Mittwoch, 26. April 2023

Teeling Blackpitts Cask Strength Big Smoke

 

Whiskybase

English Text Version


Irischer Whiskey und Rauch?
Bei dieser Fragestellung bekam man sehr lange ausschließlich Connemara als Antwort präsentiert. Connemara war bis vor wenigen Jahren die einzige Marke, die rauchigen Whiskey in Irland produzierte. In den letzten Jahren ist die Range an torfig rauchigen Abfüllungen in Irland stetig gewachsen. So haben neben Kilbeggan, Hinch und West Cork auch Teeling mit ihrem Blackpitts rauchige Whisk(e)ys in ihr Sortiment aufgenommen. Sogar die Waterford Distillery von Mark Reynier hat vor Kurzem zwei peated Whiskys herausgebracht.

Im Herbst 2022 veröffentlichte die Teeling Distillery in Dublin bereits ihre zweite rauchige Abfüllung. Nach dem Blackpitts mit 46% und Dreifach-Destillierung, der in Ex-Bourbon und Ex-Sauternes-Fässern reifte, kam mit dem Blackpitts Big Smoke eine Cask Strength Variante mit 56,5% auf den Markt. In Deutschland und Österreich ist dieses Rauchmonster erst seit Februar/März 2023 im Handel erhältlich. 

Fotocredit: Sarah777, Public domain, via Wikimedia Commons

Dublin wird von seinen Einwohnern, aufgrund der beiden markanten über der Skyline der Stadt ragenden Schornsteinen des Poolbeg Kraftwerkes, liebevoll "The Big Smoke" genannt.

Teeling hat sich diesen Nickname für seine erste stark rauchige fassstarke Abfüllung zu eigen gemacht. Im Gegensatz zum schwächeren Bruder (sowohl was den Alkoholgehalt wie auch den Rauchgrad anbelangt) erfolgte bei dieser Flasche die Reifung ausschließlich in Ex-Bourbon Fässern und er wurde nur zweifach gebrannt. Insgesamt wurden 8.400 Flaschen ohne Kühlfiltration abgefüllt.
Leider ist über eine Färbung am Label noch auf der Webseite von Teeling etwas zu finden. Eine Unart von Teeling, dass sehr oft bei ihnen vorkommt. Mehr Transparenz wäre hier sicherlich wichtig und richtig. 


Aussehen
Dunkelgelb, helles Gold


Nase
Hab ich mich vertan und mir irrtümlich einen sehr rauchigen Vertreter aus Islay ins Glas gekippt? Der Zusatz am Label „Big Smoke“ ist mal keine Übertreibung. Der Kollege wartet mit einer ordentlichen Portion an Aschenbecher, kalter Asche aus dem Holzkohlengriller und eben auch den maritimen Aromen auf, die man von Rauchern von Islay kennt und liebt. Hier findet man neben Teer auch salzige und jodige Anklänge vom Meer. Leichtes Britzeln und Stechen in der Nase zeugt vom fassstarken Alkohol. Dahinter entwickelt sich eine schöne intensive Vanillenote sowie ein Fruchtbouguet nach Zitrusfrüchten, inklusive Mandarinen, Mango, Bananen und reifer gelber Birnen. Am Ende in der Nase, nach ein wenig Standzeit im Glas, kommt noch eine feine aber doch deutliche Spur von Reifengummi ins Spiel. Interessant. 


Geschmack
Ein angenehm cremiges Mundgefühl. Sehr süß und sehr rauchig startet der Blackpitts im Mund. Sogleich auch ein starker würziger Antritt mit viel Pfeffer und Ingwer im Gebäck. Die Eiche meldet sich dominant zu Wort. Fruchtkomponenten sind trotz dem Rauch, der stark aschig und nach Teer schmeckt, und der prickelnden Würzigkeit, auch im Geschmack weiterhin vorhanden. Hier sind vor allem Mango, Bananen und die Zitronen deutlich zu schmecken. Auch im Mund ist eine Ähnlichkeit zu schottischen Islay Malts absolut da. Der Alkohol ist im Mund zwar merkbar aber überhaupt nicht störend. Im Gegenteil, er drängt die Aromen sehr gut in den Vordergrund.


Abgang
Der Gummi, diese Schmutznote aus der Nase ist im Finish sehr deutlich. Erinnert mich fast ein wenig an Campbeltown, Kilkerran oder ein Springbank. Am Ende kommt dunkle Schokolade mit ordentlich hohem Kakaoanteil zum Vorschein und bleibt lange im Mund präsent. Der Rauch legt sich fett im Mundraum ab und währt lange. 


Fazit
Blind hätte ich den Malt locker nach Islay verortet. So eine aschige und nach Teer riechende und schmeckende Rauchnote, die durch ihren maritimen Touch locker in Islay beheimatet sein könnte. Der Gegensatz zum starken Rauch durch die Süße, Vanille und den Früchten funktioniert für mich persönlich wirklich gut. Er ist lecker. Sogar sehr lecker. Für einen Islay Malt. Und genau da startet meine Verwirrung? Ist dies ein typischer rauchiger Vertreter aus Irland. Da es mein erster rauchiger Ire ist, habe ich keine Vergleichswerte. Diese Ähnlichkeit zu Islay überrascht und irritiert zugleich. Aber nochmals er ist lecker. Macht es Sinn die schwächere 46% Version zu verkosten? Oder soll man gleich bei dieser Cask Strength Variante bleiben?

