Donnerstag, 24. Februar 2022

Miyagikyo Single Malt

 

Whiskybase


Whisky ist längst nicht nur ein Thema in Schottland, Irland oder USA. Whisky ist international, in Europa, Afrika, Australien und vor allem in Asien. In zahlreichen Ländern in Asien wird Whisky erfolgreich und auch bereits seit Jahrzehnten produziert. So auch in Japan, wo man bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts mit Whiskey (im konkreten Fall mit amerikanischen Whiskey) in Berührung kam. 1923 errichtete Shinjiro Torii mit Yamazaki die erste Destillerie in Japan. Yamazaki gehört zur Suntory Group, zu der unter anderem auch namhafte schottische (Laphroaig, Bowmore) wie auch amerikanische (Jim Beam, Maker's Mark) Brennereien gehören.

Der zweite große Player am japanischen Whiskymarkt ist Nikka. Nikka wurde 1934 von Masataka Taketsuru und seiner Frau gegründet. Zu Nikka gehören neben Ben Nevis in Schottland unter anderem die beiden japanischen Brennereien Yoichi (gegründet 1934) und Miyagikyo (gegründet 1969). 

Nachdem ich bereits den Yamazaki Distillers Reserve kosten konnte, wollte ich mich nun Nikka kennenlernen. Und hier fiel meine Wahl auf den Miyagikyo Single Malt. Wie auch der Distillers Reserve von Yamazaki ist der Miyagikyo Single Malt ein NAS Whisky, also ohne Altersangabe. Für die Reifung sollen ehemalige Sherryfässer verwendet worden sein, das Holz (also europäische, amerikanische oder sogar japanische Mizunara Eiche) der Fässer ist nicht bekannt. In die Flasche kommt der Malt mit 45% Alkohol, gefärbt und kühlgefiltert.


Ausehen
Die Farbe ist Goldgelb


Nase
Sehr angenehmer frischer und fruchtiger Geruch. Zu Beginn ein Wechselspiel aus grasigen, blumigen Eindrücken und fruchtigen Aromen wie reifer Banane und Zitrusfrüchten. Zusätzlich gesellen sich Honigmelone, weiße Weintrauben sowie Sternfrucht zum flüssigen Obstsalat dazu. Ein Gefühl von warmen Kuchen bekommt man durch eine süße Malzigkeit zusammen mit einem ordentlichen Schuss Vanilleextrakt. Mit mehr Sauerstoff und Standzeit im Glas zeigen sich hinter dem ganzen Kompott auch leicht würzige Aromen wie weißer Pfeffer, Zimt und aromatisches Holz - dies könnte eventuell von der Mizunaraeiche der Fässer stammen?


Geschmack
Der Malt gleitet mit einem fast schon buttrig weichen Gefühl in den Mundraum. Eine Überraschung! Im Gegensatz zur Nase hat hier nicht das Fruchtige die Oberhand, sondern das Herbwürzige übernimmt sehr schnell das Kommando. Anfänglich noch süßes Karamell und helle Früchte sowie Banane und Honigmelone wechselt der Geschmack rasch zu Zimt, weißen Pfeffer, Malzkaffee und Eichenwürze. Leichte Schärfe und ein wenige Robustheit zeigt seine Jugend - ist aber nicht störend!


Abgang
Angenehm wärmend und würzig geht es Richtung Finish. Vanille zusammen mit der Schale von rotem Apfel sowie geröstete Kaffeebohnen sind mittellang im Mund zu schmecken. Auch so etwas wie leichter Rauch - könnte von den Eichenfässern kommen - zeigt sich gegen Ende.


Fazit
Von der Nase aus ist der Miyagikyo eine sommerliche exotische Fruchtbombe. Sehr angenehm und eine schöne Kombi zwischen den fruchtigen und den herbwürzigen Aromen. Im Geschmack und im Abgang wird es überraschend weniger fruchtbetont als Vermutet, hier dominieren die würzigen Komponenten. Der Malt ist kein Komplexitätsmonster. Aber er ist sehr süffig und ausgewogen - trotz seiner Jugendlichkeit. Wie schon der Yamazaki Distillers Edition ist dies ein sehr angenehmer Sommerwhisky, der sicher auch im Highball eine gute Figur macht. Gefällt mir gut.

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Whisky is by no means just a topic in Scotland, Ireland or the USA. Whisky is international, in Europe, Africa, Australia and especially in Asia. In many countries in Asia, whisky has been produced successfully and for decades. This is also the case in Japan, where people have been in contact with whiskey (in this specific case, American whiskey) since the middle of the 19th century. In 1923, Shinjiro Torii built Yamazaki, the first distillery in Japan. Yamazaki belongs to the Suntory Group, which also includes renowned Scottish (Laphroaig, Bowmore) and American (Jim Beam, Maker's Mark) distilleries.

The second big player in the Japanese whisky market is Nikka. Nikka was founded in 1934 by Masataka Taketsuru and his wife. Besides Ben Nevis in Scotland, Nikka also owns the two Japanese distilleries Yoichi (founded in 1934) and Miyagikyo (founded in 1969). 

Having already had the chance to taste the Yamazaki Distillers Reserve, I now wanted to get to know Nikka. And here my choice fell on the Miyagikyo Single Malt. Like the Distillers Reserve from Yamazaki, the Miyagikyo Single Malt is an NAS whisky, i.e. without an age statement. Former sherry casks are said to have been used for the maturation, the wood (i.e. European, American or even Japanese Mizunara oak) of the casks is not known. The malt is bottled at 45% alcohol, coloured and chill-filtered.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
The colour is golden yellow


Nose
Very pleasant fresh and fruity smell. At the beginning an interplay of grassy, floral impressions and fruity aromas like ripe banana and citrus fruits. In addition, honeydew melon, white grapes and star fruit join the liquid fruit salad. You get a feeling of warm cake from a sweet maltiness along with a decent dash of vanilla extract. With more oxygen and standing time in the glass, slightly spicy aromas like white pepper, cinnamon and aromatic wood also show up behind all the compote - this could possibly come from the Mizuna oak of the barrels?


