouth as the leather and tobacco flavours. The discreet smoky note lays itself elegantly and connectingly over these taste compositions. The oak becomes more concise and shows itself with a nice, strong spiciness towards the finish.


Finish
The whisky lingers in the mouth for a long time. The leather and tobacco flavours and now the plums and spice are present all the time. In the background are subtle smoke and notes of the earthy, musty wood of the casks. Delightful.


Conclusion
Ok. Sample passed. The 52% Overaged is really powerful and in terms of aroma and flavour a step up from the lighter version. Of course, it is similar in taste to the 43% version. But everything is much more intense and longer lasting. Simply more. Where the lighter version flattens out a bit, especially in the taste and finish, the cask strength version goes one better and stays present for a long, long time. The malt takes you on a journey where old wine cellars and leather furniture in an English club play the main role. Unless availability and price are diametrically opposed, the Overaged with 52% will be a welcome permanent guest on my whisky shelf and in my glass.

Donnerstag, 23. Dezember 2021

Mackmyra Vinterglöd

 

Whiskybase


Mackmyra ist der Pionier unter den mittlerweile doch einigen Whisky-Brennereien in Schweden. Die 1999 gegründete Destille ist nicht nur für einen eigenen Stil bekannt sondern hat von Anfang an auf innovative und nachhaltige Produktionsentwicklungen geachtet. So wurde 2011 beispielsweise mit der Gravity Distillery die klimafreundlichste Destillerie erbaut - hierbei nutzt man die Schwerkraft für den gesamten Prozess der Whiskyherstellung. 

Mein erster Berührungspunkt mit Mackmyra war eine Flasche vom Brukswhisky - der Haus und Hof-Flasche der Brennerei - mitgebracht von einem ehemaligen Kollegen von seinem Urlaub in Schweden. Das war es dann aber auch mit meiner Erfahrung mit dieser durchaus interessanten Brennerei. Also eigentlich höchste Zeit mal wieder einen schweden Vertreter vom Wasser des Lebens ins Glas zu gießen. 

Passend zur Jahreszeit und zur vorigen Mittwinternacht dachte ich, ich probiere mal die Sonderedition Vinterglöd. Bei diesem Whisky wurden mehrere unterschiedliche Fasstypen miteinander vermählt. Neben PX- und amerikanischer Weißeichenfässer kam auch ein Fass zum Einsatz, wo vorher Glögg, schwedischer Glühwein, abgefüllt war. Interessante Kombination und passend zur Weihnachtszeit. Abgefüllt ist der Whisky mit den für Mackmyra typischen 46,1%. Der Malt ist ein NAS-Whisky, also ohne Altersangabe, jedoch nicht kühlgefiltert und nicht gefärbt.


Nase & Aussehen
Mit einem satten Goldton und mit langsam das Glas hinabgleitende Schlieren präsentiert sich der Vinterglöd. Oha! Die Aromen vom Glögg sind sofort sehr präsent in der Nase. Als würde man ein Glühweingewürzsäckchen in das Whiskyglas halten. Die komplette Palette an weihnachtlichen Gewürzen ist hier am Start; Zimt, Gewürznelken, Sternanis, Kardamom und Lebkuchen? Es ist schwierig sich durch diese intensive Gewürzemischung durchzuriechen. Hinter dieser Aromenwucht erkennt man englische Orangenmarmelade und Zuckerwerk. Mit etwas Stehzeit kommen Malz und Getreidenoten wie weihnachtliches Gebäck hinzu. Ebenso angenehme Ex-Bourbonfass-Einflüsse kommen nun zum Vorschein, wie Ananas und viel Vanille. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, keine Störfeuer in der Nase wie zb. metallische Anklänge oder ähnliches, wie man sie oft von jungen Malts kennt. 


