Mittwoch, 31. Januar 2024

Bladnoch 14y Sherry Cask 2021

 

Whiskybase

English Text-Version


Im letzten Teil meiner vierteiligen Verkostungsreihe von Single Malts aus der Bladnoch Distillery, beschäftige ich mich erstmals mit einer Abfüllung die eine Altersangabe aufweist. Es ist dies der Bladnoch 14 Jahre Sherry Cask aus 2021. 

Aufgrund seines Alters stammt der Whisky dieser Abfüllung noch aus der Zeit, bevor der australische Geschäfsmann David Prior die Brennerei vor der Schließung bewahrt hat. Da die Brennerei bei der Übernahme einer Komplettüberholung samt neuer Brennanlagen erfuhr, ist damit der Whisky auch nicht mehr mit aktuellen Abfüllungen vergleichbar. Dies sollte man im Hinterkopf haben, wenn man sich jetzt einen 14y Bladnoch zulegt. 

David Prior übernahm 2015 die Distillery - 2021 minus 14 ist 2006. Es wird noch ein paar Jährchen dauern, bis wir bei 14jährigen aus Bladnoch wirklich den neuen Stoff in der Flasche finden werden.

Zurück zur Abfüllung, die die gesamte Zeit in Oloroso Sherryfässern reifen durfte. Die weiteren wichtigen Eckdaten sind der Alkoholgehalt von 46,7%, keine nachträgliche Färbung und auch keine Anwendung von Kühlfiltration.


Aussehen
Heller Bernstein


Nase
Er startet gleichmal ziemlich dunkel - dunkle Bitterschokolade mit Nüssen sowie getrocknete Feigen und Datteln. Kirschen, Erdbeeren und Heidelbeeren sorgen für einen fruchtig säuerlichen Kontrapunkt zur Schokolade. Hinter den roten Früchten versteckt sich noch eine Spur von Aceto Balsamico.

Nach ein paar Minuten wird der Geruch gesetzter. Es erscheinen Pfeifentabak und Lederpolitur auf der olfaktorische Bühne. Die Nüsse vom Beginn sind nun deutlich geröstet und es mischen sich auch Mandeln dazwischen und sorgen für einen Marzipaneffekt. 

Am Ende ist ein spezieller, für mich nicht gänzlich aufzuschlüsselnder Geruch vorhanden, würzig, künstlich, aber auch etwas scharf - ob dies vom Holz der Eichenfässer kommt? 

Insgesamt ist es eine interessante Nase die mir grundsätzlich gefällt. Der Sherry ist präsent, jedoch ohne zu dominieren. Die Basis des Grunddestillats ist weiterhin vorhanden. 


Geschmack
Ein leichter Körper mit einem öligen Antritt im Mund. Hmm. Der ist sehr süffig. Gefährlich. Kurz ist eine kleine Spur von Süße von Karamell und Toffee zu schmecken. Diese wird sehr flott von doch deutlichen Schwefelaromen übertüncht. Ich bin nicht schwefelallergisch, darum stört es mich nicht - bringt sogar etwas Tiefe mit ins Geschmacksprofil. Gleichzeitig wird es erkennbar würziger mit einem Hauch von pikantem Pfeffer. 

Dunkle Schokolade mit gerösteten Haselnüssen sowie getrockneten Datteln und Feigen sind ebenso zu schmecken wie etwas Pfeifentabak und altes Leder.

Fotocredit: whiskybase.com


Abgang
Ein leicht alkoholischer Nachklang, der etwas überrascht, passt nicht zum Alter. Danach Eiche mit Bitterschokolade, jedoch sind die herb bitteren Aspekte wirklich nur dezent. Danach wieder etwas Tabak und Möbelpolitur. Der Ausklang ist nicht allzu lange angesetzt. Die Aromen sind ziemlich rasch verfolgen.


Fazit
Einmal eine andere Sherryabfüllung, nicht süß und fruchtig sondern viel mehr auf der schokoladig, würzigen Seite. Dies gefällt mir, muss ja nicht immer süße Sherryfruchtbombe sein. 

Der Schwefelanklang im Geschmack könnte einige Leute abschrecken. Der leicht alkoholische Nachhall, verbunden mit dem relativ kurzen Finish lässt den Abgang, gegenüber der Nase und Geschmack, etwas schlechter performen. 

Davon abgesehen ist es eine sehr süffige und durchaus interessante Abfüllung. Sicherlich die beste der vier, die ich bislang von Bladnoch hatte. Aber für rund € 100,- ist mir der 14y den Spaß nicht wert. In meinem Samplearchiv gibt es noch eine 17jährige Abfüllung. Vielleicht kann die mich restlos von Bladnoch und den Lowlands überzeugen. 

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English Text-Version


In the final part of my four-part series of tastings of single malts from the Bladnoch Distillery, I'm taking a look at a bottling with an age statement for the first time. This is the Bladnoch 14 Year Old Sherry Cask from 2021. 

Due to its age, the whisky in this bottling dates back to the time before Australian businessman David Prior saved the distillery from closure. As the distillery underwent a complete overhaul, including new distilling equipment, when Prior took over, the whisky is no longer comparable with current bottlings. You should bear this in mind when buying a 14y Bladnoch now. 

David Prior took over the distillery in 2015 - 2021 minus 14 is 2006. It will be a few more years before we really find the new stuff in the bottle with 14-year-olds from Bladnoch.

Back to the bottling, which was allowed to mature the entire time in Oloroso sherry casks. The other important key data are the alcohol content of 46.7%, no post-colouring and no use of chill filtration.


Appearance
Light amber colour


Nose
It starts off quite dark - dark bitter chocolate with nuts as well as dried figs and dates. Cherries, strawberries and blueberries provide a fruity, tart counterpoint to the chocolate. A hint of balsamic vinegar is hidden behind the red fruits.