Taste
The malt glides into the mouth with an almost buttery smooth feel. A surprise! In contrast to the nose, the fruity does not have the upper hand here, but the tart spiciness takes over very quickly. Initially still sweet caramel and bright fruits as well as banana and honeydew melon, the taste quickly changes to cinnamon, white pepper, malt coffee and oak spice. Slight spiciness and a little robustness shows its youth - but is not distracting!


Finish
Pleasantly warming and spicy towards the finish. Vanilla together with red apple peel and roasted coffee beans can be tasted in the mouth for a medium length. Also something like light smoke - could come from the oak barrels - shows up towards the end.


Conclusion
From the nose, the Miyagikyo is a summery exotic fruit bomb. Very pleasant and a nice combo between the fruity and the tart spicy flavours. The taste and finish are surprisingly less fruity than expected, with the spicy components dominating. The malt is not a complexity monster. But it is very drinkable and balanced - despite its youthfulness. Like the Yamazaki Distillers Edition, this is a very pleasant summer whisky that certainly cuts a fine figure in a highball. I like it very much.


Freitag, 18. Februar 2022

Teeling Brabazon 01

 

Whiskybase

Brabazon 01 ist der Auftakt einer limitierten Abfüllungsserie von Teeling. Die Reihe wurde nach William Brabazon, dem 11. Earl of Meath benannt, einer sehr gewichtigen Rolle im Irland des 16. Jahrhunderts. Das Alter des Whiskeys ist nicht bekannt, wir wissen dass er 2017 mit 49,5% abgefüllt wurde und in Sherry Fässern reifte.


Aussehen
Auf der Flasche finde ich nur die Infos, dass das Destillat nicht kühlgefiltert ist. Von einer Färbung steht weder auf der Flasche noch auf der Tube etwas. Normalerweise, wenn es ungefärbt wäre, würde es wahrscheinlich irgendwo stehen. Auch im Internet konnte ich hier keine klare Information finden - die Whiskybase meint ungefärbt. Falls dem so ist, dann ist die Farbe ein satter Bernsteinton.


Nase
Zuerst mal ohne Verwendung von Wasser bekomme ich vom Start weg gleich einen ordentlichen Alkoholstich. Die fast 50% Alkohol kommen mit einer jugendlichen Wildheit daher. Hinter der Schärfe verbirgt sich vor ab etwas metallisches. Obs am Alkohol oder der Jugend liegt, keine Ahnung. Der Teeling ist ein NAS und ich fürchte, er ist wirklich ziemlich jung. Erst nach gut 10 bis 15 Minuten im Glas entfalten sich langsam Aromen im Glas, die auf einen Sherryeinfluss hindeuten könnten. Leichter Anflug von Trockenfrüchten. Mit Wasser kommen die Trockenfrüchte noch ein wenig besser zur Geltung und eine leichte süßliche Malzigkeit ist zu erkennen.


Geschmack
Im Mund ist er überraschend mild und cremig. Eine angenehme Süße verbunden mit einer netten Würzigkeit. Der Geschmack ist deutlich besser als die Nase ohne Wasser. Mit Wasser wird der Geschmack weicher und süßer und allgemein runder. 


Abgang
Der Abgang ist eher leicht. Wenig Bitterkeit und ebenso wenig Eiche. Mit Wasser wird der Abgang etwas anhaltender und die Eiche kommt besser hervor.


Fazit
Ich habe mir die Serie 01 und 02 von der Brabazon Abfüllung nach einem Besuch von Teeling in Dublin in einem Anflug von Nostalgie gekauft. Leider kann mich die Nase nicht begeistern. Der Alkohol ist sehr deutlich in der Nase. Der Malt benötigt viel Geduld, dann kommen einige Aromen gegen den stechenden Alkohl an. Der Geschmack ist dafür eine angenehme Überraschung. Der Abgang dafür wieder reduziert.

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Brabazon 01 is the start of a limited bottling series by Teeling. The series is named after William Brabazon, the 11th Earl of Meath, a very important figure in 16th century Ireland. The age of the whiskey is not known, we know that it was bottled in 2017 at 49.5% and matured in sherry casks.


Appearance
On the bottle I only find the information that the distillate is not chill-filtered. There is no mention of colouring on the bottle or the tube. Normally, if it were uncoloured, it would probably say so somewhere. I couldn't find any clear information about this on the internet either - Whiskybase says uncoloured. If so, the colour is a rich amber shade.


Nose
First of all, without the use of water, I get a decent alcohol kick right from the start. The almost 50% alcohol comes with a youthful ferocity. Behind the spiciness, there is something metallic. I don't know if it's the alcohol or the youth. The Teeling is an NAS and I'm afraid it's really quite young. Only after a good 10 to 15 minutes in the glass do aromas slowly unfold in the glass that could indicate a sherry influence. Slight hint of dried fruit. With water, the dried fruits come to the fore a little better and a slight sweet maltiness can be detected.

Fotocredit: Teeling


Taste
In the mouth, it is surprisingly mild and creamy. A pleasant sweetness combined with a nice spiciness. The taste is clearly better than the nose without water. With water, the taste becomes softer and sweeter and generally rounder. 


Finish
The finish is rather light. Little bitterness and equally little oak. With water the finish becomes a little more persistent and the oak comes out better.