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English Text Version


Irish whiskey and smoke?
For a very long time, the answer to this question was exclusively Connemara. Until a few years ago, Connemara was the only brand that produced smoky whiskey in Ireland. In recent years, the range of peaty smoky bottlings in Ireland has grown steadily. Thus, besides Kilbeggan, Hinch and West Cork, Teeling have also added smoky whisk(e)ys to their range with their Blackpitts. Even Mark Reynier's Waterford Distillery recently released two peated whiskies.

In autumn 2022, the Teeling Distillery in Dublin already released its second smoky bottling. After the Blackpitts with 46% and triple distillation, which was matured in ex-Bourbon and ex-Sauternes casks, a Cask Strength variant with 56.5% came onto the market with the Blackpitts Big Smoke. In Germany and Austria, this smoke monster has only been on sale since February/March 2023. 

Dublin is affectionately called "The Big Smoke" by its inhabitants, due to the two prominent chimneys of the Poolbeg power station towering above the city skyline. Teeling has adopted this nickname for his first strongly smoky cask strength bottling. Unlike its weaker brother (both in terms of alcohol content and smoke level), this bottle was matured exclusively in ex-bourbon casks and was only double distilled. A total of 8,400 bottles were bottled without chill filtration. Unfortunately, there is nothing to be found about a colouring on the label nor on Teeling's website. A bad habit of Teeling that happens very often. More transparency would certainly be important and correct here. 

Fotocredit: Teeling Distillery


Appearance
Dark yellow, light gold


Nose
Have I made a mistake and mistakenly poured a very smoky representative from Islay into my glass? The addition to the label "Big Smoke" is no exaggeration. The colleague comes up with a good portion of ashtray, cold ash from the charcoal grill and also the maritime aromas that one knows and loves from Islay smokers. In addition to tar, there are also salty and iodine-like hints of the sea. Slightly salty and pungent in the nose is evidence of the strong alcohol in the cask. Behind this, a nice intense vanilla note develops as well as a fruit bouguet of citrus fruits, including tangerines, mango, bananas and ripe yellow pears. At the end of the nose, after a bit of standing time in the glass, a fine but still distinct trace of tyre rubber comes into play. Interesting. 


Taste
A pleasantly creamy mouthfeel. The Blackpitts starts very sweet and very smoky in the mouth. Immediately also a strong spicy attack with lots of pepper and ginger in the biscuit. The oak makes itself heard in a dominant way. Despite the smoke, which tastes strongly ashy and like tar, and the tingling spiciness, fruit components are still present in the taste. Mango, bananas and lemons are particularly noticeable here. In the mouth, too, there is an absolute resemblance to Scottish Islay malts. The alcohol is noticeable in the mouth but not at all disturbing. On the contrary, it pushes the flavours to the fore very well.


Finish
The rubber, that dirty note from the nose is very evident in the finish. Almost reminds me a little of Campbeltown, Kilkerran or a Springbank. Dark chocolate with a decent amount of cocoa comes out at the end and stays present in the mouth for a long time. The smoke settles fatly in the mouth and lasts for a long time. 


Conclusion
Blindly, I would have easily located this malt on Islay. Such an ashy and tar-smelling and tasting smoke note that could easily be native to Islay due to its maritime touch. The contrast to the strong smoke through the sweetness, vanilla and fruit works really well for me personally. It is delicious. Even very tasty. For an Islay malt. And that's where my confusion starts? Is this a typical smoky representative from Ireland. As it is my first smoky Irish, I have no comparative values. This similarity to Islay surprises and irritates at the same time. But again, it is delicious. Does it make sense to taste the weaker 46% version? Or should I stick to the cask strength version?

Mittwoch, 19. April 2023

Mainland vs Island, Blended Malt - Sirens Batch 3 (whic)

 

Whiskybase

English Text Version


Der dritte Streich der Sirens-Reihe von whic.de ist eine interessante Abfüllung. Es handelt sich hierbei um einen Blended Malt. Soweit nicht überraschend oder speziell. Aber die beiden Malts in dieser Mischung sind jeweils schwer rauchige Versionen aus einer Highland und einer Islay-Brennerei - also ein Hybride aus zwei stark rauchigen Malts aus zwei unterschiedlichen Regionen aus Schottland. Interessant. Muss sagen, ich bin etwas skeptisch ob das funktioniert. Islay-Rauch kann schon sehr dominant sein. Bin gespannt. Die Namen der Destillerien sind nicht bekannt. Aus der Beschreibung der Flaschen auf der Shop-Seite erfährt man, dass es sich um eine kleine Brennerei in den Highlands, die auch für stark rauchige Whiskys bekannt ist, und um eine Brennerei im Norden von Islay handeln soll. Mit diesen Informationen kann man schon etwas anfangen - ich hab so meinen Verdacht.


