Mittwoch, 28. Dezember 2022

Glenfarclas 105 Cask Strength

 

Whiskybase

English Version


Die beiden Sampleflaschen des 10y und 12y Glenfarclas aus der bekannten roten Samplebox habe ich bereits verkostet. Der Dritte im Bunde, der 105er fehlte noch. Ich habe mir dieses Sampleset vor drei Jahren zu Weihnachten gekauft, somit schließt sich für mich der Kreis der Standard Range von Glenfaclas.

Die Bezeichnung 105 stammt noch von der britischen Maßeinheit Proof und wurde zur Messung der Brennbarkeit von Flüssigkeiten und somit zur Ermittlung deren Alkoholgehalt verwendet. Dabei wurde Schießpulver mit der Flüssigkeit vermischt und angezündet. Wenn zb. der Whisky mit einer blauen Flamme brannte, war er proof, kam es zu einer Explosion war er over-proof. Diese korrekte proof Mischung beträgt 57% Alkoholgehalt bzw. 7/4 der Volumenprozente des Alkohols im Whisky. Somit ergeben 105 proof, wie beim Glenfarclas angegeben, in etwa 60% Alkoholstärke.

In den USA wird beim Bourbon immer noch oft mit proof der Alkoholgehalt angegeben. Jedoch haben es sich die Amerikaner etwas leichter gemacht und den Proof-Gehalt einfach verdoppelt um den Alkoholgehalt zu ermitteln. So sind 100 Proof bei Bourbons 50% Alkohol.

Der Glenfarclas 105 ist ein Non-Age-Statement (NAS) Whisky und damit der einzige in der Core Range der Brennerei ohne Altersangabe. Früher war der 105er mit einer Altersangabe von mindestens 10 Jahre versehen - es gab auch eine 20, 22 und sogar 40jährige Abfüllung. Die aktuelle Flasche soll, wie man hört, acht bis zehn in den Sherry-Fässern reifen. Wie bei dem Familienunternehmen aus der Speyside üblich, kommt der Malt ungefärbt und ungefiltert in die Flasche.  


Aussehen
Dunkles Rotgold


Nase
Die 60% merkt man schon in der Nase. Ein leichtes Ziehen und Stechen, kombiniert mit einer frischen Pfefferminz/Mentholnote, macht sich anfänglich bemerkbar. Die Aromen sind etwas verschlossen, er braucht etwas Zeit, der Alkohol muss sich noch beruhigen. Mit der Zeit erscheint das für mich bei der Standardreihe von Glenfarclas so typische Geruchspotpourri mit englischer Orangenmarmelade, gefolgt von saftigen reifen hellen Äpfeln mit etwas Vanille und angenehmen süßen und malzigen - einem warmen Kuchenteig nicht unähnlichen - Aromen. Immer wieder kitzelt der Alkohol zwischendurch kurz beim Reinriechen. Die verwendeten Sherryfässer werden mit längerer Dauer im Glas immer präsenter, vor allem durch das Erscheinen der klassischen roten Beeren, vor allem Erdbeeren, Himbeeren und dann auch Aprikosengelee. Dahinter erscheint Milchschokolade mit Haselnüssen und eine aromatische Holzfracht der Fässer. 

Mit ein paar Tropfen Wasser wird die Nase etwas blumiger, wie Veilchenduft. Allgemein tritt der Alkohol in den Hintergrund, die Fruchtaromen und die Vanille nehmen zu. 


Geschmack
Ohne Wasser pur gleitet der Malt sehr kräftig und ölig in den Mundraum und belegt diesen gleich mit einer leichten Süße aber dafür mit einer umso deutlicheren Würzigkeit. Zu der herben Würze addiert sich eine scharfe Ingwer- und Pfeffernote. Von der doch deutlichen Fruchtigkeit im Geruch ist im Geschmack eher weniger geblieben. Vielleicht noch etwas von der herbsüßen Orangenmarmelade mit kleinen Stückchen der Schale, die mit ein wenig Vanille verfeinert wurde. 

Mit leichter Wasserzugabe wirkt er zuerst süßer. Jedoch wechselt es überraschend schnell zu einer scharfwürzigen Pfefferpaste - fast schon Chilinote - über. Interessant. Mit mehr Wasser wird er deutlich zugänglicher, die Frucht kommt mehr raus. Aber insgesamt flacht er etwas ab.


Abgang
Vor allem dunkle Schokolade und die Aromen der Eichenfässer dominieren das Finish. Die Schalen der Äpfel und die Zesten der Orange sind als Frucht noch vorhanden. Insgesamt ein eher mittellanger Abgang. Mit Wasser gleitet er sehr wärmend den Rachen hinab und verweilt dort lange. 


Fazit
Die 60% Alkoholgehalt sind schon eine Ansage. Wenn man sich an diese Alkoholfracht erstmals gewöhnt hat, bekommt man schöne dichte Aromen im Geruch geliefert. Der 105er hat deutlich mehr in der Nase zu bieten als zb. der 10y oder 12y der Core Range. Klar, der deutliche höhere Alkohol macht sich hier bemerkbar. Jedoch muss auch etwas vorhanden sein, was der Alkohol transportieren kann. Und dies hat der 105er durchaus. Im Geschmack dominieren die würzigen, von den Fässern getragenen Geschmacksnuancen. Wasserverdünnung hilft der Nase vielleicht zu mehr Harmonie, im Mund jedoch bewirkt es eher das Gegenteil - hier wird es deutlich würziger. Wasser ist für mich daher nicht zwingend nötig, Wer Glenfarclas mag und auch deren Standard Range, der ist mit dem 105 gut bedient. Ich würde ihn den 10y und 12y Abfüllungen jederzeit vorziehen. 

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English Version


I have already tasted the two sample bottles of the 10y and 12y Glenfarclas from the well-known red sample box. The third in the group, the 105, was still missing. I bought this sample set three years ago for Christmas, thus closing the circle of the standard range of Glenfaclas for me.

The designation 105 still comes from the British unit of measurement Proof and was used to measure the flammability of liquids and thus to determine their alcohol content. Gunpowder was mixed with the liquid and set alight. If, for example, the whisky burned with a blue flame, it was proof; if there was an explosion, it was over proof. This correct proof mixture is 57% alcohol content or 7/4 of the alcohol by volume in the whisky. Thus, 105 proof, as indicated for Glenfarclas, results in about 60% alcohol strength.

In the USA, proof is still often used to indicate the alcohol content of bourbon. However, the Americans have made it a little easier and simply doubled the proof content to determine the alcohol content. So 100 proof for bourbons is 50% alcohol.

The Glenfarclas 105 is a non-age statement (NAS) whisky and thus the only one in the distillery's core range without an age statement. Previously, the 105 had an age statement of at least 10 years - there was also a 20, 22 and even 40 year old bottling. The current bottle is rumoured to be aged eight to ten in the sherry casks. As is customary with the family-owned Speyside company, the malt comes uncoloured and unfiltered in the bottle.  

Appearance
Dark reddish gold


Nose
The 60% is already noticeable in the nose. A slight draw and pang, combined with a fresh peppermint/menthol note, is initially noticeable. The aromas are a bit closed, it needs some time, the alcohol still has to settle down. In time, the olfactory potpourri so typical for me in the standard Glenfarclas range appears, with English orange marmalade, followed by juicy ripe light apples with a little vanilla and pleasant sweet and malty - not unlike a warm cake batter - aromas. Again and again, the alcohol tickles briefly in between when smelling in. The sherry casks used become more and more present with longer time in the glass, especially through the appearance of the classic red berries, above all strawberries, raspberries and then also apricot jelly. Behind this, milk chocolate with hazelnuts and an aromatic woodiness of the barrels appear. 

With a few drops of water, the nose becomes a little more floral, like violet scents. In general, the alcohol recedes into the background, the fruit flavours and the vanilla increase. 


Taste
Without water, the malt glides into the mouth in a very powerful and oily way and immediately occupies the mouth with a slight sweetness but all the more distinct spiciness. The tart spiciness is complemented by a sharp ginger and pepper note. Less of the clear fruitiness in the aroma remains in the taste. Perhaps a little of the tart-sweet orange marmalade with small pieces of the peel, refined with a little vanilla. 

With a slight addition of water, it seems sweeter at first. However, it changes surprisingly quickly to a hot spicy pepper paste - almost chilli notes. Interesting. With more water, it becomes much more accessible, the fruit comes out more. But overall it flattens out a bit.


Finish
Mainly dark chocolate and the flavours of the oak barrels dominate the finish. The peel of the apples and the zest of the orange are still present as fruit. Overall, a rather medium-long finish. With water it glides down the throat very warming and lingers there for a long time. 


Conclusion
The 60% alcohol content is quite a statement. When you first get used to this alcohol load, you get nice dense aromas in the smell. The 105 has much more to offer on the nose than, for example, the 10y or 12y of the Core Range. Of course, the significantly higher alcohol is noticeable here. However, there must also be something that the alcohol can transport. And the 105 certainly has that. The spicy flavours carried by the casks dominate the taste. Water dilution may help the nose to achieve more harmony, but in the mouth it tends to have the opposite effect - here it becomes clearly spicier. Water is therefore not absolutely necessary for me. If you like Glenfarclas and also their standard range, you are well served with the 105. I would prefer it to the 10y and 12y bottlings any day.

Donnerstag, 22. Dezember 2022

Elsburn Italian Connection Exclusive 2022 Edition

 

Whiskybase

English Version


Diese acht jährige Abfüllung ist die Fortsetzung der letztjährigen Italian Connection Exclusive Edition. Nur war sie 2021 nur sieben Jahre im Fass. Auch die um ein Jahr ältere Version lag seit 2013 in Marsala-Süßweinfässern aus Sizilien und in Amarone Rotweinfässern aus Venetien, bevor die beiden Fässer 2022 miteinander vermischt wurden. Mit 55,1% Alkoholstärke wurde der Malt ungefärbt und ungefilter in 1.292 Flaschen abgefüllt.


