Mittwoch, 29. September 2021

Edradour SFTC Madreira 11y 2006-2017

 

Whiskybase

Madeira. Diese Fassreifung, wenn auch nur als Finish, hatte ich zuletzt beim irischen Tyrconnel 15y Madeira Cask Finish. Damals gefiel mir die Mischung Ex-Bourbon mit Süßweinfass recht gut.
Beim Edradour SFTC Madeira 11y 2006-2017 sprechen wir gleich von einer Vollreifung in Fassstärke von 59,4 % für 11 Jahre. Bin gespannt was mich hier erwartet.


Nase & Aussehen
Der Malt leuchtet in einem hellen Gold und schmiegt sich mit einem dünnen öligen Film am Glasrand an. Einige wenige Tränen finden den Weg hinab zum Boden des Premium Snifters. Gleich nach dem Einschenken zeigen sich Stachelbeeren und grüne sehr reife Weintrauben mit einer leichten Säure, jedoch auch mit einem hohen Traubenzuckergehalt. Fruchtig & Süß. Leichtes Ziehen in der Nase aufgrund der 59,4% Alkohols. Mit einigen Minuten Standzeit und Sauerstoffzufuhr erscheint ein intensives parfumartiges Bouquet nach Veilchen. Dazu gesellen sich Weinbergpfirsich, Erdbeeren, Bananen und Vanilleschoten. Mit Wasserzugabe wandelt sich das Aroma weg vom Kraftpaket hin zum harmonischen Miteinander der Geruchspuzzleteile.

Foto: Whiskybase.com

Geschmack
Wow. Ein sehr kräftiger Antritt mit einem tollen cremigen Mundgefühl. Wie starker Süßwein, viel Traubenzucker und Weintrauben. Auch die Vanilleschoten und die anderen Früchte aus der Nase sind deutlich präsent. Bei dem Malt kann man gut mit Wasser spielen. Mit ein paar Tropfen werden die Aromen weicher, die Süße nimmt zwar etwas ab, bleibt jedoch weiterhin federführend. Sehr fruchtbetont weiterhin. Keine merklichen Fasseindrücke wie Gewürze oder Bitterkeit. Frucht pur.


Abgang
Beim Finish bewegt sich der Whisky angenehm wärmend den Rachen hinab. Die süßen Fruchtkomponenten sind novh lange präsent. Stark adstringierend auf der Zunge und auf der Lippe, der Alkohol zeigt hier seine Power. Kaum Bitterkeit von der Eiche. Mit Wasser wird es auch in diesem Bereich weicher und samtiger ohne an Aromen einzubüßen.


Fazit
Was für eine Fruchtbombe. Vom Geruch, über den Geschmack bis zum Finish sind die Fruchtanteile die gesamte Zeit extrem dominant vorhanden. Pur, wie auch verdünnt. Der Alkohol ist gut eingebunden, zeigt sich, aber ist nie im Vordergrund. Das ist ein toller Malt! Offenbar bin ich ein Madeirafass-Fan. 

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Madeira. I last had this cask maturation, albeit only as a finish, with the Irish Tyrconnel 15y Madeira Cask Finish. At that time I quite liked the blend of ex-bourbon with sweet wine cask.
With the Edradour SFTC Madeira 11y 2006-2017, we're talking about a full maturation at cask strength of 59.4% for 11 years. I'm curious to see what awaits me here.


Nose & Appearance
The malt glows a pale gold and clings to the rim of the glass with a thin oily film. A few tears find their way down to the bottom of the Premium Snifter. Immediately after pouring, gooseberries and green very ripe grapes show up with a slight acidity, but also with a high grape sugar content. Fruity & Sweet. Slight pulling on the nose due to the 59.4% alcohol. With a few minutes of standing and oxygenation, an intense perfume-like bouquet of violets appears. This is joined by vineyard peach, strawberries, bananas and vanilla pods. With the addition of water, the aroma changes from a powerhouse to a harmonious combination of the olfactory puzzle pieces.