Conclusion
I bought the 01 and 02 series from the Brabazon bottling after a visit to Teeling in Dublin in a fit of nostalgia. Unfortunately, the nose fails to excite me. The alcohol is very evident on the nose. The malt needs a lot of patience, then some aromas come up against the pungent alcohol. The taste is a pleasant surprise. The finish is reduced again.

Mittwoch, 16. Februar 2022

Benriach 10y The Smoky Ten & Benriach 12y The Smoky Twelve

 

In der Speyside in Schottland gibt es nicht allzu viele Brennereien, die mit getorfter Gerste hantieren. Benriach ist eine Ausnahme. Nur zu einer gewissen Zeit im Jahr - der Smoke Season - produziert Benriach rauchigen Whisky. In der im Herbst 2020 neu vorgestellten Core Range der Brennerei finden sich zwei rauchige Abfüllungen, der 10jährige The Smoky Ten und der 12jährige The Smoky Twelve.  


Benriach 10y The Smoky Ten
Whiskybase


Der Einsteiger in die rauchige Welt von Benriach ist eine Kombination aus rauchigem und nicht-rauchigem Spirit und reifte in drei verschiedenen Fassarten - Ex-Bourbon Barrels, Jamaika Rum Casks und ausgebrannten American Virgin Oak Fässern. In die Flaschen abgefüllt wird der Malt ungefärbt mit 46% Alkohol.


Ausehen
Farbe ist ein sattes Gold. 


Nase
Eine sehr fruchtbetonte Nase! Ananas, Zitronen, Weingartenpfirsich - schön hellfruchtig mit leichter Tendenz zur tropischen Fruchtpalette. Die Rumfässer haben einen ordentlichen Eindruck hinterlassen. Zu den Früchten gesellt sich ein Schwall Vanille und immer wieder ein Hauch von frischem Heu und Wiese. Etwas Zimt und Muskatnuss greifen ebenfalls in das Geruchsspektrum mit ein. Der Rauch, wie angebranntes Heu oder Waldboden, liegt dezent im Hintergrund und spannt einen Bogen um die anderen Aromen und hält sie zusammen. 


Geschmack
Ein sehr angenehmes sanftes und cremiges Mundgefühl. Der eigenwillige Rauch nach verbranntem Heu und Wiese zeigt sich im Geschmack deutlich präsenter als in der Nase und ist vom Start weg da, zusammen mit einer anständigen Würzigkeit mit leichten Pfeffer/Ingwer Assoziationen. Die hellen Früchte aus der Nase zeigen sich auch im Mund, gepaart mit einer schönen Honigsüße. 


Abgang
Das Finish ist als durchaus lang zu bezeichnen. Neben den Rauchkomponenten, die nun mehr in Richtung Holzkohle tendieren, bleiben die Süße zusammen mit den Früchten und einer wärmenden Ingwernote länger im Mundraum haften. In der Nase und im Geschmack weniger, dafür hier umso deutlicher ist im Abgang das Holz, hier wahrscheinlich vorwiegend von den Virgin Oak Casks, zu merken. 


Fazit
Eine fruchtige Angelegenheit. Für einen Standard sehr ordentlich. Der Rauch ist vor allem im Geruch eher zurückhaltend, im Geschmack und im Finish dafür durchaus prägend, aber ohne die anderen Aromen zu überdecken. Ein schöner runder, frischfruchtiger Begleiter für einen lauschigen Sommerabend. 


Benriach 12y The Smoky Twelve
Whsikybase


Der um zwei Jahre ältere Whisky ist wie sei jüngerer Bruder eine Verbindung aus rauchigem und nicht-rauchigem Spirit und einer Kombination aus drei verschiedenen Fasstypen - diesmal kamen neben dem Bourbon Cask jedoch Sherry- und italienischen Marsala Likörwein-Fässer zum Einsatz. Abgefüllt wurde ebenfalls ungefärbt mit 46% Alkohol.


Ausehen
Die Farbe ist ein dunkles Gold.


Nase
Anfänglich etwas verschlossen, zeigen sich Stück für Stück saftige Orangen mit Vanillezucker überzogen. Der nicht sehr starke Rauch startet mit Zimt und Muskatnuss. Dahinter wird es erdig mit einem Duft einer blühenden Blumenwiese. Rote Weintrauben und zerdrückte Johannisbeeren eröffnen den Geruch mit mehr Zeit im Glas. Nun wird er deutlich würziger und rotfruchtiger in der Nase. Interessant wie sich der Malt mit Zeit wandelt. 

Fotocredit: whiskybase.com


Geschmack
Der Beginn ist vom Mundgefühl durchwegs cremig und sanft, die Aromen jedoch starten sofort durch. Noch anfänglich mit einer leichten Süße und etwas Fruchtaroma switched es rasch und wird sehr würzig mit einer deutlichen Ingwer- fast schon Pfeffernote und der Rauch ist nun auch mehr präsent. 


Abgang
Die deutliche Würzigkeit und der Rauch sind auch im Finish tonangebend. Die Eiche zeigt sich mit dunkler Schokolade, ebenfalls etwas Minze am Ende - zusammen wie ein Stück After Eight. Der Abgang ist mittellang, der Rauch und das Holz ist noch etwas länger im Mundraum zu schmecken.


Fazit
In der Nase sehr zart, fast schon verhalten schüchtern, lässt er sich locken. Der Whisky benötigt eindeutig etwas Standzeit im Glas für die Sauerstoffzufuhr. Dann eröffnen sich immer mehr Aromen und er wird dunkelfruchtiger und bewegt mehr in Richtung Sherryfassreifung. Im Geschmack wird es mir dann fast ein wenig zu würzig und pfeffrig, da fehlt mir die Frucht aus der Nase. Abgang ist dann wieder besser. 

