Donnerstag, 28. Juli 2022

Nikka Coffey Malt Whisky

 

Whiskybase

English Version

Der dritte japanische Whisky, den ich verkoste, ist wieder aus der Miyagikyo Brennerei des Nikka Konzerns. Beim Nikka Coffey Malt Whisky ist vor allem seine Herstellung von Interesse. Wird er doch - wie sein Name bereits verrät - auf einer Coffey Still gebrannt. In Schottland werden diese Column Stills hauptsächlich für die Herstellung von Grain Whisky verwendet. Bei gemelzter Gerste, der für die Herstellung eines Single Malt Whisky verwendet wird, kommt in Schottland gemäß den Regularien der Scotch Whisky Association (SWA) ausschließlich eine kupferne Pot Still zum Einsatz. 

In Japan gibt es diese Vorgaben nicht und darum konnte Nikka dieses Experiment starten. Also eigentlich habe ich hier einen Grain Whisky im Glas - wenn man es durch die schottische Whisky Brille sehen will. Nicht zu verwechseln ist er jedoch mit dem Nikka Coffey Grain Whisky, dieser wird hauptsächlich aus Mais hergestellt und ist somit ein klassicher Grain Whisky.

Wie auch immer. Er hat mich interessiert. Der Whisky ist - wie so oft in der heutigen Zeit bei Japanern - ein NAS Whisky. Über die Dauer der Reifung wie auch die verwendeten Fässer schweigt sich Nikka aus. Was man weiß ist der Alkoholgehalt und der liegt bei ansprechenden 45%.


Aussehen
Goldgelb


Nase
Typisch japanisch, eher zurückhaltend nicht aufdringlich anfänglich im Geruch. Harmonie pur. Zuerst fruchtige Aromen mit einem Touch Zitrone und etwas Honigmelone. Daneben eine deutliche Note eines Cafe Latte mit Vanillepulver auf den Milchschaum gestreut. Im Nachklang findet man Kokosraspeln mit Minzcreme und Milchschokolade - also wie ein After Eight mit Kokosette darüber. Mit Fortdauer wechselt die Zitrone vom Beginn hin zu Orangenzesten. Zusammen mit der Schokolade und Pfefferminze eine sehr nette Kombination.


Geschmack
Sehr cremig auf der Zunge beginnt der Malt mit einer ordentlichen Portion Orangen- und Mandarinenkompott - süß und fruchtig. Die Milchkaffeearomen aus der Nase sind auch im Geschmack deutlich präsent. Viel Vanille mit einer weichen Milchschokolade und Nougat mit Muskat und etwas Zimt sorgen für weitere Aromenaspekte. Leicht Pfeffer, fast schon etwas Chillicatch ist gegen Richtung Finish zugegen und sorgen für eine angenehme Balance. 


Abgang
Das Fass zeigt sich mit etwas kräftigeren Kaffee oder mehr dunklem Kakao. Muskatnuss und Zimt sowie eine Süße von Karamell zusammen mit etwas Mandel/Marzipankonfekt ziehen mittellang die Stränge im Abgang.


Fazit
Ein für mich typischer Vertreter der japanischen Whiskys. Er ist anfänglich leicht, fast schon zart zu nennen. Jedoch mit etwas Geduld kitzelt man ihm sehr interessante Aromen, sowohl in der Nase als auch auf der Zunge, heraus, obwohl er nicht sehr komplex ist. Die Kombination aus Milchkaffee und den Früchten - hier vor allem im Geschmack die Mandarinen - gefallen mir und hatte ich auch noch nie so bei einem schottischen Vertreter. Wobei es mit der Loch Lomond Distillery eine schottische Brennerei gibt, die ebenfalls auf einer Coffey Still gemelzte Gerste verarbeitet und aktuell mit der SWA im Streit liegt ob der Annerkennung als Single Malt. Derzeit wird er als Single Grain verkauft. 

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English Version


The third Japanese whisky I am tasting is again from the Miyagikyo distillery of the Nikka Group. The production of Nikka Coffey Malt Whisky is of particular interest. As its name suggests, it is distilled in a Coffey Still. In Scotland, these column stills are mainly used for the production of grain whisky. In Scotland, according to the regulations of the Scotch Whisky Association (SWA), only a copper pot still is used for the production of single malt whisky. 