Geschmack
Der Malt beginnt mit einem weichen, cremigen Mundgefühl. Er startet geschmacklich mit einem leicht zuckrigen Antritt kombiniert mit Orangensaft, Vanille und Honig. Dann wird es schnell würziger oder besser gesagt gewürziger. Die Aromen aus der Nase sind nun kompakt im Geschmack vertreten. Nelken, Zimtstange, Anis und Kardamom füllen den Mund aus. Danach erscheint weißer Pfeffer und etwas Ingwer, es wird leicht schärfer und prickelnd - als hätte man auf ein Gewürzkorn gebissen. Auch hier im Mund ist der Alkohol ebenso nicht störend und gut integriert.


Abgang
Richtung Finish kommt die Eiche der Holzfässer stärker zum Tragen. Es wird bitterer. Die Gewürzaromen bleiben jedoch auch weiterhin präsent. Die Orange verblasst immer mehr und wandelt sich in die Schale eines grünen Apfels. Insgesamt ist der Abgang eher als mittellang zu bezeichnen.


Fazit
Das Experiment ist mal nichts für jeden Tag. Auf diese Nase muss man Lust haben. Extrem starke Glühweinaromen, die sehr stark dominieren und ein wenig aufgesetzt wirken. Aber. Heute beispielsweise hat mir diese Aromenkonzentration gut gefallen. Im Geschmack ist diese Gewürzmischung samt der leichten Süße und der immer präsenteren Würze und Schärfe ein nettes Aromenspiel, dass sich gut die Waage hält. Der Malt polarisiert sicherlich. Auf den muss man Lust haben. In einem Hot Toddy macht er sicherlich eine gute Figur. Insgesamt war ich doch positiv überrascht. Das Sample war lecker, der Kauf einer ganzen Flasche wird es jedoch nicht werden, dafür ist er zu speziell. Aber hie und da, zb. in der Weihnachtszeit…

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Mackmyra is the pioneer among the now several whisky distilleries in Sweden. Founded in 1999, the distillery is not only known for its own style, but has also paid attention to innovative and sustainable production developments from the very beginning. In 2011, for example, the Gravity Distillery was built - the most climate-friendly distillery in the world - using gravity for the entire whisky production process.

My first contact with Mackmyra was a bottle of Brukswhisky - the distillery's house and home bottle - brought by a former colleague from his holiday in Sweden. But that was it for my experience with this quite interesting distillery. So it was high time to pour another Swedish representative of the water of life into my glass. 

In keeping with the season and the previous midwinter night, I thought I would try the special edition Vinterglöd. In this whisky, several different types of casks have been blended together. In addition to PX and American white oak casks, a cask was also used where Glögg, Swedish mulled wine, was previously bottled. An interesting combination and fitting for the Christmas season. The whisky is bottled with the 46.1% typical for Mackmyra. The malt is an NAS whisky, i.e. without age statement, but not chill-filtered and not coloured.

Fotocredit: whiskybase.com

Nose & appearance
The Vinterglöd presents itself with a rich golden hue and with streaks slowly sliding down the glass. Oha! The aromas of glögg are immediately very present in the nose. It's like holding a mulled wine spice bag in the whisky glass. The full range of Christmas spices is at work here; cinnamon, cloves, star anise, cardamom and gingerbread? It is difficult to smell your way through this intense mixture of spices. Behind these aromas, you recognise English orange marmalade and candy. With a little standing time, malt and cereal notes come in like Christmas biscuits. Equally pleasant ex-bourbon barrel influences now emerge, like pineapple and lots of vanilla. The alcohol is very well integrated, no disturbing fires in the nose such as metallic hints or similar, as one often knows from young malts. 


Taste
The malt starts with a soft, creamy mouthfeel. It starts flavourfully with a slightly sugary attack combined with orange juice, vanilla and honey. Then it quickly becomes spicier, or rather more spicy. The aromas from the nose are now compactly represented in the taste. Cloves, cinnamon stick, aniseed and cardamom fill the mouth. Then white pepper and some ginger appear, it becomes slightly spicier and tingling - as if you had bitten on a grain of spice. Again, in the mouth, the alcohol is equally not bothersome and well integrated.