Die Flasche
Eine Altersangabe findet man auf dem Label keine, also ist es ein Blend aus Non-Age-Statement-Whisky. Die Vorbelegung der beiden Whiskys ist ebenfalls nicht bekannt, gehe aber von Ex-Bourbonreifung aus. Was man aber weiß ist, dass beide Whiskys zusammen in ein einziges Oloroso Sherryfass für ein Finish von rund neun Monaten kamen. Insgesamt wurden 319 Flaschen mit einem Alkoholgehalt von 50,7% ohne Kühlfiltration und künstlicher Färbung abgefüllt.


Aussehen
Rotbraun oder auch dunkles Bernstein


Nase
Der Hinweis „heavily peated“ auf der Flasche trifft, was den Geruch angeht, schon mal 100%ig zu. Sofort ist ein holziger, fetter Rauchgeruch in der Nase, der auch nach geräuchertem, süßen Schinken duftet. Und dazu gesellt sich die für mich für Ballechin typischen Aromen nach feuchtschmutzigem Heu und Kuhstall. Den Rauch vom Islay-Anteil kann ich nicht genau herausfiltern. Hinter den Rauchschwaden kommen viel Honig sowie süßes Mürbteiggebäck, wie schottisches Shortbread, zum Vorschein. Reife rote Äpfel, zusammen mit Haribo Pfirsich Fruchtgummistücke und Marillenröster tragen zu einer ordentlichen Fruchtigkeit bei. Wenn schon nicht beim Rauch, so finde ich den Islay-Anteil nach rund 20 Minuten Standzeit in einer mineralischen, maritimen Salz- und Jodnote sowie in, für mich bei vielen Islays wiedererkennbaren, getrockneten Küchenkräutern wieder. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden, alle Aromen sind schön miteinander verwoben, keine Jugendlichkeit oder Fehlnoten sind wahrzunehmen.

Mit ein paar Tropfen Wasser kommt das Oloroso Finish mehr zum Tragen. Es treten dunkle getrocknete Früchte sowie geröstete Nüsse in den Vordergrund. Aber auch Orangenmarmelade mit Stücke der Schale ist gegenwärtig.

Fotocredit: whic.de


Geschmack
Der Blend startet mit einem cremigen, weichen Mundgefühl, dass mit einer ordentlichen Süße, aber auch mit einer säuerlich fruchtigen Note glänzt. Mit einem kräftig würzigen Antritt übernimmt das Geschmackszepter aber rasch wieder die rauchige Seite, die weiterhin vom Highlandteil dominiert wird. Weiterhin die typischen schmutzigen Heu- und Stallassoziationen. Danach mehr die aromatischen getrockneten italienischen Küchenkräuter, mit dem Abrieb der Schale von Limetten und Zitronen. Hier ist für mich der Islay-Part im Vordergrund. Komplettiert wird die Mischung durch eine ordentliche Portion Ingwer- und Pfefferschärfe. 

Im Geschmack hilft Wasser vor allem den fruchtigen Aromen sich besser zu entfalten. So sind auch wieder die Pfirsiche und die Marillen zu finden. Die Schärfe am Ende im Geschmack ist deutlich reduziert. 


Abgang
Lange bleiben die torfigen schmutzigen Rauchnoten präsent. Untermalt von den würzigen getrockneten Kräutern, zusammen mit einer halbdunklen Schokolade mit Zitronenzeste und einem einfachen Espresso ist das Finish mittellang bis lang. 


Fazit
Die Nase gefällt mir sehr gut. Die Kombination aus dem Rauch und den Aromen des Ballechins mit den würzig, maritimen Islay-Noten funktioniert für mich sehr fein. Im Mund übernehmen die würzigen, kräuterbetonten Geschmäcker, hier merkt man den Islay-Anteil deutlicher. Ein paar Tropfen Wasser schaden nicht.

Wie oben mehrmals erwähnt ist der Highland-Anteil für mich klar ein Ballechin aus dem Hause Edradour. Beim Islay-Part schwanke ich zwischen Caol Ila und einem jungen Staoisha von Bunnahabhain, mit Tendenz eher zum Bunna. Das Experiment, der Hybrid, ist für mich geglückt. Herausgekommen ist ein sehr schöner Raucher. Die Kombination der Aromen trifft meinen Geschmack. Leider sind alle Flaschen bereits weg. Ich kann den Käufern nur dazu raten die Flaschen auch zu öffnen und zu genießen. 

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English Text Version


The third instalment of the Sirens series from whic.de is an interesting bottling. It is a blended malt. Not surprising or special as far as that goes. But the two malts in this blend are each heavily smoked versions from a Highland and an Islay distillery - so a hybrid of two heavily smoked malts from two different regions of Scotland. Interesting. I have to say I'm a little sceptical about whether this will work. Islay smoke can be very dominant. I'm curious. The names of the distilleries are not known. The description of the bottles on the shop page tells us that it is a small distillery in the Highlands, which is also known for strongly smoky whiskies, and a distillery in the north of Islay. With this information, you can already start something - I have my suspicions.