Taste
Wow. A very powerful attack with a great creamy mouthfeel. Like strong sweet wine, lots of grape sugar and grapes. The vanilla beans and other fruits from the nose are also clearly present. You can play well with water in this malt. With a few drops, the flavours soften, the sweetness decreases a bit, but still remains in charge. Still very fruity. No noticeable barrel impressions like spices or bitterness. Pure fruit.


Finish
On the finish, the whisky moves pleasantly warming down the throat. The sweet fruit components are present for a long time. Strongly astringent on the tongue and lip, the alcohol shows its power here. Hardly any bitterness from the oak. With water it becomes softer and more velvety in this area without losing flavours.


Conclusion
What a fruit bomb. From the smell, through the taste to the finish, the fruit components are extremely dominant the whole time. Pure as well as diluted. The alcohol is well integrated, shows up, but is never in the foreground. This is a great malt! Apparently I am a Madeira cask fan. 

Donnerstag, 23. September 2021

Mortlach 16y Distiller's Dram

 

Whiskybase


Aus der ältesten Brennerei in Dufftown in der schottischen Speyside kommt dieser 16jährige SingleMalt. Er reift die gesamte Zeit in Sherryfässern und wird mit 43,4%! Alkoholgehalt abgefüllt. Mortlach bedient sich einem besonderen Brennverfahren, das zu einer 2,81fachen Destillierung führt.


Nase & Aussehen
Ein dunkles Bernstein präsentiert sich im Premium Snifter, der Whisky schmiegt sich mit fetten und zugleich sehr öligen Tränen am Glasrand an. Zu den allerersten Eindrücken nach dem Einschenken gehört eine frische säuerliche Fruchtnote. Danach übernehmen die Aromen aus der Sherryreifung. Fruchtig, saftige Orangen mit Vanille und Waldhonig. Ebenso Haselnüsse aber auch deutlich Leder und Tabak. Im Hintergrund ist ständig eine Würzigkeit mit Anklängen von Muskatnuss und Zimt. Auch der Alkohol zeigt sich immer wieder, trotz des mit knapp über 43% nicht allzu hohen Alkoholgehaltes. 


Geschmack
Leichtes, fast schon leicht wässriger Mundgefühl. Eine dezente Süße zu Beginn, die sich sehr schnell in Richtung Tabak- und Lederaromen wandelt. Auch etwas von den dunklen Beeren vom Sherry und Vanille ist zu schmecken. Danach übernimmt eine schöne Würzigkeit kombiniert mit dunkler Schokolade und Nüssen, auch einige Eichenholzaromen zeigen sich. 

Fotocredit: Mortlach

Abgang
Zum Auftakt vom Finale wird es schön wärmend im Rachen. Die Zimt- und Muskataromen geben den Ton an. Am Ende übernimmt die Eiche mit einer doch deutlichen bitteren Note die an höher prozentigen Kakaogehalt in der Schokolade oder einem stärker gerösteten Kaffee erinnert. Der Abgang ist lang anhaltend.


Fazit
Hier merkt man, dass keine feuchten Firstfill Sherryfässer für kurzzeitige Geruchs- und Geschmacksauffrischung verwendet wurden. Die Nase ist sehr aromatisch und sherrylastig mit einer saftigen Orange sowie Tabak und Leder. In der B-Note leichte Abzüge beim Geruch aufgrund des vielleicht nicht 100% gut eingebundenen Alkohols. Im Geschmack wird es für mich etwas dünner. Die fruchtigen Aromen aus dem Geruch sind Mangelware. Die herben, würzigen Noten geben den Ton an. Beim Abgang steigert sich der Malt wieder. Summa summarum eine schöne Originalabfüllung, die zwar eine feine Sherryreifung hat, aber auch auf der herbwürzigen Seite des Geschmacksspektrums weilt. Der aktuelle Preis von € 70,- bis €80,- ist eine Spur zu hoch gegriffen. 