Finish
Towards the finish, the oak of the wooden casks comes more into play. It becomes more bitter. However, the spice aromas remain present. The orange fades more and more and turns into the skin of a green apple. Overall, the finish can be described as rather medium-long.


Conclusion
This experiment is not for every day. You have to be in the mood for this nose. Extremely strong mulled wine aromas, which dominate very strongly and seem a bit forced. But. Today, for example, I liked this concentration of aromas. On the palate, this mixture of spices, together with the slight sweetness and the ever-present spiciness and sharpness, is a nice interplay of aromas that balances each other out well. The malt is certainly polarising. You have to be in the mood for it. It certainly cuts a fine figure in a hot toddy. All in all, I was pleasantly surprised. The sample was delicious, but I won't be buying a whole bottle, it's too special for that. But now and then, for example at Christmas...

Donnerstag, 16. Dezember 2021

Dalmore 15y

 

Whiskybase


Die bekannte Brennerei aus den Highlands mit dem Zwölfender-Hirschkopf auf den Flaschen ist nicht nur bei Sammlern alter Abfüllungen bekannt. Ihre Core Range ist vor allem in Asien sehr beliebt. Der 15jährige stammt aus einer Vorbelegung in amerikanischen Weißeichenfässern für 12 Jahren und bekam danach ein Finish von 3 Jahren in drei verschiedenen Sherry Fässern, Amoroso-, Apostoles- und Matusalem Fässer. Leider gefärbt und kühlgefiltert und mit nur bzw. auf 40% Alkoholstärke runterverdünnt.


Nase & Aussehen
Farblich zeigt sich der 15jährige in einem rötlichen Bernstein, aber leider eben nur gefärbt. Eine schöne Schlierenbildung am Glasrand. Das erste in der Nase ist ein Anflug von englischer Orangenmarmelade. Danach wechselt es umgehend in einen etwas herb und muffig anmutenden Geruch, als wäre man in einem alten Kellergewölbe und stünde vor einer alten Schrankwand. Getrocknete Küchenkräuter und eine leichte Holznote zeugen vom Eichenfasseinfluss. Mit einiger Standzeit kommen die Sherryeinflüsse mehr zu Geltung - etwas Waldhonig mit getrockneten Datteln und Feigen und dunkler Schokolade. Alkohol ist absolut keiner zu spüren. Wenig bis keine Süße. Nach mindestens einer halben Stunde im Glas bekommt der Malt mehr Frucht und süße Anklänge, auch Vanillenoten treten aus dem Geruchsschatten hervor.


Geschmack
Mit einem sehr samtweichen Mundgefühl gleitet der Malt mit einer angenehmen Süße in den Mund. Die Süße macht rasch den schon aus der Nase bekannten würzigen und kräuterintensiven Aromen Platz. Etwas Honig von der aromatischen und nicht zuckersüßen Art ist wie Vanille ebenfalls erkennbar. Mit etwas Milchkaffee und mitteldunkler Schokolade beginnt es in Richtung Finish abzugleiten.


Abgang
Dort geht es mit einer dezent wahrnehmbaren Eichenfracht weiter. Leichte trockene Bitterkeit setzt ein. Insgesamt sehr sanft und weich und auch relativ kurz ist der Abgang. Die Gewürze, nun etwas Zimt und Muskat begleiten einen noch etwas, bis der Malt gänzlich verschwindet. 


Fazit
Die Nase ist eigenwillig. Die muffigen Noten und die nur im Hintergrund bzw. erst mit Verspätung eintreffenden Sherryaromen muss man mögen. Schlecht ist der Geruch aber nicht. Im Geschmack und Abgang ist er, bis auf eine kurze süße Phase zu Beginn, eher auf der würzigen und nussig, holzigen Seite. Was generell nicht verkehrt wäre, wären die Aromen insgesamt etwas prägnanter ausgeprägt. Die mageren 40% Alkohol“schwäche“ nehmen dem Malt leider schon viel am Charakter und Struktur weg. Mit 46% Alkohol wäre die Sache sicher anders. Im Vergleich zu den beiden bis dato verkosteten Dalmore Abfüllungen Port Wood Reserve und Cigar Malt Reserve ist der 15y bisher der Schwächste Vertreter der Brennerei. Vor allen, wenn man den Preis miteinbezieht.