The bottle
There is no age statement on the label, so it is a blend of non-age-statement whiskies. The pre-maturation of the two whiskies is also unknown, but I assume ex-bourbon maturation. What is known, however, is that both whiskies went together into a single oloroso sherry cask for a finish of around nine months. A total of 319 bottles with an alcohol content of 50.7% were bottled without chill filtration and artificial colouring.

Fotocredit: whic.de


Appearance
Reddish brown or dark amber


Nose
The indication "heavily peated" on the bottle is 100% correct as far as the smell is concerned. Immediately, there is a woody, fat smoke smell in the nose, which also smells of smoked, sweet ham. And in addition, there are the aromas of damp, dirty hay and cowshed, which are typical for Ballechin. I can't exactly filter out the smoke from the Islay portion. Behind the clouds of smoke, a lot of honey as well as sweet shortbread, like Scottish shortbread, come to the fore. Ripe red apples, together with Haribo peach fruit jelly pieces and apricot roast contribute to a decent fruitiness. If not in the smoke, after about 20 minutes I find the Islay part in a mineral, maritime salt and iodine note, as well as in dried kitchen herbs, which I recognise in many Islays. The alcohol is very well integrated, all flavours are nicely interwoven, no youthfulness or off-notes are noticeable.

With a few drops of water, the oloroso finish comes more into play. Dark dried fruits and roasted nuts come to the fore. But also orange marmalade with pieces of the peel is present.


Taste
The blend starts with a creamy, smooth mouthfeel that shines with a decent sweetness, but also with an acidic fruity note. With a strong spicy start, however, the taste sceptre quickly takes over the smoky side again, which continues to be dominated by the Highland part. The typical dirty hay and barnyard associations continue. Then more of the aromatic dried Italian kitchen herbs, with the grating of lime and lemon peel. Here, for me, the Islay part is in the foreground. The blend is completed by a good portion of ginger and pepper spiciness. 

On the palate, water helps the fruity flavours to develop better. So the peaches and apricots can be found again. The spiciness at the end of the taste is clearly reduced. 


Finish
The peaty, dirty smoky notes remain present for a long time. Accompanied by the spicy dried herbs, together with a semi-dark chocolate with lemon zest and a simple espresso, the finish is medium to long. 


Conclusion
I really like the nose. The combination of the smoke and flavours of the ballechin with the spicy, maritime Islay notes works very finely for me. In the mouth, the spicy, herbal flavours take over, here you notice the Islay part more clearly. A few drops of water don't hurt.

As mentioned above several times, the Highland part is clearly a Ballechin from Edradour for me. As for the Islay part, I'm wavering between Caol Ila and a young Staoisha from Bunnahabhain, with a tendency towards the Bunna. The experiment, the hybrid, was successful for me. The result is a very nice smoker. The combination of flavours meets my taste. Unfortunately, all bottles are already gone. I can only advise the buyers to open the bottles and enjoy them.

Mittwoch, 12. April 2023

Talisker Port Ruighe

 

Whiskybase

English Text Version


Schon lange keinen Talisker oder einen Single Malt mit Port-Fass Reifung oder Finish im Glas gehabt. Wurde mal wieder Zeit. Der Talisker Port Ruighe bietet sich hier auch gleich an. Ein NAS (Non Age Statement) Whisky. Talisker hat einige NAS im Standard Sortiment. Ich habe einige davon verkostet und so wirklich überzeugt - mit Abstrichen vielleicht der Dark Storm, von dem ich eine Großflasche hatte - hat mich keiner davon. Talisker hat mit dem 10y, der Distillers Edition und dem 18y drei Ikonen im Core Range Segment, die die Single Malt Freunde seit Jahrzehnten begeistern. 

Warum Talikser sein Portfolio mit NAS-Abfüllungen in die Breite gezogen hat, ist angesichts ihres offensichtlichen Problems bei Fässern mit einem zweistelligen Altersschnitts durchaus eine den Verantwortlichen zu stellende Frage. Denn hätte man Fässer zurückgelegt, anstatt sie die letzten Jahre für NAS-Abfüllungen zu verbrauchen, wäre die jährliche Ausgabe der beliebten Distillers Edition vielleicht immer noch zehn Jahre alt, und nicht, wie erstmals in diesem Jahr, ebenfalls eine NAS-Flasche. Übrigends ein Move, den Diageo bei allen Distillers Editions dieses Jahr gemacht hat - auch bei Lagavulin und Co. Eventuell hat man im Diageo Konzern zu sehr auf den kurzfristigen Gewinn, als auf ein maßvolles und somit auch langlebiges Fassmanagement, geachtet. Ein Aspekt der mir als Konsument und Whisky-Fan schlecht aufstößt.  

Genug geraunzt. Jetzt wenden wir uns dem Port Ruighe zu. Der Name ist die gälische Schreibweise von Portree, der Hauptstadt der Insel Skye und früher ein wichtiger Handelshafen. Die häufigste Erklärung ist, Talisker wollte mit dieser Abfüllung die Handelsschifffahrer vergangener Zeiten ehren, die aus Portugal den Portwein und damit deren Fässer nach Schottland brachten. Das in Portree das Wort Port enthalten ist und man deswegen Portweinfässer verwendete, gefällt mir als vielleicht nicht ganz ernstgemeinte Begründung fast besser. 