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

This 16-year-old single malt comes from the oldest distillery in Dufftown in the Scottish Speyside. It matures the entire time in sherry casks and is bottled with 43.4%! alcohol content. Mortlach uses a special distillation process that results in 2.81 times distillation.


Nose & Appearance
A dark amber presents itself in the Premium Snifter, the whisky nestles on the rim of the glass with fat and at the same time very oily tears. The very first impressions after pouring include a fresh tart fruit note. After that, the aromas from the sherry maturation take over. Fruity, juicy oranges with vanilla and forest honey. Also hazelnuts, but also clearly leather and tobacco. In the background there is a constant spiciness with hints of nutmeg and cinnamon. The alcohol also shows up again and again, despite the not too high alcohol content of just over 43%. 


Taste
Light, almost slightly watery mouthfeel. A subtle sweetness at the beginning, which very quickly turns towards tobacco and leather flavours. Also some of the dark berries from the sherry and vanilla can be tasted. After that, a nice spiciness takes over combined with dark chocolate and nuts, also some oak flavours show up. 


Finish
The start of the finish is nice and warming in the throat. The cinnamon and nutmeg flavours set the tone. At the end, the oak takes over with a distinct bitter note reminiscent of a higher percentage of cocoa in the chocolate or a stronger roasted coffee. The finish is long and lingering.


Conclusion
Here you notice that no damp firstfill sherry casks were used for short-term aroma and flavour refreshment. The nose is very aromatic and sherry-heavy with a juicy orange as well as tobacco and leather. In the B note, slight deductions on the nose due to perhaps not 100% well-integrated alcohol. On the palate, it thins out a bit for me. The fruity aromas from the smell are in short supply. The tart, spicy notes set the tone. In the finish, the malt rises again. All in all, a nice original bottling, which has a fine sherry maturation, but also stays on the tangy side of the taste spectrum. The current price of €70 to €80 is a little too high. 

Mittwoch, 15. September 2021

Yamazaki Distiller's Reserve

 

Whiskybase

Auf meiner Genuss- und Probierreise durch die Whiskywelt gibt es noch viele blinde Flecken auf der Whiskylandkarte. Zu den bekanntesten und wichtigsten Whiskyregionen neben Schottland, Irland und USA gehört mit Sicherheit auch Japan. Daher wurde es höchste Zeit, diese Wissenslücke zu schließen und ins Land der aufgehenden Sonne zu reisen (wenn auch nur genusstechnisch).
Mein erster japanischer Malt ist der Yamazaki Distiller‘s Reserve. Dies ist der Einstieger in die Standard-Range von Yamazaki (gehört zur Suntory Group) und ist ein Non-Age-Statement. Der Whisky ist eine Vermählung von Malts, die in Bordeaux- und Sherryfässern reiften. Ebenfalls mit von der Partie waren Fässer aus amerikanischer Eiche und der japanischen Weißeiche (Mizunara). Abgefüllt wird mit 43%. 

Fotocredit: Yamazaki


Nase & Aussehen
Die Farbe im Glas ist ein sattes Gelbgold - leider ist der Malt gefärbt und kühlgefiltert. Breite Tränen bewegen sich in überschaubarer Anzahl und Geschwindigkeit am Glasrand hinab. Zu Beginn eine zarte, nicht aufdringliche Nase - sehr japanisch höflich. Dann wird es deutlich fruchtiger. Helle Früchte wie reifer grüner Apfel und Pfirsich und Marillen zeigen sich. Auch etwas blumenhaftes liegt im Glas. Mit etwas Standzeit folgen rote Früchte wie Kirsche und Erdbeeren vom Bordeauxfasseinfluss. Auch ordentlich Vanille ist zu riechen. Im Hintergrund liegt eine aromatische Würzigkeit von den Eichenfässern - ob dies von den teilweise verwendeten Mizunarafässern herrührt?