After a few minutes, the flavour becomes more settled. Pipe tobacco and leather polish appear on the olfactory stage. The nuts from the beginning are now clearly roasted and almonds are also mixed in, creating a marzipan effect. 

At the end, there is a special odour that I can't quite pin down, spicy, artificial, but also a little sharp - is this from the wood of the oak barrels? 

Overall, it is an interesting nose that I generally like. The sherry is present, but without dominating. The base distillate is still present. 


Flavour
A light body with an oily attack in the mouth. Hmm. It's very drinkable. Dangerous. There is a brief hint of sweetness from the caramel and toffee flavours. This is quickly drowned out by distinct sulphur flavours. I'm not allergic to sulphur, so it doesn't bother me - it even adds some depth to the flavour profile. At the same time, it becomes recognisably spicier with a hint of hot pepper. 

Dark chocolate with roasted hazelnuts and dried dates and figs can also be tasted, as well as some pipe tobacco and old leather.


Finish
A slightly alcoholic finish, which is somewhat surprising and does not match the age. Then oak with bitter chocolate, but the bitter aspects are really only subtle. Then again some tobacco and furniture polish. The finish is not too long. The flavours are followed fairly quickly.


Conclusion
A different sherry bottling for once, not sweet and fruity but much more on the chocolaty, spicy side. I like this, it doesn't always have to be a sweet sherry fruit bomb. 

The hint of sulphur in the flavour might put some people off. The slightly alcoholic aftertaste, combined with the relatively short finish, makes the finish perform somewhat less well than the nose and flavour. 

Apart from that, it is a very drinkable and thoroughly interesting bottling. Certainly the best of the four I've had from Bladnoch so far. But for around € 100,-, the 14y is not worth the fun for me. There's another 17-year-old bottling in my sample archive. Maybe that will convince me completely of Bladnoch and the Lowlands. 

Mittwoch, 24. Januar 2024

2 Ryes aus der Art Series von Stauning

 

English Text-Version

So richtig auf den Rye-Geschmack bin ich durch die diversen amerikanischen Vertreter gekommen, die ich vor allem im Laufe des letzten Jahres verkostet habe. Einer meiner Lieblingsamerikaner ist derzeit der Jack Daniels Single Barrel Rye mit 45%, aber auch der Knob Creek Rye (den neuen siebenjährigen hatte ich noch nicht das Vergnügen ihn zu kosten) gefällt mir richtig gut. 

Amerikanische Ryes sind in der Regel würziger, kantiger, ja vielleicht sogar lebhafter, als viele ihrer Bourbon-Vettern. Der hohe Rye-Anteil in den Mash-Bills gefällt mir immer mehr. 

Im Gegensatz dazu, habe ich die immer mehr werdenden europäischen Vertreter der Roggen-Whiskys bis jetzt eher weniger beachtet. Ende '21 hatte ich bei einem Rye-Tasting von whic.de mitgemacht wo sechs Ryes aus Europa, darunter auch zwei von Stauning, verkostet wurden. Ein sehr interessanter Abend und neuen Aromen und Geschmäckern, aber so richtig hatte die Rakete nicht gezündet.

Aber, nachdem mir Rye in der Zwischenzeit doch immer mehr mundet und ich die beiden Samples in meinem Archiv zufällig fand, dachte ich mir, wieso gebe ich Europa, im Speziellen hier Dänemark nicht nochmals eine Chance?

Die beiden Ryes stammen aus der siebenteiligen Art Series-Serie von Stauning, exklusiv von Kirsch Import für Deutschland an Land gezogen. Beide Abfüllungen sind Single Casks mit rund vier Jahren Alter und wurden ungefärbt und ohne Kühlfiltration abgefüllt. Leider konnte ich keine Informationen auftreiben, wie lange die jeweiligen Nachreifungen im Rum- bzw. Ahornsirupfass dauerte. Wäre interessant gewesen.


Stauning Art Series Barbados Rum Cask Finish

Whiskybase

Aussehen
Rötlicher Bernstein

Fotocredit: Stauning

Nase
Vielleicht ist es der höhere Alkoholgehalt, aber der Anfang ist recht verhalten. Mit etwas Verzögerung, dafür jedoch umso deutlicher, zeigen sich die typischen Barbados Rum Aromen, Rosinen, Melasse, Karamell, Kokosraspeln und Vanille. Nach ein paar Minuten ebben die Rumnoten ab und der Roggen kommt intensiver zum Vorschein - Roggenvollkorn- und Knäckebrot, frische Pfefferminze, Fichtennadeln und eine Spur von Baumharz. Alkohol ist sehr gut eingebunden.

Ein paar Tropfen Wasser nachträglich bringen die Rumaromen wieder etwas nach vorne, ohne jedoch den Rye zu stark zu überdecken. Es ist nun eine schöne Harmonie der Aromen.


Geschmack
Sehr intensiver Antritt mit einer überraschend auftretenden Ingwerschärfe, die aber ebenso schnell auch wieder verfliegt. Danach ausgewogen, süßes Karamell und Rosinen mit Kokosraspeln zusammen mit den würzig, harzigen Aromen vom Rye. Frische Minzblätter, einem Peppermint Wrigley Kaugummi nicht unähnlich.

Mit Wasserbeigabe wird die anfängliche Schärfe deutlich gemildert, die Roggennoten kommen mehr zur Geltung. Das Rumfinish ist aber weiterhin mit seinen Kokos- und Vanillenoten die ganze Zeit präsent.


Abgang
Hier sind nun vor allem die typischen Roggennoten tonangebend. Weiterhin die Frische der Minze, herbwürzig, leicht adstringierend. Das Holz ist nun deutlicher. Mittellanger Abgang.