Wie auch immer, der Single Malt reifte vorab in amerikanischen und europäischen Eichenfässern und wurde dann für eine unbekannte Zeit in Ruby Portfässern gefinished. Wie bei Talisker leider üblich, wurde gefärbt und kühlgefiltert und mit den typischen 45,8% abgefüllt.


Aussehen
Dunkles Rostbraun


Nase
Leichter bis mittlerer Rauch, der neben seiner Affinität zu einem Feuer auf glimmenden Steinkohlenstücken auch eine süße Seite hat. Als würden hellrote und dunkelrote Weingummis über dem Feuer leicht vor sich hinschmelzen. Aromen von süßen, roten Beeren, Himbeeren und Erdbeeren, liegen zuerst hinter dem Rauch. Wenn die erste Rauchschwade vorbei weht, nimmt der Geruch nach den fruchtigen Beerennoten zu. Hinzu kommt jetzt ein am Feuer brutzelnder leckerer Räucherschinken und nun auch dunkle getrocknete Pflaumen. Vom Rauch bleibt ein maritimer und mineralischer Touch über -  Jod, Salzwasser, Kieselsteine am Strand. Und immer wieder sticht eine Schärfe leicht in der Nase. Könnte eine Jugendlichkeit im Bezug auf das nicht hohe Alter des Malts andeuten. Er ist schon ein etwas rauerer Geselle, was den Transport seiner Aromen angeht - ein wenig ungestüm aber nicht übel. Die Nase ist nicht schlecht.


Geschmack
Startet gleich mit einer ordentlichen Portion vom Rauch und der geräucherten Schinkenschwarte. Dann erscheint eine leichte Pfeffernote, vom berühmt, berüchtigten Chili Catch habe ich beim ersten Verkosten nicht viel gemerkt. Dafür ist er im Geschmack ordentlich würzig, da sind doch zahlreiche getrocknete Kräuter und Gewürze ins Feuer gefallen. Von der Frucht der Beeren ist jetzt wenig zu merken, eher Pflaumen im Speckmantel mit einer angenehmen, nicht sehr süßen würzigen Honigmarinade. Beim weiteren Verkosten wird die Schärfe deutlicher, hm, ja, könnte nun doch in Richtung Chili Catch gehen.


Abgang
Das Finish gestaltet sich eher kurzweilig. Aus dem Rauch in der Nase und im Mund ist nun vielmehr ein auskühlendes Lagerfeuer und kalte Asche geworden. Die Kräuter sind länger präsent. Die Fruchtaromen sind kaum mehr vorhanden.


Fazit
Er ist noch ein junger Talisker. Ich schätze der Whisky ist nicht viel länger als sechs bis acht Jahre in den Fässern gelegen. Er ist noch ungestüm und teilweise rau. In der Nase stört die Schärfe doch hin und wieder, jedoch kann die Kombination aus Rauch mit den fruchtig, beerigen Aspekten mit den Kräutern und den Speckpflaumen durchaus positiv punkten.
Im Mund wird er sehr rauchlastig mit der bei Talikser-Abfüllungen bekannten Schärfe und einer würzig kräuterigen Dominanz. Dies erinnert mich doch auch an den Dark Storm. Alles in allem ein Easy-Sipper. Ein anständiger All-Day Dram mit einer angenehmen rauchigen, würzigen Charakteristik. Durchaus lecker. Kaufkandidat? Nein. Da bleibe ich doch lieber bei der Distillers Edition mit Altersangabe. Die ist noch eine Hausnummer besser. Jedoch, die aktuelle DE-Abfüllung ohne Altersangabe kenne ich noch nicht, vielleicht ändert sich dann auch meine Meinung.

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English Text Version


It's been a long time since I've had a Talisker or a single malt with port cask maturation or finish in my glass. It was about time again. The Talisker Port Ruighe is also a good choice here. A NAS (Non Age Statement) whisky. Talisker has some NAS in its standard range. I have tasted some of them and none of them really convinced me - with some exceptions, perhaps, the Dark Storm, of which I had a large bottle. With the 10y, the Distillers Edition and the 18y, Talisker has three icons in the Core Range segment that have been delighting single malt fans for decades. 

Why Talisker has stretched its portfolio with NAS bottlings is definitely a question to be asked of those responsible, given their obvious problem with casks with a double-digit age cut. After all, if they had put casks back instead of using them up for the last few years for NAS bottlings, the annual release of the popular Distillers Edition might still be ten years old, and not, as it was for the first time this year, also an NAS bottle. Incidentally, this is a move that Diageo has made with all Distillers Editions this year - also with Lagavulin and Co. Perhaps the Diageo group has paid too much attention to short-term profit than to moderate and thus also long-lasting cask management. As a consumer and whisky fan, this is an aspect that makes me very uncomfortable.  

Enough grumbling. Now we turn to Port Ruighe. The name is the Gaelic spelling of Portree, the capital of the Isle of Skye and once an important trading port. The most common explanation is that with this bottling Talisker wanted to honour the merchant seafarers of bygone times who brought port wine from Portugal and with it their casks to Scotland. I prefer the fact that Portree contains the word port and that port wine casks were used for this reason, perhaps not entirely seriously. 

