Mittwoch, 29. November 2023

Ledaig Sinclair Series Rioja Cask Finish

 

Whiskybase

English Text-Version


Rauchige Single Malts haben sich, zwar verspätet, aber dafür jetzt umso mehr, einen fixen Platz in meinem Whisky-Herz erobert. Neben den Rauch-Vertreter von der Insel Islay haben es mir von Beginn an auch rauchige Single Malts aus anderen schottischen Regionen angetan. So beispielsweise liebe ich den herzhaften kuhstallähnlichen Rauch von Ballechin von Edradour aus den Highlands. Aber auch die Insel-Whiskies mit Talisker, Highland Park (ok, da ist nicht viel Rauch dabei) und seit neuestem auch Tobermory bzw. Ledaig von der Insel Mull haben es mir angetan. 

Ein fixer Bestandteil der Core Range von Ledaig ist der Sinclair Series Rioja Cask Finish. Dabei handelt es sich um einen NAS-Whisky, also ohne Altersangabe. Was wir dafür wissen ist, dass nach einer gewissen Reifezeit in Ex-Bourbon-Fässern, der Malt in spanischen Rioja Rotweinfässern für ein Finish von 18 Monaten übersiedelt. Wie bei Tobermory üblich, wird mit 46,3% ungefiltert und ohne Farbstoff abgefüllt. 

Aussehen
Dunkles Safran bzw. Rostrot


Nase
Gleich von Beginn weg sind kräftige Aromen nach Rauch und warmen, süß säuerlichem Beerenkompott zu riechen. Auf einem Lagerfeuer liegen noch ein paar glimmende Holzkohlestücke, einige davon sind bereits zu Asche zerfallen. Auf dem offenen Feuer steht ein gusseisener Topf indem eine Mischung aus Himbeeren, Erdbeeren und Ribiseln mit Zucker und einer guten Prise Vanilleextrakt zu einem Kompott oder Marmelade, verkocht werden. Eine tolle Kombination aus Frucht und dem typischen Ledaig Rauch, diesem erdigen, holzkohleartigen, etwas schmutzigen Rauch, wo immer auch etwas Meersalz und maritimer Touch mitschwingt. Aber auch Noten von altem Leder und ein würziger Duft nach getrockneten, etwas angerösteter Kräuterstängel begleiten den eingekochten Beerenröster mit dem Rauchgeschmack. Der Alkoholgehalt von knapp über 46% ist sehr gut eingebunden.


Geschmack
Leicht trocken am Anfang jedoch auch spritzig eröffnet der Ledaig den Geschmacksreigen. Schönes kräftiges Mundgefühl, mit einem guten Schuss an süßem Karamell. Dazu ein starkes Raucharoma, deutlich mehr Holzkohle ist vorhanden und es ist aschiger, als nach dem Geruch vermutet. Auch leicht schutzige, nach Motoröl und Maschinenteile schmeckende, Noten. Dazu eine bestimmte Mineralität, die auch der Jugend geschuldet sein kann, sie wirkt aber nicht fehl am Platz, sondern verstärkt die herberen Töne. Überhaupt hat der Whisky eine schöne Ausgewogenheit zwischen Würzigkeit, vor allem durch die getrockneten Küchenkräuter und der stark präsenten Beerenfruchtigkeit. Vor allem wieder Himbeeren und Erdbeeren verbunden mit Vanille und Weingummizeug sorgen für eine tolle fruchtig süßsaure Geschmacksexplosion im Mund. 


Abgang
Die roten Beeren mit den getrockneten, leicht herben Küchenkräutern und wieder etwas altes Leder sind auch im Finish weiterhin tonangebend. Ebenso bleibt auch der holzkohlelastige Rauch und die Asche noch weiterhin dominant. Eine leichte Brise Zimt zeigt sich gegen Ende, zusammen mit einer stärker werdenden Astringenz. Eventuell zeigt sich hier die Tannine der Rioja Weinfässer. Süße ist keine mehr zu schmecken. Insgesamt ist es ein doch langer Abgang für eine NAS-Abfüllung.


Fazit
Ein schönes Beispiel dafür, dass, vor allem bei rauchigen Single Malts, Altersangaben vorrangig nicht ein Alleinstellungsmerkmal für Qualität sein müssen und sind. Diese NAS-Abfüllung ist der Beweis dafür, dass auch vermeintlich junge Malts, vor allem, wenn sie rauchiger Natur sind, schon mit wenigen Jahren im Fass eine wirklich gute Figur im Glas abgeben. Diese tolle Kombination aus der Vielzahl an Beeren mit den fruchtig, säuerlich süßen Aspekten und der intensiven Rauchnote - wobei sie im Geschmack sogar nochmals zulegen kann - gefällt mir ausnahmslos gut. Ein wirklich guter junger schöner Stinker zu einem tollen Preis. Absolute Kaufempfehlung. Bin gespannt, ob Tobermory in der Sinclair Serie noch weitere Abfüllungen auf den Markt bringen wird.