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In Speyside in Scotland, there are not too many distilleries that handle peated barley. Benriach is an exception. Only at a certain time of the year - the smoke season - does Benriach produce smoky whisky. The distillery's new Core Range, unveiled in autumn 2020, features two smoky bottlings, the 10-year-old The Smoky Ten and the 12-year-old The Smoky Twelve.  

Benriach 10y The Smoky Ten
Whiskybase


This entrant into the smoky world of Benriach is a combination of smoky and non-smoky spirit and matured in three different types of casks - ex-bourbon barrels, Jamaican rum casks and burnt-out American Virgin Oak casks. The malt is bottled uncoloured at 46% alcohol.


Appearance
Colour is a rich gold. 


Nose
A very fruity nose! Pineapple, lemons, vineyard peach - nicely bright fruity with a slight tendency towards the tropical fruit palette. The rum barrels have left a decent impression. The fruits are joined by a surge of vanilla and always a hint of fresh hay and meadow. A little cinnamon and nutmeg also enter the olfactory spectrum. The smoke, like burnt hay or forest floor, lies discreetly in the background and spans an arc around the other aromas and holds them together. 

Fotocredit: whiskybase.com


Taste
A very pleasant smooth and creamy mouthfeel. The idiosyncratic smoke of burnt hay and meadow shows up much more present on the palate than on the nose and is there from the start, along with a decent spiciness with slight pepper/ginger associations. The bright fruits from the nose also show in the mouth, coupled with a nice honey sweetness. 


Finish
The finish can be described as quite long. Besides the smoke components, which now tend more towards charcoal, the sweetness together with the fruits and a warming ginger note linger longer in the mouth. Less so on the nose and in the taste, but here all the more noticeable in the finish is the wood, here probably predominantly from the Virgin Oak Casks. 


Conclusion
A fruity affair. Very decent for a standard. The smoke is rather restrained, especially in the aroma, but in the taste and finish it is quite distinctive, but without overpowering the other flavours. A nice round, fresh-fruity companion for a cozy summer evening. 


Benriach 12y The Smoky Twelve
Whiskybase


Like its younger brother, this whisky, which is two years older, is a combination of smoky and non-smoky spirit and a combination of three different cask types - this time, however, sherry and Italian Marsala liqueur wine casks were used in addition to the bourbon cask. It was also bottled uncoloured at 46% alcohol.


Appearance
The colour is a dark gold.


Nose
Initially a bit closed, bit by bit juicy oranges coated with vanilla sugar show up. The not very strong smoke starts with cinnamon and nutmeg. Behind it, it becomes earthy with a scent of a flowering meadow in bloom. Red grapes and crushed currants open the smell with more time in the glass. Now it becomes noticeably spicier and more red-fruited on the nose. Interesting how the malt changes with time. 


Taste
The mouthfeel is creamy and smooth throughout, but the flavours take off immediately. Still initially with a slight sweetness and some fruit aroma, it quickly switches and becomes very spicy with a distinct ginger almost pepper note and the smoke is now also more present. 


Finish
The distinct spiciness and smoke continue to set the tone in the finish. The oak shows up with dark chocolate, also some mint at the end - together like a piece of After Eight. The finish is medium long, the smoke and wood can be tasted in the mouth a little longer.


Conclusion
Very delicate on the nose, almost restrainedly shy, it allows itself to be enticed. The whisky clearly needs some standing time in the glass for oxygenation. Then more and more aromas open up and it becomes darker fruited and moves more towards sherry cask maturation. On the palate, it's almost a little too spicy and peppery for me, I miss the fruit from the nose. The finish is better again. 

Montag, 14. Februar 2022

Whisky-Finish Self-Experiment Teil 2: Finale - der Geschmackstest

 

Die Flaschen standen während der letzten 2 Wochen am Küchenfenster um reiften fleissig vor sich hin. Nun wird es Zeit für die finale Verkostung des Ergebnisses des kleinen Self-Reifungsexperiments.

Sherry Probe

Beim Sherry war die Basis der Glen Elgin 11y WW8 mit einem höheren Alkoholgehalt von 58,1%. Dadurch sollte es zu einer ordentlichen Übertragung der Aromen auf das Ausgangsdestillat gekommen sein.


Aussehen
Farbe dunkles Rotgold.


Nase
Deutlich mehr Vanille im Geruch als im Original. Rote Früchte und leichte Aromen von Pflaumen, Heidelbeere, Erdbeere und Himbeere. Der grüne Apfel vom Original hat sich in einen saftigen roten gewandelt. Die Citrusnoten gehen nun eher in Richtung der Orange. Also deutlich dunkelfruchtiger als der eigentliche Basismalt vorher.


Geschmack
Zur anfänglichen starken Puderzuckersüße gesellt sich nun auch im Mund deutlich Vanille dazu. Insgesamt ist der Whisky weicher im Mund, der hohe Alkoholgehalt ist spürbar zahmer am Gaumen. Die Früchte sind dunkler, weniger auf der Zitronenseite. Roter Apfel und Beeren, wie in der Nase. Auch die Orange ist vorhanden. Auch etwas Nuss und Würze ist vorhanden.


Abgang
Auch im Finish rundet das Staves die Aromen ab. Die Eiche ist nicht so deutlich sondern eher Richtung Milchschokolade. Die Vanille bleibt, der Apfel ist rot mit Schale.


Fazit
Die Aromen vom originalen Malt sind weiterhin vorhanden, jedoch teilweise nach hinten gedrückt. Weicher mit mehr Vanille und anderen Fruchtaromen sowie etwas Nuss ist die Sherry Stave Version. Trotz der Reifezeit von etwas mehr als 2 Wochen und dem hohen Alkoholgehalt vom Basisdestillat schlägt die Eichenfracht nicht über. Eventuell hat der Standplatz am Küchenfenster, wo es doch kühler ist, die Reifung etwas beeinflusst.