Geschmack
Der Malt startet mit einem sehr cremigen weichen Mundgefühl. Süße Kirschen- und Erdbeeresaucen sind sofort im Geschmack voll präsent. Milchschokolade und Kokosnussraspeln folgen und fungieren als Kontrapart zur fruchtigen Seite. Angenehme nicht zu scharfe Ingwerwürze und Zimt sind gleichsam zu schmecken. Die Vanille aus der Nase ist auch allgegenwärtig.


Abgang
Das Finish ist insgesamt eher mittellang. Eine ganz leichte bittere Note ist vorhanden, zeigt sich eher als Milchkaffee mit Vanille und leichter Pfirsichfruchtigkeit. Auch etwas Zimt und Muskat ist am Ende präsent.


Fazit
Die Nase ist sehr interessant und gefällt mir gut. Zuerst zart, zeigen sich die Fruchtkomponenten mit der Zeit recht deutlich. Im Geschmack prägnant und angenehm sind die Kokosnuss sowie die Kirschen- und Erdbeereindrücke. Er ist jetzt nicht sehr komplex aber er hat schöne Geschmacksarmomen und ist auf seine Art sehr süffig. Der Preis von über € 100,- bis € 120,- ist leider für einen NAS sehr hoch, eine Tatsache die leider auf die meisten japanischen Abfüllungen zutrifft.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------


On my enjoyment and tasting journey through the whisky world, there are still many blind spots on the whisky map. Among the best-known and most important whisky regions besides Scotland, Ireland and the USA is definitely Japan. Therefore, it was high time to close this knowledge gap and travel to the land of the rising sun (even if only in terms of enjoyment).
My first Japanese malt is the Yamazaki Distiller's Reserve. This is the entry into the standard range from Yamazaki (part of the Suntory Group) and is a non-age statement. The whisky is a blend of malts matured in Bordeaux and sherry casks. American oak and Japanese white oak (Mizunara) casks were also used. Bottled at 43%. 


Nose & Appearance
The colour in the glass is a rich yellow gold - unfortunately the malt is coloured and chill-filtered. Broad tears move down the rim of the glass in manageable numbers and speed. At the start, a delicate, non-intrusive nose - very Japanese polite. Then it gets noticeably fruitier. Bright fruits like ripe green apple and peach and apricot show up. There is also something flowery in the glass. After a while, red fruits like cherry and strawberries follow from the Bordeaux influence. You can also smell a lot of vanilla. In the background there is an aromatic spiciness from the oak barrels - whether this comes from the partially used Mizunara barrels?


Taste
The malt starts with a very creamy soft mouthfeel. Sweet cherry and strawberry sauces are immediately fully present in the taste. Milk chocolate and coconut shavings follow and act as a counterpart to the fruity side. Pleasant not too spicy ginger spice and cinnamon can be tasted as it were. The vanilla from the nose is also omnipresent.


Finish
The finish is rather medium in length overall. A very slight bitter note is present, showing up more as a latte with vanilla and light peach fruitiness. Some cinnamon and nutmeg is also present at the end.


Conclusion
The nose is very interesting and pleases me well. Delicate at first, the fruit components show up quite clearly over time. On the palate, the coconut and the cherry and strawberry impressions are concise and pleasant. It is not very complex now but it has nice flavour aromas and is very drinkable in its own way. The price of over € 100 to € 120 is unfortunately very high for an NAS, a fact that unfortunately applies to most Japanese bottlings.

Mittwoch, 8. September 2021

2 günstige Islay Malts: Johnnie Walker Black Label Islay Origin & whic Islay Single Malt

 

Ich habe von whic ein Sample von der brandneuen Islay Single Malt Batch 1 Abfüllung dankenswerterweise zugeschickt bekommen. Und da ich mir gerade auch den Johnnie Walker Black Label Islay Origin zugelegt habe, dachte ich, warum verkoste ich nicht beide parallel? Beide Flaschen kosten im Handel aktuell knapp € 30,- und sprechen klar Fans von (sehr) rauchigen Whiskys - im speziellen von der schottischen Insel Islay -  an, sowie Leute die einen rauchigen Easy Drinking Malt suchen.