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English Text-Version


Peaty single malts have, late but all the more so now, conquered a permanent place in my whisky heart. In addition to the smoky representatives from the island of Islay, I have also been a fan of smoky single malts from other Scottish regions from the very beginning. For example, I love the savoury, cowshed-like smoke of Ballechin from Edradour in the Highlands. But I also love the island whiskies with Talisker, Highland Park (ok, there's not much smoke) and, more recently, Tobermory and Ledaig from the island of Mull. 

The Sinclair Series Rioja Cask Finish is an integral part of Ledaig's Core Range. This is a NAS whisky, one without an age statement. What we do know is that after a maturation period in ex-bourbon casks, the malt is moved to Spanish Rioja red wine casks for a finish of 18 months. As is usual with Tobermory, it is bottled at 46.3% unfiltered and without colouring. 

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark saffron or rust red colour


Nose
Right from the start, there are strong aromas of smoke and warm, sweet and sour stewed berries. There are still a few smouldering pieces of charcoal on a campfire, some of which have already disintegrated into ash. On the open fire is a cast iron pot in which a mixture of raspberries, strawberries and currants are cooked with sugar and a good dash of vanilla extract to make a compote or jam. A great combination of fruit and the typical Ledaig smoke, this earthy, charcoal-like, somewhat dirty smoke, where there is always a hint of sea salt and a maritime touch. But notes of old leather and a spicy aroma of dried, slightly roasted herb stalks also accompany the cooked berry roaster with the smoky flavour. The alcohol content of just over 46% is very well integrated.


Flavour
Slightly dry at the beginning but also tangy, the Ledaig opens the flavour roundelay. It has a lovely strong mouthfeel with a good dash of sweet caramel. There is also a strong smoky flavour, much more charcoal is present and it is more ashy than expected from the smell. There are also some slightly dirty notes that taste of engine oil and machine parts. There is also a certain minerality, which may also be due to the youth, but it does not seem out of place, but rather emphasises the more bitter tones. In general, the whisky has a nice balance between spiciness, mainly due to the dried kitchen herbs, and the strongly present berry fruitiness. Raspberries and strawberries in particular, combined with vanilla and wine gums, create a great fruity, sweet and sour explosion of flavour in the mouth. 


Finish
The red berries with the dried, slightly tart kitchen herbs and again some old leather continue to set the tone in the finish. The charcoal-heavy smoke and ash also remain dominant. A light breeze of cinnamon appears towards the end, together with a stronger astringency. The tannins of the Rioja wine barrels may be evident here. There is no more sweetness to be tasted. Overall, it is a long finish for a NAS bottling.


Conclusion
A fine example of the fact that, especially with smoky single malts, age statements do not have to be and are not a unique selling point for quality. This NAS bottling is proof that even supposedly young malts, especially if they are smoky in nature, can make a really good figure in the glass after just a few years in the cask. This great combination of the numerous berries with the fruity, sour-sweet aspects and the intense smoky note - whereby the flavour can even increase again - I like it without exception. A really good young, beautiful stinker at a great price. An absolute recommendation to buy. I'm curious to see whether Tobermory will launch further bottlings in the Sinclair series.


Mittwoch, 22. November 2023

Jack Daniel's Single Barrel Rye

 

Whiskybase

English Text-Version

Der Jack Daniel's Single Barrel Barrel Strength mit seinen mächtigen aber gleichzeitig so aromatischen 64,5%, sowie meine in diesem Sommer beginnende Zuneigung zu amerikanischen Ryes führten zum logischen Kauf des Jack Daniel's Single Barrel Rye mit 45%. Auch hier wird die klassische Single Barrel Flasche mit ihrem eher klassisch anmutenden Design verwendet. Ein bordeauxrotes Label, anstelle dem goldenen, verziert die Flasche. In der Bar sind diese beiden Flaschen nebeneinander ein wahrer Hingucker - Marketingopfer, ich weiß.

Die Rye Abfüllung kam 2017 als dritte Auskopplung der Single Barrel-Reihe auf den Markt. Und Rye als tragendender Grundstoff der Mashbill ist nicht wirklich oft gesehen bei der Brennerei aus Tennessee. A propos Mashbill, die verwendete Mischung setzt sich aus 70% Roggen, 18% Mais und 12% Gerste zusammen. Für die Reifung werden die klassichen ausgekohlten amerikanischen Weißeichenfässer verwendet, ebenso zum Einsatz kommt der berühmte Lincoln County Process zum Einsatz.


Aussehen
Bernstein.


Nase
Eine sehr volle ausdrucksstarke Ryenase - gleich alles vorhanden, was sich ein Fan von Ryewhiskeys wünscht. Eine würzige Roggenbrotnote, die Frische von Eukalyptus und Minze und dies alles kombiniert mit viel Vanille und der weichen, typischen Nase von Jack Daniel’s. Der Lincoln County Process zeigt auch beim Rye seine volle Wirkung. Mit mehr Luft und Sauerstoff im Glas erscheinen rote Beeren, Kirschen, Muskatnuss, Gewürznelken - der Rye wird kräftiger, die Würzigkeit vom Roggen und des Eichenholzes der Fässer steigert sich. Alkohol ist sehr gut integriert. Die leichte Mentholnote, wie bei einer Zahnpasta mit Eukalyptusgeschmack, ist weniger dominant, als bei anderen Ryes. Die Nase ist gut austariert, der Roggen und die Vanille halten sich gut in Balance.