Aussehen
Dunkles Rostbraun


Nase
Sehr cremig und sehr süß geht es los. Zusammen mit einem leichten alkoholischen Ziehen rauschen intensive Aromen nach Rum-Rosinen in Zuckersirup eingelegt in die Nase. Könnte das im Hintergrund ein Hauch von Streichholz sein? Aber nur sehr dezent zu riechen, nicht unangenehm. Mit Marzipan gefüllte Datteln und Pflaumen, die mit Schokoglasur mit 50% Kakaoanteil überzogen sind. Eine leichte säuerliche Note eines eingekochten Beerenrösters aus dunklen Brombeeren und roten Himbeeren mit ein paar Preiselbeeren stellt sich als angenehmer Kontrapunkt der anfänglichen süßen Aromenfracht entgegen. Ich vermute, dass diese leicht fruchtig säuerlichen Geschmackstöne eher vom verwendeten Amaronefass stammen und die starke Süße zu Beginn dem Marsalanteil „geschuldet“ ist. Beim wiederholten Reichriechen kriegt die Schokolade noch Besuch von gerösteten Haselnüssen. 

Ein paar Tropfen Wasser kitzeln doch tatsächlich einerseits etwas mehr vom Streichholz hervor, aber zugleich auch schöne Assoziationen nach Mandel/Marzipan. 


Geschmack
Mit einer fast schon einem Likör ähnelten Cremigkeit fließt der Malt sehr süß und ölig in den Mundraum und kleidet ihn komplett aus. Die Rosinen mit Honig sowie die gefüllten Pflaumen aus dem Geruch werden kräftig in den Vordergrund geschoben. Der Alkohol mit knapp 55% schiebt deutlich an, man merkt ihn vor allem durch einen kurzen aromatischen Schuß an Würzigkeit, kombiniert mit einer leichten roten Pfeffernote. Danach übernimmt wieder der honigweiche Marsala die Führung. Die säuerliche Fruchtseite ist nun nicht mehr vorhanden, die Fruchtkomponente ist vor allem bei der fleischigen Zwetschke sowie einer Amarenakirsche.

Mit Wasser wird er zu einem reinen Likörchen. Mega! Die Würzigkeit vom Alkohol verschwindet fast zur Gänze und es bleiben die ölig süßen Fruchtaromen über.


Abgang
Die Rosinen und die Beerenfruchtigkeit sind weiterhin präsent, etwas Leder- und Tabakaromen gesellen sich hinzu. Das Holz der Eichenfässer ist nur dezent als leichter Milchkaffee gegen Ende hin zu spüren, zusammen mit einer leichten Astringenz vorne im Mundraum. Das Finish gestaltet sich insgesamt mittel bis lang, vor allem die Fruchtigkeit ist länger präsent und füllt den Mund eine Zeit lang schön aus.


Fazit
Was für eine mega süße Fruchtwumme! Also, wer nach dem festlichen Weihnachtsessen am Abend einen kleinen Absacker statt dem Dessert möchte ist mit diesem Malt bestens bedient. Er könnte fast als Whiskylikör durchgehen. Sicherlich nicht für jede Situation und Laune die richtige Wahl. Aber was er kann, dass kann er wirklich gut. Sehr süß, sehr fruchtig, sehr fassgetrieben. Flüssiges Dessert. Elsburn as its best! Ich persönlich hätte als Kontast zu dieser teils brachialen Süße vielleicht etwas mehr von der Bitterkeit der Eiche haben wollen. Nachdem es letztes Jahr einen Siebenjährigen und heuer einen Achtjährigen gab, vielleicht zeigen die nächsten Jahre mehr vom Holz der Fässer. Nix für Diabetiker.

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English Version


This eight year old bottling is the continuation of last year's Italian Connection Exclusive Edition. Only it was only in the cask for seven years in 2021. The one-year older version had also been in Marsala sweet wine casks from Sicily and Amarone red wine casks from Veneto since 2013, before the two casks were blended together in 2022. At 55.1% alcohol strength, the malt was bottled uncoloured and unfiltered in 1,292 bottles.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark rusty brown


Nose
Very creamy and very sweet it starts off. Along with a slight alcoholic tug, intense aromas of rum sultanas steeped in sugar syrup rush to the nose. Could that be a hint of matchstick in the background? But only very subtle to smell, not unpleasant. Dates and plums filled with marzipan and covered in chocolate icing with 50% cocoa. A slight tart note of a boiled-down berry roast of dark blackberries and red raspberries with a few cranberries contrasts the initial sweet aromatic load as a pleasant counterpoint. I suspect that these slightly fruity and sour tastes come more from the Amarone barrel used and that the strong sweetness at the beginning is "due" to the Marsal content. On repeated smelling, the chocolate is visited by roasted hazelnuts. 

A few drops of water actually tickle out a little more of the matchstick on the one hand, but at the same time also nice associations of almond/marzipan. 


Taste
With a creaminess almost resembling a liqueur, the malt flows very sweetly and oily into the mouth and completely lines it. The sultanas with honey as well as the stuffed plums from the smell are pushed strongly to the fore. The alcohol at just under 55% clearly pushes on, you notice it mainly through a short aromatic shot of spiciness combined with a slight red pepper note. After that, the honey-soft Marsala takes the lead again. The sour fruit side is now no longer present, the fruit component is mainly with the fleshy plum as well as an Amarena cherry.

With water, it becomes a pure liqueur. Mega! The spiciness from the alcohol disappears almost completely and the oily sweet fruit flavours remain.


Finish
The sultanas and berry fruitiness continue to be present, with some leather and tobacco flavours joining in. The wood from the oak barrels is only subtly felt as a light latte towards the end, along with a slight astringency at the front of the mouth. The finish is medium to long overall, especially the fruitiness is present for longer and fills the mouth nicely for a while.


Conclusion
What a mega sweet fruit punch! So, if you want a little nightcap instead of dessert after the festive Christmas dinner, this malt is the perfect choice. It could almost pass for a whisky liqueur. Certainly not the right choice for every situation and mood. But what it can do, it can do really well. Very sweet, very fruity, very cask-driven. Liquid dessert. Elsburn at its best! Personally, I would have liked a little more of the bitterness of the oak as a contrast to this partly brute sweetness. After last year's seven-year-old and this year's eight-year-old, perhaps the next few years will show more of the wood from the casks. Not for diabetics.

Mittwoch, 14. Dezember 2022

Miltonduff 2007 13y WW8

 

Whiskybase

English Version


Der deutsche unabhängige Abfüller The Whisky Warehouse No 8 hat 2021 eine Vatertagsfassteilung veranstaltet, an der ich mich damals mit einem halben Anteil beteiligte. Gegenstand der Teilung war ein 13 Jahre alter Whisky aus der schottischen Miltonduff Distillery, der nach einer klassischen Ex-Bourbonfassreifung in einem Hogshead nochmals für 12 Monate ein Finish in einem 1st Fill Oloroso Sherry Octavefass bekam. Abgefüllt wurden die 120 Flaschen mit 57,8% Alkoholgehalt.

Hinweis zu den unten stehenden Verkostungsnotizen:
Ich habe diesen Whisky im Laufe der Zeit mehrmals verkostet (die 1. Flasche des Fassanteils ist in der Zwischenzeit leer geworden). Und wie es häufig bei sich reduzierendem Flascheninhalt so ist, veränderten sich die Aromen und der Geschmack nach ungefähr der Hälfte der Flasche deutlich. Die bekannte Oxydation des Sauerstoffs in der Flasche hat hier offenbar deutlich zugeschlagen.


Aussehen
Hellkupfer


Nase
Zuerst denkt man, man hätte einen Bourbon im Glas. Ähnliche Popcornassoziationen, deutliche Vanille und süßes Milchkaramel. Und dann schlägt das Sherryfinish des Octaves zu. Eine Vielzahl an Fruchtaromen tritt in den Vordergrund wie Erdbeeren, Himbeeren, Marillen und Pfirsich. Aber auch ein ordentliches Bund an Kräutern wie Salbei und Lorbeer. Mit Wasserzugabe geht es in Richtung Mandarine und fast schon Mango über.

Bei halb leerer Flasche:
Der Geruch hat sich merklich verändert. Hatte ich bisher den Eindruck, die beiden Fässer wären im Clinch miteinander ist es jetzt ein harmonisches Ganzes. Der Einfluss des Sherryfasses ist stärker, ohne jedoch zu übertreiben. Immer noch sehr fruchtig, ist es jetzt jedoch mehr dunkelfruchtiger. Auch Milchschokolade mit viel Vanilleanteil ist zusammen mit gerösteten Nüssen vorhanden.


Geschmack
Sehr süßer wuchtiger Antritt. Sehr weich und cremig. Waldhonigcreme zusammen mit Rote Beeren Fruchtikus. Dazu eine Ingwerschärfe und würzige Noten. Das Holz zeigt sich mit aromatischen, jedoch nicht bitteren Aromen.
Ein wenig Wasserzugabe tut ihm gut! Viel mehr Fruchteinfluss, weniger Würzigkeit. Alkohol ist aber weiterhin mit einem Prickeln vorhanden. Nicht unspannend.

Bei halb leerer Flasche:
Ein nicht mehr ganz so süßer Antritt, aber immer noch sehr cremig. Die fruchtigen Aromen sind weiterhin prägnant. Ein klein wenig den Hauch von leicht seifigen Eindrücken nun. Der Alkohol schiebt kräftig an. Die Würzigkeit ist weiterhin da, vielleicht nicht mehr ganz so toll. Auch hier hat es sich verändert. Die Aromen sind mehr zu einer Einheit verwoben.