Fazit
Das Finish im Barbados Rumfass ist meiner Meinung nach gut gelungen. Die nicht zu aufdringliche Süße mit dem Kokos und der Vanille sorgen sowohl im Geruch als auch im Geschmack für eine interessante Koexistenz mit den typischen würzig, herb frischen Roggenaromen.


Stauning Art Series Maple Sirup Cask Finish

Whiskybase

Aussehen
Dunkles Rotgold


Nase
Im Gegensatz zum Rum-Finish ist hier keine Spur von Zurückhaltung zu merken. Sofort ist der süße und zugleich mild würzige Ahornsirup auszumachen. Als würde man sich den Sirup gerade über seine noch warmen Pancakes gießen. Denn zusammen mit dem Ahornsirup glaubt man Butter und Malz zu riechen. Schon toll! Die anderen Aromen tun sich anfänglich etwas schwer, hinter dieser Süße hervorzukommen. Erst langsam kommen Roggenteig, Eukalyptusbonbon, Hustensaft und leichte Harzaromen zum Vorschein. Der Sirup dominiert aber weiterhin das Geschehen.

Mit Wasser tritt der Ahornsirup etwas zurück und die Ryearomen haben mehr Raum um sich zu entfalten. Insgesamt etwas ausgewogener.


Geschmack
Ganz kurz noch ist die aus der Nase erwartete Süße zu schmecken, dann wird es sehr schnell, sehr scharf! Fast schon wie ein Chillicatch - sehr bissig. Wow, dies überrascht. Hinter dieser prägnanten Schärfe finden sich noch die Karamellaromen vom Sirup, ohne dessen Süße, zusammen mit einer Minznote, Roggenbrotteig und Harz. Fichtennadeln und trockene Gewürze sind ebenfalls vorhanden.

Beim Geschmack helfen ein paar Tropfen Wasser hinsichtlich der Abschwächung der dominierenden Schärfe merklich. Die Süße und die anderen Noten des Ahornsirups finden sich mehr im Geschmackbild wieder.


Abgang
Diese würzig scharfe Note ist bis zum bitteren Ende hin präsent. Stichwort bitter, dies wird es wahrlich zusammen mit einer angenehmen Trockenheit, die vom Holz der Eichenfässer herrüht. Auch hier ist der Abgang eher mittellang.


Fazit
Also vor allem in der Nase ist das Finish im Ahornsirup sehr dominant. Fast schon zu sehr liegt hier die schwere Süße über den anderen, durchaus interessanten, Ryearomen. Interessant ist, dass diese markante Schärfe im Mund sehr ähnlich zu dem im letzten Oktober verkosteten Sirens Batch 4 von whic.de war. Hier gab es ebenfalls ein Finish im Ahornsirup Fass und auch damals hatte ich im Geschmack diese sehr starke Schärfe. Ob es womöglich eine Eigenart dieser Fässer ist? Mit etwas Wasser - Betonung liegt auf etwas - gewinnt er.


Gesamtfazit
Europäische, in diesem Fall dänische, Ryes heben sich von ihren amerikanischen Vettern doch ab. Die Grundaromen kommen mir straighter, kantiger und würziger vor. Sind sie schlechter? Nein, anders. Beide Fassfinishes sind auf ihre Weise sehr interessant und geben den reinen Roggenaromen neue Facetten. Für mich persönlich hat die Barbados Rum-Version die Nase vorne. Nicht nur, weil ich grundsätzlich ein Fan von Rum aus Barbados bin (Stichwort Mount Gay oder Foursquare!), sondern weil er mir ausgewogener und runder erschien. 

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English Text-Version


I really got a taste for rye through the various American representatives that I have tasted, especially over the last year. One of my favourite American ryes at the moment is the Jack Daniels Single Barrel Rye at 45%, but I also really like the Knob Creek Rye (I haven't had the pleasure of tasting the new seven-year-old yet). 

American ryes are generally spicier, edgier and perhaps even more vibrant than many of their bourbon cousins. I like the high proportion of rye in the mash bills more and more. 

In contrast, I have so far paid less attention to the growing number of European rye whiskies. At the end of '21, I took part in a rye tasting organised by whic.de where six ryes from Europe, including two from Stauning, were tasted. It was a very interesting evening with new aromas and flavours, but the rocket didn't really take off.

But now that I'm enjoying rye more and more and I found the two samples in my archive by chance, I thought to myself, why don't I give Europe, and Denmark in particular, another chance?

The two ryes are from Stauning's seven-part Art Series range, exclusively sourced for Germany by Kirsch Import. Both bottlings are single casks aged for around four years and were bottled uncoloured and without chill filtration. Unfortunately, I was unable to find any information on how long the respective maturation periods in rum and maple syrup casks lasted. Would have been interesting.


Stauning Art Series Barbados Rum Cask Finish


Appearance
Reddish amber colour


Nose
Perhaps it is the higher alcohol content, but the beginning is quite reserved. The typical Barbados rum flavours, sultanas, molasses, caramel, grated coconut and vanilla emerge with a slight delay, but all the more clearly. After a few minutes, the rum flavours subside and the rye becomes more intense - wholemeal rye and crispbread, fresh peppermint, spruce needles and a hint of tree resin. Alcohol is very well integrated.

A few drops of water afterwards bring the rum flavours to the fore again, but without masking the rye too much. There is now a beautiful harmony of flavours.


Flavour
Very intense start with a surprising ginger spiciness, which disappears just as quickly. Then balanced, sweet caramel and sultanas with grated coconut together with the spicy, resinous flavours of the rye. Fresh mint leaves, not unlike Peppermint Wrigley chewing gum.

With the addition of water, the initial spiciness is significantly reduced and the rye flavours become more prominent. However, the rum finish is still present the whole time with its coconut and vanilla flavours.