Die Farbe hat sich bei Sherry Sample stark verändert


Bei den anderen beiden Samples verwendete ich den Invergordon 1987 MBI. Dieser Single Grain hat 46% Alkoholgehalt und ist in einem Ex-Bourbon Hoghead gereift.


Rum Probe


Aussehen
Farbe heller Bernstein


Nase
Die beim Original anfänglich dominante Malz- und Getreidenote tritt nun deutlich in den Hintergrund. Es übernehmen Vanille-, Rosinen- und Fruchtaromen wie Honigmelone, Marille und Pfirsich. Alkoholeinfluss ist reduziert - kein Stechen in der Nase. Hinten heraus mehr Einfluss vom Holz mit mehr Würze.


Geschmack
Deutliche Süße mit Rosinen und Vanille. Vor allem diese Honigsüße bleibt die ganze Zeit präsent. Von der pfeffrigen Schärfe des Originals ist nichts zu merken. Dafür mehr Frucht und etwas Würze vom Holz.


Abgang
Die Süße ist weiterhin anhaltend, dazu eine aromatische Holzfracht mit der Rosine und der Frucht. Vielleicht sogar etwas länger im Finish als das Original.


Fazit
Also hier glaubt man wirklich einen anderen Whisky vor sich zu haben. Die Nachreifung durch den Rum Stave hat beim Grain wirklich deutlich für eine positive geschmackliche Veränderung gesorgt. Er ist fruchtiger und süßer geworden, die Malz-, Getreidenote wurde abgeschliffen.

Auch die Rum & Peat Staves haben ordentlich Aromen und Farbe abgegeben.


Peat Sample


Aussehen
Farbe ist dunkles Gold bzw. helles Bernstein


Nase
Der Geruch ist, im Vergleich zur Rum-Variante, dem Original noch sehr ähnlich. Vom Rauch nehme ich nicht so viel wahr. Eher dezent im Hintergrund ist vielleicht etwas Rauch von einem verkohlten Holzstück zu erkennen. Aber nicht aufdringlich. Ansonsten mehr Würzigkeit und die Zitrone und die Ananas vom Original sind weniger präsent.


Geschmack
War der Torfrauch im Geruch im Hintergrund, ist er im Mund umso stärker präsent. Zusammen mit einer Süße und Würzigkeit, wandelt sich der Rauch jetzt von der Holzkohle eher zu einem kalten Aschenbecher. Fruchtseitig plötzlich deutlich mehr Aromen vorhanden als bei der Originalversion. Interessant, doch anders als das Original.


Abgang
Länger anhaltend und der Peat gibt den Ton an. Mehr Würzigkeit, aber nicht Richtung Holz und Bitterkeit, eher mehr Küchenkräuter. Nette Kombo mit einer angenehmen Süße.


Fazit
In der Nase ist der Rauch für mich noch nicht der Keyplayer, ändert sich dies doch im Geschmack. Hier ist er deutlich zu merken und hier drückt der Peat Stave dem Grain auch seinen Stempel auf.

Gesamtfazit

Am meisten überrascht hat mich die Rum Variante, die für mich persönlich dem Grain Whisky am meisten positiv nach vorne gebracht hat.

Alle drei verschiedenen Staves haben ihre individuellen Aromencharakteristikas sehr gut an das Destillat weitergegeben. Es hängt natürlich immer von der Basisspirituose und von der Zeit ab, die man den Staves für die Reifezeit gibt, wieviel sich verändert.

Ein für mich gelungenes Experiment. Würde ich es wieder machen? Nochmals das Set würde ich mir wahrscheinlich nicht zulegen.
Soak Staves hat in der Zwischenzeit jedoch Einzelflaschensets der Soak Staves um je € 12,50  ins Portfolio aufgenommen. Und dies ist sicherlich eine interessante Möglichkeit, etwaige Whiskys, die einem vielleicht doch nicht so zusagen im Aroma und Charakter zu verändern. Und das kann ich mir gut vorstellen, nochmals auszuprobieren - vor allem das Rum-Finish :-)

Generell ist diese sicherlich etwas vor allem für Nerds wie mich, die sich intensiv mit dem Thema Reifung, Geschmack und Spirituosen beschäftigen. Aber auch für den Otto-Normalgeniesser ist das Set, zum Beispiel als Vatertagsgeschenk, ein interessantes Experiment.

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The bottles have been standing at the kitchen window for the last 2 weeks, ripening diligently. Now it's time for the final tasting of the result of the little self-maturing experiment.


Sherry tasting

For the sherry, the base was Glen Elgin 11y WW8 with a higher alcohol content of 58.1%. This should have resulted in a decent transfer of flavours to the base distillate.


Appearance
Colour dark red gold.


Nose
Clearly more vanilla in the smell than in the original. Red fruits and light aromas of plum, blueberry, strawberry and raspberry. The green apple from the original has changed to a juicy red. The citrus notes now go more in the direction of orange. So clearly darker fruity than the actual base malt before.


Taste
The initial strong icing sugar sweetness is now joined by a distinct vanilla in the mouth. Overall, the whisky is softer in the mouth, the high alcohol content is noticeably tamer on the palate. The fruits are darker, less on the lemon side. Red apple and berries, as in the nose. Orange is also present. There is also some nuttiness and spice.


Finish
The Staves rounds out the flavours on the finish as well. The oak is not as evident but more towards milk chocolate. The vanilla remains, the apple is red with peel.


Conclusion
The flavours from the original malt are still present, but partly pushed back. The Sherry Stave version is softer with more vanilla and other fruit flavours as well as some nut. Despite the maturing time of a little more than 2 weeks and the high alcohol content of the base distillate, the oak freight does not overpower. Perhaps the location at the kitchen window, where it is cooler, has influenced the maturation somewhat.