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The well-known distillery from the Highlands with the twelve-headed deer on the bottles is not only known by collectors of old bottlings. Its Core Range is very popular, especially in Asia. The 15 year old comes from a pre-ageing in American white oak casks for 12 years and then got a finish of 3 years in three different sherry casks, Amoroso, Apostoles and Matusalem casks. Unfortunately coloured and chill-filtered and diluted down to 40% alcohol strength only respectively.


Nose & Appearance
The colour of the 15-year-old is a reddish amber, but unfortunately only coloured. A nice streaking at the edge of the glass. The first thing on the nose is a hint of English orange marmalade. Then it immediately changes to a somewhat tart and musty smell, as if you were in an old cellar vault and standing in front of an old cupboard wall. Dried kitchen herbs and a slight woody note are evidence of the oak barrel influence. With some standing time, the sherry influences come more to the fore - some forest honey with dried dates and figs and dark chocolate. Absolutely no alcohol to be felt. Little to no sweetness. After at least half an hour in the glass, the malt gets more fruit and sweet hints, vanilla notes also emerge from the olfactory shadows.

Fotocredit: whiskybase.com

Taste
With a very velvety mouthfeel, the malt glides into the mouth with a pleasant sweetness. The sweetness quickly gives way to the spicy and herbal flavours already familiar from the nose. Some honey of the aromatic and not sugary kind is also recognisable, like vanilla. With some latte and medium dark chocolate, it starts to slide towards the finish.


Finish
There it continues with a subtly perceptible oakiness. Slight dry bitterness sets in. Overall, the finish is very gentle and soft and also relatively short. The spices, now a little cinnamon and nutmeg, accompany you for a while until the malt disappears completely. 


Conclusion
The nose is idiosyncratic. You have to like the musty notes and the sherry aromas that are only in the background or arrive late. But the smell is not bad. In the taste and finish, apart from a short sweet phase at the beginning, it is more on the spicy and nutty, woody side. Which generally wouldn't be wrong if the flavours were a little more pronounced overall. The meagre 40% alcohol "weakness" unfortunately already takes away a lot of the malt's character and structure. With 46% alcohol, things would certainly be different. Compared to the two Dalmore bottlings tasted so far, Port Wood Reserve and Cigar Malt Reserve, the 15y is the weakest representative of the distillery. Especially if you take the price into account.

Donnerstag, 9. Dezember 2021

Glendronach 18y (2018)

 

Whiskybase


Dieser 18jährige Glendronach war eine der allerersten Flaschen, die ich am Beginn meiner Single Malt Reise erstand. Und er war auch einer der ersten, bei dem ich mich über eine Verkostungsnotiz heran wagte. Seitdem hatte ich zahlreiche andere Malts im Glas, den Allardice jedoch nicht mehr. Es gibt einfach so viele Malts da draußen zu verkosten :-)
Es wird daher mal wieder Zeit sich diesem Klassiker zu nähern und zu sehen, ob er mir immer noch so gut gefällt wie damals und was ich diesmal alles in ihm entdecke.


Wie alt ist mein 18jähriger Glendronach überhaupt?
Eine Frage, die bei vielen Whisky- und im besonderen Glendronach-Liebhabern, nicht unwesentlich ist. Vor allem, wenn es darum geht, den Geschmack und die Qualität der Abfüllungen von Glendronach mit anderen gleichaltrigen Abfüllungen anderer Brennereien zu vergleichen. Um also die Frage zu beantworten, muss man ein wenig in die Vergangenheit gehen. Glendronach war von 1996 bis 2002 geschlossen, da wurde nichts destilliert und in Fässer abgefüllt. Nach der Wiedereröffnung entschloss man sich bei Glendronach bei der damaligen Standard Reihe (12y, 15y, 18y, 21y) die Fässer vor der Schließung zu verwenden, ohne das Alter zu korrigieren. Sprich man hatte wesentlich ältere Whiskys in der Flasche.
Meine Abfüllung wurde 2018 abgefüllt, was somit bedeutet, dass der Malt nicht 18 Jahre sondern eher 23 bis 24 Jahre im Fass lag und reifte. 