Finish
The typical rye notes now set the pace here. The freshness of the mint remains, tangy, slightly astringent. The wood is now more evident. Medium length finish.


Conclusion
The finish in the Barbados rum cask is well done in my opinion. The not too strong sweetness with the coconut and vanilla make for an interesting coexistence with the typical spicy, tart, fresh rye flavours in both the aroma and the taste.

Stauning Art Series Maple Syrup Cask Finish


Appearance
Dark red gold colour

Fotocredit: Stauning


Nose
In contrast to the rum finish, there is no sign of reservation here. The sweet and at the same time mildly spicy maple syrup is immediately recognisable. It's like pouring the syrup over your still-warm pancakes. Together with the maple syrup, you can smell butter and malt. That's great! The other flavours initially struggle to emerge from behind this sweetness. Only slowly do rye dough, eucalyptus candy, cough syrup and light resin flavours emerge. However, the syrup continues to dominate the flavours.

With water, the maple syrup recedes somewhat and the rye flavours have more room to develop. A little more balanced overall.


Flavour
The sweetness expected from the nose can still be tasted very shortly, then it becomes very hot very quickly! Almost like a chilli catch - very biting. Wow, this is surprising. Behind this distinctive spiciness, there are still the caramel flavours from the syrup, without its sweetness, together with a minty note, rye bread dough and resin. Spruce needles and dry spices are also found.

In terms of flavour, a few drops of water help noticeably to soften the dominant spiciness. The sweetness and other notes of maple syrup are more present in the flavour.


Finish
This spicy, pungent note is present right to the bitter end. Speaking of bitter, this is truly combined with a pleasant dryness that comes from the wood of the oak barrels. Here too, the finish is of medium length.


Conclusion
The maple syrup finish is very dominant, especially on the nose. The heavy sweetness is almost too much here over the other, quite interesting, rye flavours. It is interesting to note that this distinctive sharpness in the mouth was very similar to the Sirens Batch 4 from whic.de that we tasted last October. This also had a finish in a maple syrup cask and I also had this very strong spiciness in the flavour back then. Could it be a characteristic of these casks? With a little water - the emphasis is on a little - it wins.


Overall conclusion
European, in this case Danish, ryes do stand out from their American cousins. The basic flavours seem straighter, edgier and spicier to me. Are they worse? No, different. Both barrel finishes are very interesting in their own way and add new facets to the pure rye flavours. For me personally, the Barbados rum version has the lead. Not just because I'm generally a fan of rum from Barbados (think Mount Gay or Foursquare!), but because it seemed more balanced and rounded to me. 

Mittwoch, 17. Januar 2024

Port Charlotte 13y - Italian Red Wine Finish (ADoS)

 

Whiskybase

English Text-Version


Die rauchigen Port Charlotte Abfüllungen von Bruichladdich selbst sind eigentlich immer unter zehn Jahren. Als das Brühler Whiskyhaus im Winter 2022 diesen 13jährigen Port Charlotte in ihrer A Dream of Scotland Serie präsentierte, musste ich mir ein Sample besorgen. Rauchige Bruichladdichs mit Reifungen in Weinfässern sind für mich immer spannend, und dann auch noch mit 13 Lenzen! 

Und es hat mal wieder mehr als ein Jahr gedauert, bis ich nun doch das Sample in meinem Glas habe und den Tropfen verkosten kann. Es gibt einfach zu viele leckere Single Malts da draußen und sie rufen alle nach mir und wollen verkostet werden...

... ok, zurück zu unserem schwarzen Einhorn. Was wissen wir von diesem Port Charlotte? Die Alkoholstärke ist mit 54,3% anständig und angemessen. Es gab insgesamt 351 Flaschen, natürlich ohne Farbstoff und ohne Kühlfiltration. Beim interessantesten Punkt, der Reifung, wird es vage. Auf der Flasche und in der Base findet man nur den Hinweis auf ein Italian Red Wine Finish, welcher Wein hier gemeint ist und in welchem Fass oder Fässern der Whisky vorher reifte ist mir nicht bekannt. Es gibt im Internet auf der Seite glen-efze.de einen Hinweis zu der Vorbelegung. Und zwar ist dort zu finden, dass ein Teil im Refill Bourbon Barrel, der andere in 2nd Fill Sherry Hogshead reifte. Nach dem Vatting kam der Whisky für 15 Monate in das Rotweinfass. Dies klingt schon mal sehr interessant, sowohl was die Fass-Kombination für die Reifung ansich angeht, als auch in punkto Länge der Nachveredelung im Weinfass.


Aussehen
Dunkler Bernstein mit rötlichem Schimmer


Nase
Unverdünnt begrüßt er mich mit einem angenehmen weichen Rauch von heißer Steinkohle. Auch eine Note von minimalen Verschmutzungsspuren, leicht ölig, dreckig anmutend, schwingt immer mit. Der Rauch wirkt nicht dominant, er liegt wie eine Schicht anfänglich über den anderen Aromen. Und diese bestehen einerseits aus einem maritim, salzig, leicht nach getrockneten Seegras riechendem Touch und andererseits aus reifen Himbeeren und Erdbeeren. Eine schöne süße und zugleich fruchtig saure Angelegenheit. Hinzu gesellen sich ein paar Spritzer Orangensaft, Vanille sowie Aromen von getrockneten Küchenkräutern. Trotz dem man den doch beachtlichen Alkoholgehalt im Geruch, vor allem durch ein sanftes Brennen, bemerkt, ist der Alkohol insgesamt sehr gut eingebunden. 

Zwei, drei Tropfen Wasser tun ihm gut. Der Rauch verwebt sich mehr mit den fruchtig, süßen Beeren und er wandelt sich noch mehr in Richtung aromatischem Holzrauch. Sehr schön. 