For the other two samples, I used the Invergordon 1987 MBI. This single grain has 46% alcohol and is matured in an ex-bourbon hoghead.

Rum sample


Appearance
Colour light amber


Nose
The malt and grain notes, which were dominant in the original, now fade into the background. Vanilla, sultana and fruit flavours like honeydew melon, apricot and peach take over. Alcohol influence is reduced - no stinging in the nose. More influence from the wood at the back with more spice.


Taste
Clear sweetness with sultanas and vanilla. Especially this honey sweetness remains present all the time. Nothing of the peppery spiciness of the original. Instead, more fruit and some spice from the wood.


Finish
The sweetness continues, along with an aromatic woodiness with the sultana and fruit. Maybe even a little longer in the finish than the original.


Conclusion
So here you really think you have a different whisky in front of you. The post-maturing by the Rum Stave has really brought about a positive change in the taste of the Grain. It has become fruitier and sweeter, the malt and grain notes have been polished off.

Peat Sample


Appearance
Colour is dark gold or light amber.


Nose
Compared to the rum version, the smell is still very similar to the original. I don't notice much smoke. Maybe a little smoke from a charred piece of wood is more subtle in the background. But not obtrusive. Otherwise, more spiciness and the lemon and pineapple from the original are less present.


Taste
If the peat smoke was in the background in the smell, it is all the more present in the mouth. Together with a sweetness and spiciness, the smoke now changes from charcoal to more of a cold ashtray. On the fruit side, suddenly there are clearly more flavours than in the original version. Interesting, yet different from the original.


Finish
Longer lasting and the Peat sets the tone. More spiciness, but not towards wood and bitterness, rather more kitchen herbs. Nice combo with a pleasant sweetness.


Conclusion
In the nose, the smoke is not yet the key player for me, but this changes in the taste. Here it is clearly noticeable and here the Peat Stave also puts its stamp on the grain.


Overall conclusion

I was most surprised by the rum variant, which for me personally gave the grain whisky the most positive edge.

All three different staves passed on their individual flavour characteristics to the distillate very well. Of course, it always depends on the base spirit and the time you give the staves to mature, how much changes.

A successful experiment for me. Would I do it again? Again, I probably wouldn't buy the set.
In the meantime, however, Soak Staves has added single bottle sets of the Soak Staves to its portfolio for €12.50 each. And this is certainly an interesting way to change the aroma and character of whiskies that you might not like so much. And I can well imagine trying this out again - especially the rum finish :-)

In general, this is certainly something for nerds like me who are intensively involved with the topic of maturation, taste and spirits. But the set is also an interesting experiment for the average connoisseur, for example as a Father's Day gift.

Mittwoch, 9. Februar 2022

Ardbeg 8y For Discussion

 

Whiskybase


Gestern war der D-Day der neuen Ardbeg Committee Abfüllung Ardbeg Fermutation. Wie gewohnt war die Abfüllung in Minuten ausverkauft. Ein 13jähriger Ardbeg mit nicht ganz 50% Alkoholgehalt mit einer interessanten Story um € 180,-. Mehr muss man nicht wissen, die war blitzschnell weg. Kann man jetzt ums ca Doppelte am Zweitmarkt kaufen. Der normale Ardbeg Wahnsinn :-) 

Ich hab dies aber zum Anlass genommen, die letzte Committee Abfüllung, die ich Gegensatz zur aktuellen erstanden habe, auch endlich zu verkosten. War erfreulicherweise wesentlich länger um € 65,- zu kaufen.

Der 8y For Discussion - ein Hybrid zwischen dem Wee Beastie und dem 10y? Wir werden sehen. Der junge Islaylander ist eine Mischung aus American Virgin Casks, Ex-Bourbon Casks sowie Ex-Sherry Casks und wurde mit 50,8% in die Flasche gefüllt.


Aussehen
Hellgolden. Ein dünner Film bildet sich beim Schwenken im Glas am Rand mit kaum einer Tränenbildung. 


Nase
Ardbeg. Yes. Sofort ein Schwall an kaltem aschigen Holzrauch mit einem süßen Zitronenaroma im Hintergrund - wie ein Zitronenzuckerl, dass in die Asche gefallen ist. Der Alkohol ist gut eingebunden, die Geruchsnoten werden mit Vehemenz zur Nase gebracht ohne einem Stechen oder sonstigen Zeichen von Alkohol. Hinter dem Rauch und der Zitrusfrucht zeigt sich eine sanfte Süße mit Vanilleeinschlag. Dazu gesellen sich Kräuter wie getrockneter Rosmarin, Thymian und Salbei. Die gesamte Zeit weht unterschwellig ein Hauch von Jod und Mineralien dahin, wie bei einem Spaziergang am steinigen Meeresstrand. Was ich jedoch nicht rieche ist der Einfluss der Sherry Fässer.


Geschmack
Cremiges aber zugleich auch intensives Mundgefühl. Der Jüngling beginnt mit einer leichte Süße. Dann setzt sofort der Rauch in Form eines vollen Aschenbechers ein sowie der Meereseinfluss in Form des salzigen Jods. Klingt komisch, ist jedoch lecker. Wie schon im Geruch nun auch im Mund zeigt sich die Zitrusnote, die nun eher zur Grapefruit mutiert ist. Dazu auch etwas Vanille und die Kräuter. Leichte Schärfe, nicht unangenehm - die Eichenaromen vom Fass ist auch anwesend. Wie im Geruch kann ich auch beim Geschmack keinen Sherry-Fass-Einfluss wahrnehmen, die waren offenbar sehr dezent oder nur im geringen Maße am Fassbestand anteilig. 


