Freitag, 15. November 2019

Edradour 12y Caledonia


Whiskybase

Der Edradour 12y Caledonia ist der erste Vertreter meines Sherry Daily Dram Projects. Neben dem Highland Park 12 (den habe ich schon) wurden im Thread oft der Bunnahabhain 12y, Redbreast 12y, Glendronach 12y und auch Blair Athol 12 Flora & Fauna genannt. Und auch der Edradour 12, der sich jetzt in meinen Gläsern befindet. Genau. Gläsern. Denn ich nutze sein Tasting auch gleich, um mein neues Premium Snifter Glas mit dem klassischen Glencairn zu vergleichen. Quasi ein Test im Test. Bin schon gespannt, ob der Caledonia den nachkommenden Projektteilnehmern vorlegen kann.

Nase und Glas:
Der Caledonia ist laut Etikett „natural colour“. Alle Achtung kann ich da nur sagen! Denn er wirft ein sattes Bernstein ins Glas, dass für einen 12y wahrlich überrascht. Schön ölig schmiegt sich der Malt an den Glasrand.
Premium Snifter (PS) - tolle weiche Sherrynoten knallen einem hier in die Nase. Die 46% Alkohol merkt man überhaupt nicht. Leichte Assoziationen mit einem Cognac kommen mir ins nasale Gedächtnis. Hinter dem Sherrygeschmack nehme ich ganz leicht so etwas wie Zwetschkenmus (Pflaumen) wahr. Nach dem ersten Schluck ändert sich die Nase von Mus zu Vanille.
Ein, zwei Tropfen Wasser bringen eine vorher nicht gerochene Fruchtigkeit an den Tag.
Glencairn (GC) - hier kommt auch gleich der Sherry, jedoch mit einem leichten Stechen vom Alkohol in der Nase. Nicht viel, aber spürbar. Hinter dem Sherry rieche ich etwas wie eine Blumenwiese. Beim CG zeigen paar Tropfen Wasser in der Nase nicht so merkbare Fruchtaromen.

Geschmack:
Erster Schluck beim PS ist würzig mit einer leichten Spritzigkeit, fast schon ein wenig Pfeffrigkeit. Wenig Süße. Sherry ist dominant da - ledrig, voll. Beim zweiten Schluck wechselt auch der Antritt ein wenig am Anfang auf eine leichte Süße, die aber rasch wieder in diese Gewürznote übergeht. Pfeffrigkeit bleibt. Mit Wasser kommt mehr Süße und er wird cremiger/teigiger(?) im Mund.
Beim ersten Schluck vom Glencairn kommt es mir so vor, als würde ich gleich eine leichte Spur von Honigsüße schmecken, die dann aber auch relativ rasch in die bereits beim PS bemerkte ledrige Gewürznote übergeht. Mit Wasser wird er beim GC runder, weicher ohne aber an der Substanz zu nagen.

Abgang:
PS - die peffrige oder leicht scharfe Ingwernote ist deutlich. Dann kommt dunkle Schoki, sie wechselt dann zu einer leicht nussigen Bitterkeit, die in einem dezenten Eichengeschmack endet, der dann länger hinten haften bleibt. Mit Wasser bleibt der Abgang sehr ähnlich.
Der Abgang beim GC ist ziemlich ident, wie beim PS.

Fazit:
Die Nase im PS ist toll! Super sanft und eine Sherrybombe. Beim GC ist der Eindruck in der Nase nicht sooo weich, wie beim PS. Kräftige Sherrynote aber da fehlt die cremige Sanftheit, die ich im PS habe.
Toller Geschmack! Sherry pur! Also gegenüber dem GD 12 punktet der Caledonia für mich deutlich. Den HP 12 lässt er wie ein Formel 1 Bolide einen SUV hinter sich.

Also ich muss mich hier für den Tipp bedanken. Der ist für einen 12jährigen eine Ansage. Da bin ich gespannt, wie die anderen Kandidaten hier mithalten werden.

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