Nase & Aussehen
Im Glas zeigt er sich mit einem dunklen Mahagoni bzw. mit einem dunklen Kupferstich sowie einer schönen öligen Textur am Glasrand. Der Allardice beginnt sofort mit einer tiefen, intensiven Sherrynase. Der Einfluss vom Olorosofass ist sehr deutlich. Altes Leder vereint sich mit gerösteten Haselnüssen, die in Milchschokolade getunkt sind. Dazu gesellen sich Rosinen in süßem Toffee. Dunkle getrocknete Früchte wie Datteln, Pflaumen und rote Früchte verleihen dem Malt einen tollen Kontrapunkt zu den Leder- und Haselnuss/Schokonoten. Der volljährige Glendronach fügt im Minutentakt weitere Aromen zum Geruchsspektrum hinzu. Toll. Nach ein paar Minuten erscheinen getrocknete Tabakblätter. Die Frucht wandelt sich mehr zu einer saftigen, reifen Orange und roten Beeren und süßsauren Weichseln. Das Alter und die Reifezeit in den Fässern ist an einer gewissen Altherrenzimmerattitüde auszumachen; etwas staubig, gesetzte Kräuter und ein Hauch von Schuhputzzeug.


Geschmack
Der Tropfen beginnt gleich mit einem unglaublich dichten und cremigen Mundgefühl. Sofort am Start begeben sich die dunklen Früchte aus der Nase wie Pflaumen, Datteln und Feige. Aber auch das frische Obst wie Orange, Kirsche und Erdbeeren präsentieren sich reif und süß. Dann kommen die Haselnüsse sowie der Tabak und die Ledereindrücke mit Macht und füllen den Mundraum aus. Auch Muskat und französische Küchenkräuter gesellen sich nun dazu. Zum Abgang hin wandelt sich die Milchschokolade Richtung dunkle Schokolade. 


Abgang
Langes wärmendes Finish, das Leder, der Tabak und die dunkle Schokolade bleiben ewig im Mund. Gegen Ende zeigt sich das Fass durch ein wenig Trockenheit vorne seitlich bei den Wangen. 


Fazit
Ein Meisterwerk. So muss ein Oloroso Sherryfass gereifter Malt sein. Punkt. Ich könnte allein Stunden nur mit Riechen verbringen. Der Alkohol ist perfekt eingebunden, die 46% tragen die Aromen und Geschmacksnoten harmonisch von der Nase bis zum Finish. Ein Genuss. Klar ist der Preis dieser alten Abfüllungen, die sicherlich deutlich älter sind, als am Label steht, stark nach oben geschnellt. Aber der Malt ist schon eine Klasse für sich.

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This 18 year old Glendronach was one of the very first bottles I purchased at the start of my single malt journey. And it was also one of the very first that I ventured beyond a tasting note. Since then, I've had numerous other malts in my glass, but not the Allardice. There are just so many malts out there to taste :-)
So it's time to approach this classic again and see if I still like it as much as I did back then and what I discover in it this time.


How old is my 18-year-old Glendronach anyway?
A question that is not insignificant for many whisky lovers, and Glendronach lovers in particular. Especially when it comes to comparing the taste and quality of Glendronach bottlings with other bottlings of the same age from other distilleries. So to answer the question, you have to go back in time a little. Glendronach was closed from 1996 to 2002, when nothing was distilled and bottled in casks. After the reopening, Glendronach decided to use the casks from before the closure for the then standard range (12y, 15y, 18y, 21y) without correcting the age. In other words, they had much older whiskies in the bottle.
My bottling was bottled in 2018, which means that the malt was not 18 years but rather 23 to 24 years in the cask and matured. 