However, the single malt was first matured in American and European oak casks and then finished for an unknown period in Ruby Port casks. As is unfortunately usual with Talisker, it was coloured and chill-filtered and bottled at the typical 45.8%.

Fotocredit: Talisker

Appearance
Dark rusty brown


Nose
Light to medium smoke that has a sweet side to it besides its affinity to a fire on smouldering pieces of coal. As if light red and dark red wine gums were gently melting away over the fire. Aromas of sweet red berries, raspberries and strawberries, lie behind the smoke at first. When the first waft of smoke blows past, the smell of the fruity berry notes increases. This is now joined by a delicious smoked ham sizzling on the fire and now also dark dried plums. A maritime and mineral touch remains from the smoke - iodine, salt water, pebbles on the beach. And again and again, a spiciness stings the nose slightly. Could suggest a youthfulness in relation to the not great age of the malt. It is already a somewhat rougher fellow in terms of transporting its flavours - a little boisterous but not bad. The nose is not bad.


Taste
Starts off right with a fair amount of the smoke and smoked ham rind. Then a slight pepper note appears, I didn't notice much of the famous, infamous chilli catch when I first tasted it. On the other hand, it is quite spicy on the palate, numerous dried herbs and spices have been added to the fire. There is little sign of the fruit of the berries now, more like plums wrapped in bacon with a pleasant, not very sweet, spicy honey marinade. On further tasting, the spiciness becomes more apparent, hm, yes, could go in the direction of chilli catch now after all.

Finish
The finish is rather short. The smoke in the nose and mouth has now become more of a cooling campfire and cold ash. The herbs are present for longer. The fruit flavours are hardly present anymore.


Conclusion
It is still a young Talisker. I guess the whisky has not been in the casks much longer than six to eight years. It is still impetuous and partly rough. In the nose, the spiciness disturbs from time to time, but the combination of smoke with the fruity, berry aspects with the herbs and the bacon plums can score quite positively. 

In the mouth, it is very smoky with the familiar spiciness of Talikser bottlings and a spicy, herbal dominance. This reminds me of the Dark Storm. All in all, an easy sipper. A decent all-day dram with a pleasant smoky, spicy characteristic. Quite tasty. A candidate for purchase? No. I'd rather stick to the Distillers Edition with age statement. It's even better. However, I don't know the current DE bottling without age statement yet, so maybe my opinion will change.

Donnerstag, 6. April 2023

Royal Brackla 12y

 

Whiskybase

English Text Version


Ich freue mich immer, wenn ich Single Malts einer mir noch unbekannten Brennerei erstmals verkosten kann. In diesem Fall ist es mit Royal Brackla eine Destillerie aus den Highlands mit interessanter Geschichte. Royal Brackla liegt in er Ortschaft Cawdor, in dem sich auch das Cawdor Castle befindet. Und dies wird Literaturliebhabern nicht fremd sein. Ist es doch der Ort des Todes von Ducan in Macbeth von Whilliam Shakespeare. 

Unweit von Cawdor befindet sich auch Culloden Moor, dem Austragungsort der berühmten Schlacht von 1746 zwischen den britischen Regierungstruppen und den aufständischen Jakobiten. Der Ausgang der Schlacht beendete auch den Anspruch von Prinz Charles Edward Stuart auf den englischen Thron. 

Es wird royal
Und königlich wird es auch in der Geschichte der 1812 von Captain William Fraser gegründeten Brennerei. 1833 wurde ihr nämlich vom damaligen englischen König William IV das Royal Warrant verliehen - die Auszeichnung zum Hoflieferanten der britischen Königfamilie - und damit das Privileg den Zusatz "Royal" im Unternehmensnamen führen zu dürfen.

Die aktuell zu John Dewar & Sons und somit zu Bacardi gehörende Brennerei erneuerte 2022 ihre Standard-Reihe nicht nur designtechnisch. Unter anderem wurde der Alkoholgehalt von bisher 40% auf die ansprechende Trinkstärke von 46% gehoben. Die Core Range umfasst aktuell eine 12jährige, 18jährige und sogar 21jährige Abfüllung.

Ich habe vor Kurzem von allen drei Flaschen ein Sample erworben. In der nächsten Zeit werde ich alle drei einer Verkostung unterziehen und starte nun mit der jüngsten Version.

Der 12 Jahre alte Single Malt bekam ein Finish in Oloroso Sherryfässern und wurde ungefärbt und ohne Kühlfiltration abgefüllt. 


Aussehen
Sehr dunkler Bernstein, oder mitteldunkles Nussbraun


Nase
Das Finish im Olorososherry ist deutlich erkennbar. Sofort intensiver Beginn mit dunklen Sherryaromen zusammen mit Haselnusscreme. Trockenfrüchte mit einem Touch von fruchtig sauren Noten von Stachelbeeren oder noch nicht komplett reifen Brombeeren. Zusätzlich kommt ein süßer Marillenröster zum Vorschein, der mit etwas Möbelpolitur begleitet wird. Immer wieder beim Reinschnuppern ins Glas ist ein leichtes Stechen in der Nase, eine dezente Frische, zu spüren. Nach gut 25 Minuten im Glas wird der Geruch runder, weicher. Es kristallisieren sich zu den bisherigen Aromen noch süße Rosinen, Kirschen und warmes Buttergebäck dazu. Der Malt möchte eindeutig etwas Ruhe im Glas, dann öffnet er sich so richtig. 