In Japan, these regulations do not exist, which is why Nikka was able to start this experiment. So actually I have a grain whisky in the glass here - if you want to see it through Scotch whisky glasses. However, it should not be confused with the Nikka Coffey Grain Whisky, which is made mainly from corn and is therefore a classic grain whisky.

Anyway. I was interested in it. The whisky is - as is so often the case with Japanese whiskies these days - a NAS whisky. Nikka is silent about the length of maturation and the casks used. What is known is the alcohol content, which is an appealing 45%.


Appearance
Golden yellow


Nose
Typically Japanese, rather restrained and not obtrusive at first. Pure harmony. At first fruity aromas with a touch of lemon and some honeydew melon. Then a clear note of a cafe latte with vanilla powder sprinkled on the milk foam. In the aftertaste, there are coconut flakes with mint cream and milk chocolate - like an After Eight with coconut on top. As it continues, the lemon changes from the beginning to orange zest. Together with the chocolate and mint, a very nice combination.


Taste
Very creamy on the tongue, the malt starts with a fair amount of orange and mandarin compote - sweet and fruity. The latte aromas from the nose are also clearly present in the taste. Lots of vanilla with a soft milk chocolate and nougat with nutmeg and some cinnamon provide further aroma aspects. Light pepper, almost a little chillicatch is present towards the finish and provide a pleasant balance. 


Finish
The cask shows up with some stronger coffee or more dark cocoa. Nutmeg and cinnamon and a sweetness of caramel along with some almond/marzipan confectionery pull the strings in the finish for a medium length.


Conclusion
A typical representative of Japanese whiskies for me. It is initially light, almost delicate. However, with a little patience, it tickles out very interesting flavours, both on the nose and on the tongue, although it is not very complex. I like the combination of latte and fruit - especially the tangerines in the flavour - and I've never had it like this before with a Scottish representative. There is a Scottish distillery, Loch Lomond Distillery, which also processes milked barley in a Coffey Still and is currently in dispute with the SWA over recognition as a single malt. It is currently sold as a single grain. 

Mittwoch, 20. Juli 2022

Glentauchers 1997 SV 22y



Whiskybase

English Version

Die 1897 in der Speyside gegründete Glentauchers Brennerei ist eine dieser versteckten Perlen in der Distillery Welt. Im Eigentum von Chivas Brothers geht der überwiegende Anteil der Produktion seit jeher in die Blendindustrie - vor allem in den Ballantines, dem Teachers und dem Black & White. Erst seit 2017 gibt es Originalabfüllungen, wie zb. einen 15jährigen aus der Ballantine' Serie No. 003 oder die eine oder andere Abfüllung in der Distillery Reserve Collection, im Chivas Besucherzentrum erhältlich.

Die meisten Abfüllungen am Markt stammen von unabhängigen Abfüllern. So auch dieser 22jährige aus 1997, der von Signatory Vintage mit einer Bourbonfass-Reifung mit 49,1 % herausgebracht wurde. 


Aussehen
Helles Strohgelb


Nase
Sehr fruchtig und blumig. Sogleich Assoziationen eines warmem Zitronenkuchens mit etwas Zuckerstreuseln, dazu aufgeschnittene Ananas und Zuckermelonen. Am Tisch stehen Blumen, Veilchen in der Vase. Frisch geschnittenes Heu liegt neben dem Tisch am Boden. Mit etwas Standzeit gesellen sich Vanille und würzige Aromen zum Geruchsspektrum hinzu. Interessanterweise nimmt der Fruchtanteil parallel dazu ab. Einzig die Zitrone und deren ätherischen Öle aus der Schale bleiben. Alkohol ist sehr gut eingebunden, kein Stechen oder Prickeln ist zu spüren. Mit Wasser treten die würzigen Bestandteile mehr in den Vordergrund, die fruchtigen treten etwas in den Hintergrund. Insgesamt rund, mit leichten Vorteilen für die würzig aromatische Seite.


Geschmack
Der Whisky beginnt mit einem cremigen Mundgefühl. Für seine 49,1% hat er einen überraschend kräftigen Antritt. Sogleich ein Wechselspiel von honiggleicher Süße und einer ordentlichen Spritzigkeit, fast schon ein Pfefferl, deutlich Ingwer. Dahinter präsentiert sich wieder eine reife Zitrone parallel zu gelben Äpfeln und etwas Zuckermelone. Eine leichte Astringenz macht sich an der Innenseite der Lippe zu schaffen. Mit Wasserzugabe wird die doch anfänglich intensive Spritzigkeit gemildert, ohne an Dominanz zu verlieren. Es wird jedoch harmonischer, wenn auch auf der kräftigeren Seite.