Nose & Appearance
In the glass, it shows up with a dark mahogany or dark copper tint as well as a nice oily texture around the rim of the glass. The Allardice starts immediately with a deep, intense sherry nose. The influence of the oloroso cask is very clear. Old leather combines with roasted hazelnuts dipped in milk chocolate. This is joined by sultanas in sweet toffee. Dark dried fruits like dates, plums and red fruits give the malt a great counterpoint to the leather and hazelnut/chocolate notes. The full-aged Glendronach adds more flavours to the olfactory spectrum every minute. Great. After a few minutes, dried tobacco leaves appear. The fruit turns more to a juicy, ripe orange and red berries and sweet and sour sour cherries. The age and maturation time in the barrels can be discerned from a certain old-world attitude; a bit dusty, set herbs and a hint of shoegazing.

Foto: whiskybase.com

Taste

The drop starts right away with an incredibly dense and creamy mouthfeel. Immediately at the start, the dark fruits come out of the nose like plums, dates and fig. But also the fresh fruit like orange, cherry and strawberries present themselves ripe and sweet. Then the hazelnuts as well as the tobacco and leather impressions come with power and fill the mouth. Nutmeg and French kitchen herbs also join in now. Towards the finish, the milk chocolate turns to dark chocolate. 

Finish
Long warming finish, the leather, tobacco and dark chocolate lingering in the mouth forever. Towards the end the cask shows through a little dryness at the front side by the cheeks. 


Conclusion
A masterpiece. This is how an oloroso sherry cask matured malt must be. Full stop. I could spend hours just smelling it. The alcohol is perfectly integrated, the 46% carries the aromas and flavours harmoniously from nose to finish. A pleasure. Of course, the price of these old bottlings, which are certainly much older than the label says, has skyrocketed. But the malt is in a class of its own.

Donnerstag, 2. Dezember 2021

GlenAllachie 15y

 

Whiskybase


Das Wetter ist herbstlich bis winterlich. Es ist kalt, regnerisch und stürmisch. Die richtige Zeit für schöne Sherrymalts. Und gleichzeitig habe ich tatsächlich bis dato noch keinen Dram von GlenAllachie im Glas. Da ist der 15y doch ein guter Einstieg wie ich meine und hoffe!
GlenAllachie, in der Speyside gelegen, wurde 1967 gegründet und war vor allem als Bestandteil von Blends bekannt. 2017 erwarb ein Konsortium um Billy Walker die Brennerei. Seit dem geht merkt man einen rasanten Anstieg der Abfüllungen. Neben einer umfangreichen Core Range gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Serien mit unterschiedlichen Fassreifungen.

Beim 15jährigen kamen Oloroso und Pedro Ximénez Sherryfässer für die Reifung zum Einsatz, die genaue Mischung ist nicht bekannt. Ungefärbt, nicht kühlgefiltert kommt der Whisky mit 46% Alkohol in die Flasche. Die Stammdaten versprechen schon mal einiges. 


Nase & Aussehen
Das Auge isst bekanntlich mit und die Farbe des Malts verheißt mit seinem Mahagoni schon mal viel gutes. Sehr ölig und langsam bewegen sich die Tränen am Glasrand. Gleich vom Start weg eine ordentliche Portion an dunklen Fruchtaromen, angeführt von Pflaumenmus, reifen Blutorangen, säuerliches Weichselkompott und Sultaninen. Also eine schöne klassische Sherrynase. Die gerösteten Haselnüsse könnten vom Olorosofassanteil stammen. Eine deutliche Vanille ist ebenso zu riechen, wie süße dunkle Karamellzuckerln. Nach einiger Zeit gesellen sich Aromen von Muskat, Zimt und etwas Maggikrautgewürz zum Geruchspotpourri hinzu. Das Holz zeigt sich durch den Eindruck von dunkler Schokolade.