Geschmack
Sehr voll und angenehm im Mund. Der Roggenanteil ist sehr präsent. Starke Assoziation nach einem leckeren Minzbonbon, dass eine angenehme Frische erzeugt. Dazu aber auch eine deutlich erkennbare Süße sowie wieder viel Vanille. Kirschen mit Zimt und Muskatnuss werden mit einer aromatischen Eichenholznote begleitet. Beim zweiten Schluck hat sich der Gaumen an den Roggen gewöhnt, nun ist deutlich mehr Vanille und Kirsche im Vordergrund.


Abgang
Mit dem Vanille/Kirschkompott mit Zimt und Muskat geht es auch ins Finale. Die frische Mentholnote wird durch die Würzigkeit des Holzes vom Fass unterstützt und wechselt mit Fortdauer auf eine leicht bittere Seite. Begleitet von gerösteten, leicht gesalzenen Erdnüssen. Der Roggen mit seiner Würze und der frischen Eukalyptusnote bleiben länger im Mundraum präsent.


Fazit
Das ist ein sehr guter Rye! Die Ausgewogenheit zwischen ausreichend Roggenanteil mit all seinen Facetten zusammen mit dem vanilligen weichen Jack Daniel‘s Grundcharakter ist toll. Er ist sehr süffig und trotzdem nie eintönig. Die 45% sind stimmig und passen. Trotzdem, wenn es diesen Rye auch mit mehr Bumms gebe, der wäre eine Granate. Hm. es gibt tatsächlich in den USA eine Barrel Proof Abfüllung des Single Barrel Ryes. Aber dies ist eine Special Release und aktuell defacto nur in den USA zu bekommen, und auch dort nur sehr sporadisch. Liebe Jack Daniel's Verantwortlichen in Europa, könnten vielleicht ein paar Flaschen dieser begehrter Abfüllung den Weg nach Österreich finden? Ich opfere mich gerne...

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English Text-Version


The Jack Daniel's Single Barrel Barrel Strength with its powerful but at the same time so aromatic 64.5%, as well as my beginning passion for American Ryes this summer, led to the logical purchase of the Jack Daniel's Single Barrel Rye with 45%. Here, too, the classic single barrel bottle with its rather classic-looking design is used. A bordeaux red label decorates the bottle instead of the gold one. In the bar, these two bottles next to each other are a real eye-catcher - marketing victim, I know.

The rye expression was launched in 2017 as the third release in the single barrel series. And rye as the main ingredient of the Mashbill is not really often seen at the distillery from Tennessee. Speaking of Mashbill, the used mixture consists of 70% rye, 18% corn and 12% barley. The classic charred American white oak barrels are used for maturation, and the famous Lincoln County Process is also used.

Fotocredit: Jack Daniel's


Appearance
Amber colour.


Nose
A very full, expressive rye nose - everything a fan of rye whiskeys could wish for. A spicy rye bread note, the freshness of eucalyptus and mint and all this combined with lots of vanilla and the soft, typical Jack Daniel's nose. The Lincoln County Process also shows its full effect in the rye. With more air and oxygen in the glass, red berries, cherries, nutmeg and cloves appear - the rye becomes stronger, the spiciness of the rye and the oak from the barrels increases. The alcohol is very well integrated. The slight menthol note, as with eucalyptus-flavoured toothpaste, is less dominant than with other ryes. The nose is well balanced, the rye and vanilla are well balanced.


Flavour
Very full and pleasant in the mouth. The rye flavour is very present. Strong association with a delicious mint sweet that creates a pleasant freshness. But also a clearly recognisable sweetness and again a lot of vanilla. Cherries with cinnamon and nutmeg are accompanied by an aromatic oak note. On the second sip, the palate has become familiar with the rye and now there is significantly more vanilla and cherry in the foreground.


Finish
The vanilla/cherry compote with cinnamon and nutmeg also leads into the finish. The fresh menthol note is supported by the spiciness of the wood from the cask and changes to a slightly bitter side as the flavour continues. Accompanied by roasted, lightly salted peanuts. The rye with its spiciness and the fresh eucalyptus note remain present in the mouth for longer.


Conclusion
This is a very good rye! The balance between sufficient rye flavour with all its facets together with the vanilla-like soft Jack Daniel's basic character is great. It is very quaffable and yet never boring. The 45% is harmonious and fitting. Nevertheless, if this rye were also available with more oomph, it would be a grenade. Hm. There is actually a barrel proof bottling of the single barrel rye in the USA. But this is a special release and is currently de facto only available in the USA, and even there only very sporadically. Dear Jack Daniel's managers in Europe, could perhaps a few bottles of this desirable bottling find their way to Austria? I would gladly sacrifice myself...

Mittwoch, 15. November 2023

Deanston 24y 1996/2020 (Hunter Laing)



 
Whiskybase

English Text-Version


Einen Single Malt von Deanston hatte ich schon länger keinen mehr im Glas. Nicht absichtlich, im Gegenteil, ich mag die Whiskies von Deanston eigentlich. Aber es kommt immer wieder vor, dass aus keinem bestimmten Grund, eine Brennerei sich aus dem Kreis der Brennereien entfernt, zu denen man regelmäßig greift. 