Fotocredit: whiskybase.com


Abgang
Auch gegen Ende hin, bleibt er sehr aktiv und wärmt auch beim Abgang noch schön bis zum Magen hinab. Es wird nun etwas bitterer. Die Eiche zeigt nun doch auch ihre Kraft nach der Reifedauer von 22 Jahren. Die Fruchtseite ist nun vor allem als Schalen der Äpfel und Birnen noch länger zu schmecken. Insgesamt ist das Finish mittel bis lang.


Fazit
Ich denke die verwendeten Fässer waren nicht mehr so aktiv oder weniger 2nd als eher 3rd Fill Fässer. In der Nase überraschte mich einerseits, dass die Fruchtkomponente mit der Zeit eher verschwand und einer Würzigkeit nachgab und im Geschmack diese deutliche Schärfe, die bei 22 Jahren Reifung doch überrascht. Wasser tut meiner Meinung nach dem Geschmack gut, der Nase eher weniger. Also gerade nach dem letztens verkosteten Glen Elgin 1995 SV hatte ich höhere Erwartungen an den Glentauchers. Er ist alles andere als schlecht, im Gegenteil. Jedoch den aktuell aufgerufenen Preis von rund € 150,- für mich nicht wert. Dafür waren mir die verwendeten Bourbon Hogshead nicht aktiv genug.

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English Version

Founded in Speyside in 1897, Glentauchers distillery is one of those hidden gems in the distillery world. Owned by Chivas Brothers, the majority of production has always gone into blends - most notably the Ballantines, the Teachers and the Black & White. Only since 2017 have original bottlings, such as a 15-year-old from the Ballantine' Series No. 003 or the odd bottling in the Distillery Reserve Collection, been available at the Chivas Visitor Centre.

Most of the bottlings on the market come from independent bottlers. So is this 22-year-old from 1997, released by Signatory Vintage with a bourbon cask maturation of 49.1%. 


Appearance
Pale straw yellow


Nose
Very fruity and floral. Immediate associations of a warm lemon cake with some sugar sprinkles, plus sliced pineapple and sugar melons. There are flowers on the table, violets in the vase. Freshly cut hay lies on the floor next to the table. With a little time, vanilla and spicy aromas join the spectrum of smells. Interestingly, the fruit content decreases in parallel. Only the lemon and its essential oils from the peel remain. Alcohol is very well integrated, no stinging or tingling is felt. With water, the spicy components come more to the fore, the fruity ones recede somewhat into the background. Overall round, with slight advantages for the spicy aromatic side.


Taste
The whisky starts with a creamy mouthfeel. For its 49.1%, it has a surprisingly strong attack. Immediately, an interplay of honey-like sweetness and a neat effervescence, almost a pepperiness, clearly ginger. Behind this, a ripe lemon again presents itself parallel to yellow apples and a little sugar melon. A slight astringency makes itself felt on the inside of the lip. With the addition of water, the initially intense effervescence is softened without losing its dominance. It does become more harmonious, though on the stronger side.


Finish
Even towards the end, it remains very active and still warms nicely down to the stomach on the finish. It now becomes a little more bitter. The oak now shows its strength after 22 years of ageing. The fruit side can now be tasted for longer, especially as the skins of the apples and pears. Overall, the finish is medium to long.


Conclusion
I think the casks used were not as active or less 2nd as rather 3rd fill casks. On the nose I was surprised on the one hand that the fruit component rather disappeared with time and gave way to a spiciness and on the palate this clear spiciness, which is surprising after 22 years of maturation. In my opinion, water is good for the taste, less so for the nose. After tasting Glen Elgin 1995 SV the other day, I had higher expectations of Glentauchers. It is anything but bad, on the contrary. However, for me it is not worth the current price of around € 150,-. The bourbon hogsheads used were not active enough for me.


Mittwoch, 13. Juli 2022

Ardbeg Uigeadail

 

Whiskybase

English Version


Ardbegs Whiskysortiment besteht gottseidank nicht nur aus den bekannten und hassgeliebten Sonderabfüllungen, sondern auch aus einer beliebten Standard-Range. Mit dem TEN habe ich den Klassiker bereits verkosten dürfen. Ebenso den im Alter jüngsten Vertreter, den 5jährigen Wee Beastie. Und auch den 8jährigen For Discussion hatte ich unter anderem bereits im Glas, der vielleicht auch bald als ständiges Mitglied der Standard-Serie angehören könnte. Denn die eigentlich als Committee-Abfüllung veröffentlichte Flasche ist immer noch um den Einführungspreis von € 65,- verfügbar - und das bereits seit einem Jahr. Aus diesem Grund häufen sich die Spekulationen ob der For Discussion eventuell sogar den TEN mittelfristig ablösen könnte. 