Geschmack
Mit einem öligen, fast schon buttrig weichem Mundgefühl beginnt der Malt zuerst mit dem süßen Pflaumenmus aus der Nase. Die Toffeebonbons sowie die Blutorange und die Vanille sind auch gleich am Start. Dann wird es leicht pfeffrig und wechselt deutlich in die würzige Seite. Muskat und Zimt dominieren nun. Der Alkohol ist zwar spritzig aber durchaus angenehm und bildet zusammen mit den würzigen Noten einen schönen Kontrapunkt zum süßen Einstieg.


Abgang
Nun kommt die Eiche voll in Fahrt. Aber absolut nicht bitter sondern aromatisch. Die Holzaromen zusammen mit etwas dunklem Kaffee bleiben sehr lange im Mund präsent. Gemeinsam mit abnehmenden Fruchtnoten klopft nun auch Leder an. Ein sehr angenehmes Finish!


Fazit
Ein echter Winter-Sherrymalt. In der Nase die deutlichen dunklen Fruchtkomponenten zusammen mit den eigentlich für Olorosofässern bekannten Schoko/Nussaromen. Im Geschmack und im Finish dann aber auch deutlich spritziger und würzig. Die Reifung von 15 Jahren im Eichenfass merkt man deutlich. Sehr aromatisch und für heute genau der richtige Malt. Der Whisky gefällt mir richtig gut. Bei aktuellen rund € 50,- bis € 55,- ist dies ein sehr gutes PLV.

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The weather is autumnal to wintry. It's cold, rainy and stormy. The right time for nice sherry malts. And at the same time, I haven't had a dram of GlenAllachie in my glass yet. So the 15y is a good start, I think and hope!
GlenAllachie, located in Speyside, was founded in 1967 and was mainly known as a component of blends. In 2017, a consortium around Billy Walker acquired the distillery. Since then, there has been a rapid increase in bottlings. In addition to an extensive core range, there is a variety of different series with different cask maturations.

For the 15-year-old, Oloroso and Pedro Ximénez sherry casks were used for maturation, the exact blend is not known. Uncoloured, not chill-filtered, the whisky comes into the bottle with 46% alcohol. The master data already promise a lot. 


Nose & Appearance
As we all know, the eye eats with us and the colour of the malt with its mahogany promises a lot of good things. Very oily and slowly the tears move along the edge of the glass. Right from the start a good portion of dark fruit flavours, led by plum jam, ripe blood oranges, sour sour cherry compote and sultanas. So a nice classic sherry nose. The toasted hazelnuts could come from the oloroso cask portion. A distinct vanilla can be smelled as well as sweet dark caramel sugars. After a while, aromas of nutmeg, cinnamon and some maggi spice join the olfactory potpourri. The wood reveals itself through the impression of dark chocolate.

Fotocredit: whiskybase.com


Taste
With an oily, almost buttery soft mouthfeel, the malt starts first with the sweet plum jam from the nose. The toffee sweets as well as the blood orange and vanilla are also right at the start. Then it becomes slightly peppery and clearly switches to the spicy side. Nutmeg and cinnamon now dominate. The alcohol is tangy but quite pleasant and, together with the spicy notes, forms a nice counterpoint to the sweet entry.


Finish
Now the oak comes into full swing. But absolutely not bitter but aromatic. The wood flavours together with some dark coffee remain present in the mouth for a very long time. Together with diminishing fruit notes, leather now knocks on the door. A very pleasant finish!


Conclusion
A real winter sherry malt. In the nose the clear dark fruit components together with the chocolate/nut flavours actually known for oloroso casks. On the palate and in the finish, however, clearly tangier and spicy. The maturation of 15 years in oak casks is clearly noticeable. Very aromatic and just the right malt for today. I really like this whisky. At the current price of around € 50 to € 55, this is a very good PLV.

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