Geschmack
Ohne Wasserzugabe beginnt es mit einem sehr süßen Antritt, cremiges weiches Fudge. Danach wechselt es rasch in eine leicht pfeffrige Schärfe mit einem sanften Brennen. Omnipräsent ist der Rauch, speckig, kalt aschig, mundfüllend mit vielen getrockneten Kräutern. Aber auch maritim und jodig. Auf der fruchtigen Seite, die gibt es weiterhin, wenn auch nicht mehr so intensiv, wie im Geruch, finden sich am offenen Grill gebratene Erdbeeren.

Auch im Geschmack helfen wenige Tropfen Wasser und lassen den Whisky aufblühen. Die süßen fruchtigen Aromen sind deutlich intensiver und bleiben auch länger erhalten. Der kurz Pfefferchatch reduziert sich und harmonisiert besser mit den anderen Geschmacksnoten. Rauch ist weiterhin präsent und dominant.


Abgang
Sehr wärmender Abgang, weiterhin sind viel Rauch und kalte Asche im Mund. Kräuter mit Vanille, dunkler Schokolade, Walnüsse mit Haut, adstringierend vorne am Zahnfleisch, auch geriebene Zitronenschale. Der Rauch liegt lange auf der Zunge, zusammen mit den Kräutern. Schmeckt. 


Fazit
Lecker Tröpfchen. Finde ihn gut gelungen. Hier hat die Fasskombination aus Reifung und Finish wirklich gut funktioniert. Die Aromen des Finish im Rotweinfass harmonieren mit den vorigen Fässern sehr gut. Auch der typische Port Charlotte Flair, allen voran der erdig, maritime Rauch, sind weiterhin präsent. Ich mag Bruichladdich, ich mag Port Charlotte. Und hier hat die bei ADoS Abfüllungen oft bekannte Fassdominanz nicht durchgeschlagen. Alles in allem daher ein sehr feiner Malt. 

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English Text-Version


The peaty Port Charlotte bottlings from Bruichladdich itself are actually always under ten years old. When the Brühl whisky house presented this 13-year-old Port Charlotte in their A Dream of Scotland series in the winter of 2022, I had to get a sample. Peaty Bruichladdichs with maturation in wine casks are always exciting for me, and then at 13 years old too! 

And once again, it took me more than a year to get the sample in my glass and to taste it. There are just too many delicious single malts out there and they are all calling out to me and want to be tasted...

... ok, back to our black unicorn. What do we know about this Port Charlotte? The alcohol strength is decent and appropriate at 54.3%. There were 351 bottles in total, naturally without colouring and without chill filtration. The most interesting point, the maturation, is vague. On the bottle and in the base there is only a reference to an Italian red wine finish, but I don't know which wine is meant here or in which cask or casks the whisky matured previously. There is a note on the Internet at glen-efze.de about the previous maturation. It states that one part matured in a refill bourbon barrel and the other in a 2nd fill sherry hogshead. After vatting, the whisky spent 15 months in the red wine cask. This sounds very interesting, both in terms of the cask combination for the maturation itself and in terms of the length of the finishing in the wine cask.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark amber with a reddish tinge


Nose
Undiluted, it greets me with a pleasant soft smoke of burning coal. A note of minimal traces of soiling, slightly oily, seemingly dirty, always resonates. The smoke is not dominant, it initially lies like a layer over the other flavours. And these consist of a maritime, salty, slightly dried seaweed flavour on the one hand and ripe raspberries and strawberries on the other. A lovely sweet and at the same time fruity and sour flavour. There are also a few splashes of orange juice, vanilla and flavours of dried kitchen herbs. Despite the fact that the alcohol content is noticeable in the flavour, particularly through a gentle burning taste, the alcohol is very well integrated overall. 

Two or three drops of water do it well. The smoke blends more with the fruity, sweet berries and turns even more towards aromatic wood smoke. Very nice. 


Flavour
Without adding water, it starts with a very sweet entry, creamy soft fudge. It then quickly changes to a slightly peppery spiciness with a gentle burning flavour. The smoke is omnipresent, bacony, cold and ashy, mouth-filling with lots of dried herbs. But also maritime and iodised. On the fruity side, which is still there, albeit no longer as intense as in the flavour, there are strawberries roasted on an open grill.

A few drops of water also help the flavour and allow the whisky to blossom. The sweet, fruity flavours are much more intense and last longer. The short peppery note is reduced and harmonises better with the other flavours. Smoke is still present and dominant.


Finish
Very warming finish, still lots of smoke and cold ash in the mouth. Herbs with vanilla, dark chocolate, walnuts with skin, astringent at the front of the mouth, also grated lemon peel. The smoke lingers on the tongue for a long time, together with the herbs.


Conclusion
Delicious little drop. I think it worked well. The cask combination of maturation and finish worked really well here. The flavours of the finish in the red wine cask harmonise very well with the previous casks. The typical Port Charlotte flair, above all the earthy, maritime smoke, is still present. I like Bruichladdich, I like Port Charlotte. And here, the cask dominance often associated with ADoS bottlings has not shown through. All in all, a very fine malt. 

Mittwoch, 10. Januar 2024

Macallan 18y Double Cask 2022

 

Whiskybase

English Text-Version


Kaum eine Brennerei auf der Welt spaltet die Whisky-Fangemeinde so sehr, wie es Macallan tut. Entweder man liebt oder hasst das ganze Marketinggedöns rund um die Marke. Für viele ist Macallan die Single Malt Distillery in der Speyside, vor allem die älteren Abfüllungen vor den 2000er Jahren hat zu diesem Qualitätsimage beigetragen. Hier muss man aber auch sagen, dass die Preise noch relativ human waren. 