Abgang
Volle Sherryfrucht bis zum Ende. Kein bitterer Holzeinfluss, eher auf der aromatischen Seite beheimatet. Leichter Kaffee mit Milch. Bleibt lange im Mund aktiv. Wärmend bis zum Ende.

Bei halb leerer Flasche:
Hier haben sich die Eindrücke gegenüber den vorigen Verkostungen am wenigsten verändert.


Fazit
Das einjährige Finish im Octavefass hat den Malt ordentlich aufgepimpt. Am Anfang der Flasche, bei den ersten Drams schienen sich die beiden Fässer teilweise nicht 100% homogen miteinander verwoben zu haben. Der zeitweise doch starke Sherryeinfluss wirkte manchmal aufgesetzt. Mit mehr Luft in der Flasche ist der Inhalt wesentlich harmonischer geworden. Die Basis, dass zuerst das Bourbonfass die Führung übernimmt und sich später das Sherryfass sich zeigt, veränderte sich. Der Sherrycharakter nimmt schneller Gestalt an, harmoniert aber gut mit der Basisreifung im Hogshead. Vor allem in der Nase blüht er richtig auf. Ein interessantes Beispiel, wie vermehrter Sauerstoffgehalt in der Flasche einem Whisky im Laufe der Zeit gut tun kann.

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English Version


German independent bottler The Whisky Warehouse No 8 held a Father's Day cask split in 2021, in which I participated at the time with a half share. The subject of the split was a 13-year-old whisky from the Miltonduff Distillery in Scotland, which, after a classic ex-bourbon cask maturation in a hogshead, was given another 12-month finish in a 1st fill Oloroso Sherry Octave cask. The 120 bottles were bottled with 57.8% alcohol.

Note on the tasting notes below:
I have tasted this whisky several times over the years (the 1st bottle of the cask share has run dry in the meantime). And as is often the case with reducing bottle contents, the aromas and flavours changed significantly after about half the bottle. The well-known oxidation of the oxygen in the bottle has obviously had a significant impact here.


Appearance
Light copper


Nose
At first you think you have a bourbon in the glass. Similar popcorn associations, distinct vanilla and sweet milk caramel. And then the sherry finish of the Octave hits. A variety of fruit flavours come to the fore like strawberries, raspberries, apricots and peach. But also a good bunch of herbs like sage and laurel. With the addition of water, it moves towards tangerine and almost mango.

With the bottle half empty:
The smell has changed noticeably. Previously I had the impression that the two casks were in a clinch with each other, but now it is a harmonious whole. The influence of the sherry cask is stronger, but without exaggerating. Still very fruity, but now it is more dark-fruity. Milk chocolate with lots of vanilla is also present along with roasted nuts.


Taste
Very sweet weighty attack. Very smooth and creamy. Forest honey cream together with red berry fruitiness. Plus a ginger spiciness and spicy notes. The wood shows itself with aromatic but not bitter flavours.
A little addition of water does it good! Much more fruit influence, less spiciness. But alcohol is still present with a tingle. Not unexciting.

With a half-empty bottle:
A not-so-sweet attack anymore, but still very creamy. The fruity aromas are still prominent. A little hint of slightly soapy impressions now. The alcohol pushes hard. The spiciness is still there, perhaps not quite as great. Here, too, it has changed. The flavours are more woven into one.


Finish
Full sherry fruit to the end. No bitter wood influence, more at home on the aromatic side. Light coffee with milk. Remains active in the mouth for a long time. Warming until the end.

With a half empty bottle:
Here the impressions have changed the least compared to the previous tastings.


Conclusion
The one-year finish in the Octave cask has pimped the malt properly. At the beginning of the bottle, with the first drams, the two casks didn't seem to have interwoven 100% homogeneously. The occasionally strong sherry influence sometimes seemed forced. With more air in the bottle, the content has become much more harmonious. The basis that first the bourbon cask takes the lead and later the sherry cask shows itself changed. The sherry character takes shape more quickly, but harmonises well with the basic maturation in the hogshead. Especially on the nose it really blossoms. An interesting example of how increased oxygen content in the bottle can do a whisky good over time.

Donnerstag, 8. Dezember 2022

Hazelburn 13y 2007 Oloroso Cask matured

 

Whiskybase

English Version


Letztes Jahr hatte ich die Abfüllung vom Hazelburn 13y aus 2004 im Glas und sie mundete mir hervorragend. Aufgrund des aktuellen Hypes um Springbank und dem damit verbundenen Preisanstiegs dachte ich nicht mir eine Flasche davon zulegen zu wollen. Aber wie der Zufall oder Fortuna so will, wurde in meinem Stamm-Forum eine Anbruchflasche vom Hazelburn 13y 2007 veräußert - eine Möglichkeit, die ich mir nicht entgehen lassen konnte.

Prinzipiell bin ich gegen Anbruchflaschen nicht abgeneigt. Ich weiß, es gibt dazu in der Community geteilte Meinungen. Jedoch sehe ich es für mich als eine gute Gelegenheit Whiskys, die oft über meinem Budget liegen, ausgiebiger probieren zu können und dies zu einem akzeptablen Preis. 

Aber nun wieder zurück zur 2007er Abfüllung. Gebrannt im Juni 2007 wurden im September 2020 9.900 Flaschen mit 50,3% abgefüllt. Die Reifung fand in "Fresh Oloroso Casks" statt, wie es hinten auf der Flasche abgedruckt ist. Ich hoffe Springbank meint mit "Fresh" 1st-Fill und keine nasse Fassangelegenheit. Ungefiltert und ungefärbt ist bei Springbank selbstverständlich. 


Aussehen
Dunkles Mahagoni 


Nase
Ja, die frischen Olorosofässer kann er nicht verleugnen. Es starten sofort die typischen Aromen die man von diesem Sherrytyp kennt und erwarten kann und darf. Intensiver Duft nach getrockneten dunklen Früchten wie Feigen und Datteln. Zusammen mit einer klebrigen Süße, die von einem Waldhonig stammen könnte, den man in eine Schüssel über die Früchte sowie gerösteten Haselnüssen, Sultaninen und gehobelter dunkler Schokolade gegossen hat. Daneben steht ein geöffnetes Glas mit Erdbeermarmelade. Zusätzlich geizt er nicht mit satten Leder- und aromatische Pfeifentabaknoten. Ganz feine Assoziationen von Rauch, die wahrscheinlich mehr vom Eichenholz der Fässer als von einem getorften Malz herrühren dürften. Eine schöne gesetzte Sherrynase - keine nassen Fässer, gut so. Was mir jedoch im Moment abgeht und sich vom 2004er unterscheidet, ist die Spur der typischen Dreckigkeit, dem Springbank Funk, den ich damals beim 2004er hatte. 

Nach dem ersten unverdünnten Schluck gesellen sich noch Karamell, Nugat und Orangenmarmelade zur Geschmackskomposition hinzu.

Mit ein, zwei Tropfen Wasser verändert er sich etwas. Milchschokolade und die Nüsse treten mehr in den Vordergrund. Nun kriecht auch die Campbeltown Note etwas hervor - nicht ganz sauber geputzte Maschinenteile, mehr „rauchig“ und nach alter Holzpolitur riechend.


Geschmack
Ein sehr cremiges, fast schon ölig anmutendes Mundgefühl zu Beginn. Es beginnt mit einem honigsüßen Antritt mit einer Menge an dunklen Beeren wie Johannisbeeren und Brombeeren. Die Fruchtseite ist nun deutlich auf der frischfruchtigen und weg von getrockneten Datteln und Feigen. Nebenbei schmeckt man auch eine ordentliche Portion an gerösteten Nüssen im dunklen Schokolademantel. Die getrockneten Tabakblätter sind weiterhin präsent. Und nun merkt man auch mehr vom typischen Springbank Funk. Etwas von dieser leckeren schmutzigen Note, mit leichter Andeutung von Maschinenteilen, Mineralität und altem Holz zeigt sich nun deutlicher.

Mit wenigen Tropfen Wasser wird es mehr würziger, in Richtung Gewürzen und Kräutern und weniger süß und frisch fruchtig. Es kommen wieder etwas mehr die getrockneten Früchte zur Geltung.


Abgang
Es wird gegen Ende im Mund, vor allem seitlich an den Wangenpartien, etwas adstringierend. Weiterhin intensive Leder- und Tabakaromen. Rosinen und eine Spur von Rauch oder altem Holz addieren sich zu den anderen Noten. Toller langer Abgang.


Fazit
Er ist der 2004er Abfüllung natürlich ähnlich aber nicht komplett - keine 1:1 Kopie. Vor allem ist die typische, leicht schmutzige Ader in der Nase nicht so greifbar wie beim Vorgänger. Im Geschmack hat er eine schöne süße dunkle Beerennote, die kombiniert mit den Olorosoaromen wie Nüssen, Schokolade und Tabak toll funktioniert. Im Mund ist der Campbeltown-Style mehr vorhanden. Wasser kann man verwenden, muss man aber absolut nicht. Im Mund würde ich fast eher zu ohne Wasser tendieren. Insgesamt wieder ein sehr schöner Single Malt, passend zum Winter! Gut das ich noch rund 20cl davon habe. 

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English Version

Last year I had the 2004 Hazelburn 13y bottling in my glass and it tasted great. Due to the current hype around Springbank and the associated price increase, I didn't think I wanted to buy a bottle of it. But as luck or fortune would have it, a bottle of the Hazelburn 13y 2007 was sold in my regular forum - an opportunity I couldn't pass up.

In principle, I'm not averse to bottles being opened. I know there are divided opinions in the community. However, I see it as a good opportunity to taste whiskies that are often above my budget more extensively and at an acceptable price. 

But now back to the 2007 bottling. Distilled in June 2007, 9,900 bottles with 50.3% were bottled in September 2020. The maturation took place in "Fresh Oloroso Casks", as it is printed on the back of the bottle. I hope Springbank means 1st-fill by "Fresh" and not a wet cask affair. Unfiltered and uncoloured is a given at Springbank. 