Geschmack
Startet sofort sehr süß mit voller Rosinenfracht im Mund, weich und buttergleich im Mundgefühl. Die Kirschen, zusammen mit den Marillen und auch den dunklen roten Beeren sehr präsent. Die Säuerlichkeit aus dem Geruch ist im Geschmack nicht mehr so vorherrschend. Als Kontrapunkt zu der tollen süßen Frucht fungieren würzige Noten mit Zimt und Muskat. Eine leichte Ingwerschärfe tut ihr übriges, damit es homogen im Mund bleibt. Der Alkohol ist nach der längeren Warte- und Ruhezeit im Glas im Geschmack deutlich dezenter als anfänglich in der Nase. 


Abgang
Reife Holzaromen mit einer angenehmen Kaffeenote, die aber nie ins total Bittere umkippen. Sie bleiben immer auf der aromatischen Seite. Die Nüsse sowie die Rosinen und etwas Süße sind länger zu schmecken. Eine schöne Eukalyptusnote begleitet gegen Ende hin das Ausklingen der anderen Geschmäcker. 


Fazit
In der Nase nach einiger Zeit ein richtiger Schmeichler. Der Malt benötigt eindeutig eine gewisse Zeit im Glas. Anfänglich etwas unrund, prickelnd und wild, wird es mit mehr Zeit deutlich harmonischer und runder. Im Geschmack eine süße Fruchtwumme, die durch eine Ingwerschärfe und der Eiche im Zaum gehalten wird. Das Finish in den Sherryfässern hat sehr gut funktioniert. Der Brackla wirkt nicht aufgeladen mit den Sherryaromen, im Gegenteil. Eine gute Sherryabfüllung im Standardbereich mit Altersangabe. Mit aktuell knapp € 54,- ist er kein Schnäppchen. Aber er könnte durchaus als Ersatz eines Glendronach 12y durchgehen. 

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English Text Version

I am always happy when I can taste single malts from a distillery that is still unknown to me for the first time. In this case, Royal Brackla is a distillery from the Highlands with an interesting history. Royal Brackla is located in the village of Cawdor, which is also home to Cawdor Castle. And this will be no stranger to literature lovers. It is the site of the death of Ducan in Macbeth by Whilliam Shakespeare. 

Not far from Cawdor is also Culloden Moor, the site of the famous 1746 battle between British government forces and the rebellious Jacobites. The outcome of the battle also ended Prince Charles Edward Stuart's claim to the English throne. 


It will be royal
The history of the distillery, founded in 1812 by Captain William Fraser, also becomes royal. In 1833, King William IV of England awarded the distillery the Royal Warrant - the distinction of being a purveyor to the court of the British royal family - and with it the privilege of using the suffix "Royal" in the company's name.

The distillery, which currently belongs to John Dewar & Sons and thus to Bacardi, renewed its standard series in 2022, not only in terms of design. Among other things, the alcohol content was raised from 40% to the appealing drinking strength of 46%. The core range currently includes a 12-year-old, 18-year-old and even 21-year-old bottling.

I recently acquired a sample of all three bottles. In the near future, I will be tasting all three and will now start with the youngest version.

The 12 year old single malt got a finish in oloroso sherry casks and was bottled uncoloured and without chill filtration. 

Appearance
Very dark amber, or medium dark nut brown.


Nose
Oloroso sherry finish is clearly evident. Immediately intense start with dark sherry aromas along with hazelnut cream. Dried fruits with a touch of fruity sour notes of gooseberries or not yet fully ripe blackberries. In addition, a sweet apricot roast comes to the fore, accompanied by some furniture polish. When sniffing into the glass, there is always a slight pang in the nose, a discreet freshness. After a good 25 minutes in the glass, the smell becomes rounder, softer. Sweet sultanas, cherries and warm buttered biscuits crystallise in addition to the previous aromas. The malt clearly wants some rest in the glass, then it really opens up. 


Taste
Starts immediately very sweet with a full sultana load in the mouth, soft and buttery mouthfeel. The cherries, along with the apricots and also the dark red berries very present. The sourness from the nose is no longer so predominant in the taste. Spicy notes with cinnamon and nutmeg act as a counterpoint to the great sweet fruit. A slight ginger spiciness does the rest to keep it homogeneous in the mouth. After the longer waiting and resting time in the glass, the alcohol is much more discreet in the taste than initially in the nose. 


Finish
Ripe wood flavours with a pleasant coffee note, but never tipping over into total bitterness. They always stay on the aromatic side. The nuts as well as the sultanas and some sweetness can be tasted for longer. A nice eucalyptus note accompanies the fading of the other flavours towards the end. 