Deanston macht marketingtechnisch nicht so viel Lärm, wie andere Marktbegleiter. Sicherlich einer der Gründe, warum sie nicht so stark am Radar von so manchem von uns sind. Aber dies macht sie eigentlich auch wieder sympathisch. Deanston gehört zusammen mit Bunnahabain und Tobermory zur südafrikanischen Distell Group. Diese wurde im April '23 von Heineken übernommen. Ich bin gespannt, ob sich dadurch etwas bei den drei Brennereien in punkto Abfüllungen, Preisgestaltung, Fassauswahl, Mut etwas auszuprobieren, ändern wird. Man wird sehen.

Aber konzentrieren wir uns auf die Gegenwart bzw. auf die Vergangenheit und damit auf die Abfüllung, die ich im Glas habe. Und zwar haben wir hier einen 24 Jahre alten Deanston, der in einem Sherry Butt vom schottischen unabhängigen Abfüller Hunter Laing reifen durfte. Danach wurde der Malt mit 50% Alkoholgehalt, ungefärbt und ohne Kühlfiltration als Teil der Serie "The Old Malt Cask" in die Flaschen gefüllt.

Die Eckdaten sorgen für eine positive Erwartungshaltung.


Aussehen
Kräftiges Bernstein


Nase
Sehr weich und rund, der Alkohol ist überhaupt nicht zu riechen. Feine Honigaromen, verbunden mit Süße, jedoch stehen die Noten nach Bienenwachs und der Waben hier im Vordergrund. 

Typische Sherryaromen, mit Pflaume, getrockneten dunklen Früchten, etwas Rosinen und einer schönen nussigen Komponente, kommen hinter dieser anfänglich intensiven Bienenhonig/wachs Seite mit der Zeit immer mehr zum Vorschein. Gemeinsam mit einer ordentlichen Portion Vanille, Milchtoffee und aromatischen Holzwürze vom Fass, die mehr in die Richtung herbe dunkle Schokolade geht. Eine leicht säuerliche Fruchtnote blitzt immer wieder im Hintergrund durch. Insgesamt ist die Nase sehr homogen und elegant, mit einem ausgeglichenen Geruchsprofil, ohne Ecken und Kanten. 


Geschmack
Im Gegensatz zum Geruch ein überraschend kräftiger Antritt mit einem zugleich cremig, vollen Mundgefühl. Es ist doch auch Süße vorhanden, jedoch ist von dem intensiven Bienenwachs- und Honigeindruck aus der Nase im Geschmack nicht mehr viel zu bemerken. Dafür überwiegt anfänglich eine starke Würzigkeit mit dem Anflug von schwarzem Pfeffer und Zimt, die dann aber relativ rasch wieder verfliegt und der immer deutlicher werdenden Sherryfassreifung den Platz übergibt. Dunkle Schokolade mit Nusskrokant, getrocknete Feigen und Datteln zeigen sich ebenso wie Rosinen und Karamell. Wie auch schon in der Nase ist der Alkohol, bis auf das kurze Aufflackern, nicht wirklich präsent. Sehr harmonisch und weich, aber nicht langweilig.


Abgang
Die leckeren Sherryaromen ziehen sich schön lange ins Finish weiter. Leichte Tabaknoten sind ebenso zugegen. Das Fass meldet sich am Ende mit einem leichten Anflug von Kakao, gerösteten Nüssen und Holzgeschmack. Der Abgang ist lang anhaltend.


Fazit
Eine schöne Sherryabfüllung mit einer guten Balance zwischen Brennereicharakter und Fasseinfluss. Sehr elegant. Man könnte vielleicht anmerken, dass zwei, drei Prozent mehr an Alkoholgehalt noch mehr an Aromen heraus gekitzelt hätten. Stimmt. Aber gerade diese feine Ausgewogenheit, ohne dünn zu wirken, macht diesen 24jährigen Deanston aus. Gefällt mir gut. Aktuell ist er sogar noch zu bekommen, wenn auch für nicht allzu günstige € 200,-. 

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English Text-Version


I haven't had a single malt from Deanston in my glass for a while. Not intentionally, on the contrary, I actually like the whiskies from Deanston. But it happens from time to time that, for no particular reason, a distillery drops out of the circle of distilleries that you regularly choose. 

In terms of marketing, Deanston doesn't make as much noise as other market competitors. Certainly one of the reasons why they are not so much on the radar of some of us. But this actually makes them sympathetic again. Together with Bunnahabain and Tobermory, Deanston is part of the South African Distell Group. This was taken over by Heineken in April '23. I'm curious to see whether this will change anything at the three distilleries in terms of bottling, pricing, cask selection and the courage to try things out. We'll see.

But let's concentrate on the present and the past and therefore on the bottling I have in my glass. What we have here is a 24-year-old Deanston that was allowed to mature in a sherry butt from the Scottish independent bottler Hunter Laing. The malt was then bottled at 50% alcohol, uncoloured and without chill-filtration as part of "The Old Malt Cask" series.