Abgang
Die getrockneten Kräuter sowie die abgeriebene Schale der Zitrone/Grapefruit sind weiterhin präsent. Schön wärmend gleitet der Malt in den Rachen hinab. Hinzu kommt der schwere kaltaschige Rauch. Langer Abgang. 


Fazit
Ich mag ihn. Ein Rüpel. Finde ihn von seinem Rauchvolumen sogar etwas heftiger als der 5jährige Wee Beastie. Ein Rachenputzer. Die über 50% Alkohol gefallen. Ist er besser als der Beastie? Ja, intensiver. Besser als der TEN? Die zwei Jahre weniger im Fass merkt man zwar, das Mehr an Alkoholgehalt drückt jedoch die kantigen Aromen mehr in die Nase und Gaumen. Daher ist der Vergleich nicht 100% möglich. Aber ja, im Moment tendiere ich sogar eher zum 8er. Er wäre definitiv ein Nachkaufkandidat.

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Yesterday was the D-Day of the new Ardbeg Committee bottling Ardbeg Fermutation. As usual, the bottling was sold out in minutes. A 13 year old Ardbeg with not quite 50% alcohol content with an interesting story for € 180,-. You don't need to know more, it was gone in a flash. Now you can buy it for about twice as much on the secondary market. The normal Ardbeg madness :-) 

But I took this as an opportunity to finally taste the last Committee bottling, which I bought in contrast to the current one. Fortunately it was on sale for € 65,- for much longer.

The 8y For Discussion - a hybrid between the Wee Beastie and the TEN? We will see. The young Islaylander is a combination of American Virgin Casks, Ex-Bourbon Casks as well as Ex-Sherry Casks and was bottled at 50.8%.


Appearance
Pale gold. A thin film forms around the rim when swirled in the glass with barely tears. 


Nose
Ardbeg. Yes. Immediately a blast of cold ashy wood smoke with a sweet lemon aroma in the background - like a lemon sugar dropped in the ash. The alcohol is well integrated, the olfactory notes are brought to the nose with vehemence without any stinging or other signs of alcohol. Behind the smoke and the citrus fruit, a gentle sweetness with a hint of vanilla emerges. Herbs such as dried rosemary, thyme and sage join in. All the while, a hint of iodine and minerals waft subliminally, like a walk on a stony seashore. What I don't smell, however, is the influence of the sherry casks.



Taste
Creamy but at the same time intense mouthfeel. The youngster starts with a slight sweetness. Then the smoke immediately sets in in the form of a full ashtray as well as the sea influence in the form of the salty iodine. Sounds strange, but it is delicious. The citrus note, which has now mutated into grapefruit, appears in the mouth as it did in the aroma. Also a little vanilla and herbs. Slight spiciness, not unpleasant - the oak aromas from the barrel are also present. As in the smell, I can't detect any sherry cask influence in the taste either, they were obviously very discreet or only a small part of the cask stock. 


Finish
The dried herbs as well as the grated peel of the lemon/grapefruit continue to be present. The malt glides down the throat nicely warming. Added to this is the heavy cold-ash smoke. Long finish. 


Conclusion
I like it. A bully. I even find it a bit more violent than the 5 year old Wee Beastie. A throat cleaner. I like the 50%+ alcohol. Is it better than the Beastie? Yes, more intense. Better than the TEN? The two years less in the cask are noticeable, but the more alcohol content pushes the edgier flavours more into the nose and palate. Therefore, the comparison is not 100% possible. But yes, at the moment I'm actually leaning more towards the 8. It would definitely be a post-purchase candidate.






Dienstag, 8. Februar 2022

Quick-Notes: Berry Bros & Rudd Venezuelan Single Cask 12 Years, 60,6%

 


Farbe
Mahagoni


Nase
Zu Beginn etwas zurück haltend. Anklänge von süßem Karamell und Vanille. Die Rosinen im Geruch sind nicht so prägend. Schöne Holzeindrücke vom Fass, Schokolade und kleiner schwarzer Espresso. Mit ein paar Tropfen Wasser macht er mehr auf und es kommen tropische Fruchteinflüsse, kombiniert mit Orange und deren Zeste zum Vorschein.


Geschmack
Unverdünnt - kräftiger Antritt mit viel Süße, Rosinen deutlicher als in der Nase. Vanille mit Zimt. Würzig, fast schön kräuterig.
Verdünnt - auch im Mund helfen ein paar Tropfen Wunder. Auch hier mehr Frucht und die anderen Aromen öffnen sich mehr und vereinen sich zu einem harmonischen Ganzen.


Abgang
Unverdünnt - adstringierend und mit viel Zimt und Muskat - der hohe Alkoholgehalt zeigt Zähne. Schokolade mit hohem Kakaogehalt. Leicht salzig.
Verdünnt - mit Wasser wird der Abgang deutlich länger, nun kommen auch so etwas wie getrocknete Tabakblätter am Ende. Die Kräuter aus dem Geschmack sind lange präsent.


Fazit
Eine schöne Einzelfassabfüllung mit Charakter. Weniger süß und dunkelfruchtig als die Compagnie des Indes Abfüllung, die ich letztens ebenfalls aus Venezuela verkosten durfte. Dieser Vertreter benötigt deutlich mehr Ruhe im Glas und ein wenig Wasserzugabe um vollens aufzublühen. Ist mehr auf der fasslastigen Seite mit mehr Holzeinfluss und Kräutern. 

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Colour
Mahogany


Nose
A little restrained at the beginning. Hints of sweet caramel and vanilla. The sultanas in the nose are not so prominent. Nice wood impressions from the barrel, chocolate and small black espresso. With a few drops of water it opens up more and tropical fruit influences, combined with orange and its zest, come to the fore.