Johnnie Walker Black Label Islay Origin


Beginnen wir alphabetisch mit dem Johnnie Walker. Dieser Blended Malt Scotch Whisky ist 12 Jahre alt und eine Mischung aus Caol Ila und Lagavulin - genaues Mischungsverhältnis ist nicht bekannt. Der Islay ist eine von vier Flaschen der Black Origin Series die die Geschmackrichtungen der vier Regionen, aus denen Malts stammen die für den Black Label verwendet werden, wiederspiegeln. Abgefüllt ist er mit einem für Johnnie Walker Verhältnisse leicht erhöhten Alkoholgehalt von 42%. 


Nase & Aussehen
Wie bei Johnnie Walker üblich, ist auch der Islay Origin kühlgefiltert und gefärbt. Daher lässt sich über die Farbe selbst wenig zum Malt und dessen Reifung und den verwendeten Fässern vermuten. Ich gehe mal davon aus, dass hier Ex-Bourbon Casks zum Einsatz kamen.
Sogleich volle Länge an Rauch, der aus dem Glas strömt. Holzkohle, kaltes Lagerfeuer und auch leicht so etwas wie angekohlte Mullbinden. Süße Aromen haften ebenfalls am anfänglich alles dominierenden Rauch. Mit ein wenig Standzeit zeigen sich Küchenkräuter und etwas Citrusaromen.


Geschmack
Das Mundgefühl ist angenehm leicht und sehr süffig. Man will sich sofort den nächsten Schluck genehmigen. Wie im Geruch auch beim Geschmack beginnt der JW mit einer satten Rauchnote. Danach kommt eine sanfte Süße mit etwas Vanille und ein wenig Pfeffer. Eine Spur vom Zitronenabrieb aus dem Geruch ist auch im Mund erkennbar.


Abgang
Der Rauch, nun eher die Asche vom Lagerfeuer, dominiert auch in diesem Abschnitt zusammen mit einer leichten bitteren Note. Der Abgang, von der Rauchkomponente mal abgesehen, ist eher kurzer Natur.


Fazit
Ich bin kein Fan der klassischen Johnnie Walker Blends. Jedoch dieser ist durchaus gefällig. Die Nase ist wirklich angenehm. Im Geschmack und im Abgang ist er vielleicht ein wenig einfach und kurz angebunden - vielleicht doch ein paar Prozente mehr Alkohol. Wer Rauch will, der macht mit ihm aber nichts verkehrt. Bei einem gemütlichen Abend mit Freunden kann die Flasche schnell leer werden.

whic Islay Single Malt Batch 1


Der whic Islay Batch 1 ist ungefärbt und nicht kühlgefiltert. Eine Altersangabe fehlt ebenso wie die Info aus welcher Brennerei auf Islay der Malt stammt. Abgefüllt ist die Flasche mit 46% Alkoholgehalt. Diese Abfüllung soll nun regelmäßig immer wieder verfügbar sein. 


Nase & Aussehen
Der Whisky glänzt mit einer sehr hellen Farbe, die sofort an Weißwein erinnert. Heavily Peated steht am Sample. Und das kann ich bestätigen. Sofort weht viel kalt aschiger Holzkohlerauch aus dem Glas hervor. Sehr deutlich. Mineralisch. Salzige Seeluft kombiniert mit Zitronenschale. Nach ein paar Minuten kommt süßer Toffee und Vanille hinzu. Auch grüner Apfel zeigt sich sowie eine leichte Assoziationen an Räucherschinken. Im Geruch hinterlässt der Malt eine Vermutung bezüglich der ungenannten Brennerei.