The key data creates positive expectations.

Fotocredit: whiskyagents.com


Appearance
Strong amber colour


Nose
Very soft and round, you can't smell the alcohol at all. Fine honey flavours, combined with sweetness, but the notes of beeswax and honeycomb are in the foreground here. 

Typical sherry flavours, with plum, dried dark fruits, some sultanas and a nice nutty component, emerge more and more over time behind this initially intense honey/wax side. Together with a good portion of vanilla, milk toffee and aromatic wood spice from the barrel, which goes more in the direction of bitter dark chocolate. A slightly acidic fruity note keeps flashing through in the background. Overall, the nose is very homogeneous and elegant, with a balanced odour profile without any rough edges. 


Flavour
In contrast to the nose, the beginning is surprisingly powerful with a creamy, full mouthfeel. There is some sweetness, but not much of the intense beeswax and honey impression from the nose is noticeable in the flavour. Instead, a strong spiciness with hints of black pepper and cinnamon initially predominates, but this then fades relatively quickly and gives way to the increasingly clear sherry cask maturation. Dark chocolate with nut brittle, dried figs and dates are also evident, as are sultanas and caramel. As in the nose, the alcohol is not really present, apart from a short flare-up. Very harmonious and smooth, but not boring.


Finish
The delicious sherry flavours linger beautifully into the finish. Light tobacco flavours are also present. The cask makes itself known at the end with a slight hint of cocoa, roasted nuts and wood flavour. The finish is long-lasting.


Conclusion
A beautiful sherry bottling with a good balance between the character of the distillery and the influence of the cask. Very elegant. It could perhaps be said that two or three per cent more alcohol strength would have teased out even more flavours. That's true. But it is precisely this fine balance, without appearing thin, that characterises this 24-year-old Deanston. I like it a lot. It's even still available at the moment, albeit for a not too cheap € 200,-. 

Montag, 13. November 2023

Quick-Notes: Jean-Luc Pasquet 2023 Cognac Petite Champagne Lot 98 - Voyages Extraordinaires (whic)

 

English Text-Version

Whic.de hat unter der Serie Voyages Extraordinaires Cognacs und Armagnacs aus Frankreich auf die Reise zu uns Genießer gebracht. Die Labels der Flaschen sind von den Werken Jules Vernes inspiriert. Im Rahmen dieser Reihe wurde auch ein Cognac aus dem mit dem Bio-Zertifikat Agriculture Biologique ausgezeichneten Familienbetriebs Jean Luc Pasquet präsentiert.

Die Trauben für den 1998 destillierte Weinbrand kommen aus dem Anbaugebiet Petite Champagne. Der mit einer Szene aus "In 80 Tagen um die Welt" etikettierte 25jährige Cognac wurde mit 49,6%  in 150 Flaschen abgefüllt. 


Aussehen
Dunkler Bernstein, Kupferblond


Nase
Sehr feine zarte Nase. Kein Alkohol zu spüren. Cremig süßes Toffee mit Erdbeer/Kirschmarmelade, leichte Eukalyptusnote mit Minzcreme, Zimt, Muskatnuss und Gewürznelken, mit mehr Luft wechselt die Frucht über zu hellerem Obst mit Aprikose, reife Birne, gelbe süße Trauben. Eiche ist im Hintergrund schön dezent und nicht aufdringlich.


Geschmack
Weich und cremig. Sehr süßer Antritt mit Aprikosenmarmelade und Toffee. Leichter Anflug von reifen Zwetschken und Kirschen. Nusskrokant, Pfefferminze und Zimt und Pfeffer. Mehr Eichenwürze als in der Nase. Im Mittelteil wird es zusehends adstringierend vorne an der Zunge und Gaumen.


Abgang
Ganz feine Bitternoten, wie von Aprikosenkernen mit einer eleganten Minznote. Zimt und Muskat. Mittel- bis langer Abgang.


Fazit
Vor allem in der Nase sehr viel Frucht und Süße, schöne Ausgewogenheit zwischen Frucht und würzen Aromen. Sehr ausgewogen. Der Alkohol passt sehr gut, nicht zu viel, trägt die Aromen jedoch sehr schön. Ein feiner, filigraner Cognac, der mir sehr gut gefällt.

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English Text-Version


whic.de has launched the Voyages Extraordinaires series of cognacs and armagnacs from France for us connoisseurs. The labels on the bottles are inspired by the works of Jules Verne. As part of this series, a cognac from the Jean Luc Pasquet family farm, which has been awarded the Agriculture Biologique certificate, was also presented.

The grapes for the brandy, distilled in 1998, come from the Petite Champagne region. Labelled with a scene from "Around the World in 80 Days", the 25-year-old cognac was bottled at 49.6% in 150 bottles.
 

Fotocredit: whic.de


Appearance

Dark amber colour, copper blonde


Nose
Very fine, delicate nose. No alcohol noticeable. Creamy sweet toffee with strawberry/cherry jam, light eucalyptus note with mint cream, cinnamon, nutmeg and cloves, with more air the fruit changes to brighter fruit with apricot, ripe pear, sweet yellow grapes. Oak is beautifully discreet in the background and not overpowering.