Ein Zustand, den man heutezutage leider nicht mehr vorfindet. Die Preise für Original Macallan Abfüllungen sind extrem gestiegen. Diverse NAS-Varianten mit fantasievollen Namen sind defacto immer im dreistelligen Preisbereich zu finden. Auch die Standardreihen sind äußerst hochpreisig. 

Einer der Gründe, warum ich nur sehr spradisch Whiskies von dieser Brennerei verkoste. Eine eigene Flasche hat es bis dato noch nicht in mein Barfach geschafft. Der letzten Macallan den ich im Glas hatte, war der Secret Speyside 17 (M) von Signatory Vintage, und somit keine Original Abfüllung, hat mir sehr, sehr gut gemundet. Die anderen offiziellen Macallan Abfüllungen, die ich bislang verkostete waren alle gute Whiskys, der Classic Cut aus 2019 gefiel mir hier am Besten. Jedoch wenn man sich das Gesamtpackage - eben auch den Preis für die jeweilige Flasche - ansah, passte das PLV einfach nie.

Aber. Jeder verdient eine Chance. Whisky-Brennereien verdienen - wie wir Nerds wissen - immer mehrere Chancen. Und so nahm ich die Worte von André Lautensack vom Youtube-Channel Whisky-Evening, aus seinem Video zu seinen besten Malts 2023 zum Anlass und holte mir wieder einmal einen Macallan ins Glas.

Und zwar gleich den bisher ältesten, den 18jährigen aus der Double Cask Reihe. Diese Serie gibt es seit Mitte 2020. Hierbei kommen sowohl amerikanische als auch europäische Fässer, die vorher mit Sherry aus Spanien angereichert - geseasoned - wurden, beim Vatting zum Einsatz. Die Alkoholstärke beträgt 43%, es wurde nicht mit Farbstoff nachgeholfen, jedoch wurde kühlgefiltert.


Aussehen
Dunkles Bernstein, Blütenhonig


Nase
Es ist eine sehr feine, filigrane Nase. Die Geruchskomposition ist komplett ausgewogen und rund. Auf der fruchtigen Seite finden wir Rosinen, Trockenfrüchte, Orangen-, oder sogar Mandarinenmarmelade, auch frische Aromen von Zitrone. Daneben haben wir, neben einer leichten Karamell- und Toffeenote, die für eine angenehme "Cremigkeit" im Geruch sorgt, auch Assoziationen von Ingwerkeksen, malzig, kuchenteigartig mit einer gewissen aromatischen Schärfe, die jedoch nicht auf die Pfefferseite abdriftet. Dazu gesellen sich frische Tabakblätter sowie etwas Leder mit einem Hauch Vanille. Umrahmt wird dies von einer sehr feinen Eichenwürze, gefühlt mit mehr Anteil der europäischen als der amerikanischen Schwester. Den Alkohol merkt man überhaupt nicht. Es ist durchwegs eine schöne, sehr weiche und harmonische Nase. Für mich fast etwas zu weich. Vielleicht bin ich durch die fassstarken Abfüllungen bereits zu versaut, jedoch hätte ich auch mit drei Prozent mehr an Alkohol gut leben können. 


Geschmack
Weicher Antritt, schönes Mundgefühl, der Alkohol ist leicht aber bringt trotzdem die Aromen gut zu den Geschmacksrezeptoren. Ein sehr angenehmer süßer Beginn, weiches Milchkaramell mit einem ordentlichen Schuss Vanilleextrakt. Von einer Frucht merke ich eigentlich recht wenig. Der Malt wechselt von der schönen süß, weichen Toffeecreme zügig in eine würzig, aromatische Richtung. Die Ingwerkekse aus dem Geruch sind auch im Geschmack wieder da. Die Schärfe zeigt sich wieder, aber auch hier ist es nicht too much. Schön ausgewogen. Die Eichenwürze und deren -aromen kombinieren sich gut mit dem leicht frischen Ingwer. 


Abgang
Die leichte Schärfe setzt sich nahtlos fort. Das Holz ist da, auch eine leichte bittere Note von etwas dunklerer Schokolade. Aber der sehr lange Abgang ist nicht vorhanden. Es gleitet so dahin und endet. Die Eichenwürze ist präsent, aber wirkt nicht so lange nach, wie gewünscht. Hier fehlt vielleicht etwas der Punch durch eine höhere Alkoholstärke.


Fazit
Lassen wir den Preis einmal außer Acht, habe ich hier einen sehr feinen Sherrywhisky mit einer schönen Harmonie der Aromen. Absolut Yin-Yang. Mir gefällt er im Geschmack sogar einen Deut besser, als in der Nase. Die cremige Süße, kombiniert mit der aromatischen Schärfe ist fein. 

Aber.

Wenn ich den Preis in mein Fazit doch mit einbeziehe, muss ich hier schon deutlich anmerken, dass besagter Preispunkt von aktuell rund € 350,- und mehr absolut überzogen ist. Da lob ich mir wieder unabhängige Abfüller, wie beispielsweise Signatory Vintage, die um € 100,- günstiger eine fassstarke volljährige Version auf den Markt bringen können - wenn auch nicht unter der Bezeichnung Macallan. 

Wer das Geld hat und unbedingt einen Macallan zuhause im Barregal stehen haben will, hat mit dieser Flasche nicht nur einen schönen Blickfang sondern auch einen wirklich feinen ausgewogenen Sherrymalt. Wer weniger auf Prestige und Marketing steht wird beispielsweise beim Glendronach Allardice günstiger und - Geschmackssache - geschmacklich nochmals um eine Stufe besser aussteigen. Ich persönlich würde mir um den Preis des Double Casks zwei Allardice besorgen.