Geschmack
Sofort ein überraschend süßer Antritt. Ein angenehm cremiges Mundgefühl. Der aschige Rauch ist klar präsent, dominiert jedoch nicht und verbindet sich mit italienischen Küchenkräutern zu einem netten Geschmackspotpourrie. Zitrone und Vanille aus der Nase sind auch weiterhin vorhanden. Gegen Ende im Mund gesellt sich noch eine würzige Note hinzu. Alkohol ist gut eingebunden. Fehlnoten sind keine zu entdecken.


Abgang
Der Räucherschinken und die Kräuter zeigen sich länger im Finish. Danach wird es leicht adstringierend und leichte bittere Aromen vom Fass kommen zum Vorschein. Der Abgang ist mittellang.


Fazit
Er erinnert mich an einen jungen Caol Ila mit dieser aschigen Rauchkomponente, zusammen mit der schönen Citrusnote. Er ist durchwegs süffig und rund. Rauchallergiker sollten um diese Abfüllungen jedoch einen Bogen machen. Wer unkomplizierte junge Islay Malts mag, der kann hier locker zugreifen.


Gesamtconclusio
Beide Malts sind jetzt nicht die Komplexitätsmonster, wollen sie aber auch nicht sein. Sie wissen durchwegs auf ihre Art zu gefallen. Der Johnnie Walker überrascht mich mit einer durchaus schönen Nase. Die Kombi von Caol Ila und Lagavulin Rauch ist interessant und harmoniert sehr gut. Im Geschmack hätten die Aromen abseits vom Rauch vielleicht noch etwas mehr hervorstechen können, da fehlen wahrscheinlich ein paar Alkoholprozente. Aber er macht seine Sache gut.
Der whic Islay Single Malt ist ein schöner junger Wilder aus Islay. Im Geschmack und im Finish gefällt er mir gegenüber dem Islay Origin doch etwas besser. Jedoch hat der Johnnie Walker einen deutlichen Vorteil gegenüber der whic Abfüllung, er ist immer noch verfügbar und wird es wohl auch trotz Limited Edition länger bleiben. 

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

I was kindly sent a sample of the brand new Islay Single Malt Batch 1 bottling by whic. And since I have just bought the Johnnie Walker Black Label Islay Origin, I thought, why not taste both at the same time? Both bottles currently cost just under €30 in the shops and clearly appeal to fans of (very) smoky whiskies - especially from the Scottish island of Islay - as well as people looking for a smoky easy drinking malt.


Johnnie Walker Black Label Islay Origin


Let's start alphabetically with the Johnnie Walker. This blended malt Scotch whisky is 12 years old and a blend of Caol Ila and Lagavulin - exact blend ratio is unknown. The Islay is one of four bottles in the Black Origin Series that reflect the flavours of the four regions from which the malts used for the Black Label come. It is bottled with a slightly higher alcohol content of 42% by Johnnie Walker standards. 


Nose & Appearance
As usual with Johnnie Walker, the Islay Origin is also chill-filtered and coloured. Therefore, little can be surmised about the colour itself, the maturing process and the casks used. I assume that ex-bourbon casks were used here.
Immediately, a full length of smoke pours out of the glass. Charcoal, cold campfire and also something like charred gauze bandages. Sweet aromas also cling to the smoke that initially dominates everything. With a little standing time, kitchen herbs and some citrus aromas show up.


Taste
The mouthfeel is pleasantly light and very drinkable. You immediately want to take the next sip. As in the smell, the JW also starts with a rich smoky note. Then comes a gentle sweetness with some vanilla and a little pepper. A trace of the lemon zest from the smell is also noticeable in the mouth.


Finish
The smoke, now more like ash from the campfire, dominates this section as well along with a slight bitter note. The finish, apart from the smoke component, is rather short in nature.