Flavour
Soft and creamy. Very sweet attack with apricot jam and toffee. Slight hint of ripe plums and cherries. Nut croquant, peppermint and cinnamon and pepper. More oak spice than on the nose. In the middle section it becomes increasingly astringent on the tongue and palate.


Finish
Very fine bitter notes, like apricot kernels with an elegant mint note. Cinnamon and nutmeg. Medium to long finish.


Conclusion
Lots of fruit and sweetness, especially on the nose, nice balance between fruit and spicy flavours. Very well balanced. The alcohol fits very well, not too much, but carries the flavours very nicely. A fine, delicate cognac that I like very much.

Mittwoch, 8. November 2023

Bladnoch Samsara

 

Whiskybase

English Text-Version


Nach den ersten beiden Teilen meiner Bladnoch Verkostungsreihe, dem Vinaya und dem Liora ist nun im dritten Teil der Bladnoch Samsara dran. Das Wort Samsara kommt aus dem Sanskrit und bedeutet "Wiedergeburt". Passend, denn diese Abfüllung wurde vom damaligen Master Distiller Ian MacMillan zum 200 jährigen Jubiläum der Lowland Brennerei kreiert. Bedenkt man vor allem, dass Bladnoch 2015 in Konkurs ging und 2016 vom aktuellen Eigentümer, dem australischen Jogurt-Hersteller David Prior gekauft und wieder aufgebaut wurde. 

Diese Jubiläumsabfüllung ist eine Mischung aus Whiskys die in Ex-Bourbon- bzw. in ehemaligen amerikanischen Rotweinfässern reiften. Ohne Kühlfiltration und Färbung kam der Whisky mit 46,7% Alkoholstärke in die Flaschen. Zum Alter der verwendeten Whiskys gibt es von offizieller Seite keine Infos, diverse Quellen im Internet sind sich uneins und sprechen entweder von mindestens acht Jahren Alter bzw. von 11 bis 17 Jahre alten Whiskys, die hier zum Einsatz gekommen sein sollen. 

Der Geschmackstest wird es zeigen, ob hier Jugend oder Reife überwiegt.


Aussehen
Heller Bernstein, dunkles Gold


Nase
Leichte Nase mit anfänglich nicht sehr ausgeprägten Aromen. Junge spritzige, leicht käsige Eindrücke zuallererst. Viel Zitrone in Kombination mit Malz, Keksteig und einem würzig, scharfen Touch von weißem Pfeffer oder Ingwer. Nach ein paar Minuten erscheinen säuerliche Fruchtnoten, Stachelbeeren und Preiselbeeren mit Orangen. Etwas Staubzucker und Vanille. Nase wird gesetzter, Aromen werden deutlicher. Milchschokolade mit leicht gerösteten Haselnüssen liegen im Hintergrund, die Frucht wechselt jetzt auch mehr zu Erdbeeren und Heidelbeeren. Hier macht sich womöglich der Einfluss der Rotweinfässer bemerkbar. Der Geruch ist speziell, mit mehr Luft und Sauerstoff wird er aber ausgewogener und entwickelt sich zum Besseren.


Geschmack
Sehr weiches, cremiges Mundgefühl. Er startet überraschend süß mit Staubzucker und Toffee im Mund. Wechselt aber sehr zügig zum fruchtigen Teil über mit Erdbeermarmelade, Himbeeren und Pflaumenmus um kurz danach auf eine deutlich würzige Seite mit einem kurzen Peek an Schärfe mit Ingwer, Zimt und Pfeffer zu switchen. Den Alkohol merkt man im Geschmack nun deutlicher als in der Nase. Dies würde eher auf eine gewisse Jugend hindeuten. Im Mittelteil kommt die Eiche mehr durch, es wird herber und trockener. Insgesamt ist der Samsara im Geschmack etwas unausgewogen und sprunghaft - vor allem die Schärfe gefällt mir weniger.

Fotocredit: Bladnoch


Abgang
Sehr cremig am Ende mit Milchschokolade und Haselnüssen sowie Zwetschken. Adstringierend vorne beim Zahnfleisch. Die Eiche setzt sich mit einem immer deutlicherem bitteren, herben Aspekt schön langsam durch. Nicht allzu langes, wohlwollend mittellanges Finish.


Fazit
Ich bin zwiegespalten, mit leicht negativem Trend. Der Whisky fängt mit seiner spritzigen, leicht ins käsige gehenden, Nase reicht unorthodox an. Mit mehr Luft und Ruhe wird es besser. Dann kommen immer mehr angenehme Fruchtnoten zum Vorschein. Im Geschmack ist es genau umgekehrt. Hier beginnt es schön süß und fruchtig und wird dann jedoch flott scharf und herb. Dies gefällt mir weniger gut. Im Finish wird es wieder cremig mit Einschlag von Milchschokolade und aromatischer Eiche und lässt ihn gut enden. Hm. Ich weiß nicht genau, was ich von ihm halten soll. Er ist ganz sicher besser, als der Vinaya, der Liora liegt aber klar vor ihm. Bladnoch ist eine spezielle Brennerei für mich, die Annäherung ist steinig. Brauche ich von ihm eine Großflasche? Nein. 