Zusätzlich komplettieren die drei NAS-Abfüllungen An Oa, Corryvreckan und Uigeadail die Standardreihe. Letzteren habe ich mir nun zu Gemüte geführt. Er ist ein Vatting aus 90% Ex-Bourbonfässern sowie 10% Sherryfässern und kommt mit 54,2% in die bekannte dunkle Ardbegflasche. 


Aussehen
Warmer Bernstein


Nase
Sofort steigt ein Schwall süßem Holzkohlerauch aus dem Glas. Als würde man Äste von Brombeersträuchern, noch mit Früchten bepackt, in ein offenes Feuer werfen über dem gerade Speckstreifen gebraten werden. Die Sherryfässer sind hier durch eine dunkelfruchtige Beerennote deutlich präsent. Der Rauch verändert sich mit mehr Luftzufuhr und geht mehr ins phenolische über. Dazu zeigen sich die für mich bei Ardbeg typischen Küchen- und Wildkräuter zusammen mit Zitronenzeste und einem Hauch Vanille. Im Hintergrund schwebt etwas Jod mit und sorgt für eine Meeresbrise in der olfaktorischen Wahrnehmung.
Mit Wasser nimmt der Rauch einerseits zwar nicht ab, es wird aber doch weicher und vermischt sich mehr mit den anderen Armonen. 


Geschmack
Der Malt gleitet samtig weich auf die Zungenspitze. Anfänglich mit einer schönen Süße ausgestattet, gleitet es schnell in die herbere Richtung mit dunkler Schokolade. Aber vor allem ist der Rauch sehr dominant, ein richtiges dreckiges Rauchmonster, hüllt den Mundraum komplett mit diesem markanten aschig, teerigen Rauch aus. Die Kräuter aus der Nase sowie etwas Zitrone sind ebenfalls im Geschmack vorhanden. Von den säuerlichfruchtigen Beeren der Sherryfässer ist nun nicht mehr viel zu merken. Eine leicht prickelnde Schärfe, wie geriebener Ingwer, erscheint nach der Süße. Sehr angenehm. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden. Wasser ändert nicht wirklich die Grundbalance. Es bleibt weiterhin rauchig mit einer ordentlichen würzigen Basis.


Abgang
Der aschige Rauch drückt weiterhin ordentlich an. Gegen Ende hin ist mehr von der Eiche zu merken, leicht bittere Noten mit etwas adstringierendem Einfluss im Mundraum. Weiterhin schöne Würzigkeit mit Kräutereinfluss. Langes Finish.


Fazit
Toller Islay-Whisky. Schöne intensive Raucharomen mit angenehmen Sherryeinflüssen, vor allem im Geruch, und einer ausgewogenen Würzigkeit mit einer guten Balance zwischen Süße und den Kräutern und dem Fass. Bei solchen Standard-Abfüllungen muss man sich um Ardbeg keine Sorgen machen. Man fragt sich nur, warum halten die vielen Sonderabfüllungen nicht dieses Niveau? Neben dem 8y For Discussion ist der Uigeadail bis dato meine Lieblingsflasche von Ardbeg.

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English Version


Thankfully, Ardbeg's whisky range consists not only of the well-known and hated special bottlings, but also of a popular standard range. I have already tasted the classic TEN. As well as the youngest representative in age, the 5-year-old Wee Beastie. And I also had the 8-year-old For Discussion in my glass, among others, which might soon be a permanent member of the standard series. The bottle, which was actually released as a committee bottling, is still available at the introductory price of € 65 - and has been for a year already. For this reason, speculation is mounting as to whether the For Discussion could even replace the TEN in the medium term. 

In addition, the three NAS bottlings An Oa, Corryvreckan and Uigeadail complete the standard series. I have now had a look at the latter. It is a vatting of 90% ex-bourbon casks and 10% sherry casks and comes with 54.2% in the well-known dark Ardbeg bottle. 