Conclusion
A real flatterer on the nose after a while. The malt clearly needs some time in the glass. Initially a little unround, tingling and wild, it becomes clearly more harmonious and round with more time. On the palate, a sweet fruity buzz, kept in check by a ginger spiciness and the oak. The finish in the sherry casks worked very well. The Brackla doesn't seem loaded with the sherry flavours, quite the opposite. A good sherry bottling in the standard range with age statement. At just under € 54, it is no bargain. But it could certainly pass as a replacement for a Glendronach 12y. 

Montag, 3. April 2023

Rhum J.M Série No 01 2005 Armagnac Cask Finish

 

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English Text Version


Dieser Rhum Agricole aus Martinique reifte acht Jahre in Ex-Bourbon Barrels, bevor er für einige Monate in einem 228 Liter fassenden Fass ein Finish bekam, in dem vorher Bas-Armagnac vom Château du Tariquet in Frankreich lag. Insgesamt wurden 470 Halbliter-Flaschen mit einem Alkoholgehalt von 41,5% abgefüllt. 


Aussehen
Rötliches Nussbraun


Nase
Das Finish in den Tariquet Fässern lässt sich nicht verleugnen. Beim ersten Hineinriechen könnte man annehmen, man hätte einen Armagnac im Glas. Sehr würzig von der europäischen Eiche der Armagnac Casks zusammen mit einer tollen Kirschnote und viel Vanille und dunklem Karamell. Eine schöne Pfefferminznote schwebt immer wieder aus dem Glas, dazu zeigen sich Zimt und Muskat. Nach einiger Zeit im Glas und mehr Sauerstoffzufuhr wandeln sich die Kirschen im Geruch hin zu Äpfeln. Ja, ein warmer gedeckter Apfelkuchen ist jetzt wahrnehmbar. Und ein Hauch von getrockneten Aprikosen.


Geschmack
Die Gewürze dominieren den ersten kräftigen Eindruck im Mund. Die Süße ist nur dezent und klar im Hintergrund. Dunkle Schokolade mit mittelstarkem Kakaogehalt zusammen mit einer frischen Pfefferminzcreme, wie ein Biss in ein Blättchen After Eight, ist vorhanden. Auch im Geschmack dominiert das Finish in den Armagnac Fässern. Beim zweiten Schluck kommen die Kirschen aus der Nase aber wieder zum Vorschein, zusammen mit etwas Vanille.


Abgang
Gegen Ende hin wird es etwas adstringierend vorne am Zahnfleisch. Die eichenwürzigen Noten vom Armagnac dominieren auch im Finish weiter. Unterstützung finden sie nun durch aromatisches Holz sowie Zimt und weiterhin dieser netten Eukalyptusnote.


Fazit
Für klassische Rum-Fans ist dieser Rhum nicht zu empfehlen. Hingegen für Cognac und Armagnac Genießer umso mehr. Ich bin zwiegespalten in meiner Meinung. Der Rhum bietet ein interessantes Aromenspektrum und weiß auch zu gefallen. Aber vielleicht auch nur, weil ich neben Whisky und Rum auch Armagnacs schätze. Wer einen Rum mit klassischem Aromenspiel sucht, auch einen Rhum Agricole könnte hier etwas enttäuscht sein. Das Armagnac Finish dominiert fast zu sehr und die Rhum Aromen kommen etwas zu kurz. 

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English Text Version


This rhum agricole from Martinique matured for eight years in ex-bourbon barrels before being finished for a few months in a 228-litre cask that previously held Bas-Armagnac from Château du Tariquet in France. A total of 470 half-litre bottles were bottled with an alcohol content of 41.5%. 


Appearance
Reddish nut brown


Nose
There is no denying the finish in the Tariquet casks. When you first smell it, you might think you have an Armagnac in your glass. Very spicy from the European oak of the Armagnac casks along with a great cherry note and lots of vanilla and dark caramel. A nice peppermint note keeps floating out of the glass, along with cinnamon and nutmeg showing up. After some time in the glass and more oxygenation, the cherries turn to apples in the aroma. Yes, a warm covered apple pie is now perceptible. And a hint of dried apricots.


Taste
The spices dominate the first strong impression in the mouth. The sweetness is only subtle and clearly in the background. Dark chocolate with medium cocoa content together with a fresh peppermint cream, like biting into a leaf of After Eight, is present. The finish in the Armagnac casks also dominates the taste. On the second sip, however, the cherries from the nose reappear, along with some vanilla.


Finish
Towards the end it becomes a little astringent at the front of the gums. The oaky spicy notes from the Armagnac continue to dominate the finish. They are now supported by aromatic wood as well as cinnamon and still that nice eucalyptus note.


Conclusion
This rhum is not recommended for classic rum fans. For cognac and armagnac connoisseurs, however, it is even more so. I am ambivalent in my opinion. The rhum offers an interesting spectrum of aromas and also knows how to please. But maybe that's only because I appreciate Armagnacs as well as whisky and rum. If you are looking for a rum with classic aromas, even a Rhum Agricole, you might be a little disappointed here. The Armagnac finish dominates almost too much and the Rhum flavours come a little too short. 

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