Appearance
Dark mahogany 


Nose
Yes, it cannot deny the fresh oloroso casks. The typical aromas that one knows and can expect from this type of sherry start immediately. Intense aroma of dried dark fruits like figs and dates. Together with a sticky sweetness that could come from a forest honey poured into a bowl over the fruits as well as roasted hazelnuts, sultanas and shaved dark chocolate. Next to it is an opened jar of strawberry jam. In addition, it is not stingy with rich leather and aromatic pipe tobacco notes. Very fine associations of smoke, which probably come more from the oak of the casks than from a peated malt. A nice set sherry nose - no wet casks, good thing. However, what escapes me at the moment and is different from the 2004 is the hint of the typical dirtiness, the Springbank funk, that I had with the 2004 at the time. 

After the first undiluted sip, caramel, nougat and orange marmalade join the taste composition.

With a drop or two of water, it changes somewhat. Milk chocolate and the nuts come more to the fore. Now the Campbeltown note creeps out a bit too - not quite cleanly cleaned machine parts, more "smoky" and smelling of old wood polish.


Taste
A very creamy, almost oily mouthfeel to start. It starts with a honeyed attack with a lot of dark berries like currants and blackberries. The fruit side is now clearly on the fresh-fruited and away from dried dates and figs. Along the way, you also taste a fair amount of roasted nuts in a dark chocolate coat. The dried tobacco leaves are still present. And now you notice more of the typical Springbank funk. Something of that delicious dirty note, with slight hints of machine parts, minerality and old wood now shows more clearly.

With a few drops of water it becomes more spicy, towards spices and herbs and less sweet and freshly fruity. The dried fruits come to the fore a little more again.


Finish
It gets a little astringent towards the end in the mouth, especially on the sides of the cheek areas. Continued intense leather and tobacco flavours. Sultanas and a hint of smoke or old wood add to the other notes. Great long finish.

Conclusion
It is similar to the 2004 bottling of course but not completely - not a 1:1 copy. Above all, the typical, slightly dirty vein in the nose is not as tangible as in its predecessor. On the palate, it has a nice sweet dark berry note that works great when combined with the oloroso flavours like nuts, chocolate and tobacco. In the mouth, the Campbeltown style is more present. You can use water, but you absolutely don't have to. In the mouth, I would almost tend towards without water. All in all, another very nice single malt, fitting for winter! Good that I still have about 20cl of it. 

Mittwoch, 30. November 2022

Ardbeg Hypernova CR

 

Whiskybase

English Text-Version


Anfang November fieberten alle Ardbeggians mal wieder dem Verkaufsstart der neuen Committee Release entgegen. Hypernova heißt er und soll einerseits die beliebten Supernova Abfüllungen beerben und andererseits mit 170 ppm der rauchigste Ardbeg aller Zeiten sein. Klingt in der Theorie doch schon mal interessant. 

Der Hypernova hat offiziell keine Altersangabe und ist somit ein NAS, jedoch konnte ich bei einem bekannten Online-Händler die Information finden, dass er 2015 gebrannt wurde. Da er 2022 in die Flasche kam, wäre er somit zwischen sechs und sieben Jahre jung. Welche Fässer verwendet wurden hat Ardbeg zwar nicht verlautbart, dass aber keine Färbung und keine Kühlfiltration zum Einsatz kam sehr wohl. Abgefüllt wurde mit 51%.


Aussehen
Heller Weißwein, wie Welschriesling aus der Steiermark


Nase
Schöner intensiver Ardbeg Rauch, schwer, speckig, ölig, nach getrocknetem Seetang und Baumharz riechend. Der Rauch hält lange an, jedoch scheint er mir nicht so brachial zu sein wie beispielsweise bei einem Octomore mit vergleichbarer ppm-Anzahl. Ein wenig schüchtern ist er ansonsten. Die restlichen Aromen, bis auf die typischen von Ardbegs bekannten maritimen Fixpunkte wie salzig, Jod, Kieselstein Mineralität und Seetang, verstecken sich introvertiert hinter den Rauchschwaden. Er benötigt etwas Zeit und Ruhe im Glas.
Oh ja. Sauerstoffzufuhr tut ihm gut. Nach gut fünfzehn bis zwanzig Minuten geht der Rauch mehr in den Hintergrund - oder die Nase hat sich daran gewöhnt. Es finden sich nun neben den klassischen in Zucker eingelegten und leicht ausgedrückten safttriefenden Zitronenscheiben auch Stücke einer noch nicht überreifen Ananas, die leicht angeräuchert wurden. Dazu zeigen sich auch würzige Aromen von getrockneten Kräutern und Nadeln von Fichten und Tannen, zusammen mit einer Spur von Eukalyptus und Minze.
Der Alkohol ist wunderbar eingebunden, keine Schärfe und Stechen in der Nase zu spüren.


Geschmack
Beim ersten Probieren startet der Hypernova wie schon in der Nase gleich mit einer ordentlichen Portion an Rauch, nun vor allem von der trockenen aschigen Art mit leicht phenolischen Anklängen. Jod, Meeresassoziationen und so etwas wie Maschinenöl vom alten Motor eines Fischkutters folgen der heftigen Rauchspur im Geschmack. Danach folgt ein kurzes Aufflackern einer dezenten Süße, gepaart mit der Ananas und Vanille, bis er sich dann auf die würzige Seite einpendelt. Etwas Harz, getrocknete Kräuter, Anis bzw. Lakritze und eine leichte Note von Bitterschokolade.
Beim zweiten Schluck, natürlich weiterhin mächtig rauchig, kommen die Süße mit der Ananas, der Zitrone und die würzigen getrockneten Kräuteraromen mehr zur Geltung. Der Alkohol ist, wie schon in der Nase, toll eingewoben. Wasserzugabe ist meiner Meinung nach nicht nötig.


Abgang
Gegen Ende wird es etwas adstringierend, vor allem vorne im Mundraum. Die Vanille zusammen mit dem leicht gezuckerten Saft der Ananasstücke ist weiter zugegen. Natürlich ist der aschig, würzige Rauch immer noch hyperpräsent und bleibt das prägende Merkmal im Finish. Ansonsten, was die anderen Aromen betrifft, eher mittellanges Ausklingen.


Fazit
Der macht Spaß. Der Rauch ist wirklich mächtig. Aber nicht zu mächtig. Er übertüncht die anderen Aromen nicht. Er benötigt etwas Zeit um sich vollends zu entfalten, dann zeigt er seine Islay and Ardbeg Gene aber vollends. Ich finde die anderen Aromen sehr präsent und ausgeprägt präsentiert - trotz des hohen ppm-Gehalts.
Über den Preis bei den Committee Releases schreibe ich nichts mehr. Wem es nicht weh tut, für einen Schnaps mehr als € 200,- Erstausgabepreis zu berappen, der hat hier einen sehr schönen Ardbeg. Öffnet die Flaschen und genießt den Tropfen. Vielleicht bekomme ich irgendwo noch ein Sample von einer der früheren Supernova Abfüllungen. Würde mich reizen, ob der Hypernova wirklich hypermäßig besser ist, als die alten Flaschen. 

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English Text-Version:


At the beginning of November, all Ardbeggians were once again eagerly awaiting the launch of the new committee release. It is called Hypernova and is supposed to be the successor of the popular Supernova bottlings on the one hand and on the other hand the smokiest Ardbeg of all times with 170 ppm. Sounds interesting in theory. 

The Hypernova does not have an official age statement and is therefore a NAS, but I was able to find information at a well-known online retailer that it was distilled in 2015. Since it was bottled in 2022, it would be between six and seven years young. Ardbeg did not say which casks were used, but they did say that no colouring or chill filtration was used. It was bottled at 51%.

Fotocredit: Moët Hennessy


Appearance
Pale white wine, like Welschriesling from Styria.


Nose
Nice intense Ardbeg smoke, heavy, bacony, oily, smelling of dried seaweed and tree resin. The smoke lasts for a long time, but it doesn't seem to me to be as brute as for example an Octomore with a comparable ppm count. It is a little shy otherwise. The rest of the aromas, except for the typical maritime fixed points known from Ardbegs like salty, iodine, pebble minerality and seaweed, hide introvertedly behind the clouds of smoke. It needs some time and rest in the glass. Oh yes. Oxygenation does it good. After a good fifteen to twenty minutes, the smoke fades more into the background - or the nose has got used to it. In addition to the classic sugar-soaked and lightly squeezed juice-soaked lemon slices, there are now also pieces of a not yet overripe pineapple that have been lightly smoked. Spicy aromas of dried herbs and needles of spruce and fir also appear, along with a hint of eucalyptus and mint. The alcohol is wonderfully integrated, no sharpness or stinging in the nose to be felt.


Taste
On first tasting, the Hypernova starts off as it did on the nose with a fair amount of smoke, now mainly of the dry ashy kind with slight phenolic hints. Iodine, marine associations and something like machine oil from the old engine of a fishing boat follow the heavy smoke trail in the taste. This is followed by a brief flare-up of subtle sweetness, paired with the pineapple and vanilla, until it settles into the spicy side. Some resin, dried herbs, aniseed or liquorice and a slight hint of dark chocolate.
At the second sip, still powerfully smoky of course, the sweetness with the pineapple, the lemon and the spicy dried herb flavours come more to the fore. The alcohol is, as already in the nose, great woven in. Addition of water is not necessary in my opinion.


Finish
It gets a little astringent towards the end, especially at the front of the mouth. The vanilla along with the slightly sugared juice of the pineapple chunks continues to be present. Of course, the ashy, spicy smoke is still hyper-present and remains the defining feature on the finish. Otherwise, as far as the other flavours are concerned, rather medium-long finish.