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English Text-Version


After the first two parts of my Bladnoch tasting series, the Vinaya and the Liora, it's now the turn of Bladnoch Samsara in the third part. The word Samsara comes from Sanskrit and means "rebirth". Very fitting, as this bottling was created by the former Master Distiller Ian MacMillan to celebrate the 200th anniversary of the Lowland distillery. Especially considering that Bladnoch went into liquidation in 2015 and was bought and rebuilt by the current owner, Australian yoghurt manufacturer David Prior, in 2016. 

This anniversary bottling is a combination of whiskies matured in ex-bourbon and ex-American red wine casks. The whisky was bottled at 46.7% alcohol strength without chill-filtration or colouring. There is no official information on the age of the whiskies used, with various sources on the internet disagreeing on whether they are at least eight years old or between 11 and 17 years old. 

The taste test will show whether youth or maturity prevails here.


Appearance
Light amber, dark gold colour


Nose
Light nose with initially not very prominent aromas. Young, sparkling, slightly cheesy impressions at first. Lots of lemon in combination with malt, biscuit dough and a spicy, pungent touch of white pepper or ginger. After a few minutes, tart fruit flavours appear, gooseberries and cranberries with oranges. Some icing sugar and vanilla. Nose becomes more settled, flavours become clearer. Milk chocolate with lightly roasted hazelnuts are in the background, the fruit now changes more to strawberries and blueberries. The influence of the red wine barrels may be noticeable here. The flavour is special, but with more air and oxygen it becomes more balanced and develops for the better.


Flavour
Very soft, creamy mouthfeel. It starts surprisingly sweet with icing sugar and toffee in the mouth. However, it quickly switches to the fruity part with strawberry jam, raspberries and plum jam, only to switch to a distinctly spicy side shortly afterwards with a brief peek of spiciness with ginger, cinnamon and pepper. The alcohol is now more noticeable on the palate than on the nose. This would rather indicate a certain youth. In the middle section, the oak comes through more, it becomes more bitter and drier. Overall, the Samsara's flavour is somewhat unbalanced and inconsistent - I particularly dislike the spiciness.


Finish
Very creamy at the end with milk chocolate, hazelnuts and plums. Astringent at the front on the gums. The oak slowly asserts itself with an increasingly bitter, tart aspect. Not too long, favourably medium-long finish.


Conclusion
I am ambivalent, with a slightly negative trend. The whisky starts off unorthodox enough with its tangy, slightly cheesy nose. It improves with more air and time. Then more and more pleasant fruity flavours appear. The flavour is exactly the opposite. It starts off nice and sweet and fruity, but then quickly becomes sharp and tart. I don't like this as much. The finish is creamy again with hints of milk chocolate and aromatic oak and ends well. Hm. I don't know exactly what to make of it. It's certainly better than the Vinaya, but the Liora is clearly ahead of it. Bladnoch is a special distillery for me, the approach is stony. Do I need a large bottle of it? No. 

Mittwoch, 1. November 2023

South Islay Single Malt 15y - The Sweet One (ADoS)

 

Whiskybase

English Text-Version


It's Halloween Time! Hab ich was entsprechendes im Sample Archiv, dass mich anspringt? Ja! Bei den Flaschen mit den bunten Etiketten vom Brühler Whiskyhaus starrt mich die Schwester vom Clown aus ES von Stephen King herausfordernd an. Ob ich mich traue? Klar. 

Madame Evil-Clown ist ein South Islay mit 15 Lenzen, die er in einer dreifachen Reifung vollbrachte. Neben Bourbon und Sherry wurde auch in einem Portfass veredelt. Marco vom Brühler Whiskyhaus hat zwar immer wieder auch Ardbegs abgefüllt, aber bei dieser Flasche ist höchstwahrscheinlich, will man allen Infos im Netz Glauben schenken, ein Lagavulin der Single Malt der Wahl gewesen. Wie immer bei den A Dream of Scotland Abfüllungen, wurde hier ohne Farbstoffzusatz und Kühlfiltration gearbeitet und diesmal mit 53,2% Alkoholgehalt abgefüllt. 

Der Zusatz "The Sweet One" lässt mich schon erahnen, was auf mich zukommt. 


Aussehen
Rötliches Nussholz


Nase
Aus dem Glas steigt ein für Lagavulin typischer Rauch von glimmender Holzkohle auf, am Grillgitter liegt Speck mit süßer Glasur, der langsam vor sich hin bruzelt, sein Fett tropft langsam in die Glut. Glasierte Speckpflaumen mit Feigen, Datteln und Rosinen liegen neben dem Speck in einer gusseisernen Pfanne. Auch Heidel- und Brombeeren werden auf dem Feuer mit Zucker zu einer süßfruchtigen Sauce eingekocht. Der Rauch liegt schön über dem Geruchspotpourri, untermalt und unterstützt jedoch die anderen Aromen perfekt. Angekohlte Eichenholzstücke liegen neben dem Lagerfeuer, eine salzige Brise vom nahen Meer weht immer wieder vorbei und bringt maritime sowie mineralische Eindrücke mit. Mit Fortdauer im Glas gesellen sich geröstete Haselnüsse und geschmolzene Milchschokolade zur Beerensauce. Der Alkohol ist super eingebunden, kein Stechen oder ähnliches beeinträchtigt den Barbecuegenuss.