Conclusion
I am not a fan of the classic Johnnie Walker blends. However, this one is quite pleasing. The nose is really pleasant. The taste and finish are perhaps a little simple and short - maybe a few percent more alcohol. But if you want smoke, you won't go wrong with it. During a cosy evening with friends, the bottle can be quickly emptied.

whic Islay Single Malt Batch 1


The whic Islay Batch 1 is uncoloured and not chill-filtered. There is no age statement and no information on which distillery on Islay the malt comes from.  The bottle is filled with 46% alcohol. This bottling is supposed to be available regularly.


Nose & Appearance
The whisky shines with a very light colour, which immediately reminds of white wine. Heavily Peated is written on the sample. And I can confirm that. Immediately, a lot of cold ashy charcoal smoke wafts out of the glass. Very distinct. Mineral. Salty sea air combined with lemon peel. After a few minutes, sweet toffee and vanilla come in. Green apple also appears as well as a slight association with smoked ham. The smell of the malt leaves one guessing about the unnamed distillery.


Taste
Immediately a surprisingly sweet attack. A pleasantly creamy mouthfeel. The ashy smoke is clearly present but does not dominate and combines with Italian kitchen herbs to create a nice flavour potpourri. Lemon and vanilla from the nose are also still present. Towards the end in the mouth, a spicy note joins in. Alcohol is well integrated. There are no missing notes to be discovered.


Finish
The smoked ham and herbs show up longer in the finish. Then it becomes slightly astringent and slight bitter flavours from the cask appear. The finish is medium long.


Conclusion
.It reminds me of a young Caol Ila with that ashy smoke component, along with the nice citrus note. It is quaffable and round throughout. Smoke allergy sufferers should steer clear of these bottlings, however. If you like uncomplicated young Islay malts, you can easily grab this one.


Overall conclusion
Both malts are not monsters of complexity, but they don't want to be. They know how to please in their own way. The Johnnie Walker surprises me with a thoroughly beautiful nose. The combination of Caol Ila and Lagavulin smoke is interesting and harmonises very well. On the palate, the flavours apart from the smoke could perhaps have stood out a little more, there are probably a few alcohol percentages missing. But it does its job well.The whic Islay Single Malt is a nice young wild one from Islay. In taste and finish, I like it a bit better than the Islay Origin. However, the Johnnie Walker has a clear advantage over the whic bottling, it is still available and will probably remain so for longer, despite the limited edition.

Mittwoch, 1. September 2021

Hazelburn 13y 2004 Oloroso Cask Matured

 

Whiskybase

Nach dem Springbank 10y ist der Hazelburn 13y 2004/2018 die zweite Abfüllung aus der Springbank Brennerei in Campbeltown. Im Gegensatz zu den Springbank Abfüllungen, die leicht rauchig sind, wird beim Hazelburn ohne Torfrauch gearbeitet. Ein weiterer Unterschied ist die Anzahl der Brennvorgänge. Bei Springbank wird zweieinhalb mal gebrannt, bei Hazelburn sogar dreimal destilliert. Der 13jährige Hazelburn reifte in Oloroso Sherry Fässern und wurde mit 47,4% Alkohol abgefüllt. 


Nase & Aussehen
Dunkles Bernstein, Haselnussbraun zeigt dich im Glas zusammen mit zahlreiche langsam und ölig hinabgleitenden Tränen. Gleich eine volle dunkle Sherrynase. Backpflaumen, Leder und Tabak, Rosinen und geröstete Haselnüsse. In karamellisiertem Zucker eingelegte Cerealien. Daneben auch etwas Orangensaft mit etwas -schale. Ein wenig Schuhcreme, etwas leicht Schmutziges im Aroma. Auch wenn der Hazelburn rauchlos sein soll, im Hintergrund wabbelt immer eine kleine Spur davon mit. Umschließt leicht die anderen Gerüche und verbindet sie damit zu einem schönen homogenen Gesamtgefüge.
Nach dem ersten Schluck erscheinen rote Früchte mit einer fruchtigen Frische auf der Geruchsbühne.