Conclusion
This one is fun. The smoke is really powerful. But not too powerful. It doesn't drown out the other flavours. It needs some time to fully develop, but then it shows its Islay and Ardbeg genes to the full. I find the other flavours very present and distinctly presented - despite the high ppm content.
I won't write anything more about the price of the Committee releases. If you don't mind paying more than € 200,- for a schnapps, this is a very nice Ardbeg. Open the bottles and enjoy the drop. Maybe I can still get a sample of one of the earlier Supernova bottlings somewhere. I'd be interested to see if the Hypernova is really hyper better than the old bottles.

Mittwoch, 23. November 2022

Kavalan Solist Fino Sherry

 

Whiskybase

English Version


Von Kavalan habe ich in der Vergangenheit schon den einen oder anderen Single Malt verkostet. Vor allem die Abfüllungen aus der Solist-Reihe sind hier hervorzuheben. Jeweils aus Einzelfässern in Fassstärke abgefüllt sind diese ein wahres Spektakel an intensiven Aromen im Geruch und Geschmack.

Es ist jedoch schon eine Weile her, seit ich den letzten taiwanesischen Malt im Glas hatte. Genug Zeit vergangen, ein paar Samples habe ich noch im Lager. Die Wahl fiel auf den Kavalan Fino Sherry Solist. Mit dieser Abfüllung wurde Kavalan der breiten Whisky-Community auf einen Schlag bekannt. Denn Jim Murray´s verlieh in seiner “Whisky Bible“ 2012 dem Fino Solist den Titel "World Whisky of the Year". Seit dem sind nicht nur die Preise der Abfüllungen teilweise steil nach oben gegangen, sondern auch die Absatzzahlen.

Fino ist im Gegensatz zu den beiden mehr bekannteren Sorten Oloroso und PX eine weiße trockenere Sherry-Variante, die aus der Palomino Rebsorte gewonnen wird.


Aussehen
Dunkles Nussholz


Nase
Sogleich steigen schwere mit viel Süße geschwängerte Schwaden voll von Rosinenduft aus dem Premium Snifter Glas empor. Als würde man sein Näschen in ein volles Glas mit Zuckersirup eingelegten Rosinen stecken. Krass. Danach ein leichter After Eight Effekt, eine Minznote mit Schokoladeeinfluss. Der Alkohol zeigt sich immer wieder kurz durch ein leichtes Prickeln in der Nase, er ist aber keineswegs störend. Es finden sich reife Datteln mit einer dunklen Schokolade übergossen. Alles ist sehr schwer und intensiv. Weiters sind Feigen, reife als auch getrocknete, sowie Pflaumenmus präsent. Mit ein paar Minuten im Glas gesellen sich zu den süßen Aromen von dunklen Früchten und Schokolade auch geröstete Haselnüssen, Mandeln, etwas Leder und Möbelpolitur hinzu. Interessanterweise ist nun auch eine fruchtig, säuerliche Note da - wie Stachelbeeren, Orange und Kumquat’s.
Mit ein paar wenigen Tropfen Wasser geht es mehr in die würzige Richtung und es scheint, als würde der Alkohol mehr hervor treten, es sticht mehr in der Nase. Die Leder- und Tabakaromen kommen vielleicht etwas mehr hervor, dafür verliert er deutlich an Süße und der schönen Frucht.


Geschmack
Wie ein dickflüssiger, süßer Sirup gleitet der Fino Solist auf die Zunge. Sehr weich, fast schon buttercremig ist das Mundgefühl. Trotz einer leichten Astringenz durch den hohen Alkoholgehalt ist der Malt gut unverdünnt trinkbar. Im Geschmack dominieren weniger, wie im Geruch, die fruchtbetonten Aromen. Dunkle Früchte wie die Pflaumen und Datteln und die leicht säuerliche Orange sind natürlich vorhanden, es wird jedoch schnell mehr schokoladelastig. Schöne dunkle hochwertige Schokoladestücke mit gerösteten Nüssen und einer ordentlichen Portion Rumrosinen. Das alte Leder und die Möbelpolitur bekommen Verstärkung durch getrocknete Tabakblätter.
Im Mund verändert sich der Malt mit Wasser nicht zu seinem Nachteil. Er wird vielleicht etwas runder und es bleibt fruchtiger. 


Abgang
Eine sehr aromatische, leicht bittere Eichenwürze zeigen dich gegen Ende. Zusammen mit dem Leder und den Rosinen. Sehr gediegen und überraschend lange ist das Finish.


Fazit
Ein Hammerteil. Ich kann nachvollziehen warum Jim Murray ihn 2012 ausgezeichnet hat. Ein typischer hochintensiver Vertreter der Solist-Reihe. Jetzt weiß ich wieder, warum mir die Sherry- und Port-Abfüllungen damals so gemundet haben. Die Aromen werden mit einer solchen Wucht und Intensität zur Nase und auf die Zunge gebracht, dass es eine Freude ist. Wer Lust auf so eine intensive Erfahrung hat, und das nötige Kleingeld besitzt, kann hier bedenkenlos zugreifen. 

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English Version

I have already tasted one or two single malts from Kavalan in the past. The bottlings from the Solist series are particularly noteworthy. Each bottled from single casks at cask strength, they are a true spectacle of intense aromas in smell and taste.

However, it has been a while since I had the last Taiwanese malt in my glass. Enough time has passed, I still have a few samples in stock. The choice fell on the Kavalan Fino Sherry Solist. With this bottling, Kavalan became known to the broad whisky community in one fell swoop. Jim Murray's awarded the Fino Solist the title "World Whisky of the Year" in his "Whisky Bible" 2012. Since then, not only the prices of some of the bottlings have risen sharply, but also the sales figures.

Fino, in contrast to the two more well-known varieties Oloroso and PX, is a white, drier sherry variety made from the Palomino grape variety.

Fotocredit: whiskybase.com


Appearance
Dark walnut


Nose
Immediately, heavy swathes of raisin-scented sweetness rise from the Premium Snifter glass. It's like sticking your nose into a full glass of sugar syrup-soaked sultanas. Crass. Then a slight After Eight effect, a mint note with chocolate influence. The alcohol shows itself again and again briefly through a slight tingling in the nose, but it is not at all disturbing. Ripe dates are found doused with a dark chocolate. Everything is very heavy and intense. Figs, both ripe and dried, and plum jam are also present. With a few minutes in the glass, the sweet aromas of dark fruits and chocolate are joined by roasted hazelnuts, almonds, some leather and furniture polish. Interestingly, there is now also a fruity, tart note - like gooseberries, orange and kumquat's.
With a few drops of water, it goes more in the spicy direction and it seems like the alcohol stands out more, it stings the nose more. The leather and tobacco flavours come out maybe a little more, but it loses a lot of sweetness and the nice fruit.


Taste
Like a thick, sweet syrup, the Fino Solist glides onto the tongue. The mouthfeel is very soft, almost butter-creamy. Despite a slight astringency due to the high alcohol content, the malt is easy to drink undiluted. In the taste, the fruity aromas dominate less than in the smell. Dark fruits like the plums and dates and the slightly tart orange are naturally present, but it quickly becomes more chocolate-heavy. Nice dark high quality chocolate pieces with roasted nuts and a fair amount of rum sultanas. The old leather and furniture polish get reinforcement from dried tobacco leaves.
In the mouth, the malt does not change with water to its detriment. It becomes perhaps a little rounder and it remains fruitier. 


Finish
A very aromatic, slightly bitter oak spice show you towards the end. Along with the leather and sultanas. Very solid and surprisingly long is the finish.


Conclusion
A hammer piece. I can understand why Jim Murray awarded it in 2012. A typical high-intensity representative of the Solist series. Now I remember why I liked the sherry and port bottlings so much back then. The flavours are brought to the nose and tongue with such force and intensity that it is a joy. If you are in the mood for such an intense experience and have the necessary change, you can buy this without hesitation. 

Mittwoch, 16. November 2022

Daftmill 2006 15y

 

Whiskybase

English Version


Vor Äonen habe ich mir, während einer Dienstreise und einer damit verknüpften längeren Wartezeit auf einem Flughafen, eine Flasche von Auchentoshan im dortigen Duty Free Shop zugelegt. Der Whisky hat mir damals recht gut gemundet, mild, unaufgeregt, genau das Richtige für einen absoluten Newby im Metier, wie ich es damals war. Ich muss zugeben, dies war seit damals auch die letzte Flasche und gleichzeitige Annäherung meinerseits mit einer Lowland Brennerei.

Die Lowlands sind daher ein absolut weißer Fleck auf meiner persönlichen Whiskylandkarte. Dies gehört nun endlich geändert. Und was wäre besser geeignet, als dies mit einer fassstarken Abfüllung eines Daftmills zu tun?! Daftmill ist eine Farm-Distillery und gleichzeitig eine der kleinsten Brennereien Schottlands. Geführt von der Familie Cuthbert läuft die Produktion nur in den Perioden im Jahr, wo die Farmarbeit weitgehend still liegt, also im Mittsommer und Winter. Die Brennerei produziert im Jahr oft nicht mehr als 100 Fässer bzw. hat eine maximale Produktionskapazität von nur 20.000 Liter reinen Alkohols.

Der Daftmill 2006 reifte fünfzehn Jahre lang in 28 First-Fill Ex-Bourbon Casks und wurde 2022 mit natürlicher Fassstärke von 55,7% ungefärbt und ungefiltert in 5.338 Flaschen abgefüllt. 