Geschmack
Was für ein süßes Rauchdessert! Ein sehr cremiges Mundgefühl. Süßes Karamell, dass sich mit einer ordentlichen Portion Holzrauch und Stücken vom gegrillten Speck mit Zuckerglasur und leichter schwarzer Pfefferkruste vereint. Die Beerensauce bekommt durch Erdbeeren Verstärkung und hat neben der Süße nun auch eine leicht säuerlich fruchtige Seite. Die weichen Backpflaumen sorgen für eine cremige Konsistenz. Zimt und getrocknete Küchenkräuter sorgen für einen würzigen Gegenpol zur Süße. Ohne dem wäre es mir fast zu viel des Guten mit dem Zuckergoscherl. Auch im Mund spielt der Alkohol keine Rolle, der Malt ist ohne Wasserverdünnung hervorragend trinkbar.


Abgang
Die Asche von den Holzkohlestücken sorgt für einen mineralischen, zum Ende hin herber werdenden Abschluss. Der Rauch fühlt sich stärker an. Hinzu kommen noch die Reste des sich in der Pfanne angebrannten süßen Karamells. Insgesamt ist durch Hilfe des Rauches das Finish ziemlich lange.


Fazit
Die Nase ist ein süßer Rauchtraum. Da könnte ich stundenlang am Glas schnüffeln. Die Aromen sind nicht komplex oder filigran, der Whisky ist aber auch nicht eindimensional. Er spielt auf der Geruchsklaviatur seine Seiten perfekt aus, die Sherry und Portteile passen hervorragend zum Islayrauch.

Im Geschmack hingegen ist mir diese Konzentration an Süße fast too much, da hilft der Rauch und die paar würzigen Noten, damit er nicht komplett kippt. Aber da ist er am Rande des süßen Abgrundes. Aber insgesamt ist er schon ein leckeres Dessert, dass man sich von Zeit zu Zeit mal gönnen kann. 

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English Text-Version


It's Halloween Time! Do I have something in the sample archive that jumps out at me? Yes! When I look at the bottles with the colourful labels from Brühler Whisky House, the sister of the clown from Stephen King's IT stares at me challengingly. Do I dare? Of course. 

Madame Evil-Clown is a South Islay with 15 years, which it completed in a triple maturation. Besides bourbon and sherry, it was also finished in a port cask. Marco from Brühler Whiskyhaus has also bottled Ardbegs time and again, but in the case of this bottle, if all the information on the web is to be believed, a Lagavulin was most likely the single malt of choice. As always with the A Dream of Scotland bottlings, no colouring or chill filtration was used, and this time it was bottled at 53.2% alcohol. 

The addition of "The Sweet One" already gives me an idea of what to expect. 


Appearance
Reddish nut wood


Nose
A typical Lagavulin smoke of glowing charcoal rises from the glass, bacon with a sweet glaze lies on the grill grate, slowly sizzling away, its fat slowly dripping into the embers. Glazed bacon plums with figs, dates and sultanas lie next to the bacon in a cast-iron pan. Blueberries and blackberries are also cooked down on the fire with sugar into a sweet fruity sauce. The smoke sits nicely above the olfactory potpourri, but underlines and supports the other flavours perfectly. Charred pieces of oak lie next to the campfire, a salty breeze from the nearby sea keeps blowing by, bringing maritime as well as mineral impressions. With more time roasted hazelnuts and melted milk chocolate join the berry sauce. The alcohol is superbly integrated, no stinging or anything like that detracts from the barbecue enjoyment.


Taste
What a sweet smoky dessert! A very creamy mouthfeel. Sweet caramel that combines with a good portion of wood smoke and pieces of grilled bacon with sugar glaze and light black pepper crust. The berry sauce gets a boost from strawberries and now has a slightly tart fruity side in addition to the sweetness. The soft prunes provide a creamy consistency. Cinnamon and dried kitchen herbs provide a spicy counterpoint to the sweetness. Without that, it would almost be too much of a good thing for me with the sugar topping. In the mouth, too, the alcohol plays no role, the malt is eminently drinkable without water dilution.


Finish
The ash from the charcoal pieces provides a mineral finish that becomes more bitter towards the end. The smoke feels stronger. There are also the remnants of the sweet caramel that burnt itself in the pan. Overall, with the help of the smoke, the finish is quite long.


Conclusion
The nose is a sweet smoky dream. I could sniff the glass for hours on this one. The flavours are not complex or filigree, but the whisky is not one-dimensional either. It plays its sides perfectly on the olfactory keyboard, the sherry and port parts fit perfectly with the Islay smoke.

On the palate, however, this concentration of sweetness is almost too much for me, so the smoke and the few spicy notes help to keep it from tipping over completely. But there it is on the edge of the sweet abyss. But all in all, it is a delicious dessert that you can enjoy from time to time. 

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