Appearance
Warm amber


Nose
Immediately a waft of sweet charcoal smoke rises from the glass. It's like throwing branches of brambles, still laden with fruit, into an open fire over which strips of bacon are being roasted. The sherry casks are clearly present here with a dark fruity berry note. The smoke changes with more air and becomes more phenolic. In addition, the kitchen and wild herbs typical for Ardbeg show up together with lemon zest and a hint of vanilla. A little iodine hovers in the background and provides a sea breeze in the olfactory perception. With water, the smoke does not diminish on the one hand, but it does soften and mix more with the other armons. 


Taste
The malt glides velvety smooth on the tip of the tongue. Initially endowed with a nice sweetness, it quickly slides into the more tart direction with dark chocolate. But above all, the smoke is very dominant, a real dirty smoke monster, completely enveloping the mouth with this distinctive ashy, tarry smoke. The herbs from the nose as well as some lemon are also present in the taste. There is not much of the tart, fruity berries from the sherry casks now. A slightly tingling spiciness, like grated ginger, appears after the sweetness. Very pleasant. The alcohol is very well integrated. Water doesn't really change the basic balance. It remains smoky with a decent spicy base.


Finish
The ashy smoke continues to press on nicely. Towards the end there is more of the oak, slightly bitter notes with some astringent influence in the mouth. Still nice spiciness with herbal influence. Long finish.


Conclusion
Great Islay whisky. Nice intense smoky flavours with pleasant sherry influences, especially in the nose, and a balanced spiciness with a good balance between sweetness and the herbs and cask. With standard bottlings like this, you don't have to worry about Ardbeg. One only wonders why the many special bottlings do not maintain this level? Next to the 8y For Discussion, the Uigeadail is my favourite Ardbeg bottle to date.

Mittwoch, 6. Juli 2022

Glendronach Cask Strength Batch 1

 

Whiskybase

English Version

Der Glendronach 18y Allardice mit der längeren Reifezeit aufgrund der temporären Schließung der Highland Brennerei 1996 bis 2002 ist aktuell sicherlich unter meinen persönlichen Top 3 Malts, vor allem bei Standardabfüllungen. Darum freue ich mich immer, wenn ich einen neuen Glendronach verkosten kann.

Beim bereits erwähnten Geschmacksexperiment in meinem Stamm-Whiskyforum Anfang des Jahres war unter anderem auch ein Blindsample vom Cask Strength Batch 1 dabei. Diese erste Abfüllung der NAS-Serie kam 2012 auf den Markt und ist eine Mischung aus Oloroso- und PX-Sherry Fässern. Fassstark bedeutet hier 54,8%. Insgesamt sind 12.000 Flaschen abgefüllt worden. Aktuell ist man bereits bei Batch 10 angelangt.


Aussehen
Mahagoni


Nase
Die ersten Eindrücke, gleich nach dem Einschenken, kommen von einem Sackerl Studentenfutter - eine Vielzahl an Nüssen, manche davon auch geröstet, getrocknete Rosinen und kandierte Früchte - nussig, süß und rosinig. Sehr voluminös. Nach ein paar Minuten Ruhe im Glas gesellen sich getrocknete wie auch frische reife, saftige Pflaumen hinzu. Aber auch eine süßsaure Note entpuppt sich, Himbeeren und Heidelbeeren. Auch ein Marillenkompott mit einer Prise Vanille ist zugegen. Es ist interessant, wie viele unterschiedlichen Früchte mit der Zeit zum Vorschein kommen. Der Alkohol zeigt sich dazwischen immer wieder mit leichtem Stechen und erfrischendem Menthol in der Nase. Etwas Leder und Zigarrentabakblätter sind ebenfalls im Hintergrund, zusammen mit den allgegenwärtigen Rosinen, im Geruchsspektrum dabei.
Mit ein paar Tropfen Wasser wird die Dominanz der Rosinen im Geruch zwar etwas gebrochen, sie bleiben aber weiterhin tonangebend. Gleichzeitig wird es etwas würziger aber auch der Alkohol ist mehr zu spüren.


Geschmack
Wow! Was für ein cremig süßes Mundgefühl! Sofort sind die getrockneten Rosinen und Sultaninen im Mund intensiv zu schmecken. Dazu viele Beeren und auch die getrockneten Pflaumen. Der Alkohol schiebt die Aromen kräftig auf die Zunge. Es wird spritzig und würzig mit Pfeffer. Schöne Balance zu der anfänglichen starken Süße. Der Tabak und das Leder sind nun deutlicher als im Geruch, zusammen mit den gerösteten Nüssen aus der Nase sowie dunkle Schokolade und Vanille.
Mit Wasser, aber wirklich nur ein paar wenige Tropfen, wird der Geschmack deutlich harmonischer. Es bleibt weiterhin sehr süß und fruchtig, die nachfolgende Ingwerschärfe reduziert sich ohne aber die Balance zu verlieren.