Aussehen
Dunkles Gelb, wie ein gut gereifter Chardonnay Weißwein


Nase
Ganz zarte Aromen. Sehr filigran. Ein leichter Anflug von Heu und Stroh, vermischt mit dem Duft von Zitrusfrüchten und etwas Butter und Rahm. Der erste Geruch erinnert mich ein wenig an den 12y Bruichladdich von ADoS, der ebenfalls im Bourbonfass reifen durfte - vor allem durch diese feinen Nase mit der Anmutung nach Zitrone, Heu und dem Anflug nach etwas milchig/käsigem.
Nach ein paar Minuten wird es richtiggehend tropisch und fruchtig süß. Reife saftige geschnittene Stücke einer Ananas, Mangofruchtfleisch, etwas Banane, ein Hauch von Marillen- und/oder Pfirsichröster und grüner Apfel mit viel Honig und einer tollen vanilligen Kuchenteignote. Hier hat das Bourbonfass voll zugeschlagen, Bourbonnase par excellence. Wenngleich der Alkohol sich durch ein leichtes Kribbeln meldet, ist die Fassstärke mit über 55% gut integriert.
Mit ein wenig Wasser kommen die Vanille sowie vor allem jetzt die Marille als Röster oder Kompott so deutlich heraus. Toll! 


Geschmack
Der Malt beginnt mit einem weichen, cremigen Mundgefühl. Lecker. Eine Vanillebombe! Gleich mit dem ersten Schluck schwappt eine solche Vanillenote auf die Zunge, wie ich es bislang noch nie bei einem Malt hatte. Dann gesellen sich wieder der warme Kuchenteig, gefüllt mit süßem Marillen- und nun eher Mangoröster dazu. Dann wechselt der Geschmack ins würzige. Die 15 Jahre im Fass zeigen sich mit einer angenehmen leichten Schärfe, die an Pfeffer oder auch einem guten Ginger Beer erinnert. Das leicht grasige und die Butter- bzw. die Hefenoten aus der Nase sind im Mund nicht mehr vorhanden - nur noch Vanille, Frucht, Kuchen und Pfeffer/Ginger. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden.
Mit Wasserbeigabe wird auch im Mund die Vanille und die Frucht noch prägnanter - geht ja kaum noch - sowie auch süßer. Die Würzigkeit nimmt zwar gleichzeitig etwas ab, bleibt aber weiterhin ab dem Mittelteil deutlich und ist ein guter Gegenpol zur Vanille-Fruchtfracht.


Abgang
Immer noch viel Vanille im Finish. Gegen Ende hin werden die bitteren aber weiterhin immer noch sehr aromatischen Holzaromen etwas trockener im Mundraum. Die schöne Kombination aus Vanille, Frucht und Eichenfracht bleiben doch recht lange erhalten.


Fazit
Kurzum toll. Das ist ohne Umschweife ein toller Single Malt aus dem Ex-Bourbonfass. Vor allem diese ausgeprägte Vanille und die Frucht, die ich besonders als Marille wahrgenommen habe, wissen mich zu begeistern. Was mich weniger begeistert ist der ausgerufene Preis von bis zu € 250,-. Leider ist diese Farm-Distillery schon seit Jahren im Hype Universum weit oben gerankt. Aber vom Preis mal wohlwollend abgesehen, der Malt ist ein Genuss. Mein Interesse an den Lowlands ist auf jeden Fall geweckt. Welche Brennerei bzw. Abfüllung würdet ihr geschätzten Leser meines Blogs mir empfehlen?

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English Version


Eons ago, during a business trip and a long wait at an airport, I bought a bottle of Auchentoshan in the duty free shop there. The whisky tasted quite good to me at the time, mild, unagitated, just the right thing for an absolute newby in the profession, as I was at the time. I have to admit, this was also the last bottle and simultaneous approach on my part with a Lowland distillery since then.

The Lowlands are therefore an absolutely white spot on my personal whisky map. This finally needs to be changed. And what better way to do that than with a cask strength bottling of a Daftmill!!! Daftmill is a farm distillery and at the same time one of the smallest distilleries in Scotland. Run by the Cuthbert family, production only runs during the periods of the year when farm work is largely at a standstill, i.e. midsummer and winter. The distillery often produces no more than 100 casks a year or has a maximum production capacity of only 20,000 litres of pure alcohol.

The Daftmill 2006 matured for fifteen years in 28 first-fill ex-bourbon casks and was bottled in 2022 at natural cask strength of 55.7% uncoloured and unfiltered in 5,338 bottles. 

Fotocredit: Daftmill Distillery


Appearance
Dark yellow, like a well-matured Chardonnay white wine.


Nose
Very delicate aromas. Very delicate. A slight hint of hay and straw, mixed with the scent of citrus and some butter and cream. The first smell reminds me a bit of the 12y Bruichladdich from ADoS, which was also matured in a bourbon cask - especially because of this fine nose with the impression of lemon, hay and the hint of something milky/cheesy.
After a few minutes it becomes really tropical and fruity sweet. Ripe juicy sliced pieces of a pineapple, mango pulp, some banana, a hint of apricot and/or peach roast and green apple with lots of honey and a great vanilla cake batter note. Here, the bourbon barrel has hit full force, bourbon nose par excellence. Although the alcohol makes itself known with a slight tingle, the cask strength of over 55% is well integrated.
With a little water, the vanilla and especially now the apricot come out so clearly as a roast or compote. Great. 


Taste
The malt starts with a soft, creamy mouthfeel. Yummy. A vanilla bomb! Right with the first sip, such a vanilla note spills onto the tongue as I've never had with a malt before. Then the warm cake dough, filled with sweet apricot and now rather mango roast, joins in again. Then the taste changes to spicy. The 15 years in the barrel show up with a pleasant slight spiciness, reminiscent of pepper or even a good ginger beer. The slightly grassy and the buttery or yeasty notes from the nose are no longer present in the mouth - only vanilla, fruit, cake and pepper/ginger. The alcohol is very well integrated.
With the addition of water, the vanilla and fruit become even more pronounced in the mouth - hardly possible - as well as sweeter. The spiciness decreases a little at the same time, but remains clear from the middle part onwards and is a good counterbalance to the vanilla fruitiness.


Finish
Still plenty of vanilla in the finish. Towards the end, the bitter but still very aromatic wood flavours become a little drier in the mouth. The nice combination of vanilla, fruit and oakiness lasts quite a long time.


Conclusion
In short, great. Without further ado, this is a great single malt from the ex-bourbon cask. Above all, this pronounced vanilla and the fruit, which I particularly perceived as apricot, know how to excite me. What doesn't excite me so much is the advertised price of up to € 250,-. Unfortunately, this farm distillery has been ranked high in the hype universe for years. But price aside, the malt is a delight. My interest in the Lowlands is definitely aroused. Which distillery or bottling would you esteemed readers of my blog recommend to me?

Mittwoch, 9. November 2022

Laphroaig 10y Sherry Oak

 

Whiskybase

English Version


Seit Anfang 2021 hat der klassische 10jährige von Laphroaig eine neue Variante dazubekommen. Der 10y Sherry Oak wurde anfänglich als limitierte Abfüllung präsentiert, wo es später hieß, sie könne auch in die Standard-Reihe aufgenommen werden. Bis dato ist er eigentlich durchwegs gut erhältlich. Bei der Fassreifung hat sich die Islay-Brennerei etwas überlegt. Ein Viertel des Malts reifte als Vollreifung in Refill-Oloroso Sherry Hogshead, der Rest bekam eine Doppelreifung verpasst. Dabei kam das Destillat nach 9 Jahren der klassischen Reifung in Ex-Bourbon Fässern für ein einjähriges Finish in First Fill Oloroso Seasoned Sherry Hogsheads. Danach wurden beide Teile miteinander vermischt. 

Anders als beim herkömmlichen 10y, der nur mit 40% Alkohol in die Flasche kommt, hat die Sherry-Variante mit 48% deutlich mehr Punch zu bieten. Laut offizieller Information soll diese Abfüllung weder gefärbt noch kühlgefiltert sein. 


Aussehen
Dunkles Rostbraun mit einem rötlichen Schimmer


Nase
Der Sherry Oak beginnt rauchseitig etwas untypisch für einen Laphroig. Die typischen phenolischen Aromen mit den bekannten medizinischen Assoziationen nach Mullbinde, Heftpflaster, Krankenhausflur, und so weiter fehlen anfänglich gänzlich. Es ist eher ein kalter nach Holzasche riechender Rauch, der stark mit den Sherryfassnoten verflochten ist. Mit von der Partie sind Leder, Rosinen, dunkle getrocknete Früchte wie Feigen, Datteln, Pflaumen und etwas Tabak. Nach ein wenig Standzeit und mehr Sauerstoffzufuhr wandeln sich die getrockneten Früchte zu frischen roten Beeren mit einer angenehmen Säure, Brombeeren, Heidelbeeren vielleicht. Auch der Rauch wird jetzt mehr Laphilike, mit nun doch mehr Krankenhausvibes. Überhaupt kommen nun auch mehr die Bourbonfässer mit einer leichten Zitrusfrucht und Vanilleeinschlag zum Vorschein. Als Nachklang im Geruch zeigen sich die europäischen Eichenfässer mit einer angenehmen Würzigkeit. Die 48% Alkohol sind überhaupt nicht zu merken.


Geschmack
Der Malt startet mit einem leicht öligen Mundgefühl. Gleich volle Kanne Rauch! Deutlich intensiver als in der Nase. Im Mund ist gleich vom Beginn an Jod und der typische Krankenhausstyle im satten Rauch zugegen. Gepaart aber immer noch mit etwas kalter Holzkohle, die ich beim normalen 10y nicht hatte. Eine leichte Süße mit Vanille sowie Pflaumen, den getrockneten und nun auch kandierten Früchten und das Leder mit ein paar getrockneten Tabakblättern zeugen auch im Geschmack vom Sherry Finish. Etwas Möbelpolitur ist auch dabei. Dann kommen die Aromen, die ich bei Islay Malts so schätze. Getrocknete Küchenkräuter, geräucherte Fichtennadeln, Baumharz, mit einer Spur Zitrone. Getrockneter Seetang sorgen für den maritimen Touch. 