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English Text-Version


Hardly any other distillery in the world divides the whisky fan community as much as Macallan does. You either love or hate all the marketing fuss surrounding the brand. For many, Macallan is the single malt distillery in Speyside, and the older bottlings before the 2000s in particular have contributed to this image of quality. However, it must also be said that the prices were still relatively humane. 

Unfortunately, this is no longer the case today. The prices for original Macallan bottlings have risen dramatically. Various NAS bottles with imaginative names are de facto always to be found in the three-digit price range. The standard ranges are also extremely expensive. 

This is one of the reasons why I only taste whiskies from this distillery very occasionally. A bottle of my own has not yet made it into my bar cabinet. The last Macallan I had in my glass was the Secret Speyside 17 (M) from Signatory Vintage, and therefore not an original bottling, but it tasted very, very good. The other official Macallan bottlings I've tasted so far have all been good whiskies, with the Classic Cut from 2019 being my favourite. However, when you look at the overall package - including the price of each bottle - the price-performance ratio just never matched up.

But. Everyone deserves a chance. Whisky distilleries - as we nerds know - always deserve several chances. And so I took the words of André Lautensack from the YouTube channel Whisky-Evening, from his video on his best malts of 2023, as an opportunity and once again poured myself a Macallan.

The oldest to date, the 18-year-old from the Double Cask series. This series has been around since mid-2020 and uses both American and European casks that have previously been enriched - seasoned - with sherry from Spain for vatting. The alcohol strength is 43%, no colouring was added, but it was chill-filtered.

Fotocredit: The Macallan


Appearance
Dark amber, blossom honey colour


Nose
It is a very fine, delicate nose. The olfactory composition is completely balanced and round. On the fruity side, we find sultanas, dried fruit, orange or even tangerine marmalade, as well as fresh flavours of lemon. In addition to a light caramel and toffee note, which provides a pleasant "creaminess" in the aroma, we also have associations of ginger biscuits, malty, cakey with a certain aromatic spiciness that does not drift to the peppery side. Fresh tobacco leaves and some leather with a hint of vanilla join in. This is framed by a very fine oak flavour, with a greater proportion of the European than the American sister. You don't notice the alcohol at all. It is a beautiful, very soft and harmonious nose throughout. Almost a little too soft for me. Perhaps I'm already too spoilt by the cask strength bottlings, but I could have lived with three percent more alcohol. 


Flavour
Soft start, nice mouthfeel, the alcohol is light but still brings the flavours well to the taste receptors. A very pleasant sweet start, soft milk caramel with a good dash of vanilla extract. I don't really notice much of a fruit flavour. The malt quickly switches from the lovely sweet, soft toffee cream to a spicy, aromatic flavour. The ginger biscuits from the smell are also back in the flavour. The spiciness is evident again, but here too it is not too much. Nicely balanced. The oak spice and its flavours combine well with the slightly fresh ginger. 


Finish
The slight spiciness continues seamlessly. The wood is there, as is a slightly bitter note of dark chocolate. But the very long finish is not there. It just glides along and ends. The oak spice is present, but does not last as long as desired. Perhaps the higher alcohol strength lacks a little punch here.


Conclusion
Leaving the price aside, I have a very fine sherry whisky with a beautiful harmony of flavours. Absolutely yin-yang. I even like the flavour a little better than the nose. The creamy sweetness combined with the aromatic spiciness is fine. 

But.

If I include the price in my conclusion, I have to clearly state that the current price point of around € 350,- and more is absolutely over the top. I praise independent bottlers, such as Signatory Vintage, who can bring a cask-strength, full-aged version onto the market for € 100,- less - even if not under the Macallan label. 

If you have the money and really want to have a Macallan on your bar shelf at home, this bottle is not only a beautiful eye-catcher but also a really fine, balanced sherry malt. For those who are less interested in prestige and marketing, the Glendronach Allardice, for example, is cheaper and - a matter of taste - tastes even better. Personally, I would buy two Allardice for the price of the double cask.

Mittwoch, 3. Januar 2024

Ballechin 2005 16y 1st Fill Burgundy Hogshead

 

Whiskybase

English Text-Version


Am letzten Donnerstag vor Weihnachten nahm mir ein Kumpel meines Whisky Clubs in Wien eine spezielle Flasche mit. Es waren vielleicht noch ungefähr 10cl in der Flasche. Ein paar cl gingen an diesem feucht fröhlichen Abend noch in Gläser anderer Club Members, aber ich konnte mir ein paar Tropfen für mich zuhause sichern.

Bei der besagten Flasche handelt es sich um den 16-jährigen Ballechin 2005/20022, exklusiv für DeinWhisky.de abgefüllt. Es ist eine Vollreifung in einem erstbefüllten Burgunder Hogshead bzw. auf Nachfrage bekam man die Information, es sei ein Burgunder Barrique Fass gewesen. 264 Flaschen sind es geworden, mit einem Alkoholgehalt von 54,3%.

Die Flasche interessierte mich bereits bei ihrer Veröffentlichung sehr, jedoch war mir der Preis von rund € 150,- damals einfach zu hoch. Umso mehr freute es mich, als mir mein Whisky Kumpel Mike anbot, mir seine Anbruchflasche zu geben. So eine Chance lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Jetzt muss der Tropfen aber auch abliefern!