Abgang
Wärmend und cremig gleitet der Malt die Speiseröhre hinab. Er bleibt weiterhin süß und fruchtig mit Rosinen und Pflaumen. Gegen Ende hin zeigt sich auch das Holz mit einer schönen bitteraromatischen Note - ein Espresso Macchiato mit Cantuccinis, die für die Nussigkeit im Geschmack sorgen. Der Whisky hat ein langes Finish mit dem Kaffee und einer Zigarre im Ledersessel.


Fazit
Beim Geschmacksexperiment nahm er bei mir ex aequo mit dem Mannochmore 1992 den ersten Platz ein. Und das hat er heute wieder bestätigt. Ein wirklich sehr schöner Glendronach, der sich auf meiner Topliste dieser Brennerei haarscharf vor meinem All-Time Favorite, dem alten Allardice, plaziert. Von der Nase bis zum Ende eine tolle fruchtige und zugleich würzige Angelegenheit. Wasser ist nicht wirklich notwendig, wenn dann vielleicht beim Geschmack, aber es geht auch gut ohne. Schöne Erfahrung. Bei den heutigen Preisen wohl kein Großflaschenkandidat, falls man über eine Flasche bei einer Auktion mal stolpern sollte.

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English Version


The Glendronach 18y Allardice with the longer maturation period due to the temporary closure of the Highland distillery in 1996 to 2002 is currently certainly among my personal top 3 malts, especially for standard bottlings. That's why I'm always happy when I can taste a new Glendronach.

During the aforementioned taste experiment in my regular whisky forum at the beginning of the year, a blind sample of Cask Strength Batch 1 was also included. This first bottling of the NAS series came onto the market in 2012 and is a blend of oloroso and PX sherry casks. Cask strength here means 54.8%. A total of 12,000 bottles were bottled. Currently, batch 10 has already been reached.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Mahogany


Nose
The first impressions, right after pouring, come from a bag of trail mix - a variety of nuts, some of them roasted, dried sultanas and candied fruits - nutty, sweet and raisiny. Very voluminous. After a few minutes of rest in the glass, dried as well as fresh ripe, juicy plums join in. But also a sweet and sour note emerges, raspberries and blueberries. An apricot compote with a pinch of vanilla is also present. It is interesting how many different fruits come to the fore over time. The alcohol keeps showing up in between with a slight sting and refreshing menthol on the nose. Some leather and cigar tobacco leaves are also there in the background, along with the ubiquitous sultanas, in the olfactory spectrum.
With a few drops of water, the dominance of the sultanas in the smell is broken somewhat, but they still set the tone. At the same time, it becomes a little spicier but the alcohol is also more noticeable.


Taste
Wow! What a creamy sweet mouthfeel! Immediately, the dried sultanas and sultanas can be intensely tasted in the mouth. Plus lots of berries and also the dried plums. The alcohol pushes the flavours strongly onto the tongue. It becomes tangy and spicy with pepper. Nice balance to the initial strong sweetness. The tobacco and leather are more evident now than on the nose, along with the roasted nuts from the nose as well as dark chocolate and vanilla.
With water, but really only a few drops, the taste becomes much more harmonious. It remains very sweet and fruity, the subsequent ginger spiciness reduces but without losing the balance.


Finish
Warm and creamy, the malt glides down the gullet. It remains sweet and fruity with sultanas and plums. Towards the end, the wood also shows with a nice bitter aromatic note - an espresso macchiato with cantuccinis providing the nuttiness in the taste. The whisky has a long finish with the coffee and a cigar in the leather chair.


Conclusion
In the taste experiment, it took first place with me ex aequo with the Mannochmore 1992. And it confirmed this again today. A really very nice Glendronach, which places itself on my top list of this distillery a hair's breadth ahead of my all-time favourite, the old Allardice. From nose to finish, a great fruity yet spicy affair. Water isn't really necessary, if maybe for the taste, but it's fine without. Nice experience. At today's prices, probably not a big-bottle candidate, should you ever stumble across a bottle at auction.

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