Abgang
Weiterhin eine homogene Aromenmischung aus Würze, dem Rauch, getrockneten Früchten und etwas Vanille. Am Ende wird es trockener und die Eiche zeigt sich mit einer dezent bitteren Note, der Rauch bleibt lange als kalte Asche in Erinnerung. Insgesamt ist das Finish mittellang.


Fazit
Wenn man sich die Farbe ansieht, dann denkt man heutzutage natürlich sofort an die typischen nassen Sherryfässer. Aber im Gegensatz zu anderen Abfüllungen haben es diese hyperdominaten Fässer beim Laphroig nicht geschafft, das Destillat komplett mit Sherryaromen zu zugleistern. Der typische Rauch und die würzigen Noten können sich in der Nase und im Geschmack behaupten. Sie bekommen aber durchaus einen starken Gegenpart mit der Sherryreifung. Die Nase ist sehr ansprechend, die Kombination der dunklen Sherryaromen mit dem Laphi-Style gefällt mir sehr. im Mund wird es süßer als gedacht. Auch hier sind die Sherryaromen präsent. Aber auch die Kräuter und der maritime Einschlag ist da. Der Preis von rund € 60,- für einen 10y Single Malt ist nicht wenig. Aber leider für 2022 und Islay Bezug nicht unüblich. Mir gefällt er auf jeden Fall besser als der normale 10y - auch wenn er durch den starken Sherryeinfluss für so manchen das typische Laphroaig-Gen manipuliert. Kommt eine Großflasche ins Haus? Mal sehen…könnte durchaus vorkommen.

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English Version


Since the beginning of 2021, Laphroaig's classic 10 year old has had a new variant added to it. The 10y Sherry Oak was initially presented as a limited bottling, where it was later said that it could also be included in the standard range. To date, it has actually been consistently well available. When it came to cask maturation, the Islay distillery thought about something. A quarter of the malt matured as full maturation in refill Oloroso Sherry Hogshead, the rest got a double maturation. After 9 years of classic maturation in ex-bourbon casks, the distillate was transferred to First Fill Oloroso Seasoned Sherry Hogsheads for a one-year finish. Afterwards, both parts were blended together. 

Unlike the traditional 10y, which is bottled at only 40% alcohol, the sherry version packs a lot more punch at 48%. According to official information, this bottling is neither coloured nor chill-filtered. 

Fotocredit: Laphroaig.com


Appearance
Dark rusty brown with a reddish tinge.


Nose
On the smoke side, the Sherry Oak begins somewhat uncharacteristically for a Laphroig. The typical phenolic aromas with the familiar medicinal associations of gauze bandage, sticking plaster, hospital corridor, and so on are initially completely absent. It is rather a cold smoke smelling of wood ash, which is strongly interwoven with the sherry cask notes. There are leather, sultanas, dark dried fruits like figs, dates, plums and some tobacco. After a little time and more oxygenation, the dried fruits turn into fresh red berries with a pleasant acidity, blackberries, blueberries perhaps. The smoke also becomes more laphi-like, with more hospital vibes. In general, the bourbon barrels come to the fore with a light citrus fruit and vanilla impact. The European oak casks show up in the aftertaste with a pleasant spiciness. The 48% alcohol is not noticeable at all.


Taste
The malt starts with a slightly oily mouthfeel. Straight away full can of smoke! Much more intense than in the nose. In the mouth, iodine and the typical hospital style are present in the rich smoke right from the start. But still paired with some cold charcoal, which I didn't have with the normal 10y. A slight sweetness with vanilla as well as plums, the dried and now also candied fruits and the leather with a few dried tobacco leaves also testify to the sherry finish in the taste. Some furniture polish is also there. Then come the flavours that I like in Islay malts. Dried kitchen herbs, smoked spruce needles, tree resin, with a hint of lemon. Dried seaweed provides the maritime touch. 


Finish
Continues to be a homogeneous mix of flavours from spice, the smoke, dried fruits and some vanilla. At the end, it becomes drier and the oak shows itself with a discreetly bitter note, the smoke remains in the memory as cold ash for a long time. Overall, the finish is medium long.


Conclusion
When you look at the colour, nowadays of course you immediately think of the typical wet sherry casks. But unlike other bottlings, these hyper-dominant casks have not managed to completely saturate the Laphroig distillate with sherry flavours. The typical smoke and spicy notes can hold their own in the nose and taste. But they get a strong counterpart with the sherry maturation. The nose is very appealing, I like the combination of the dark sherry flavours with the Laphi style very much. in the mouth it becomes sweeter than expected. The sherry aromas are also present here. But the herbs and the maritime impact are also there. The price of around €60 for a 10y single malt is not cheap. But unfortunately not unusual for 2022 and Islay reference. In any case, I like it better than the normal 10y - even if the strong sherry influence manipulates the typical Laphroaig gene for some. Is a bulk bottle coming into the house? Let's see...could well happen.

Mittwoch, 2. November 2022

Glen Scotia Vintage 2003 Rum Cask Finish

 

Whiskybase

English Version


Das Campbeltown Malt Festival gibt es seit 2008 in der sich zur viktorianischen Zeit selbst ernannten "Whiskyhauptstadt der Welt". Immerhin waren 30 Brennereien in dieser kleinen Stadt einmal tätig und produzierten jede Menge Wasser des Lebens.

Nun sind mit Springbank, Glengyle und Glen Scotia nur noch drei Distilleries über - neben dem ältesten schottischen unabhängigen Abfüller Cadenheads. Mit Dál Riata und Machrihanish sind jedoch zwei neue Brennerei-Projekte am Start. Über die Qualität der dort gebrannten Single Malts brauchen wir nicht sprechen - der momentane Hype spricht Bände.

Wie beim Fèis Íle Festival auf Islay üblich, kommen auch bei diesem Festival immer eigene Abfüllungen auf den Markt. Eine dieser Abfüllungen von Glen Scotia habe ich als Sample ergattert.

Der Vintage 2003 Rum Cask Finish wurde für das Festival aus 2019 herausgebracht. Der Malt reifte etwas mehr 14 Jahre in amerikanische Hogshead-Eichenfässern und erhielt danach für rund acht Monate ein Finish in ehemaligen Demerara Rum Fässern. Es ist eine rauchige Version, die ungefärbt und ungefiltert mit 51,3% Alkohol in die Flaschen kam. 


Aussehen
Helles Gold


Nase
Eine sehr hellfruchtige Nase gleich zu Beginn. Angegrillte Ananas, Marillen und Honigmelone, die auf einem Räucherbrett auskühlen, dass auf einem Kieselstrand liegt mit teilweise getrockneten und feuchten Algenblättern darunter. Es riecht nach Meer und Mineralien.
Der Rauch ist für mich nicht wirklich stark präsent, sondern umgarnt tatsächlich mehr diese frischen, leicht tropisch anmutenden Fruchtaromen. Zusätzlich zeigt sich eine angenehme Süße, die an karamellisierten Zucker oder eine hellere Honigsorte erinnert, sowie ein ordentlicher Schuss Vanilleextrakt.
Mit etwas Standzeit und Sauerstoff kommt auch die typische Campbeltown Schmutzigkeit mehr zum Vorschein - etwas Motoröl und schmutzige Arbeitslappen. Gefällt. Im Hintergrund schwinkt eine leichtwürzige Note der Eichenfässer mit die als Anker für die fruchtig süßen Grundaromen dient. Der Alkohol ist nur dezent zu merken, richtig gut eingebunden.
Mit wenig Wasserbeigabe gelangt der Rauch mehr in den Vordergrund. Auch die Würzigkeit nimmt zu und vermischt sich mehr mit der Fruchtsüße.


Geschmack
Leichte Süße zu Beginn auf der Zunge, die hellen, tropischen Früchte, allen voran die angegrillte Ananas und die Marille, sind auch im Geschmack sogleich vorhanden. Dazu wieder die satte Vanille aus der Nase. Dann wird es überraschend würziger - und zwar deutlich.
Der Alkohol schiebt mit einer prickelnden, fast schon pfeffrig scharfen, Intensität die Aromen voran. Auch ein paar Küchenkräuter addieren sich nun hinzu. Der Rauch ist weiterhin nicht prägend, wenn dann nur als ein kleiner Rest von kalter Asche im Holzgriller. Könnte aber auch die leicht dreckige Campbeltown Note sein. Richtung Abgang wird es mineralisch trockener, leicht adstringierend.
Im Geschmack sorgen ein wenig Wasserbeimengung für eine leichte Reduzierung der würzigen Seite und ein wenig Mehr an Frucht und Süße. Der Malt wird homogener, obwohl er auch ohne Wasser sehr gut funktioniert.


Abgang
Weiterhin recht deutlich würziger Einschlag. Die Vanille mit etwas Honigmelone und Kräutern und einer dezenten bitteren Note verweilen mittellang als Finish. Auch hier ist der Rauch, wenn überhaupt, nur durch eine leicht schmutzige aschige Spur erkennbar.


Fazit
Das Rum-Finish ist für mich vor allem über diese schöne tropischen Fruchtaromen vorhanden. Aber zu keiner Zeit zu dominant. Schöne Fassarbeit. Rauchseitig muss man sich hier nicht fürchten. Der Rauch ist bei dieser Abfüllung nur als Hintergrundsuntermalung vorhanden.
Die Campbeltown Vibes kann dieser Glen Scotia nicht verbergen, was gut ist. Eine insgesamt runde Sache. Ein Großflaschenkandidat wäre diese Abfüllung jedoch keine, dafür fehlt mir das gewisse Etwas. Einen Kilkerran 16y würde ich bevorzugen.

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English Version

The Campbeltown Malt Festival has been taking place in the self-proclaimed "Whisky Capital of the World" in Victorian times since 2008. After all, 30 distilleries were once active in this small town and produced plenty of the water of life.

Now, with Springbank, Glengyle and Glen Scotia, only three distilleries remain - along with Scotland's oldest independent bottler, Cadenheads. However, with Dál Riata and Machrihanish, two new distillery projects are starting. We don't need to talk about the quality of the single malts distilled there - the current hype speaks volumes.