Taste
Undiluted - strong attack with lots of sweetness, sultanas more evident than on the nose. Vanilla with cinnamon. Spicy, almost nicely herbal.
Diluted - a few drops do wonders in the mouth too. Again, more fruit and the other flavours open up more and unite into a harmonious whole.


Finish
Undiluted - astringent and with lots of cinnamon and nutmeg - the high alcohol content shows teeth. Chocolate with high cocoa content. Slightly salty.
Diluted - with water the finish becomes much longer, now there is also something like dried tobacco leaves at the end. The herbs from the taste are present for a long time.


Conclusion
A nice single cask bottling with character. Less sweet and dark fruity than the Compagnie des Indes bottling I had the pleasure of tasting from Venezuela the other day. This representative needs much more rest in the glass and a little water to fully blossom. It is more on the barrel-heavy side with more wood influence and herbs.

Mittwoch, 2. Februar 2022

Glenlivet 2006 14y SV

 

Whiskybase

Wenn ich SingleMalts von Glenlivet im Glas hatte, dann waren sie immer in Trinkstärke bis rund 46% Alkohol - in Fassstärke jedoch noch nie. Dies hole ich nun mit der Signatory Vintage Abfüllung in der bekannten Glasdekanter-Serie aus dem Jahr 2006 mit einem Alter von 14 Jahren und einem Alkoholgehalt von 61,7% nach. Reifen durfte der Whisky die volle Zeit in einem 1st Fill Sherry Butt.


Aussehen
Dunkles Gold, dünner Film am Rand, sehr ölig im Glas, viele Tränen.


Nase
Gleich eine ordentliche Portion an Vanille begrüßt einen beim ersten Reinschnuppern. Auch viel Honigsüße zu Beginn die sich mit etwas Standzeit auch in Staubzucker wandelt. Zuerst grüne und gelbe reife Äpfel die sich mit mehr Luft und Sauerstoff zu Marillen, gelben Trauben und etwas Honigmelonen wandeln. Sehr feine interessante Fruchtaromen. Leichte Frische, wie zarte Mentholnote in der Nase - hier zeigen sich die doch hohen Prozente. Eigentlich eine sehr schöne Bourbon Nase. Vom 1st Fill Sherryeinfluss merke ich beim Geruch eher wenig bis nichts. Mit Wasser kommt die Frucht noch mehr zur Geltung. Auch die Vanille/Honignote steigert sich. Sehr schön!


Geschmack
Intensives süßes und cremiges Mundgefühl gleich vom Start weg. Sofort viel Fruchtnoten, vorrangig vor allem Melone und Marille. Der Alkohol schiebt schön an. Kräftiger Ingwer-, Pfeffereinfluss nach der Süße. Gute Balance der süßen und scharfen Bestandteile trotz der Alkoholpower. Mit Wasser wird es auch im Geschmack harmonischer, was die Alkoholstärke angeht. Die Süße geht zwar etwas zurück, es kommt etwas Eiche dazu. Die Fruchtigkeit ist weiterhin vorhanden.


Abgang
Süßes und fruchtiges Finish. Fasseinfluss mit schöner aromatischen Eiche. Etwas Bitter am Ende, aber eher so Richtung Traubenkerne, die man versehentlich durchbeißt als Espresso oder dunkle Schokolade mit hohem Kakaogehalt. Sehr schön lange im Abgang und die Frucht bleibt und bleibt.


Fazit
Kurzum. Der ist lecker. Auch wenn für mich ein wenig Etikettenschwindel dabei ist, da ich persönlich vom Sherryfass nicht viel bemerkt habe. Aber er schmeckt sehr gut. Trotz der über 61% ist er auch pur noch gut trinkbar. Eine schöne Bourbonfass-gleiche Nase mit deutlichem Fruchteinfluss und Süße. Ich finde die Abfüllung sehr gelungen. Es gibt sie auch noch um knapp € 119,- zu kaufen.

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When I have had Glenlivets in the glass, they have always been at drinking strength up to around 46% alcohol - but never at cask strength. I am now making up for this with the Signatory Vintage bottling in the well-known glass decanter series from 2006 with an age of 14 years and an alcohol content of 61.7%. The whisky was allowed to mature for the full time in a 1st fill sherry butt.


Appearance
Dark gold, thin film at the rim, very oily in the glass, many tears.


Nose
A good portion of vanilla greets you at first sniff. Also a lot of honey sweetness at the beginning which turns into icing sugar after a while. At first green and yellow ripe apples which turn into apricots, yellow grapes and some honeydew melons with more air and oxygen. Very fine interesting fruit aromas. Slight freshness, like a delicate menthol note in the nose - here the high percentages show. Actually a very nice bourbon nose. I notice little to nothing of the 1st fill sherry influence on the nose. With water, the fruit comes even more into its own. The vanilla/honey note also increases. Very nice!

Fotocredit: whiskybase.com



Taste
Intensely sweet and creamy mouthfeel right from the start. Immediately lots of fruit notes, primarily melon and apricot. The alcohol pushes nicely. Strong ginger, pepper influence after the sweetness. Good balance of sweet and spicy components despite the alcohol power. With water, the taste also becomes more harmonious in terms of alcohol strength. Although the sweetness recedes a little, some oak comes in. The fruitiness is still there.


Finish
Sweet and fruity finish. Barrel influence with nice aromatic oak. Some bitterness at the end, but more along the lines of grape seeds you accidentally bite through than espresso or dark chocolate with high cocoa content. Very nice long finish and the fruit lingers and lingers.


Conclusion
In a nutshell. This one is delicious. Even if for me there's a bit of fraud in the labelling, as I personally didn't notice much of the sherry cask. But it tastes very good. Despite the 61%, it is still easy to drink neat. A nice bourbon cask-like nose with a clear fruit influence and sweetness. I think the bottling is very successful. It is still available for just under € 119.-.



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