Geschmack
Schönes öliges und vollmundiges Mundgefühl. Bleiben wir gleich beim Öl und zwar habe ich neben einer angenehmen Süße auch zarte Noten von etwas Maschinenöl. Als würde man neben einer Autowerkstatt stehen. Auch die Nüsse und die Sherrykomponenten wie Leder und Tabak sowie die dunklen Pflaumen und Rosinen aus der Nase sind am Gaumen intensiv vorhanden. Hinzu kommen dunkle Schokolade und Kaffee. 

Fotocredit: whiskybase.com


Abgang
Die Eiche meldet sich aromatisch gegen Ende im Mund, zusammen mit Tabakblättern und Earl Grey Tee. Adstringierend vorne beim Zahnfleisch. Leichte Mokkaaromen und Rauchassoziationen zum relativ langem Finish hin. Bleibt schön lange mit seinen etwas dreckigen maschinenöligen Noten im Mund liegen.


Fazit
Tolle volle, schwere Nase mit einem sehr gut eingebundenen Alkohol. Die positive Tendenz hält er auch weiter im Geschmack und Finish. Sehr schöner Malt. Mit den typischen Oloroso Sherry Aromen in Verbindung mit den Nüssen, Schokolade und dunklen Fruchtaromen mit nicht allzuviel Süße erinnert er mich durchaus an den Edradour 12y Caledonia. Und da ich den sehr mag, mag ich auch diese Abfüllung von Hazelburn. Leider sind, wie bei den anderen Flaschen von Springbank, die Preise in letzter Zeit stetig nach oben gegangen. Wer auf die typische Springbank-Note steht und auch auf satte Oloroso Armonen, kann hier bedenkenlos zugreifen - wenn es auch nicht günstig wird.

------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

After the Springbank 10y, the Hazelburn 13y 2004/2018 is the second bottling from the Springbank distillery in Campbeltown. In contrast to the Springbank bottlings, which are slightly smoky, the Hazelburn is made without peat smoke. Another difference is the number of distillations. Springbank is distilled two and a half times, Hazelburn even three times. The 13-year-old Hazelburn was matured in Oloroso Sherry casks and bottled with 47.4% alcohol. 


Nose & Appearance
Dark amber, hazelnut brown shows in the glass along with numerous slow and oily slipping tears. Immediately a full dark sherry nose. Prunes, leather and tobacco, sultanas and roasted hazelnuts. Cereals soaked in caramelised sugar. Next to that also some orange juice with a little -peel. A little shoe polish, something slightly dirty in the aroma. Even though the Hazelburn is supposed to be smokeless, there is always a little trace of it wafting along in the background. It lightly surrounds the other smells and thus combines them into a nice homogeneous overall structure.
After the first sip, red fruits with a fruity freshness appear on the olfactory stage.


Taste
Nice oily and full-bodied mouthfeel. Let's stay with the oil right away, and in addition to a pleasant sweetness, I also have delicate notes of some machine oil. Like standing next to a car repair shop. The nuts and the sherry components like leather and tobacco as well as the dark plums and sultanas from the nose are also intensely present on the palate. There is also dark chocolate and coffee. 


Finish
The oak announces itself aromatically towards the end in the mouth, along with tobacco leaves and Earl Grey tea. Astringent at the front of the gums. Light mocha flavours and smoke associations towards the relatively long finish. Lingers nicely in the mouth for a long time with its somewhat dirty machine oily notes.


Conclusion
Great full, heavy nose with a very well integrated alcohol. The positive tendency continues in the taste and finish. Very nice malt. With the typical Oloroso sherry aromas in combination with the nuts, chocolate and dark fruit flavours with not too much sweetness, it reminds me of the Edradour 12y Caledonia. And since I like that very much, I also like this bottling from Hazelburn. Unfortunately, as with the other bottles from Springbank, the prices have been going up steadily lately. If you like the typical Springbank note and also rich Oloroso Armons, you can get this without hesitation - even if it won't be cheap.

© Hogshead - der Whisky Blog
Template by Maira Gall