As usual at the Fèis Íle Festival on Islay, there are always own bottlings on the market. I got hold of one of these Glen Scotia bottlings as a sample. The Vintage 2003 Rum Cask Finish was released for the 2019 festival. The malt was matured for just over 14 years in American Hogshead oak casks and then received a finish in ex-Demerara rum casks for around eight months. It's a smoky version that came into the bottles uncoloured and unfiltered at 51.3% alcohol. 

Fotocredit: whiskybase.com

Appearance
Light gold


Nose
A very bright fruity nose right from the start. Grilled pineapple, apricots and honeydew melon cooling on a smoking board lying on a pebble beach with partially dried and damp seaweed leaves underneath. It smells of the sea and minerals.
For me, the smoke is not really strongly present, but actually ensnares more these fresh, slightly tropical fruit aromas. In addition, a pleasant sweetness reminiscent of caramelised sugar or a lighter honey variety shows up, as well as a decent dash of vanilla extract.
With some standing time and oxygen, the typical Campbeltown dirtiness also comes out more - some engine oil and dirty work rags. Likes. In the background, a slightly spicy note from the oak casks sways along and serves as an anchor for the fruity-sweet basic flavours. The alcohol is only subtly noticeable, really well integrated.
With a little water added, the smoke comes more to the fore. The spiciness also increases and mixes more with the fruity sweetness.


Taste
Slight sweetness on the tongue at the beginning, the bright, tropical fruits, first and foremost the grilled pineapple and apricot, are also immediately present in the taste. And again the rich vanilla from the nose. Then it becomes surprisingly spicier - and noticeably so. The alcohol pushes the flavours forward with a tingling, almost peppery sharp intensity. A few kitchen herbs are also added now.
The smoke is still not dominant, if then only as a small residue of cold ash in the wood grill. Could also be the slightly dirty Campbeltown note. Towards the finish, it becomes drier mineral-wise, slightly astringent.
On the palate, a little water admixture provides a slight reduction of the spicy side and a little more fruit and sweetness. The malt becomes more homogeneous, although it works very well without water.


Finish
Still quite clearly spicy. The vanilla with some honeydew melon and herbs and a subtle bitter note linger for a medium long finish. Again, the smoke is only discernible, if at all, through a slightly dirty ashy trace.


Conclusion
The rum finish is present for me mainly via those lovely tropical fruit flavours. But at no time too dominant. Beautiful cask work. Smoke-wise, there's nothing to fear here. The smoke is only there as background background in this bottling.
This Glen Scotia can't hide the Campbeltown vibes, which is good. A rounded affair overall. However, this bottling would not be a candidate for a large bottle, because it lacks that certain something. I would prefer a Kilkerran 16y.

Mittwoch, 26. Oktober 2022

Balvenie 12y Double Wood

 

Whiskybase

English Version


Die Brennerei Balvenie liegt in der Speyside, genau genommen in der 1817 von James Duff gegründeten selbsternannten Whiskyhauptstadt Dufftown und ist am selben Areal beheimatet wie Glenfiddich. Gegründet 1892 ist sie, wie Glenfiddich, im Besitz von William Grant & Sons. 

Balvenie hat in den letzten Jahren immer mehr aus dem Schatten von Glenfiddich, der Brennerei die seit vielen Jahren weltweit den meisten SingleMalt verkauft, treten können. 2021 war man bereits an Position sechs mit fast fünf Millionen verkauften Flaschen und nähert sich stetig Glenmorangie, dass noch an fünfter Stelle im Ranking der Brennereien der meist verkauften Single Malts liegt.

Für viele war der Balvenie 12y Double Wood die Einstiegsdroge in die Single Malt Welt. Dieser bereits seit Jahrzehnten verfügbare Malt war dank des damaligen Master Blenders David Stewart einer, wenn nicht sogar der erste, Whisky bei dem ein Finish, also das zusätzliche Reifen eines Whiskys in einer anderen Fassart, zur Anwendung kam. Der 12y Double Wood reift die Hauptzeit klassisch in Ex-Bourbonfässern und kommt danach für ungefähr neun Monate in Ex-Oloroso Sherryfässern aus europäischer Eiche. 

Als Einsteiger-Malt konzipiert erfährt er leider eine Kühlfiltration sowie einer Färbung mit Zuckerzuckercouleur und wird mit 40% abgefüllt.


Aussehen
Sattes Gold, jedoch leider gefärbt.


Nase
Eine leichte feine Nase die anfänglich vor allem eine säuerliche Fruchtigkeit bietet, die an Marmelade aus Sanddorn und Orangen erinnert. Ein Duft zuerst von der Schale und nachdem man sie aufgeschnitten hat auch vom Fruchtfleisch einer sehr reifen Birne zur Spätherbstzeit liegt hinter der Marmelade. Ergänzt wird der Geruch durch eine üppige Vanillenote mit einem Löffel Blütenhonig. Mit ein wenig Zeit kommt auch immer mehr das Finish im Sherryfass zur Geltung. Die Fruchtseite wird dunkler und roter. Jetzt dominieren Amarenakirschen, rote Beeren und eine nette Milchschokolade und Haselnüsse. Alle Aromen sind jetzt fest miteinander verwoben und durch einen süßen Karamellkern ummantelt.


Geschmack
Der Whisky gleitet sehr leicht und weich, fast schon wässrig, auf die Zunge. Eine leichte Süße setzt zusammen mit einem nicht mehr so starken Fruchtanteil die ersten Akzente. Im Geschmack dominieren dann schnell eher die herbwürzigen Sherryfassanteile. Etwas Zimt und Muskat, geröstete Haselnüsse sowie die Schokolade, die im Gegensatz zum Geruch im Mund etwas mehr Kakaoanteil bekommen hat. Die Eiche der Fässer macht sich mit einer sanften Würze und fast so etwas wie Rauch am Gaumen bemerkbar - dies aber nur sehr minimal. Nun sind auch Leder- und leichte Tabakaromen erkennbar.


Abgang
Eine leichte bitteren Note, einer Melange nicht unähnlich, präsentiert sich mit einer angenehm unaufgeregten Eichennote, wo immer wieder noch leicht diese rauchige Assoziation hervor blitzt. Etwas Honigsüße und auch die Schalen der Orange aus der Marmelade sind vorhanden. Ein wohlwollend mittellanges Finish.


Fazit
Trotz dem geringen Alkoholgehalt bietet die Nase eine interessante Mischung aus verschiedenen fruchtigen wie würzigen Aromen. Im Geschmack bzw. beim Mundgefühl hätten ein paar Prozentpunkte beim Alkohol sicherlich gutgetan. Hier wirkt er anfänglich etwas flach, wässrig. Die sehr leichte Rauchassoziation ist interessant. Er ist ein klassischer Einsteigermalt mit einem immer noch guten Preisleistungsverhältnisses. Wer schon tiefer in der Materie steckt, für den wird er vielleicht zu wenig Intensität bietet.

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English Version


The Balvenie distillery is located in Speyside, more precisely in the self-proclaimed whisky capital of Dufftown, founded by James Duff in 1817, and is based in the same area as Glenfiddich. Founded in 1892, it is, like Glenfiddich, owned by William Grant & Sons. 

In recent years, Balvenie has been able to step more and more out of the shadow of Glenfiddich, the distillery that has been selling the most single malt worldwide for many years. In 2021, it was already in sixth place with almost five million bottles sold and is steadily approaching Glenmorangie, which is still in fifth place in the ranking of distilleries of the best-selling single malts.

For many, the Balvenie 12y Double Wood was the gateway drug into the single malt world. This malt, which had been available for decades, was one of the first, if not the first, whiskies to use a finish, i.e. the additional maturation of a whisky in a different type of cask, thanks to the then Master Blender David Stewart. The 12y Double Wood matures the main time classically in ex-bourbon casks and then comes for about nine months in ex-Oloroso sherry casks made of European oak. 

Designed as an entry-level malt, it unfortunately undergoes chill filtration and colouring with sugar couleur and is bottled at 40%.

Balvenie 12y Double Wood


Appearance
Rich gold, but unfortunately coloured.


Nose
A light delicate nose initially offering mainly a tart fruitiness reminiscent of marmalade made from sea buckthorn and oranges. A scent first of the peel and, after cutting it open, also of the flesh of a very ripe pear at late autumn time lies behind the jam. The smell is complemented by a lush vanilla note with a spoonful of blossom honey. With a little time, the finish in the sherry cask also comes more and more to the fore. The fruit side becomes darker and redder. Amarena cherries, red berries and a nice milk chocolate and hazelnuts dominate now. All the flavours are now tightly woven together and coated by a sweet caramel core.


Taste
The whisky glides onto the tongue very easily and softly, almost watery. A slight sweetness, together with a not so strong fruit content, sets the first accents. In the taste, the tangy sherry cask components quickly dominate. A little cinnamon and nutmeg, roasted hazelnuts as well as chocolate, which, in contrast to the smell in the mouth, has been given a little more cocoa. The oak of the casks makes itself felt with a gentle spiciness and almost something like smoke on the palate - but this only very minimally. Now leather and light tobacco flavours are also noticeable.


Finish
A slight bitter note, not unlike a melange, presents itself with a pleasantly unagitated oak note, where this smoky association still flashes forth ever so slightly. Some honey sweetness and also the peel of the orange from the jam are present. A pleasantly medium-long finish.


Conclusion
Despite the low alcohol content, the nose offers an interesting mix of various fruity as well as spicy aromas. On the palate, or rather on the mouthfeel, a few percentage points on the alcohol would certainly have done good. Here, it initially seems a little flat, watery. The very light smoke association is interesting. It is a classic entry-level malt with a still good price-performance ratio. For those who are already deeper into the matter, it will perhaps offer too little intensity.

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