Aussehen
Tiefdunkles Nussholz


Nase
Ein bereits sehr gesetzter Rauch, der nicht mehr aggressiv sondern weich und rund erscheint, schwebt sogleich aus dem Tastingglas. Es riecht nach karamellisierter BBQ-Sauce auf einem Rinderbraten, der über glimmenden Holzkohlenstücken langsam vor sich hin brutzelt. Ein paar Krümel kalter Asche von aromatischem Pfeifentabak liegen auf einem alten Ledersofa. Am Couchtisch, der mit Möbelpolitur eingelassen wurde, steht eine Schüssel mit gebratenen Speckpflaumen sowie eine Tafel Trauben-Nuss-Schokolade, wobei die Schokolade hier mehr Kakaoanteil als normale Milchschokolade besitzt. Auch eine Schale voll Heidelbeeren und reifen süßen Brombeeren befindet sich in der Nähe. Von der Alkoholstärke merkt man im Geruch fast nichts, höchstens eine angenehme frische Note, wenn man die Nase etwas tiefer ins Glas neigt. Etwas Wasserzugabe bewirkt, außer das sich der Whisky leicht eintrübt, an den grundsätzlichen Aromen nichts weiter. Also diese Nase ist genau meins und holt mich voll ab.


Geschmack
Fast wie ein süßer, klebriger Sirup gleitet der Ballechin in den Mundraum. Er klebt förmlich auf der Zunge und vorne am Zahnfleisch. Der Speichelfluss beginnt zu fließen. Der Rauch ist sofort zugegen, jedoch nicht überlagernd oder dominant. Im Gegenteil, er dient als holzig, würzige Grundlage für die anderen Aromen. Und diese sind eben zuerst eine merkliche Honigsüße, cremig und vollmundig, die danach von Pflaumenmus, getrockneten Feigen und etwas Zimt und Muskat Unterstützung findet. Weitere Geschmacksnuancen stammen von Pfeifentabak, Leder und altem Holz. Der Alkohol ist auch hier bestens integriert. Wasser macht den Malt vielleicht anfänglich um eine Spur süßer, jedoch nehmen die paar Tropfen ihm auch etwas von seiner grundsätzlichen Ausgewogenheit, zu der eben auch eine gewisse Würzigkeit gehört.


Abgang
Die getrockneten Tabakblätter mit der Assoziation nach Leder werden von dunkler Schokolade mit Rosinen, leichten Bitterstoffen, wie bei der Haut von Walnüssen, begleitet. Der Rauch wird gegen Ende hin aschig und kälter. Insgesamt doch ein langes Finish.


Fazit
Dieser 16jährige Ballechin zeigt mir wieder, warum ich ein Fan dieser kleinen Brennerei in den Highlands bin. Die Kombination des Spirits von Edradour - sowohl in rauchiger wie nichtrauchiger Version -  mit schweren Weinnoten, funktioniert für mich fast immer wunderbar. Diese tiefen, speckigen, erdigen Rauchnoten mit den vollen fruchtig, würzigen Aromen gefallen mir wunderbar. Die Nase ist toll, der Geschmack intensiv und lange. Leider gibt es keine Flaschen mehr. Umso mehr bin ich froh, dass ich die letzten Tropfen aus dieser Flasche bekommen konnte. Ein würdiger Beginn ins 2024er Jahr. 

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English Text-Version


Last Thursday before Christmas, a fellow from my whisky club in Vienna took me a special bottle. There were maybe about 10cl left in the bottle. A few cl still went into the glasses of other club members on this merry evening, but I was able to secure a few drops for myself at home.

The bottle in question is the 16-year-old Ballechin 2005/20022, bottled exclusively for DeinWhisky.de. It is a full maturation in a first-fill Burgundy hogshead or, on request, I was told that it was a Burgundy barrique cask. There were 264 bottles, with an alcohol strength of 54.3%.

I was already very interested in the bottle when it was released, but the price of around € 150,- was simply too high for me at the time. So I was all the more pleased when my whisky buddy Mike offered to give me his opened bottle. Of course, I wouldn't pass up a chance like that. But now the drop has to perform!

Fotocredit: DeinWhisky.de


Appearance
Deep dark nut wood


Nose
An already very settled smoke, which no longer appears aggressive but soft and round, immediately floats out of the tasting glass. It smells of caramelised BBQ sauce on a beef roast that is slowly sizzling over smouldering pieces of charcoal. A few crumbs of cold ashes from aromatic pipe tobacco lie on an old leather sofa. On the coffee table, which has been treated with furniture polish, there is a bowl of roasted bacon prunes and a bar of grape and nut chocolate, which has a higher cocoa content than normal milk chocolate. There is also a bowl of blueberries and ripe, sweet blackberries nearby. The strength of the alcohol is hardly noticeable in the flavour, at most a pleasant fresh note if you tilt your nose a little deeper into the glass. Adding a little water has no effect on the basic flavours, apart from clouding the whisky slightly. So this nose is right up my street and really picks me up.


Flavour
The Ballechin glides into the mouth almost like a sweet, sticky syrup. It literally sticks to my tongue and the front of my gums. The saliva begins to flow. The smoke is immediately present, but not overpowering or dominant. On the contrary, it serves as a woody, spicy foundation for the other flavours. And these are initially a noticeable honey sweetness, creamy and full-bodied, which is then supported by plum jam, dried figs and a little cinnamon and nutmeg. Further flavour nuances come from pipe tobacco, leather and old wood. The alcohol is also well integrated here. Water may initially make the malt a little sweeter, but the few drops also take away some of its fundamental balance, which also includes a certain spiciness.


Finish
The dried tobacco leaves with the association of leather are accompanied by dark chocolate with sultanas, slight bitterness, like the skin of walnuts. The smoke becomes ashy and colder towards the end. Overall, a long finish.


Conclusion
This 16-year-old Ballechin shows me again why I am a fan of this small distillery in the Highlands. The combination of Edradour's spirit - both smoky and non-smoky versions - with heavy wine notes almost always works wonderfully for me. I love these deep, bacony, earthy smoky notes with the full fruity, spicy flavours. The nose is great, the flavour intense and long. Unfortunately, there are no more bottles left. I'm all the more pleased that I was able to get the last drops from this bottle. A worthy start to the 2024 vintage. 

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